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  • Day 3

    Bodysurfen wie mit Papa

    August 20, 2023 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir stehen früh auf. 8 Uhr ist keine Zeit, die ich von zuhause gewohnt bin. Mein Handy hält noch für den Wecker geht danach allerdings aus. Jetzt bin ich wirklich unerreichbar. Nach dem Frühstück bei dem sich zum Vortag nichts geändert hat, packe ich mir wie alle anderen noch ein Lunchpaket und ich gehe los. Verständlicherweise bin ich ein bisschen zu spät und muss laufen, hole die anderen jedoch bald ein.

    Am Strand begrüßt uns der Surflehrer Chris, welcher zwar aus Irland kommt, allerdings mit einem eher amerikanischen Akzent spricht. Wir wärmen uns in den Wetsuits auf, wofür wir auch den Sand nutzen, um zum Beispiel mit den Füßen kreisend ein Loch zu graben.
    Danach teilen wir uns in unsere Gruppen auf; unsere trägt grüne UV-Shirts.
    Chris erklärt uns die Grundlagen des Wellenreitens, zumindest wenn man das leichtere "Weißwasser" manövrieren möchte. Dort also, wo die Wellen bereits gebrochen sind.
    Man positioniert sich mit der Spitze (Nose) des Bretts Richtung Strand und hält das Hinterteil (Tail) in die Luft, um den ungewollten Wellen auszuweichen. Kommt eine gute Welle legt man sich einiges vorher mit der Brust auf das Brett, Füße leicht hinten überhängend und paddelt als wäre ein Hai hinter einem. Irgendwann spürt man, wie die Welle einen ergreift und man kann aufhören zu paddeln und stattdessen steuern, indem man sich in die gewünschte Richtung lehnt. Ich fühle mich wieder wie 10, als wir mit Papa Bodyboards gekauft haben, um die Wellen nutzen zu können. Diese Erfahrung kommt mir hier echt zugunsten, besonders um die Wellen ein wenig besser zu verstehen. Nach zwei Dritteln der eineinhalb Stunden langen Lektion ruft uns der Lehrer an den Strand, um den Take-Off (das Aufstehen) zu erklären. Wir machen ein paar Trockenübungen und können dann wieder ins Wasser. Mir gelingt es tatsächlich ein paar Male aufzustehen, ich falle allerdings immer wieder hinter die Welle; alles wackelt.

    Zurück im Camp dusche ich erst einmal und ziehe mir dann meinen bei einer Kleidertauschparty gehandelten Jeansrock an. Es ist immer wieder eine Überwindung, besonders in neuen Konstellationen, sich so anzuziehen, aber ich habe sonst das Gefühl, ich verstecke einen Teil von mir. Erst bin ich also etwas verunsichert, merke aber schnell, dass niemand etwas dagegen hat und werde entspannter. Die Leute lesen einen schnell anders und man wird mehr gesehen für das, was man ist. Ironischerweise nur durch ein Stück Klamotte.

    Nach dem Abendessen, gehen wir an den landnäheren Teil des Strandes, um ein Volleyballturnier zu veranstalten. Ich liebe Beachvolleyball und freue mich, es stellt sich jedoch heraus, dass es sich in Teams von 5 unerfahrenen Spieler*innen eher schlecht als recht spielen lassen. Bien jeux.
    Als die Sonne unten ist, gehen die meisten, die Mädels aus meiner Surfgruppe und Ich allerdings, stellen uns zu der Kinderdisco ähnlichen Party paar Meter weiter und tanzen die Choreographie mit.

    Mein Handy ist jetzt als Wecker unbrauchbar, also muss Tim von gegenüber die Funktion übernehmen.
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