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  • Day 156

    Helicopter GOAT

    February 12, 2023 in the United States ⋅ 🌧 24 °C

    Kauai (Anini Beach —> Lihue —> Polihale Beach)

    Wow, der heutige Tag ist wirklich nicht zu toppen!
    Aber von vorne: Wir wachen am Anini Beach auf und mal wieder regnet es. Hier auf Kauai sind es zwar immer nur „Huschen“, aber wenn alle 15 min eine heftige 3 min Husche vom Himmel kommt, lässt es sich einfach schwer Frühstück kochen, Zelt abbauen, Dinge im Auto sortieren und co. Zusätzlich ist es auch recht windig und wir bezweifeln, bei diesem Wetter unseren lang ersehnten Helikopterflug über Kauai machen zu können (Wolf hat Nina das wohl beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten gemacht 🚁).
    Wir brechen trotzdem pünktlich auf in die Stadt, machen dort den Check In und fahren mit trübem Wetter weiter zum Helikopter Start- und Landeplatz. Pilot Jake begrüßt uns und natürlich sprechen wir direkt über die Wetterprobleme. Wir haben 4 Optionen:
    1. Helikopter Tour über die Napali Küste machen mit dem Risiko, jederzeit wegen Unwetter umdrehen zu müssen und Highlights aus der Vogelperspektive zu verpassen.
    2. Termin verschieben mit der Hoffnung, dass es an einem anderen Tag eine bessere Wetterprognose gibt (lach lach).
    3. Geld zurück oder
    4. Eine wettersichere Tour fliegen, die leider nicht die schönsten Gebiete Kauais beinhaltet.
    Da wir mittlerweile schon ein paar Tage hier sind und wissen, dass es keine perfekt sonnigen Tage auf Kauai gibt, beschließen wir den Termin nicht zu verschieben und ins Risiko zu gehen (Option 1). Jake grinst und sagt, er kann uns versprechen, dass es ein „bumpy ride“ wird. Er wirkt sehr risikoaffin und irgendwie harmonieren wir direkt mit Jake.
    Er erklärt uns kurz die Sicherheitsvorkehrungen, bindet uns Kamera und Handy fest um das Handgelenk und setzt uns Musik mit einer Mischung aus Hawaiianischen Klängen und dramatischen Gänsehaut-Titeln (z.B. Paradise von Coldplay) auf die Ohren. Kommuniziert wird per Knopfdruck über die Headsets, denn so ein Helikopter ist verdammt laut. Das coole an unserer kleinen Maschine: wir sind neben Jake die einzigen Mitflieger und die Türen sind abgenommen, wir hängen also quasi direkt in der Luft ohne eine Scheibe oder Tür vor uns.
    Als der Helikopter startet, bekommen wir direkt Gänsehaut, denn es ist für uns beide die erste Helikopter Erfahrung. Wir gucken uns voller Vorfreude und Begeisterung an, das Gefühl ist wirklich der Wahnsinn! Dann geht es auf in die grüne Landschaft Kauais und die Gänsehaut verlässt uns nicht, denn, was wir hier zu sehen bekommen ist, unbeschreiblich. Dieser Fleck Erde ist so einmalig und surreal, so wild und trotzdem harmonisch.
    Überall, wirklich überall strömen riesige Wasserfälle von den farbenfrohen Canyons. Wir fliegen nah entlang der Küste, hinein in die Berge und Täler, nah an die Wasserfälle heran bekommen dabei Geschichten von Jake erzählt über Könige, die sich hier umbringen, um Geheimnisse mit ins Grab zu nehmen, Jurassic Park Filme (hier wurden legendäre Szenen von Jurassic Park gedreht) und die tollen Wasserfälle.
    Am beeindruckendsten finden wir die Twin Falls und die atemberaubende Küstenformation sowie die vielen Grüntöne. Wie durch ein Wunder entkommen wir den ganzen Regenfronten und können die volle Tour genießen, auch wenn es ab und zu durch den starken Wind etwas holprig ist. Wir geraten in eine graue Wolke und werden nass gespritzt, aber auch das ist eine schöne Erfahrung im Helikopter ohne Türen. Sobald man sich zu weit mit dem Arm rauslehnt, zieht es einen fast den Arm ab, gut dass unsere Handys fest an die Handgelenke geschnürt sind!
    Als wir eine Stunde später im komplett nassen Lihue wieder landen (nachdem wir gestartet sind, kam hier offenbar ein großes Unwetter, dem wir entflogen sind), fühlen wir uns um 1.000 Eindrücke reicher und trotzdem ist die Zeit vieeeeel zu schnell vergangen. Es war ein absolutes Highlight, nicht nur von Hawaii, sondern unserer kompletten Reise. Wie wir im Nachhinein lesen, ist Kauai die Nummer 1 für Helikopter Flüge weltweit und das vollkommen zurecht.
    Nach diesem unbeschreiblichen Flug lassen wir unsere Helikopter-Erlebnisse mit einer typisch hawaiianischen Bowl sacken. Die weiteren Restaurant-Besucher sind derweil an einer anderen Art Bowl interessiert und starren gefesselt auf die Bildschirme. Der Super Bowl hat gerade begonnen, das wohl größte Sportereignis der Welt! Für uns weniger interessant, deswegen fahren wir weiter entlang der Südküste, die im Vergleich zum Norden und Osten Kauais auffällig sonnig ist.
    Hier scheint es länger nicht geregnet zu haben, da der Wind fast immer aus Richtung Nord-Ost kommt und sich die Wolken über dem hohen Gebirge Kauais abregnen. Das gute Wetter genießen wir am Kiahuna Beach, wo Wolf noch eine kurze Surfsession einlegt. Dann fahren wir weiter zum westlichsten Punkt der Insel: dem Polihale Beach, der einzige Sonnenuntergang-Strand Kauais.
    Wir wurden von unserer Verleih Firma davor gewarnt, hier nicht hinzufahren, da die 5 Meilen lange Schotterstraße in einem sehr schlechten Zustand ist, noch dazu sehr schmal und spitzen riesigen Dornen an den Gebüschen links und rechts gerne für Platten sorgen. Aber wozu haben wir einen 4W-Drive geliehen!?
    Wir nehmen das Risiko auf uns und werden mit einem genialen Strand belohnt, an dem die Napali Küste startet. Wir stoßen mit Wein zum Sonnenuntergang auf diesen magischen Tag an und campen direkt am Polihale Beach. Vermutlich haben wir auch noch die ganze Nacht beim Träumen breit gegrinst. Der Helikopterflug wird uns für immer in Erinnerung bleiben!
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