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  • Day 18

    Von Key West in die Tiefen der Everglade

    November 21, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach dem anstrengenden Tag von gestern – immerhin sind wir fast 20km in der City hoch und runter gelaufen, gönnten wir uns eine Stunde mehr Schlaf. Dementsprechend räkelte ich mich erst um 8 Uhr in unsere RV-Dusche. Die Bauarbeiten ruhten scheinbar heute. Zumindest ließ man bis zur Abfahrt um 9 sich nicht blicken.
    Zurück ging die Strecke über die Florida Keys. Ohne große Zwischenhalte fuhren wir fast durch und genossen einfach mal die Fahrt über die zahlreichen Brücken vorbei am Atlantik und am Golf von Mexiko. Die mögliche Bootsfahrt nach Pigeon Key reizte uns bei sehr wolkigem Wetter heute nicht so. Noch ein Ziel für die nächste Reise nach Florida 😊
    Auf Grund meiner Tiefkühlerfahrung auf der Busfahrt gestern machte sich die Erkältung auch wieder ein wenig stärker bemerkbar und ich verzichtete auf einen möglichen Tauchgang. Die stehen ja dann eh mit Chris als Schwerpunkt auf einem nächsten Trip an.

    Wir kehrten zum Brunch bei Denny’s ein und legten noch einen kurzen Stopp zum Einkaufen hin. Ansonsten fuhren wir geradewegs wieder in die Wildnis der Everglades. Am Visitor-Center zu Beginn holten wir uns noch eine Karte ab um dann am frühen Nachmittag noch ein paar kleine Trails zu meistern.

    Bei der Einfahrt in den Park gab ich ohne Kommentar den Jahrespass und meinen Führerschein ab – man begrüßte mich freundlich und wünschte mir schonmal: „Happy Thanksgiving!“. Ein Dank an Mama und Papa für das Eintrittsticket *Küsschen*.

    Der erste Wegpunkt führte uns nach Royal Palm. Nur wenige Meilen hinter der Einfahrt befinden sich zwei kleine Trails. Einer durch die Natur und einer über einen Boardwalk durch die Sumpflandschaft. Auf dem zuerst genannten schlüpften wir nach dem Großstadtfeeling von Ft. Lauderdale und Miami sowie dem Karbikflair von Key West mal wieder in die dichte Natur. Schöne und bizarre Pflanzen(formen) sowie ein Eichhörnchen auf verzweifelter Liebessuche – so interpretierten wir die komischen Laute und Tanzspiele mit seinem Puschelschwanz - versüßte uns den Spaziergang.
    Der Besuch des Boardwalk offerierte uns dann wieder die ganze Tierwelt der Everglades. Alligatoren, Schildkröten und diverse Wasservögel gestalteten die nächsten 45 Minuten sehr kurzweilig.

    Weiter ging die Fahrt zum Pa-Hay-Okee Trail. Frei übersetzt bedeutet es in etwa „nasses Gras.“ Und das könnte kaum passender sein. Über Holzplanken ging es ca. 10 Meter in die Höhe zu einer Aussichtsplattform. Ein beeindruckender Blick über die unberührte Natur in Form von einer bis zum Horizont reichenden Graslandschaft, welche komplett ca. einen Meter unter Wasser stand. Zwischendrin kleinere Hammocks (ich habe das so verstanden, dass das die „Bauminsel“ aus bestimmten Hölzern zwischendurch sind) sowie viele Vögel. Alles in allem sollte man das gesehen haben, aber ist halt auch nichts für einen stundenlangen Aufenthalt. Also ging es nach ca. 15 Minuten weiter zum Mahogany Hammok Trail. Man fühlt sich in den tiefsten Dschungel versetzt und ging – auch hier – über einen Boardwalk durch den Urwald.
    Nach Abschluss des Trails stand die Sonne auch bereits so tief, dass wir zum Campground durchfuhren. Wir hatten zwar telefonisch reserviert, aber einen Stellplatz oder ähnliches hatte man uns nicht mitgeteilt. Vor Ort war natürlich auch niemand mehr.
    Nochmal kurz zurück zum Visitor-Center von Flamingo – auch dort war bereits tote Hose. Naja, was solls. Also fuhren wir einfach auf den Campground und suchten uns einen schönen Platz aus – es waren eh gerade mal 10% der Plätze besetzt.

    Nach einer intensiven Dusche mit Off – Deep Wood, dem von allen empfohlenen Mittel gegen die Stechviecher hier, ging es dann nochmal vor den Camper um den Feuerring zu starten. Ein kurzer aber heftiger Schauer verscheuchte uns dann aber schnell wieder in den Camper – das Feuer überlebte es zum Glück und so gab es dann am Ende doch noch Fleisch und Würstchen.

    Noch vor 20 Uhr war heute mal der Magen gefüllt und der Reisebericht geschrieben – dann kann ich mich ja jetzt auf die Vernichtung der Alkoholreserven stürzen 😊. Für morgen – unserem letzten wirklichen Tag in den USA – steht nochmal die Erkundung der Everglades sowie später eine Marathonfahrt wieder zurück bis kurz vor Orlando an. Ca. 230 Meilen müssen abgerissen werden bis zum Highlands Hammock State Park, wo wir dann unsere Thanksgiving-Nacht verbringen werden.
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