• 5. Aveiro

    October 6 in Portugal ⋅ ☀️ 25 °C

    Es gibt viele „Venedigs“. Es gibt da allein 4 „Venedigs des Nordens“ (Amsterdam, Brügge, Hamburg, Sankt Petersburg) und viele andere wie bspw. Annecy „Venedig der Alpen“ (übrigens sehr schön da) usw. Der Promotion scheinen da keine Grenzen gesetzt zu sein, egal wie schräg der Vergleich ist. Wie auch immer, wir sind jetzt im „Venedig Portugals“ angekommen -Aveiro.

    Der Stellplatz von Aveiro ist -sagen wir mal…- beispielhaft. Ja, genau, ein Beispiel für einen Stellplatz, auf dem man sich nicht lange aufhalten mag: direkt an der Schnellstraße, unter der Brücke und man teilt sich den Platz mit Bussen und anderen Kollegen, die mit dir um jeden Zentimeter auf dem Stellplatz kämpfen. Das Unwohlsein weicht dann dem Unbehagen, wenn man von 2 wirklich sehr schrägen Typen eingewunken wird, die dann lächelnd, aber nachdrücklich, bestimmt und ausgesprochen hartnäckig um einen nicht definierten Obolus „bitten“. Gut, für ihre - nicht erwünschten, aber sicht- und riechbar schweißtreibenden Bemühungen und um der eigenen Sicherheit und der Unbeschadetheit des Fahrzeugs willen… Das breite Grinsen der Typen (die in den Foren „Gorillas“ genannt werden) zeigte mir, ich hab mit 10 € zuviel gegeben. Angst macht offenbar freigiebig. Aber: so gewinnt man neue Freunde, nicht wahr?

    Beim -zugegeben- kurzen Gang in die Stadt habe ich mir dann schon die Einzelheiten der Weiterfahrt am späteren Nachmittag durch den Kopf gehen lassen. Wir haben dann aber schnell festgestellt, wie schön diese kleine Stadt ist, die offenbar sehr gut vom Tourismus lebt. Viele kleine Gassen mit kleinen Geschäften und Restaurants, immer wieder die drei Kanäle dazwischen, das hat trotz Tourismus eine ruhige und schöne Atmosphäre, jedenfalls Mitte Oktober. Für die, die vom Shopping nicht genug bekommen, ist etwas außerhalb des Altstadtbereichs (aber fußläufig leicht erreichbar) ein großes Shoppingcenter entstanden, das alle bekannte Marken führt. Dafür sind wir aber nicht nach Aveiro gefahren.

    Wir haben dann das gemacht, was alle Touristen da machen- richtig, eine Bootsfahrt über die Kanäle. Schon mal gesehen, wie ein Speedboot durch Kanäle zischt? Nein? Dann ab nach Aveiro. Das geht doch zackig muß man sagen. Nein, im Ernst, die Boote sind schnell, die nächsten Touristen warten ja schon, die 40-minütige Fahrt ist aber immer noch unterhaltsam. Der Bootsmann/Guide (?) hat uns auf der Fahrt dann neue Gebäude gezeigt, in denen der Quadratmeter 10.000 € kosten soll. Nun ja…

    Abends haben wir an einem der Kanäle vor der Fischhalle gut in netter Atmosphäre gegessen (Fisch) und den Abend mit einem Gang durch die Gassen ausklingen lassen. Das erste Lokal übrigens, das wir ausgesucht hatten, hatte das Pech, dass der Koch… wir haben es nicht wirklich verstanden, jedenfalls war er weg und es konnte nicht gegrillt werden. Wir haben erkannt: das liegt an uns, das ist uns nämlich auf dieser Reise nicht zum ersten Mal passiert-der Koch ist weg und deswegen gibt es nur kalte Platte. Erstaunlich.

    Die Nacht war trotz aller Bedenken ruhig und von der Schnellstraße haben wir kaum etwas gehört. Eine weitere Nacht wollte ich da aber nicht verbringen, auch wenn uns Aveiro gut gefallen hat.
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