• 4. Porto

    30. september, Portugal ⋅ ☀️ 22 °C

    Porto, hier werden wir eine Woche verbringen. Der Campingplatz (nicht reserviert, letzten Platz an diesem Tag bekommen) liegt in Villa Gaia de Nova, einem Nachbarort auf der anderen Seite des Douro. Vor dem Platz, kurz auf die andere Straßenseite, der Atlantik, dort auch die 2-spurige „Fahrradstraße“ nach Porto. Immer am Meer lang und nur ein kurzes Stück vor Porto über eine wenig befahrene Straße.

    Es geht dann über die berühmte Brücke Dom Luis I in die Stadt an den Anlegestellen der Flussschiffahrt vorbei. Ein unglaublicher Rummel mit wirklich sehr vielen Menschen vor der Brücke. Auf der anderen Seite, in der Stadt, ein ähnlicher Rummel, der sich teilweise verläuft, um dann wieder vor den Sehenswürdigkeiten zusammenzutreffen. Die Sehenswürdigkeiten kann man anhand der Fotos nachvollziehen. Eine Stunde Wartezeit, um die berühmte Bibliothek (Livraria Lello) besichtigen zu können, sollte man einplanen. Der Aufenthalt dort ist dann aber auch nichts für Leute mit einem Wunsch nach Distanz, es ist einfach nur voll und man wird vom Menschen-Mahlstrom durch die Bibliothek gezogen/gedrückt/geschubst.

    Mittags hatten wir einen echten kulinarischen Höhepunkt, oder besser: ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben die lokale Spezialität genossen, eine Francesinha. In Frankreich heißt die Vorlage für diese Köstlichkeit „Croque Monsieur oder Croque Madame, deswegen also Francesinha. Da der Erfinder der Francesinha meinte, er müsse etwas eigenes portugiesisches schaffen, hat er den Toast mit einem dünnen Steak belegt und das Ganze, also 2 Scheiben Toast und das Steak, mit „dick“ Käse ohne Geschmack belegt, mit einem Spiegelei getoppt und in einer scharfen Soße in Suppenform versenkt. Nein, so geht das nicht, das war nicht essbar. Noch heute wird mir übel, wenn ich daran denke. Einmal dabei gewesen, bitte, bitte nicht wieder wählen.

    Unten am Wasser, am Ende des Stadtrundgangs (Ribeira) eine Kneipe nach der anderen . Die Vielzahl der Gaukler, Kleinkünstler, Musiker, Touristen, Lautsprecher aus den Lokalen, „Türstehern mit Werbeauftrag“ führen aber dazu, dass wir nur einen Aperitif nehmen und wieder Richtung Campingplatz fahren (wir waren mit den Fahrrädern unterwegs, wie ihr wahrscheinlich schon vermutet habt).

    Gaby und ich haben abends geredet. Ja, wir tun das manchmal (hast du was gesagt? Nein das war gestern). Manchmal, wenn auch seltener, kommen wir zu einer übereinstimmenden Meinung. Und hier das Voting der Jury: 2 Stimmen- ja, Porto sollte man gesehen haben. Der Bahnhof und die Basilika sind sehenswert, einige Stadtteile haben Atmosphäre, auch wenn dort jedes 2. Haus abrissreif wirkt, oder gerade frisch gebaut wurde, egal ob das in dieser Form in das Viertel passt oder nicht. Viel Häuser scheinen auch auf die nächste Vermietung AirBnB zu warten- alle Rolläden unten, Briefkästen voll Werbung.
    Für uns gilt aber, wir waren jetzt da und gut ist es.

    Viel schöner war es da in Villa Nova, direkt am Strand mit chilligen Bars und Restaurants, alle mit Meerblick. Da sitzen und den Sonnenuntergang beobachten, liegt uns wohl mehr, alte Leute eben. Da gab es dann auch leckeren gegrillten Fisch mit Salat

    Von hier aus geht es dann nach Aveiro, dem „portugiesischen Venedig“.
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