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  • Day 11

    Ushuaia: Wasserwelten

    April 7, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 5 °C

    Die Natur ist das, was alle nach Ushuaia lockt. Das Besteigen von Gletschern macht natürlich Spaß, aber für uns nicht jeden Tag. Also haben wir meistens zwischen zwei Wanderungen einen Tag Pause eingelegt und was anderes unternommen. Im Hafen preisen dutzende von Anbietern Touren über den Beagle-Kanal an. Wir wollten gerne die Pinguine sehen, aber man sagte uns, dass diese Touren nur bis Mitte März angeboten würden. Danach ziehen die Kolonien Richtung Norden und steuern Puerto Mayrdn (jetzt auch eines unserer Ziele) an. Dort verbringen sie dann den Herbst und Winter, bevor sie im Frühling wieder nach Ushuaia zurückkehren.
    Anfang April taucht aber eine ebenso faszinierende Tierart in Ushuaia auf - die Wale! Ein Bootsführer erzählte uns, man hätte zu der Zeit eine in etwa 30-prozentige Chance sie während einer Tour zu entdecken. Außerdem würde man Seelöwen und Kormorane (die fast so aussehen wie Pingunie aber fliegen können) beobachten können. Damit hatte er uns überzeugt und wir entschieden uns eine Bootstour zu machen - es war wunderschön!

    BOOTSTOUR AUF DEM BEAGLE-KANAL
    Auf der zweistündigen Tour hielten wir zuerst an einer kleinen Insel und machten dort einen Mini-Spaziergang. Der Guide berichtete, dass sie einmal von indigenen Völkern bewohnt war, die ausschließlich nackt lebten. Wenn man bedenkt, dass selbst im Sommer um die 10 Grad Außentemperatur in Ushuaia normal sind, wundert man sich, wie das überhaupt ging. Die Antwort darauf ist, dass sie durchgängig Feuer machten und sich daran wärmten. So kam die Region zu ihrem Namen: Tierra del Fuego (Feuerland).
    Es ging weiter zum Leuchtturm, auf dessen Insel es sich unzählige Kormorane und einige Seelöwen gemütlich gemacht hatten. Wir waren begeistert diese Tiere in Freiheit zu sehen - sie sahen alle sehr entspannt und friedlich aus! Dominik hat natürlich direkt einen Kommunikations-Versuch gestartet und promt Antwort der Seelöwen erhalten (siehe Video) 🦭
    Das Highlight war natürlich als unser Guide "Ahi" rief und mit dem Finger auf das Wasser zeigte. Wir erkannten noch gar nichts aber er steuerte das Boot so schnell er konnte auf die Stelle zu, auf die er gezeigt hatte. Ohne Spanisch zu verstehen, wussten wir, dass es sich um einen Wal handeln musste. Nach minutenlangem Starren auf das ruhige Wasser, erhob sich das riesige Tier geschmeidig aus dem Wasser, pustete seine Luft in einer Fontäne aus und tauchte ebenso smooth wieder ab.
    Wir fuhren an der Küste entlang wieder Richtung Hafen und konnten auf dem Weg noch das schöne Panorama aus Gletscherspitzen, roten Wäldern und grünen Wiesen bestaunen.

    ABENDSTIMMUNG AUF DEM KAYAK
    Um unseren Beinen eine Auszeit zu gönnen und dafür unsere Arme zu fordern, buchten wir eine Tour auf einem See mit dem Kayak. Mit uns hatte ein Pärchen aus Brasilien die Tour gebucht, die in unserem Alter waren und wir uns auf Anhieb gut verstanden. Nach einer 35-minütigen Autofahrt kamen wir an dem kristallklaren See an. Sophia freute sich, dass der wasserfeste Beutel, den wir in der Tauchschule aufgeschwatzt bekamen, jetzt schon eine Verwendung fand 😁
    Auf der anderen Seite des Sees angekommen, legten wir an, die Dämmerung war schon weit fortgeschritten. Unsere sympathischen Guides Julian und Tom bereiteten die Hütte vor und kochten über dem Feuer. Sie schickten uns noch auf einen kleinen Spaziergang durch den Wald zu einem kleinen Strand.
    Beim Essen und einer Flasche argentinischem Rotwein aus Mendoza (die größte Weinregion im Nord-Westen des Landes), quatschten wir mit den Brasilianern Isabel und Gabriel. Was ich nicht wusste: In Brasilien haben alle Bürger die Pflicht zu Wählen. Tun sie es nicht, bekommen sie bspw. Schwierigkeiten einen Job zu finden (bei der Bewerbung muss eine Bescheinigung, dass man gewählt hat, angefügt werden).
    Für die Rückfahrt mit den Kayaks bekam jeder von uns eine Kopflampe aufgesetzt und wir steuerten zurück zu den Autos. Der Mond schien so hell über den See, dass man die Lampe gar nicht gebraucht hätte, aber Tom und Julian bestanden darauf. Der Himmel war sternenklar - ein wunderwunderschöner Abend!
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