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  • Day 131

    Kragga Kamma Game Reserve

    January 13, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 25 °C

    Um elf Uhr morgens etwa fuhren wir fünf mit Layla im Kofferraum los auf eine Sonntagsspazierfahrt. Ziel: der Kragga Kamma Game Park.

    Dabei handelt es sich um einen kleinen stadtinternen Naturpark, der jedoch einiges an Tierspezien zu bieten hat. Außerdem liegt er nur etwa eine viertel Stunde von unserem Wohnort entfernt, weshalb es ein gutes Ausflugsziel ist, wenn man sich keinen ganzen Tag nehmen will, wie im Addo, aber trotzdem schnell Safari-Feeling haben möchte. Leider ist er wohl zu klein, um in den Wildcards mit inbegriffen zu sein, oder es handelt sich um ein Private Reserve, aber bei einem Eintrittspreis von 90 Rand pro Person (ca 6€) und für Kinder bis einschließlich 18 Jahre sogar nur 40 Rand, kann man eigentlich nicht viel sagen.

    Aufgrund des kleinen Areals war es auch praktisch nicht möglich, die Attraktionen zu verpassen. Kaum hatten wir den Park betreten, begegnete uns eine Herde Nashörner, die gemütlich auf einer Wiese flanierten. Ihre Hörner waren leider alle abgeschliffen, vermutlich als Schutz vor Wilderern (damit fehlen mir jetzt nur noch die Großkatzen, um alle Big Five einmal gesehen zu haben). Direkt dahinter kreuzten zwei kleine Giraffen unseren Weg, welche unglaublich süß waren. Nach einigen Minuten des Bestaunens ging es den holprigen Pfad mit unserem Auto weiter, glücklicherweise noch mit dem großen Leihwagen von Karl, unser Chico hätte das wohl kaum geschafft.

    Es folgten Zebras, Warzenschweine und ein paar kleinere Antilopen, bevor wir schließlich am Gepardengehege ankamen. Ein Teil des Geländes war extra für die Wildkatzen abgesperrt worden und man musste durch ein elektrisches Zwei-Tore-System, bevor man eintreten konnte. Nach nur zwei bis drei Minuten begegnete uns auch eine der Raubkatzen, welche direkt am Weg lag, nur etwa zwei Meter von uns entfernt und sich unter einem Busch vor der Hitze der Sonne schützte. Unsere Anwesenheit schien sie nicht im geringsten zu interessieren. Leider begegneten wir keinem anderen Geparden, waren mit diesem Erlebnis jedoch schon voll auf unsere Kosten gekommen.

    Eine kleine Pause legten wir wenige Minuten später an einem Aussichtspunkt auf einer Anhöhe über einem weiteren abgezäunten Gehege ein. Angeblich sollten von dort aus Löwen zu sehen sein, aber wir hatten, wie schon im Addo, erneut Pech und sahen leider wieder keine. Vermutlich hatten sie sich wegen der heißen Mittagssonne in die kleine Hütte am Rand des Geheges zurückgezogen. Das Szenario hatte schon etwas von Zoocharakter, auch wenn das Gehege wesentlich größer als in normalen Zoos war, aber um die Gemüter unter denn Zoogegnern hier zu beruhigen, der Rest des Parks war, wie der Addo und die wohl meisten großen Parks in Südafrika, ein offenes Areal, in dem sich die Tiere frei bewegen können. Ob das Gebiet für großen Herdentiere wie Nashörner dennoch groß genug ist, kann ich nicht sagen.

    Auf dem Rückweg begegneten wir einer Gruppe wildlebender Sträuße. Wir hielten ein paar Minuten an, um über die lusige Form ihrer langen Hälse und dem flauschigen ballartigen Gefieder zu witzeln, als plötzlich drei kleine Baby-Sträuße (ist das der grammatikalisch richtige Ausdruck?) vor unseren Wagen liefen. Die unglaublich niedlichen kleinen braunen Kugeln blieben dort eine Weile, für uns von der Motorhaube verdeckt, stehen. Aus Sorge, ausversehen, einen der Kleinen zu überfahren hupte Anne ein paar mal, was die kleinen Sträuße erschreckte und wegrennen ließ.

    Nach etwa ein bis zwei Stunden savannenartigen Parks, aber vielen Tieren später, ging es schlussendlich wieder zurück.
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