• 2. Tag Atlasgebirge

    October 16 in Morocco ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer ruhigen Nacht etwas ab der Strasse, setzen wir die wunderschöne Szenerie durch das Atlasgebirge fort. Unser Zwischenziel ist Demnate, ein grösseres Städchen, wo wir wieder Treibstoff auffüllen wollen, und auch wieder einmal unser Portemonnaie. Dahin führt uns die Provinzstrasse RP3105. Hier passieren wir mehrere Berberdörfchen, weit weg von jeglichem Tourismus. Wer denkt, es gäbe hier keinen Stau, hat weit gefehlt. Die Provinzstrasse führt uns mitten durch den Markt in Ait Blal. Ich bin Allah-froh, sitze nicht ich am Steuer! Vorbei - geschafft - ohne Kratzer und ohne zermalmte Orangen.

    Kurz vor Demnate kommen folgen wir noch einer Dino-Spur. Wir fühlen uns 180 Mio. Jahre auf der Zeitachse zurückversetzt.

    Welchem Zufall und welcher Laune der Natur haben wir es zu verdanken, dass hier in derartiger Dichte diese Millionen Jahre alten Zeugen der Vergangenheit aufgetaucht sind?

    Das Atlas-Gebirge, mit seinem weiteren Umland, ist bekannt als ein Landstrich, in dem in der Jurazeit, also vor ca. 150 bis 200 Millionen Jahren die Dinosaurier unterwegs waren. Damals sah es hier aber ganz anders aus: Von Gebirge keine Spur, mit seinem seinem Alter von ca. 65 Mio. bis 1,8 Mio Jahren ist dieses gegen die Dino-Ära ein echter Youngster.

    Ob es die Stapfen von Atlas- und Berber-Echse waren, die wir hauptsächlich gesehen haben? Leider haben wir keine genauen Angaben dazu.

    Wir wissen, dass in der damals weiten wald- sowie seenreichen, schlammigen und moorigen Ebene hauptsächlich zwei Arten unterwegs waren. Da gab es die mit 2 Metern eher „kleinen“ Theropoden, die auf zwei Beinen mit selten über 25 cm grossen dreizehigen Füssen laufend eine Geschwindigkeit bis zu 70 km/h schafften. Gemässigter bewegten sich die bis zu 30 m langen, pflanzenfressenden Sauropoden mit Schuhgrösse 60 (cm!) recht zahlreich. Insgesamt soll es in dieser Region mehr als 150 Fundstellen geben.

    Nach unsere Tank-Geldautomat- und Verköstigungspause in Demnate, fahren wir die Nationalstrasse N23 gege Süden mit Ziel Ouarzazate. Nationalstrasse heisst nicht immer gute Strasse! Viele Baustellen, Strassenverlegungen und Steinrutschabgänge verlängern unsere Fahrt ins Ungewisse.

    Die höchste Adrenalinausschüttung: Da steht ein Bagger bergseitig, ca. 30 Meter über uns und baggert Gestein ab, welches auf die Stasse, direkt vor uns runterdonnert. Auf der Anhöhe und kaum sichtbar, winkt er uns dann zur Durchfahrt. Wir wissen nicht, was da noch vom Abhang runter kommt, Gestein?, oder gar ein ganzer Bagger? Also: Gring abe u dure!
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