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  • Day 26

    Bratislava!

    August 2, 2019 in Slovakia ⋅ ⛅ 23 °C

    Mit geübten Händen war das Zelt am Morgen schnell verstaut, es war über Nacht trocken geblieben. Den Kaffee würde ich mir auf dem Weg suchen. Weiter ging es entlang der Neuen Donau auf der Insel am Rande von Wien. Zwei Kilometer weiter fand ich den Kaffee und anerkennende Worte einer Radlergruppe zu meinen Gepäcktaschen. Lowrider und Lenkertaschen zum Einrasten kannten sie wohl noch nicht. Heute war Komplimentetag für meinen treuen Drahtesel.
    Auf dem Weg nach Bratislava sah ich länger nichts von der Donau. Erst führte der Weg hinter dem Damm entlang. Dann kam eine weite Umleitung über Landstraßen und durch Felder hindurch. Wo in Deutschland eigentlich nur Mais, Raps, Weizen, Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut wurden, gibt es hier noch mehr Gemüsesorten entlang des Weges. Sonnenblumen und Bohnen sind häufiger. Mais ist allgegenwärtig, auch wenn es ihm hier wohl zu trocken ist. Die Umleitung führte auch an zwei Schlössern vorbei, immerhin.
    Kurz vor Hainburg, der Grenzstadt auf österreichischer Seite, ließ ich mir im Auhirsch ein Menü schmecken, Griesnockerlsuppe und Kabeljau mit Kartoffelsalat. Ein deutsches Paar kam kurz nach mir an und bewunderte hörbar mein schönes Fahrrad. Ich nickte und lächelte dankend.
    Über einen Hügel ging es aus der Stadt hinaus. Oben angekommen, konnte ich schon die "Skyline" von Bratislava bewundern. Unterhalb der markanten Burg würde ich mein Botel finden. Ein älterer Donaudampfer zum Hotel umfunktioniert. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, super nah an der Altstadt.
    Unweit der Grenze mitsamt Bunker und Panzersperren aus alter, eiserner Zeit, kam noch was fürs Ego. Eine Gruppe Jugendlicher und Erwachsener in Sportkleidung auf sportlichen Mountainbikes, Gravelbikes und Rennrädern tauchte vor mir auf. Heute war ich eher gemächlich unterwegs. Die Truppe weckte mich auf. Erstmal näher ran, wie die Raubkatze in der Savanne. Sie ahnten noch nichts. Dann einen Gang höher und den Daumen an der Klingel. Ring Ring, mit dem vollgepackten 50 Kilo Fahrrad an den Sportlern vorbei und mit Vollgas davon geflogen, herrlich.
    Über eine Brücke fuhr ich ans nördliche Ufer und in die Stadt ein. Das Botel war nicht zu verfehlen. Duschen, Wäscheservice klären, etwas entspannen und dann ging es in die Altstadt. Es gefiel mir hier sofort. Pulsierendes Leben zwischen schönen Altbauten. Livemusik in den zahllosen Restaurants. Eine Slowakisch-Asiatisches Fest mit Konzert auf einem Platz. Gerade spielte ein Flöten-Streicherquartett neuinterpretierte japanische Klassiker, "Sakura, Sakura" hieß das Stück. Eine Ecke weiter fand ich ein slowakisches Restaurant. Das große Bier kostete hier nur 1,50. Wie viele der Touristen um mich herum, bestellte ich erstmal das Nationalgericht Brimsnocken, etwas wie Spätzle mit Schafskäsesoße und Speck. Zum Nachtisch gabs mein Kryptonit: Apfelstrudel. Bei zwei weiteren Bieren guckte ich noch etwas Leute, bevor ich zurück ins Botel zum Schlummern ging.
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