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- Day 9
- Friday, June 6, 2025 at 4:51 PM
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 3,514 ft
United StatesPlumas County39°55’58” N 120°54’1” W
Tag 8 Freitag bis Quincy
June 6 in the United States ⋅ ☀️ 27 °C
Gerade las ich das Trailjournal von meinem Hikerbuddy Roberts, er schrieb:"es gibt Tage, da muss man sich einfach durchbeißen und heute ist so einer!" Meiner war heute bis zum Nachmittag auch so. Ich schlief schlecht. Durch das ständige Schnee laufen, einhergehend mit immer feuchten Füßen, hatte ich eine offene Stelle an der Fußsohle, die einen größeren roten Rand bekam und schmerzte. Meine Pflaster gingen aus, so überlegte ich die ganze Nacht, wie ich es am besten meistern konnte. Vor mir lagen links nahe am Trail das Ressort Bukes Lake mit einem Store, aber ohne Dusche und auf der anderen Seite, Quincy, eine kleine Stadt, 18 Meilen vom Trail weg. Ich habe zwar nie Handyempfang auf dem Trail, aber ein kleines Garmin Gerät mit einem SOS-Button und einem Vertrag für Nachrichten. Ich hatte als Notfalllösung schon am Vortag Tom, meinen Trailangel aus Truckee, nach einem Trailangel aus Quincy gefragt und einen Namen, Bruce Walker. Geplant war eigentlich kurz nach Bucks Lake zu gehen, 2 Tage Essen einkaufen, das PCT Hiker Freibier zischen, dabei das Handy aufladen und zurück zum Trail. In der Nacht entschied ich mich für die Stadt, mein Fuß benötigte dringend, Sauberkeit, Ruhe und neue Pflaster. Also schrieb ich Bruce am ganz frühen Morgen und da ich eh nicht schlafen konnte, wanderte ich schon um 5 Uhr im Dunkeln los und dachte, dann bin ich früh in der Stadt. Aber der Trail gibt dir deinen Tag vor. Ich zeltete ja auf der Forststraße, so dass der Anfang recht einfach war, zwar auch hier umgestürzte tote Bäume, aber gut zu bewältigen. Nach zwei Meilen zurück auf den Trail, begann der Schlamassel. Sehr viel Blowdowns und da es direkt an einem steilen Hang lang ging, auf einem schmalen Weg, wurde es schon schwieriger sich über oder unter den Bäumen zu bewegen. Dann kam eine Spitzkehre mit einem kleinen Stream und der Trail verschwand vollständig. Ich stand bis zur Brust im Gestrüpp, das teilweise aus Brombeersträuchern bestand und versuchte mich durch zu kämpfen. Die Richtung ging nur noch mit der App. Ich brauchte für 10 Meter 30 Minuten und war fix und fertig am Ende. Ich nuschelte immer vor mich hin, ob sie hier im Plumas Forest keinen Forest Service haben? Wenn sie keine Hiker wollten, sollten sie doch einfach den Trail schließen. So etwas in der Art. Nutzte aber nichts, ich musste ja weiter. Ich erreichte die tiefe Talsohle und die Middle Fork Feather River bridge, eine schöne Bogenbrücke. Jetzt ging es wieder genauso bergaufauf. Rund 1700 Höhenmeter auf 16 Kilometer. Erst im Schatten, dann weiter in der prallen Sonne mit Busch Walking, wieder Baumüber-und Unterquerumg. Es nahm kein Ende, ich quälte mich 5 Stunden. Noch dazu spann mein Nachrichtengerät. Ich wusste noch nicht, wo ich am. Abend sein werde. Aber irgendwie geht es immer. "The Trail provides!". Fast ganz oben angekommen, Handy Empfang. Bruce kam mich abholen, hatte schon Antibiotica besorgt und sich um meine Übernachtung gekümmert. Es ging noch weitere 5 Meilen bis zur Straße, aber die flog ich wieder. Noch dazu sah ich die ersten beiden Menschen seit dem Beginn meiner Wanderung, von den beiden Day Hikern abgesehen. Alle Schmerzen vergessen. Bruce wartete schon. Ich saß noch nicht im Auto, da fragte ich nach dem streikendem Forest Service Personal. Das geht nur auf Freiwilligen Basis und auch diese Helfer müssen ja den Berg jeweils runter und wieder hoch. Dafür sei er zu alt. Das verstand ich. Er ist pensionierter Chiropracticer mit viel Humor, brachte mich gleich zur Eisdiele mit dem FreeIce für PCT-Hiker. Dann ging es noch zur Apotheke und ab zu Pounder, meinem Host. Auch er ein sehr angenehmer Zeitgenosse,. Als ich meine Leier mit dem schlechten Trail anfangen wollte, sagte er ich soll warten, weil der Trailmanager für diesem Abschnitt des PCTs ihn besuchte um morgen gemeinsam am Trail zu arbeiten. Mad ein junger Mann hörte sich mein Meckern geduldig an, wusste um die Umstände und hatte schon einen Plan. Aber auch hier, wir Europäer können uns schlecht vorstellen, wie es ist in völliger Wildnis ohneStraßenzugang zu arbeiten. Es wird viel mit der Hand gesägt. Ich zeigte ihm die wirkliche Problemstelle auf der Karte und er wollte sich sofort kümmern. "Kleine Wunder werden sofort erledigt"! Er gab mir noch Tipps für gute Zeltstellen auf meinem Weg und die Nachricht, dass ich noch ein gefährliches Schneefeld zu überqueren hatte. Ab jetzt geht es bis zum Ende meines ersten Hikingabschmittes nur noch durch verbranntes Gebiet. Wir quatschen länger und es war ein sehr schöner Abend. Das Leben war wieder schön.Read more






