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  • Day 4–5

    Sonnenfolter

    September 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    Brachial heiß brütet die Sonne Tyson und mich im Camper aus. Grandiose Aussicht ja, Wanderungen hier ringsherum null. Ebenso null Schatten. Dafür 100% ungefilterter knall hell, schweißtreibender Sonnenschein.
    Die als einzig in Frage kommende Wanderroute haben wir ausgekundschaftet – also ich: denn Tyson stand sturr wie ein Esel 5m vom Bulli entfernt „echt jetzt“ und ließ sich so absolut gar nicht motivieren. Okay, dann gehen wir anders herum. Er folgt zwei Meter und guckt mich wieder an „Was willst du denn da oben?“ „Los, komm, da gibt’s einen schönen Pfad mit schattigen Bäumen.“ Nagut, bis dahin trage ich ihn. Angekommen sehen wir zerfallene Steinstufen und viel Schrott. Hier war wohl nur ein alter Dorfweg zwischen ein paar Nachbarn, die jetzt nur noch Autos nutzen? Jedenfalls KEIN Wandern.
    Was macht man sonst um 15h nachmittags auf einem ziemlich schönen Nachtplatz, mit großartigem Blick und großer Laune zum schlichten Abhängen, wenn sich einfach keinen Platz finden lässt, wo es auszuhalten ist? Im Bus WARM. Tür auf, lüften lassen, ausharren. Ich bin gerad zu madrig im Hirn, um die schmale Serpentinenstraße sicher wieder hinabzufahren. Schaffe ich es, hier irgendwie auszuharren bis zum Sonnenuntergang? Wann wurd’ es gestern abend frischer? Muss ich zusehen, dass ich hier trotz allem zeitnah wegkommen, weil mein Körper sonst richtig ins Straucheln kommt? … Und so freue ich mich, dass der Berg schon kurz vor sechs Schatten spendet, genieße die ruhige Nacht und sieh zu, am nächsten Morgen diesen Platz zu verlassen, bevor meine Synapsen wieder hoch gekocht werden.

    Die Nacht war gut. Die Aussicht auch. ;o)
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