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- Giorno 1.249
- lunedì 4 agosto 2025 12:04
- ☁️ 25 °C
- Altitudine: 11 m
FranciaBanyuls-sur-Mer42°28’56” N 3°7’45” E
GR10 - der Endspurt

Nachdem wir einen Blick auf das Mittelmeer erhascht hatten, stieg unsere Euphorie ins Unermessliche. Die Motivation war hoch, die Gelenke jedoch am Rosten. Um nicht lädiert am Ziel anzukommen, machten wir in Arles-sur-Tech einen Tag Pause, um zu regenerieren.
Wie ein innerer Zwang sog es uns dann zum Mittelmeer, und so knackten wir tags darauf zum ersten Mal die 40-Kilometer-Marke. Was am ersten Tag unvorstellbar gewesen wäre, meisterten wir dank dem täglichen Training und der Aussicht auf einen kuhfreien Schlafplatz in der Grenzstadt Le Perthus.
Dort schliefen wir erst einmal aus und plauderten mit unserer Mitwanderin Sophie, die wir unterwegs kennengelernt hatten.
So starteten wir unseren zweitletzten Tag auf dem GR10 sehr friedlich und gemächlich, bis Sophie auf dem Campingplatz in Banyuls anrief und uns erklärte, dass sie uns einen Platz für heute reservieren könnte.
Denn tags darauf, an unserem geplanten Zieleinlauf in Banyuls, sei schon alles ausgebucht. 35 Kilometer an einem Tag wären machbar, doch so hatten wir uns den grossen Tag nicht vorgestellt.
So trennten sich unsere Wege, und wir wanderten gemütlich alleine weiter.
Unterwegs trafen wir auf den Welschschweizer Pascal, einen Psycholinguisten, der sich auf inklusive Sprache spezialisiert hatte. Mit ihm waren wir schon einige Tage unterwegs und hatten interessante Gespräche über Sprache, das Wandern und die Welt.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen trennten sich unsere Wege wieder, denn wir alle wollten den GR10 beenden, wie wir ihn begonnen hatten – allein, respektive zu zweit.
Am Abend suchten wir uns einen windgeschützten Ort, kurz vor dem allerletzten Gipfel. Wind bis zu 70 km/h war angesagt, und so spannten wir das Zelt so gut wie möglich ab. Der Wind panierte uns und jeden Winkel des Zelts mit feinem Sand, doch am letzten Abend war das nebensächlich.
Im stürmischen Wind kochten wir ein letztes Mal Polenta, und bei einem Resümee über die vergangenen Wochen trieb uns nicht nur der Wind Tränen in die Augen.
Während Chantal ganz gut schlafen konnte, lag Philipp die halbe Nacht wach und liess die vergangene Zeit und die Erlebnisse Revue passieren.
So war er auch schon aufgeregt vor dem Wecker wach, und wir packten unsere Sachen während der Dämmerung. Nach dem morgendlichen Abklatschritual wanderten wir los – das war der Start für die letzten 15 Kilometer.
Nach einer Stunde erreichten wir den letzten Gipfel fast pünktlich zum Sonnenaufgang, schauten auf das Meer und stürzten in ein pures Gefühlschaos.
Wir verweilten eine ganze Weile oben, genossen den Moment und atmeten tief durch.
Beim finalen Abstieg überholte uns Pascal jubelnd, und dank der Serpentinen hatten wir immer wieder Gelegenheit, einander zuzujubeln. 🥳
Am Dorfeingang machten wir einen Abstecher zum Campingplatz. Wir hatten ein riesiges Glück – es war doch noch ein Platz frei geworden!
Hand in Hand spazierten wir zur Strandpromenade, mit vier lachenden und weinenden Augen.
Wir steuerten auf den offiziellen Endpunkt des GR10 zu und klatschten an der schönen Wand ab. Nach einem kurzen Fotoshooting gingen wir zum Strand und legten auf den Steinen so gut es ging einen Sprint ins Meer hin.
Das nächste Highlight liess nicht lange auf sich warten: ein Bier. Am Atlantik hatten wir während eines Biers einen Deal abgeschlossen – das nächste gibt es erst am Mittelmeer. Zum einen gesund, zum anderen ein kleiner Ansporn. 😉
So trafen wir uns mit Pascal an der Strandpromenade und stiessen auf uns an. Komischerweise war das Bier gar nicht so lecker, wie wir es uns ausgemalt hatten. 😂
So sassen wir zu dritt vor unserem Bier, mitten im Mittelmeerchaos – vor uns die sich bräunenden Urlauber, hinter uns der hupende Verkehrsstau und viel Lärm.
Ganz schön verrückt, wie laut sich alles angehört hat.
Ausserdem hatten wir alle drei grosse Lust, der ganzen Welt zuzuschreien, dass wir endlich an unserem Ziel angekommen sind! Das hätte dort wohl kaum jemanden interessiert, weshalb wir es einander ganz oft ungläubig erzählten und zur Feier des Tages eine kleine Kneippenwanderung machten.
Diese endete mit einem Dosenbier am Strand, wo hinter uns langsam die Sonne unterging.
Trotz Philipps grösstem Wunsch, dass dieser Tag nie enden sollte, neigte sich auch dieser Tag dem Ende zu, und so verabschiedeten wir uns von Pascal.
Nun müssen wir uns auch vom GR10 verabschieden – einer unglaublichen Reise und einer grossen Herausforderung.
Wir sind superstolz und dankbar, dass wir 970 Kilometer und 53'000 Höhenmeter gesund in 40 Wandertagen beschreiten konnten.
Wir haben unterwegs sehr inspirierende und lustige Menschen getroffen, haben ein neues Bild von den Pyrenäen gewonnen und viel über uns gelernt.
Wir sind dankbar und glücklich über all die wundervollen Momente und Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben.Leggi altro
ViaggiatoreSuper Leistung! ❤️
ViaggiatoreDankeschön 😊
ViaggiatoreWar in Gedanken die letzten Tage oft bei euch, wie es euch wohl geht. Nun gratuliere ich euch für den grandiosen Weg, den ihr miteinander auch wieder beenden konntet. Nun geniesst euer Abenteuer noch, alles Gute und Vorfreude für die nächste Lebenswegstrecke.
ViaggiatoreWow, vielen lieben Dank für deine schönen Worte und Gedanken! 🥰 Schön, dass du mit uns mitfieberst, das freut uns sehr! ❤️