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  • Day 56

    Torres del Paine - Horrible views

    March 24, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 26 °C

    ...das zu sagen war zumindest die Strategie von Lake, wenn etwas furchtbar schön war, um den Anblick besser ertragen zu können. 🙈 Gefolgt von "Meh... und dafür die ganze Mühe hier her zu kommen?" bzw. "Gähn, lanweilig! Überall diese Berge, Gletscher und Seen. Immer das Gleiche." 😂

    Mal ehrlich, die Natur, die rund um das "W" geboten wird, ist unbeschreiblich schön und präsentiert vor allem alle 4 Jahreszeiten gleichzeitig. Das fasziniert mich am meisten an Patagonien, all die Farben direkt nebeneinander: viele grüne und ein paar gelbe und rote Blätter, viele graue Bäume und dann die weiß-blauen Schneemassen. 😎 Ich bin jeden Tag zum Sonnenaufgang losgestiefelt, um zu bewundern was der Himmel noch zusätzlich auf das alles draufsetzt. 😍

    Geregnet hat es nie so wirklich und wenn es mal ein paar Tropfen von oben oder unten gab (wenn am Seeufer Wasser durch den Wind hochgewirbelt wird), wurde der Anblick mit einem Regenbogen bereichert. 🌈 Einmal bin ich dem Unwetter nur sehr knapp entkommen, als ich mich - nach morgendlicher Wanderung am Gletscher entlang in entgegengesetzte Richtung - von unserer Gruppe abgekapselt und das Camp erst recht spät verlassen habe. Vor mir Idylle pur mit blauem Himmel, weißen Schäfchenwolken und Regenbogen, hinter mir alles in grau gehüllt, dramatischer Anblick und bedrohliche Regentropfen, jedes mal wenn ich für ein Foto stehen geblieben bin. Mir entgegen kamen Menschen in voller Montur inkl. Regenponcho über den Rucksack gestülpt und einem Gesichtsausdruck, der mich einige von ihnen auf die Schönheit des Regenbogens hinter ihnen hinweisen ließ. 😉

    Jeden Tag gab es etwas anderes zu sehen bzw. zu hören und jeden Tag ein anderes Highlight. Insgesamt habe ich in den 5 Tagen mehr Strecke hinter mich gebracht als das "W" alleine vorsieht, indem ich fast alle angrenzenden Aussichtspunkte mitgenommen habe. Das hieß an einem Tag 13 Stunden Wanderung (inkl. Pausen) von einem Camp zu anderen. (Was auch an der Verfügbarkeit von Zeltplätzen zum Reservierungszeitpunkt und den unterschiedlichen Preisen lag.) Auf dem Weg hab ich immer wieder die gleichen Gesichter getroffen. Zum Teil auch Gäste aus dem Hostel Treehouse oder Klienten meines Ausstatters in Puerto Natales. Manche grüßten nur, vor anderen musste ich regelrecht fliehen damit ich meine Umgebung in Ruhe genießen konnte... 😇

    Obwohl hier nicht unbedingt die optischen Highlights zu sehen waren, war der 3. Tag mein Favorit. Da ich schon sehr früh am Camp angekommen mein Zelt aufgeschlagen habe und den kompletten Tag Zeit hatte mit lediglich Proviant im Gepäck zu einem Aussichtspunkt aufzusteigen und ohne großen Zeitdruck (ins Camp zu gelangen bevor es dunkel wird) die Umgebung genießen konnte. Hier führte ein (teilweise nicht existenter) Wanderweg an einem schneebedeckten Berg, von dem im Abstand von nur wenigen Minuten lawinenartig Schneemassen herunterkamen. Lake und ich, die meist Schlusslicht der Gruppe bildeten, weil er alles fotografieren und ich jeden Felsen erklimmen musste, haben uns eine ganze Zeit lang auf einem Felsen am Fluss mit Gebirgspanorama von dem berieseln lassen, was die Natur im uns herum zu bieten hatte. 😊

    Beendet habe ich die 5-Tages-Wanderung mit dem berühmten Finale des "W": Sunrise-Hike to the Torres (= Sonnenaufgangs-Wanderung zu den Türmen), d.h. morgens im Dunkeln mit Stirnlampe ohne Frühstück 1 Stunde lang 1 km bergauf überwiegend über Felsen steigen, um die Lichspiele auf den Berg-Türmen bei Sonnenaufgang zu betrachten. 😍

    Jetzt wo ich es überlebt habe, kann ich es ja sagen... Ich halte es für absolut insane (= entgegen gesundem Menschenverstand) diesen Aussichtspunkt zu besteigen, vor allem im Dunkeln! 😱 Der Anblick mag diese Tour berechtigen, jedoch halte ich es für ziemlich gefährlich das so viele Touristen in verschiedem physischen Zustand das auf sich nehmen. 😞

    Es gibt wieder unzählig viele wunderschöne Fotos, verteilt auf den Kameras aller Gruppenmitglieder. Ich kann derzeit nur mit iPhone-Selfies dienen...
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