• Popayán - Las Lajas, der Überflieger

    Jul 9–12 in Colombia ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir steuerten direkt Richtung Ecuador.

    Die Gegend war unsicher. Es sind Raubüberfälle auf frühere Reisende bekannt und eine politische Gruppe ist nicht einverstanden mit der Polizei und sprängt Busse und Autos in die Luft. Die Empfehlung - halte dich von Polizeiwachen fern. Trotz den Umständen fühlten wir uns nie unsicher! Wir wussten das wir als Fahrradreisende nicht ein Zielobjekt sind. Gaben aber acht, dass wir Pausen an Orten machten, an welchen Menschen waren und hopsten von Hotel zu Hotel. Die Hotels waren zum glück sehr günstig und da Emma und ich uns die Räume teilten, wurde es nochmals günstiger. Innerhalb von 2 Tagen waren wir in Popayán, schliefen in einem coolen Hostel und besichtigten die Stadt. Von Popayán nach Pasto lag eine Passtrasse dazwischen. Der Pass bestand aus zwei Aufstiegen, mit einer Abfahrt dazwischen. Der zweite Aufstieg ist lang, intensiv, am Berg und ohne Schlafmöglichkeiten (da es auf der einen Seite hoch und auf der Anderen runter ging). Mir ging es sichtlich immer schlechter... schon am Aben zuvor kämpfte ich gegen Hitzewallungen und Schluckbeschwerden. Ich kämpfte aber weiter. Als nach dem ersten Aufstieg ein Lastwagen anhilt und uns anbot uns mitzunehmen, konnte ich dieses Angebot fast nicht ablehnen. Ich hatte Angst, dass ich den zweiten Aufstieg in meinem Zustand nicht schaffen werde.  Er brachte uns nach Pasto. Mein Zustand verschlechterte sich laufend und ich sass wie ein Haufen elend auf dem Beifahrersitz und konsentrierte mich nicht auffällig schlecht auszusehen. Emma übernahm die Kommunikation. Sie fragte ihn, wie es Sicherheitstechnisch ist, ein Lastwagenfahrer zu sein... er erklärte ihr das er eine Pistole dabei habe und nam ein Bündel herfor, um die Pistole auszupacken  Emma gerit ins Stocken - sie wusste das ich die Konversation in meinem Zustand unmöglich mitgekriegt habe... Also versuchte sie mir so rasch wie möglich zu erklären, dass er nun seine Pistole auspacke und ich nicht Angst haben muss. Ich - sowieso gefühlt am dahinsterben - schaute das Gerät nur an, sagte okey und wand mich wieder ab. Wir besprachen die Sitation im Nachhinein und Emma war beeindruckt wie gleichgültig mir diese Sitation in diesem Moment war... da realisierte sie, wie schlecht es mir ging 😄.
    Der Highway führt um Pasto rum. Er lud uns am besten Ort aus. Durch ein Spannseil ging meine Gangschaltung kaputt. Da es nun nur noch 7km Stadteinwärts und hauptsächlich Abwärts ging, setzte ich mich einfach auf meinen Sattel. In der Stadt hatte ich dan aber ordentlich zu kämpfen... es war natürlich der grösste Gang und hüofte nicht mehr zurück und manchmal trat ich ins Leere. So dass ich auch noch mit voller wucht auf den Sattel knallte. Ganz ehrlich ich wollte nur noch ins Hostel und kämpfte mit den Tränen. Als wir ankamen mussten wir das Fahrrad und die Taschen noch 60 Treppen hochtragen. Emma übernahm und Half mir alle Taschen Hochzutragen. Ich war so dankbar das sie bei mir war! Ich ging duschen und weil wir den ganzen Tag fast nichts gegesen haben gingen wir auf die Suche nach Nahrung. Ich hatte solche Halsschmerzen das jeder Bissen ein Kampf war - aber mann hatte ich hunger! Zurück im Hostel legte ich mich einfach nur noch ins Bett. Ich war komplett fertig. Die folgenden zwei Tage verbrachte ich auch hauptsächlich im Bett. Ich ging beide Tage mit Emma in ein Vegirestaurant Mittagessen, reparierte mein Fahrrad und besuchte ein tolles Kaffee... sonst ruhte ich mich aus. 
    Emma lernte in Cali Yousef kennen. Yousef kommt aus Iran, wohnt in Kanada und ist Backpacker. Die beiden hatten bereits in Cali eine gute Zeit. So gut, dass er uns nach Pasto nachreiste.

    Obwohl ich immer noch nicht fit war, schwang ich mich wieder auf den Sattel. Raus aus der Stadt - natürlich bergauf... natürlich mit Regen, Nebel und es war kalt. Als wir den Hügel geschafft hatten, versuchten wir uns mit Tee aufzuwärmen und als wir runter fuhren wurden wir von der Sonne aufgewärmt. Wir radelten weiter als gedacht, schlieffen in einem Hotel und radelten am nächsten Tag nach Ipiales, wo Yousef bereits auf uns wartete. Die beiden Namen ein Hotel und ich nistete mich in einem Hostel ein. Aufgrund von Yousef blieben wir zwei Nächte. Wir besuchten die Kirche in Las Lajas, welche als schönste Kirche der Welt bekannt ist. Ich lernte am zweiten Abend noch zwei super coole Damen im Hostel kennen und hatte eine gute Zeit mit wehr interesaanten Gespräche. 

    Am nächsten Morgen verabreteten Emma und ich, um 8.30 Uhr loszuradeln und früh an der Grenze zu sein. Es war 9.30 Uhr bis Emma entlich da war. Mein Geduldsfaden war kurz vor dem Reissen und ich war froh als wir entlich los rollten. 

    Kolumbien... du warst so unerwartet schön. Die Menschen so dankbar, gastfreundlich und warmherzig. Du warst laut, bunt und erfüllt mit Tanz und Musik. Der beste Start in Südamerika den ich mir vorstellen kann. Danke Kolumbien. 

    13'726 km
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