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  • Arktis - Tundra & Wale

    September 30, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 4 °C

    Nördlich vom Fjord beginnt klimatisch bereits wieder die Arktis auch wenn es bis Labrador noch gut 800 km sind. Die Tundra übernimmt mit ihren Nadelbäumen und Espen wieder die Oberhand. Der rote Herbst ist erst einmal vorbei. Am Morgen habe ich das erste Mal in diesem Herbst Raureif vor dem Zelt. Vielleicht ist das aber auch geschuldet weil ich 5:30 Uhr aufstehe. In einer Stunde geht die Sonne auf und ich will Wale beobachten. Als nichts wie fertig machen und ab an die Klippen!

    Zwischen Bergeronnes und Ecouminnes fällt das Land steil in den St Lorenz ab. Immer mehr Salzwasser vermischt sich mit dem Süßwasser. Ein idealer Platz für Krill und Plankton - und wegen der Tiefe auch für Wale.
    Eisiges warten. - 6:37 Uhr - die Sonne geht auf. Und mit ihr sehe ich die erste Finne des Tages! Ein paar Seehunde tummeln sich ebenfalls am Fels. Die Sonne wärmt zum Glück alsbald durch und bis zum Vormittag habe ich vor allem Zwergwale, Buckelwale und evtl. einen Finnwal gesichtet. Man sieht sie nicht im Minutentakt aber man sieht viele. Der frühe Vogel fängt bekanntlich auch den Wurm. :)

    Je höher die Sonne steht desto seltener sehe ich die Wale. Ein gutes Zeichen ist immer auch wo die Vögel in Scharen auf dem Wasser sitzen. Aber so ein Wal kann auch ziemlich lang die Luft anhalten und ist in der Zwischenzeit sonst wo hin geschwommen. Tagsüber helfen mitunter auch Kajakfahrer. Tourveranstalter chartern Boote und Kajaks um die Leute raus aufs Wasser zu bringen. Die wissen daher auch ziemlich genau zu welcher Zeit wo welche Art unterwegs ist und ob sich dieser Fels heute z. B. Lohnt oder nicht.
    Aber hier frisst sich im Augenblick jeder ungestört so viel Winterspeck an. Man hat zumindest die Garantie irgendetwas zu sichten. Die große Schwanzflosse bleibt hingegen der Sechser im Lotto. Die geht nur hoch wenn der Wal gerade in die Tiefe abtaucht.
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