• Horu - born4adventure
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Marocco

Ein paar Wochen durchreisen wir das Königreich Marokko, das westlichste der nordafrikanischen Länder, entlang der Mittelmeerküste, über das zerklüftetes Bergland bis zur Atlantikküste. Read more
  • Trip start
    October 2, 2025

    Avignon

    October 2 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Bei herrlichem Herbstwetter starten wir heute ab Zürich und fahren unsere ersten 650 km Richtung Gibraltar. Wir übernachten direkt neben (nicht unter 🤣) der weltbekannten Brücke Saint Bénezet, die ab dem 12. Jahrhundert erbaut wurde und ein wichtiger Zeuge der Geschichte Avignons ist. Auch bekannt durch das berühmte Kinderlied „Sur le pont d’Avignon“. Sie gehört seit 1995zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Legende nach wurde die Brücke im 12. Jahrhundert von einem jungen Hirten aus dem Vivarais, Bénézet, auf himmlischen Befehl errichtet.

    Ihre Enge erlaubte keine Durchfahrt für Wagen. Ihre Nutzung beschränkte sich daher auf die Passage zu Fuss oder zu Pferd, was die Rolle der Brücke für den Warenverkehr zwischen den beiden Ufern minimierte. Andere Möglichkeiten zur Überquerung des Flusses (Boote, Fähren usw.) blieben daher vom Ende des Mittelalters bis in die Neuzeit in Betrieb. Die Brücke wurde zweifellos gebaut, um den wichtigen Nord-Süd-Flussverkehr zu kontrollieren. Doch, wem gehörte die Brücke und wer kontrollierte den äusserst lukrativen Wirtschaftsverkehr auf der Rhône? Diese Ungewissheit führte dazu, dass sich der König von Frankreich einem endlosen Rechtsstreit, dem „Rhône-Prozess“, stellen musste. Sein Königreich erstreckte sich im 14. Jahrhundert vom Westufer bis zur Stadt Avignon am Ostufer. Obwohl es keine genauen Aufzeichnungen aus dieser Zeit gibt, so ist doch bekannt, dass für jede Passage von Fussgängern, Reitern und Viehherden eine Steuer entrichtet wurde. Folglich hatte das Brückenprojekt Zugang zu Immobilien, deren Mieteinnahmen für die Instandhaltung der Struktur verwendet wurden. Doch diese Einnahmen reichten nicht aus, denn die Brücke war ein Fass ohne Boden und wurde ständig erneuert. Bei jedem Hochwasser der Rhône wurden entwurzelte Bäume gegen die Pfeiler geschleudert und verursachten enorme Schäden.

    Unsere Passage heute kostet EUR 6.00 inkl. Audioguide!
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  • Alcalà de Xivert

    October 3 in Spain ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach 700 km Weiterfahrt, erreichen wir Alcalà de Xivert, ein verträumtes spanisches Dörfchen, in welchem das Spanisch eher nach Portugiesisch tönt:
    Katalanisch ist eine romanische Sprache mit Wurzeln im „Vulgärlatein“ der Pyrenäen, die in den spanischen Regionen Katalonien, Valencia, den Balearen sowie in Andorra, Nordkatalonien (Frankreich) und Alghero (Sardinien) gesprochen wird. Die Sprache ist nicht mit Spanisch verwandt, sondern eine eigenständige Sprache, auch wenn sie oft als Dialekt missverstanden wird. Es gibt eine reiche katalanische Literatur, deren Grundstein im Mittelalter gelegt wurde. Trotzdem können wir uns verständigen (mit Missverständnissen hinter vorgehaltener Hand).

    Am 30. August 1905 war in diesem „Petit Poble“ etwas mehr los: Wissenschaftler aus der ganzen Welt kamen nach Alcalà de Xivert, um eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten, die ein Gebiet von der nordafrikanischen Küste bis in den Nordosten Spaniens abdeckte.
    In der heutigen Zeit ist die Wirtschaft der Stadt hauptsächlich dem Tourismus gewidmet, namentlich auf dem Camping, wo wir übernachten und eine vorzügliche Dusche geniessen.

    Hier trinke ich einen Kaffe+. Der Ursprung des Carajillo liegt in Lateinamerika, wo Soldaten sich während der Kolonialzeit Mut antranken, indem sie Schnaps ihrem Kaffee hinzufügten. Ich trinke mir Mut für die morgigen 700 km an.
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  • Calahonda

    October 4 in Spain ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach 800 km erreichen wir den Vorort von Marbella. Müde und hungrig pferchen wir unseren Horu im Camping Los Jarales in Calahonda zwischen etwas verwahrlosten Dauercampingplätzen, dekoriert mit allerlei Trödlerzeugs, aber irgendwie trotzdem charmant. Am Mittelmeer geniessen wir einen Apéro, worauf ein feines Essen folgt. Nur leider habe ich auf der Karte übersehen, dass mein Salat mit krustig gebratener Hühnerleber serviert wird.
    Wir buchen die Fahrkarten Algeciras-Taher für den morgigen Nachmittag. Doch, bevor wir den Kontinent wechseln, wollen wir unbedingt noch den monolithischer Kalksteinfelsen, der den grössten Teil der Halbinsel Gibraltar an der Südwestspitze Europas umfasst, erklimmen.
    Wir fallen reisemüde zu Bett. 23:06 Uhr ist Lichterlöschen.
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  • Gibraltar

    October 5 in Gibraltar ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir fahren früh los. Nach Sam‘s negativen Erfahrungen vergangenen Juni, sollen wir im heutigen Anlauf unbedingt Erfolg auf einen Parkplatz haben, was mit einer Co-Pilotin bedeutend einfacher ist, nur die Bezahlung gestaltet sich als kleine Herausforderung.

    Der Felsen von Gibraltar ist von vielen Aussichtspunkten im südöstlichen Andalusien zweifelsohne ein Hingucker. Enge Strassen schlängeln sich dem Fels entlang durch die Stadt, deshalb wohl, gilt hier im Zentrum ein Fahrverbot für Camper. Aber, wir sind ja mit 6 Metern Länge „flexibel“ unterwegs. Der Ausflug lohnt sich, auch wenn das städtisch-britische Ambiente der Stadt Gibraltar nicht gerade umwerfend ist.

    Gibraltar lockt als Steuerparadies und Sitz für Briefkastenfirmen sowie mit steuerfreien Supermärkten mit Alkohol und Zigaretten. Wer zusätzlich beim Tanken von Benzin und Diesel einige Cents sparen möchte, ist hier mit EUR 1.20 für Super Diesel gut bedient.

    Weiter gehts wieder durchs Zoll zurück nach Spanien zum Embargo nach Algeciras. Heute Nachmittag werden wir in Marokko sein - inshallah!
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  • Tanger

    October 5 in Morocco ⋅ ⛅ 21 °C

    Unsere Fähre legt mit 30 Minuten Verspätung ab. Die Überfahrt nach Tanger Med dauert zwar nur 90 Minuten, hingegen dauert es am Zoll etwas länger. Das Fahrzeug wird gescannt, unsere Strassenkarte (diejenige aus Papier!) wird kontrolliert; es sind zwar Notizen vermerkt, aber zum Glück nichts gegen den König Mohammed VI notiert. Das alles raubt uns wertvolle Tageszeit. Erst beim Eindunkeln erreichen wir Tanger, und wäre es nicht schon dunkel genug, gelangen wir in einen fürchterlichen Stau, wo zeitweise alles stehen bleibt. Wir erreichen den Camping Miramonte schlussendlich über eine steile Abwärtsstasse mit rechtwinkliger Einfahrt.

    Am nächsten Tag laufen wir ins Stadtzentrum von Tanger, diser schönen, marokkanische Hafenstadt an der Strasse von Gibraltar. Sie bildet schon seit der Zeit der Phönizier eine strategische Verbindung zwischen Afrika und Europa. In der weissgetünchten Medina auf einem Hügel befindet sich der Dar el Makhzen, ein Sultanspalast, in dem heute ein Museum untergebracht ist.

    Wir sind entzückt, von dieser orientalischer Stadt und dem Treiben in ihren engen Gassen. Fassaden, Türen, Blumen und Marktstände streiten sich um unsere Aufmerksamkeit. Schlechte Gerüche vermischen sich mit lieblich orientalischen Gerüchen aus Parfums, Kerzen und Gewürzen, welche sich aus den Verkaufsboutiquen ein Stelldichein in den Gässchen geben.

    Mitten in der Medina geniessen wir Pfefferminztee, Oliven, Humus …
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  • Tetouan-eine Stadt der Kontraste

    October 7 in Morocco ⋅ ⛅ 23 °C

    Tétouan bietet eine bemerkenswerte Mischung aus arabisch-andalusischer Tradition und spanisch-kolonialem Erbe. Ihre lebendige Medina, das UNESCO-Weltkulturerbe, und die Nähe zu den Küsten des Mittelmeers sowie die Wanderwege des Rif-Gebirges machen sie zu einem vielseitigen Reiseziel im Norden Marokkos. Die Stadt ist ein Zeugnis historischer Verbindungen und ein Ort, an dem die Einflüsse verschiedener Kulturen in der Architektur, im Handwerk und im Alltag spürbar sind. Unser Besuch Tétouans ermöglicht uns einen tiefen Einblick in das kulturelle Gefüge Nordmarokkos.

    Wir parken Horu oberhalb der Medina am Friedhof; gut bewacht von einem Lebendigen.
    Der Weg führt uns direkt durch die Medina, wo wir uns schon mal zünftig verirren. In die tiefen Gassen gelangt kein Satelitensignal mehr, und so orientieren mir uns an der Schräglage der weissgekalkten Mauern der Gassen der Medina, quasi oben-unten. Geschafft: Wir erreichen den Royal Palace. Hier präsentieren sich Kolonialgebäude aus spanischer Hand und weiss-grüne andalusische Architektur im ehemaligen spanischen Protektorat. In Tétouan erinnert vieles eher an einen europäischen als an orientalischen Stil. Die Stadt trägt den Beinamen „Die weisse Taube“ und dient seit der Thronbesteigung von König Mohammed IV als seine Sommerresidenz.

    Nicht durch Zufall, finden wir ein herrliches Restaurant über den Dächern der Medina. Das Juwel ist gut versteckt, und wir essen gleich Lunch und Abenessen zusammen. Es gibt sogar Wein (aber pssst!).

    Auf unserer Weiterfahrt nach Chefchaouen, gelangen wir unerfreulicherweise in eine Einbahnstrasse, welche weder Google, noch MapsMe bekannt ist. Blöd, aber genau diese Strasse wäre uns sehr nützlich. Kaum erhöht sich unser Puls, kommt auch schon ein Strassenmitarbeiter geeilt, sperrt den Verkehr und lotst uns durch die Strasse….ahahh, heute ist (Einbahn-) Strassenmarkt.

    Weiter fahren wir an der archäologische Stätte von Tamuda vorbei, welche erst 1920 entdeckt wurde. Warum also nicht noch einen Ausflug an den Stadtrand. Die Untersuchungen an der Stätte zeigen, dass diese punische Stadt in Mauretanien, die im 2. Jh. v. Chr. gegründet wurde, im 1. Jahrhundert während eines Krieges zwischen zwei mauretanischen Königen vollständig zerstört wurde. Nach dem Wiederaufbau wurde sie in den 40er Jahren n. Chr. nach dem Aedemon-Krieg endgültig zerstört und von uns heute wieder entdeckt.

    Heute gibt es eine „wilde“ Übernachtung unten am Stausee „Barrage Martil“. Samuel zückt beinahe seine Fischerrute, nur gibt es noch keinen Hunger.
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  • Chefchaouen

    October 8 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Wer träumt nicht davon, Chefchaouen zu besuchen und durch ein Labyrinth von blau getönten Gassen zu schlendern? Die Frische der Luft und die raue Schönheit der umliegenden Landschaften zu geniessen?

    Die im Nordwesten Marokkos in den Bergen des Rifs gelegene blaue Stadt zieht marokkanische und ausländische Besucher aus der ganzen Welt an.

    Jedes Haus in der Stadt ist die Heimat tief verwurzelter und unsterblicher Geschichten, die Chefchaouen zu einem touristischen Dorf mit unwiderstehlichem Charme.

    Ist Chefchaouen blau, weil diese Farbe eine religiöse Symbolik hat und den Himmel und die göttliche Gegenwart repräsentiert? Eine andere Erklärung wäre der Schutz vor dem „bösen Blick“, ein Aberglaube, der von den vertriebenen Juden und Muslimen aus Andalusien mitgebracht wurde. Zudem soll das Blau eine kühlende Wirkung in der Sommerhitze haben und Mücken fernhalten - es ist Oktober und immer noch sauheiss hier!

    Die gesamte Altstadt mit ihren reizvollen engen Gassen, kleinen Plätzen, blau- und weissgetünchten Häusern lädt uns zum Spazieren und Fotografieren ein. Die Bemalung wurde jedoch in den späten 1970er Jahren vermehrt initiiert, um den Tourismus zu fördern.
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  • Akchour Wasserfälle

    October 9 in Morocco ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir bestellen uns ein Taxi und fahren nach Akchour, unserem Ausgangspunkt für die Wanderung zu den Wasserfällen von El Kelaa im Nationalpark Talassemtane im Rifgebirge.

    Der Taxifahrer lädt uns auf dem Parkplatz ab und wird uns um 17.00 Uhr wieder abholen - inshallah.
    Wir wandern bis zur grossen Brücke und überqueren den Bach zur nördlichen Talseite.
    Der mit Stufen und Geländern abgesicherte Weg unter den steilen Felswänden der El-Kelaa-Schlucht folgt nun dem Lauf des Wildbaches.
    Bald erreichen wir eine kleine Stufe mit dem ersten Wasserfall (Petite Cascade).
    Wir folgen dem Weg weiter durch die schmale Schlucht und überqueren den Wildbach El Kelaa elf Mal über eigens dafür errichtete Betonquader die im Bachbett stehen.

    Auf unserer Wanderung durchqueren wir etliche Tagine-Imbissbuden, herrlich gelegen, an und bis in die Pools. Eir möchten uns nicht ausmalen, was hier bei Hochsaison los sein muss! Heute sind die meisten Buden geschlossen und die wenigen, die am Einheizen sind, kämpfen um ihre Kundschaft (am Morgen zählen wir fünf Nasen). Einfach herrlich, wir wissen bereits, was uns nach unserer Rückkehr und 13 km in den Beinen, erwartet, und unsere Vorfreude ist entsprechend gross.

    Nach der zehnten Überquerung steigen wir bergauf und wandern durch dichte Vegetationen.
    Das Tal wieder enger, und wir folgen, ohne besondere Orientierungschwierigkeiten, dem Pfad bis in ein breiteres Becken, in das sich der grosse Wasserfall, die Grande Cascade, ergiessen WÜRDE. Als hätte jemand den Hahn zugedrehnt, da kommt einfach nichts. Egal, die schöne Wanderung ist alleweil lohnenswert.

    Ihr wisst noch, auf was wir uns tierisch freuen? Es gibt nichts Beseres, als ein Kohlehydrate-Tagine (Kartoffeln, Kürbis, Zwiebeln, Oliven …) nach der Wanderung. Sam‘s Schrittfrequenz steigert sich ins Unermessliche, er meint, wegen dem Gefälle, ich weiss, es liegt an der Uhrzeit. Schliesslich ist es schon 14.30 Uhr.

    Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt, bis zum Ende gut, auch ohne Wasser und trotz meiner Erkältung, die sich langsam fiebrig anfühlt.

    Nach 45 min. Weitermarsch, steht unser Taxi auch schon bereit.
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  • Weiterfahrt durch das Rif-Gebirge

    October 10 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Im Norden Marokkos, direkt an der Mittelmeerküste, erstreckt sich auf einer Länge von rund 350 Kilometern der zum Atlas gehörende Rif Gebirgszug. Der höchste Punkt dieser absolut beeindruckenden Gebirgskette ist der Tidiquin mit einer Höhe von 2448 Metern.
    Die Einheimischen nennen diesen nördlichsten Teil des Atlasgebirges auch Dschebel er-Rif, zu dessen speziellen Besonderheiten die hier heimische mediterrane Pflanzenwelt gehört. Von wirtschaftlicher Bedeutung in dieser Region ist neben den Korkeichenbeständen vor allem der sehr ausgedehnte Cannabisanbau, besonders im mittleren Teil des Rif.
    Die Gegend um das Gebirge ist nicht sehr dicht besiedelt, Reisende die auf der Suche nach eher abgelegenen Zielen sind, kommen hier auf jedem Fall auf ihre Kosten.

    Diese Region gehört heute zu den ärmsten in Marokko. Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und autonomen Strukturen sind aber geblieben und werden oft gewaltsam ausgedrückt.
    Die Pfeife qualmt unverdrossen weiter und die Haschischbauern produzieren. Obwohl andere «den fetten Gewinn» erzielen und die Regierung sicherlich auch seine Profit daraus schlägt, ist die Haschischproduktion dennoch für viele Bauern die einzige Möglichkeit, zu überleben. Auf jedem freien Flecken werden Pflanzen angebaut. Auf der ganzen Fahrt inhalieren wir Cannabis über unsere Lüftung. An de abgelegensten Strassen wird Haschis feil gehalten. Schulkinder winken uns aus ihren Dörfern freundlich zu. Doch, ist das wirklich so wohlgesinnt gemeint oder wollen sie uns auch dur Haschisch verkaufen?

    Über Haschisch zu sprechen ist gleichbedeutend damit, über Marokko zu sprechen. Aus den Cannabisplantagen im Rif-Gebirge wird der größte Teil des in Europa konsumierten Haschischs gewonnen. Marokko ist der größte Haschischproduzent der Welt und fast zwei Millionen seiner Einwohner sind vom Cannabisanbau abhängig.

    Cannabis wächst im kalten und trockenen Klima dieser Bergkette gut, und sein Konsum hat sich in Nordmarokko etabliert. Allerdings gibt es keine offizielle Genehmigung für den dessen Anbau.

    König Muhammed V. verbot den Anbau und Handel von Cannabis, obwohl es in der Praxis in bestimmten Gebieten des Rif weiterhin „erlaubt“ ist, um Konflikte zu vermeiden.

    Auf einem abgelegenen Camping hoch über Barrage Sahla gelegen, machen wir einen Übernachtungsstopp.
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  • Fez

    October 11 in Morocco ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Stadt Fès in Marokko ist berühmt für die Lederprodukte, die hier seit Jahrhunderten in hervorragender Qualität hergestellt werden. Wir schlängeln uns durch das Stadttor und durch die engen Gassen der Medina, vorbei an hämmernden Männern im Handwerkerviertel, kleinen Verkaufsständen mit Getränken und Snacks, immer der Nase nach geradeaus, bis wir einen penedranten und immer stärker werdenden Geruch (Gestank) wahrnehmen. Jetzt sind wir im Gerberviertel und müssen nur noch den Eingang zu einem Ledershop mit Terrasse finden, wo man die beste Aussicht auf die Gerberei haben kann.

    Von der Terrasse blicken wir zuerst auf unzählige Becken und Bottiche, von denen die meisten Behälter Farben enthalten, in die das gegerbte Leder eingetaucht wird. Das Rohleder - Tierhäute vom Kamel, Rind, Schaf, Ziege - kommt übrigens mit dem Esel vom Stadttor durch die engen Gassen der Medina bis zur Gerberei. Anschliessend werden die Häute in Amoniak aus Taubendung gegerbt, dann in Seifenlauge weich gemacht (alles mit den Händen und Füssen der Arbeiter) und dann zum Trocknen aufgehängt. Nach diesem Prozess wird es gefärbt und in den Ledershops weiter verarbeitet. Dieser ganze Prozess dauert ein Jahr!

    Die Nase schlägt bei diesem Besuch Alarm, denn der Geruch des Inhalts der vielen Tröge, Gefässe, Becken und Behälter ist so stark, dass selbst auf den oberen Terrassen des Ledergeschäftes die Pfefferminze, welche uns beim Eingang abgegeben wurde, das Einstmen erschweren.

    Wie üblich, wird man durch einen Shop geleitet. Die Verkäufer sind nicht aufdringlich oder reagieren gar beleidigt, wenn man nichts kauft. Wir Leder-leer aus; uns gefallen einfach die hiesigen Schnittmuster nicht.

    Aber Keine Angst, unser Geld werden wir trotzdem los: zwei Mal ein Schal aus Agavenseide (soll beim Waschen nicht einlaufen), Gewürz, ein Parfümöl und: das Maximum der Kaufgefühle (vor allem für den Verkäufer!) ein Spiegel aus Kamelknochen, Holz, Leder, Messing, und Jade, welchen wir uns nach Hause schicken lassen. Wir sind gespannt, ob und in welchem Zustand er ankommen wird … er ist es uns einfach wert!
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  • Fèz Medina

    October 12 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

    Wir erkunden die mittelalterliche Altstadt von Fèz und streifen durch deren Labyrinth aus nahezu 9’400 Gassen. Die Altstadt von Fès gilt als Musterbeispiel einer orientalischen Stadt. In Bezug auf die Fläche soll die Altstadt von Fèz die grösste mittelalterliche Altstadt der Welt sein und ist deshalb seit 1981 UNESCO Weltkulturerbe.

    Die Al-Qarawiyyin-Universität wurde während der Herrschaft von Yahya, einem der Söhne von Idris I, gegründet. Das war 100 Jahre vor der Al-Azhar-Universität in Kairo, 300 Jahre vor der ältesten europäischen Universität in Bologna, 341 Jahre vor der Sorbonne und Oxford. Die älteste Hochschule der Welt, liegt also nicht in Europa, wie wir dachten, sondern in Afrika, in Fèz!

    Die al-Qarawiyyin-Universität erstrahlt als Leuchtturm des Wissens, eine Bastion des Lernens und der Erleuchtung, deren Geschichte tief in die Vergangenheit Nordafrikas reicht. Ihre Gründung, vor über einem Jahrtausend durch Fatima al-Fihriya, markierte den Beginn einer Ära des intellektuellen Aufblühens und des kulturellen Austauschs, die bis heute nachhallt.

    Ein Blick hinter die historischen Mauern dieser ehrwürdigen Institution enthüllt ein faszinierendes Geflecht aus sozialer Solidarität, wirtschaftlicher Innovation und kulturellem Erbe, das weit über ihre akademischen Leistungen hinausreicht. Idriss Al-Jay lässt uns in die verborgenen Geschichten und die vielschichtige Bedeutung der al-Qarawiyyin-Universität eintauchen, deren Einfluss die Grenzen der Zeit und des Raumes überschreitet. Nur leider können mir als Nicht-Muslimen nur einen Einblick zwischen Tür und Angel erhaschen, als zufällig das Tor geöffnet wird. Zufrieden und etwas weiser, schlendern wir weiter.

    Auch der Königspalast von Fèz ist nicht für öffentliche Besuche geöffnet. Fèz-Reisende müssen sich damit begnügen, seine überaus üppigen Tore von aussen zu bestaunen.

    Wir essen auf der Terrasse eines imposanten Riads, gut versteckt in den engsten Gassen der Medina. Mit starrem Blick auf unser Handy (welches leider ebenso die Orientierung verloren hat) eifern wir wie typische Touris durch das Wirrwarr von Fèz. Leere Gassen, keine Verkaufsstände mehr, dann wieder vor einem Hauseingang ohne Weiterkommen … natürlich wirken wir auf die Einheimischen wie Irrläufer. So manch einer möchte uns für gutes Geld behilflich sein. Wir werden aber fündig und finden das Juwel. Die kulinarische Belohnung gibt es über den Dächern der Medina mit spannendem Einblick in die Nachbarschaft.
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  • Ifrane

    October 13 in Morocco ⋅ ⛅ 21 °C

    Unsere Weiterfahrt geht nach Marakesh. Wir entscheiden uns für die N8, um uns das Städtchen Ifrane anzusehen. Ifril ist von einer grösstenteils bewaldeten Berglandschaft umgeben. Die während der französischen Protektoratszeit in Mode gekommenen Satteldächer der Häuser, verleihen der Stadt ein beinahe europäisches Aussehen, welches durch gepflegte Boulevards und schöne Parkanlagen noch unterstrichen wird. In den Monaten Januar und Februar wird hier sogar Ski gefahren. Es gibt sogar ein „Hotel Chamonix“. Wohlhabende Marokkaner aus dem Nordwesten des Landes – darunter auch der König – haben hier einen Zweitwohnsitz.
    Die 1995 eröffnete Al Akhawayn-Universität ist eine öffentliche Eliteuniversität, die gemeinsam vom marokkanischen und vom saudi-arabischen König gestiftet wurde und sich über die Einnahme von Studiengebühren finanziert. Das Curriculum folgt amerikanischem Vorbild und findet in englischer Sprache statt. Das grosszügig gestaltete Universitätsgelände orientiert sich architektonisch an den traditionsreichen Campusuniversitäten Englands und des Nordostens der USA.

    Wir trinken Capuccino und geniessen dazu Croissants. Auch der Preis ist europäisch. Unsere Weiterfahrt führt uns ein Stück durch den Ifrane-Nationalpark. Hier begegnen uns weder Katzen noch Hunde auf der Fahrbahn, nein, es sind echte Berber!
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  • Ouzoud Falls

    October 13 in Morocco ⋅ 🌙 24 °C

    Die Ouzoud-Wasserfälle gelten als biologisch und ökologisch interessant, kulturell wertvoll und landschaftlich bedeutsam. Mit einer Höhe von 110 Metern gehören sie zu den schönsten in Marokko und Afrika.

    Flussaufwärts speist ein ausgedehntes Netz von Quellen den Fluss, dessen Fliessgeschwindigkeit je nach Jahreszeit und klimatischen Bedingungen variiert.

    Schwankungen in Durchfluss, Temperatur und Wasserqualität tragen zu seinen einzigartigen Merkmalen der lokalen Fauna und Flora bei.

    Die Vegetation, die flussabwärts besonders üppig wird, umfasst etwa fünfzehn Arten, darunter Johannisbrotbäume, Pappeln und Wacholder. Dieses Grün bedeckt das Tal und erstreckt sich die Hänge hinauf, wodurch die unter Wasser liegenden Kalksteinwände, die von der Gischt der Wasserfälle beeinflusst werden, mit einer grünen Decke bedeckt sind.

    Hier ist auch die Heimat einer Vielzahl von Vogelarten, darunter Greifvögel, Reiher, Trappen, Silberreiher und Zugvögel, die in der gesamten Region und im Tal unterhalb des Oued Tissekht leben.
    Es gibt hier verschiedene Säugetiere, darunter Füchse, Wildschweine, Affen, Fledermäuse, Gétulie-Eichhörnchen und Hasen.

    Wir begegnen nur einer grossen Population von Berberaffen, die die Wälder und Klippen des Tals bewohnen.

    Wir starten oberhalb der Cascades d’Ouzoud, wo sie in mehreren Kaskaden an in die Tiefe sürzen. Die Wassermassen füllen eine weite Lagune, die von dichtem Wald umgeben ist. Es sind die höchsten und auch die wasserreichsten Wasserfälle Marokkos.

    Das Rauschen des Wassers, welches sich unaufhörlich seinen Weg durch die roten Felsen bahnt, kündigt sich schon von Weitem an. Es sollen rund 900 Stufen bis zur Lagune herabführen. Gezählt haben wir sie nicht, aber es wird schon ungefähr stimmen.

    Wir folgen dem Pfad, der uns zu den spektakulären Wasserfällen führt. Aber keine Angst, der Weg zu den Ouzoud-Wasserfällen hinunter vergeht wie im Flug. Links und rechts - wie könnte es anders sein - reihen sich unzählige Souvenir-Shops, Stände und Restaurants sind in den Hang gebaut.

    Bald wird das Rauschen immer lauter und ein erster Blick auf die Wasserfälle ist zu erhaschen. Jetzt erleben wir die beeindruckende Höhe des Wasserfalls hautnah. Natürlich ist hier recht viel los. Aber mit etwas Geduld bekommen wir ein schönes Ouzoud-Wasserfall-Bild als Souvenir für zuhause.

    Weiter geht’s hinunter zum kleinen See in der Lagune. Immer wieder kreuzen Eseln unseren Weg. Es kann schon mal eng werden, zwischen den Besuchern, die auf dem Weg hinauf und hinab unterwegs sind. Die Esel bringen Waren zu den Restaurants und Geschäften hinab und die Eselführer verdienen sich auf den Bergweg ein paar Dirham als „Taxi“ dazu.
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  • Durchs hohe Atlasgebirge

    October 15 in Morocco ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Hohe Atlas ist Marokkos südlichstes und gleichzeitig höchstes Gebirge Nordafrikas. Sein Gipfelpunkt ist der Jebel Toubkal mit 4167 Metern.

    Die Landschaft des hohen Atlas zeigt sich hier eher rauh, und so wurden die Lehmdörfer oft an die Berghänge gebaut, damit jedes noch so kleine Stück fruchtbares Land in den Flusssenken genutzt werden kann. Es gibt nur zwei wirklich gute Passstrassen durch das Gebirge, ansonsten findet man hauptsächlich steinige Pisten sowie kleine Maultierpfade zum Passieren. Diese Tatsache verhindert bis heute in den meisten Gegenden den Massentourismus, und so blieben viele der tiefen Täler und einsamen Hochebenen relativ unberührt.

    Wegen der Unwegsamkeit dieses Gebirgszuges diente der Hohe Atlas früher oft als geschütztes Rückzugsgebiet für die unterschiedlichen Berberstämme, die in der Isolation ein eigenes soziales Netzwerk, gegründet auf Stammeszugehörigkeit und Solidarität, entwickelten. Noch heute zeugen die Schutzfestungen (Ksar) und Lehmspeicherburgen aus der Zeit der kriegerischen Vergangenheit.

    Auch ist das Atlas-Hochgebirge für zwei Klimazonen verantwortlich, wodurch es an Nord- und Südflanke zu unterschiedlichem Wetter kommt. Auf der Nordseite des Atlas ist das Klima mediterran, südlich davon saharisch-heiss. Zudem müssen die verschiedenen Höhenstufen mit einberechnet werden – ob Nord oder Süd, je höher wir kommen, desto kälter wird es. Wir erreichen immerhin 2700 m.ü.M. Auf den 4000er-Gipfeln liegt meist das ganze Jahr über Schnee.

    Unsere Fahrt startet in Ouaouizaght, führt uns über Tilougguite nach Amezray. Wir werden Non-Stop von einer atemberaubenden Berglandschaft begleitet, welche von unzähligen Tälern tief zerklüftet ist. Die Strasse ist erstaunlicherweise gut ausgebaut, nur 27 km Gravel und eine trockene Flussbettdurchfahrt unterbrechen unseren Fahrkomfort (Kurven und Salven bleiben eine Selbstverständlichkeit) Wir fahren weiter durchs Aint Bouguemez.

    Wie ein grünes Band durchzieht dieses 1800 Meter hoch gelegene Flusstal mit seinen Getreidefeldern, Pappeln und Apfelbäumen die schroffe, braune Gebirgslandschaft des nördlichen Hohen Atlas. Zwischen November und März liegt hier häufig Schnee, im Sommer wirkt das fruchtbare Tal geradezu lieblich, weshalb es auch das Vallée Heureuse, das glückliche Tal, genannt wird. Die Bewohner des Tals sind berberischer Abstammung, und sie haben bis heute ihre Traditionen bewahrt.

    Kinder springen sofort auf die Strasse, mal nach Süssigkeiten fordernd, mal neugierig, mal mit Stinkefinger zeigend, mal Steine werfend. Schade!
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  • 2. Tag Atlasgebirge

    October 16 in Morocco ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer ruhigen Nacht etwas ab der Strasse, setzen wir die wunderschöne Szenerie durch das Atlasgebirge fort. Unser Zwischenziel ist Demnate, ein grösseres Städchen, wo wir wieder Treibstoff auffüllen wollen, und auch wieder einmal unser Portemonnaie. Dahin führt uns die Provinzstrasse RP3105. Hier passieren wir mehrere Berberdörfchen, weit weg von jeglichem Tourismus. Wer denkt, es gäbe hier keinen Stau, hat weit gefehlt. Die Provinzstrasse führt uns mitten durch den Markt in Ait Blal. Ich bin Allah-froh, sitze nicht ich am Steuer! Vorbei - geschafft - ohne Kratzer und ohne zermalmte Orangen.

    Kurz vor Demnate kommen folgen wir noch einer Dino-Spur. Wir fühlen uns 180 Mio. Jahre auf der Zeitachse zurückversetzt.

    Welchem Zufall und welcher Laune der Natur haben wir es zu verdanken, dass hier in derartiger Dichte diese Millionen Jahre alten Zeugen der Vergangenheit aufgetaucht sind?

    Das Atlas-Gebirge, mit seinem weiteren Umland, ist bekannt als ein Landstrich, in dem in der Jurazeit, also vor ca. 150 bis 200 Millionen Jahren die Dinosaurier unterwegs waren. Damals sah es hier aber ganz anders aus: Von Gebirge keine Spur, mit seinem seinem Alter von ca. 65 Mio. bis 1,8 Mio Jahren ist dieses gegen die Dino-Ära ein echter Youngster.

    Ob es die Stapfen von Atlas- und Berber-Echse waren, die wir hauptsächlich gesehen haben? Leider haben wir keine genauen Angaben dazu.

    Wir wissen, dass in der damals weiten wald- sowie seenreichen, schlammigen und moorigen Ebene hauptsächlich zwei Arten unterwegs waren. Da gab es die mit 2 Metern eher „kleinen“ Theropoden, die auf zwei Beinen mit selten über 25 cm grossen dreizehigen Füssen laufend eine Geschwindigkeit bis zu 70 km/h schafften. Gemässigter bewegten sich die bis zu 30 m langen, pflanzenfressenden Sauropoden mit Schuhgrösse 60 (cm!) recht zahlreich. Insgesamt soll es in dieser Region mehr als 150 Fundstellen geben.

    Nach unsere Tank-Geldautomat- und Verköstigungspause in Demnate, fahren wir die Nationalstrasse N23 gege Süden mit Ziel Ouarzazate. Nationalstrasse heisst nicht immer gute Strasse! Viele Baustellen, Strassenverlegungen und Steinrutschabgänge verlängern unsere Fahrt ins Ungewisse.

    Die höchste Adrenalinausschüttung: Da steht ein Bagger bergseitig, ca. 30 Meter über uns und baggert Gestein ab, welches auf die Stasse, direkt vor uns runterdonnert. Auf der Anhöhe und kaum sichtbar, winkt er uns dann zur Durchfahrt. Wir wissen nicht, was da noch vom Abhang runter kommt, Gestein?, oder gar ein ganzer Bagger? Also: Gring abe u dure!
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  • Tizi n’Tichka-Pass

    October 17 in Morocco ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach unserer Übernachtung (inklusive Dusche) verlassen wir Ouarzazate und fahren Richtung Marrakesch über den Tizi n'Tichka Pass. Dieser Pass ist die Lebensader zwischen dem Süden Marokkos und Marrakesch. Natürlich könnten wir auch die Autobahn nehmen, aber der Tizi n’Tichka ist ein wahres Juwel.

    Der „Tichka“, wie ihn Kenner nennen, ist nicht nur als spektakuläre Gebirgsstrasse bekannt, sondern auch ein geologisch faszinierendes Gebiet. Der Pass liegt im Hohen Atlas, eine der geologisch komplexesten Regionen Nordafrikas.

    Der Hohe Atlas entstand, als die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte vor etwa 80 bis 100 Millionen Jahren aufeinanderprallten. Durch diesen Zusammenstoss wurden die Gesteine gefaltet und nach oben gedrückt. Wind und Wasser haben die Landschaft über Millionen von Jahren weiter geformt, sodass die heutigen steilen Berge und tiefen Täler entstanden sind.

    Wir passieren also wieder Millionen Jahre alte Felsen, deren Farben ein wahres Spektakel bieten. Manchmal sieht es aus, als ob wir durch Schinkenberge fahren – Fettschichten inklusive. Die roten und braunen Schichten enthalten viel Eisen und wurden vor etwa 145 bis 66 Millionen Jahren abgelagert, als das Gebiet noch ein anderes Klima hatte. Grüne und graue Felsen deuten darauf hin, dass es hier einmal Vulkane gab. Besonders faszinierend sind die hellen Kalk- und Dolomitsteine, in denen man manchmal versteinerte Muscheln oder andere Meerestiere findet, (welche wir natürlich nicht gefunden haben). Das zeigt, dass diese Region vor langer Zeit von einem flachen Meer bedeckt war.

    An einem Verkaufsstand interessieren wir uns für einen 6-kg-Amoniten. Handeln dann diese grosse Schnecke auf immerhin einen Drittel des Preises herunter. Aber betreffend Echtheit diesww Antiquität sind wir uns nacht ganz sicher und lassen den Kauf lieber. Samuel kauft dafür ein Tajine-Set - was sicherlich echt ist.

    Wegen der steilen Berge und der jungen Gesteine ist der Tizi n’Tichka oft von Erdrutschen betroffen, besonders nach starkem Regen. Die Strasse muss immerwieder repariert und umgebaut werden. Zudem sorgen Wind und Wasser dafür, dass die Felsen ständig verändert werden und neue, ungewöhnliche Formen entstehen. Alles in allem ist die Strasse mehrspurig und in ausgezeichnetem Zustand. Die Dörfer entlang der Strecke bieten immer wieder Gelegenheit für ein Kaffeepäuschen, und wir müssen ständig anhalten, um zu fotografieren. Schade, haben wir unsere Drohne nicht dabei (Einfuhrverbot!).

    Auf dem Beifahrersitz folgende Anekdoten gefunden:

    Die Strasse der Legenden:
    Als die Franzosen in den 1920er Jahren den Tizi n’Tichka-Pass ausbauten, mussten sich die Arbeiter durch schroffes Gelände und extreme Wetterbedingungen kämpfen. Es wird erzählt, dass manche Abschnitte der Strasse erst nach mehreren Fehlversuchen stabilisiert werden konnten, da starke Regenfälle und Erdrutsche immer wieder Teile der Strecke zerstörten. Die Einheimischen sahen darin ein Zeichen der Natur, dass der Pass einfach nicht gezähmt werden will.

    Wir kommen in Marakkesch an und gniessen einen wohlverdienten Drink am Pool (dans alcohol).
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  • Marrakech

    October 17 in Morocco ⋅ ☀️ 29 °C

    Marrakech – das Zentrum Süd-Marokkos

    Marrakech liegt, umgeben von mit Kanälen durchzogenen Feldern, auf einer Hochebene, nahe des Hohen Atlas. Die Altstadt ist mit einer ockerroten Mauer umgeben, die der Stadt den Beinamen „Al Hamra“ oder „La Rouge“ – die rote Stadt – gegeben hat. Der Turm der Kutubiya-Moschee ist schon von weitem zu sehen, er markiert den Eingang zur Altstadt von Marrakech und ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt.

    Im Herzen der Medina liegt nahe dieser Moschee der Platz „Djemaa el-Fna“ – der Platz der Gehenkten. Er war früher eine Hinrichtungsstätte. Die Köpfe der Opfer wurden zeitweise auf Pfählen aufgespiesst und zur Schau gestellt. Heute bietet er ein Sammelsurium an Schaustellern, kleinen Restaurants und Marktständen. Henna-Künstlerinnen sitzen am Boden und bemalen Hände und Füsse von Touristinnen, und Künstler, Wahrsager sowie Schlangenbeschwörer bieten sich als Fotomotiv an. Und: mitten drin, eine Grossbaustelle: Der Platz wird seit März 2025 umgebaut. Das Projekt soll die Infrastruktur modernisieren und den Platz mit historischen Materialien neu pflastern, Grünflächen sollen angelegt werden, sowie Bereiche für Freizeitaktivitäten.

    Marrakech ist keine arabische Stadt. Sie wurde von Berbern – Nomadenstämmen aus der Sahara – gegründet. Abu Bakr, ein Stammesanführer der Sanhja-Berber, errichtete an diesem Ort im Jahr 1062 ein Militärlager. Sein Vetter Youssof Ben Tachfin baute die erste Moschee und gilt als Gründer der Stadt. Dessen Sohn errichtete schliesslich die ockerfarbene und neun Kilometer lange Stadtmauer, die sich in den Abend- und Morgenstunden geheimnisvoll rot verfärbt. Marrakech war als Zentrum der westlichen Sahara stark umkämpft, immer wieder wechselten die Machthaber. Unter den verschiedensten Einflüssen entstand so eine Sammlung an prachtvollen Palästen, Moscheen und Riads, den Stadtvillen der reichen Kaufleute. Gleich nebenan lebten die Handwerker und Händler, die für all diese Pracht in ihren bescheidenen Häusern sorgten. Die Medina von Marrakech hat deshalb viele Seiten: bunte und dunkle, prachtvolle und bescheidene, laute und leise.

    Wir besuchen Bahia Palast, einer der beeindruckendsten Paläste von Marrakech, befindet sich in der Medina. Obwohl das genaue Baudatum unbekannt ist (einige Quellen nennen 1866 - 1867), weiss man, dass der marokkanische Architekt El Mekki zwischen 1859 und 1873 eingesetzt wurde, den Palast für Si Musa zu errichten.

    Der mächtige Wesir des Sultans hatte diesen Palast für seine Lieblingsherrin errichtet, daher der Name Bahias „das Schöne, das Glänzende“. Als Regent für den minderjährigen Sultan gelang es ihm Ende 1899, eine Rebellion der Misfioua Berber im Zentralatlas niederzuschlagen. Nach seinem Tod im Jahr 1900, wurde der erst 14-jährige Muley Abdul Aziz als Sultan proklamiert.

    Der Harem des späteren Ahmed ben Musa, 4 Frauen und 24 Konkubinen, lebte danach weiter in diesem Palast. Die Räumlichkeiten des Harems umfassten einen weitläufigen, mit einem kleinen See geschmückten Innenhof, der von Räumen für die Konkubinen umgeben war. Heute wird der Palast vom Ministerium für Kultur verwaltet, und als Museum und Kulturzentrum verwendet. Von Zeit zu Zeit finden hier auch Konzerte statt, meist mit arabisch-andalusischer Musik. Im Jahr 2000 wurde die Palastanlage umfassend renoviert, Auch bei unserem heutigen Besuch sind grosse Teile noch in Arbeit.

    Nach über 10 km Marrakesh bei über 30 Grad kommen wir müde an. Körper und Geist haben jetzt nur noch eines nötig: Ruhe!
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  • Imlil - im Atlasgebirge

    October 19 in Morocco ⋅ ⛅ 21 °C

    Imlil liegt eingebettet in herrlichen Schluchten auf halbem Weg zwischen Toubkal im Süden und Oukaïmeden im Norden und ist über die Provinzstrasse RP 2030 erreichbar, welche, je nach Jahreszeit, manchmal unpassierbar ist. Imlil, ein malerisches kleines Juwel, bleibt aufgrund seiner schwierigen Erreichbarkeit vom Massentourismus verschont.

    Das Dorf dient als Tor zum 38 Hektar grossen Nationalpark und zum Toubkal-Hochland, wo viele Wanderer den Aufstieg auf den höchsten Gipfel des Atlasgebirges unternehmen, der auf 4167 Metern gipfelt (siehe später).

    Wir kämpfen uns durch die schmale „Gasse“ den Berg empor und haben wieder einmal berberische Rushour erwischt. Wir sind froh, können wir in einer Haarnadelkurve, kombiniert mit extremer Steigung, Horu’s Kupplung mithilfe der Untersetzung unterstützen. Aus dem Stand hält auch die Handbremse ihr Versprechen nicht mehr ein. Und ich bin doppelt froh…ihr wisst schon, worüber…
    Auch die Einfahrt ins Hostel Lepiney gestaltet sich mehr als schwierig. Gegenverkehr, rechtwinklige Einfahrt links, rechts ginge es ungebremst den Hang hinunter, dann noch vorbei gefahren. Wir ergattern den letzten Platz von nur wenigen Plätzen. Lacehn heisst uns mit einem Ter willkommen und organisiert uns auch gleich einen Guide für die nächsten zwei Tage, denn wir wollen ja unser Ziel, auf dem höchsten Berg im Atlasgebirge stehen, verwirklichen. Mist! wir haben zu wenig Cash in der Tasche; Kreditkarten nützen uns hier nicht viel!
    Argentinien-erfahren, benutzen wir wieder mal Wester Union, was hervorragend klappt, nur den Pass hatten wir vorerst nicht mit uns.

    Hier riecht es nicht nur nach gegrilltem Fleisch und gebackenem Brot, sondern auch, wie im Kanton Thurgau. Wir sind hier im Apfelland! Herrlich frisch und saftig, direkt vom Baum, schmecken sie am besten.

    Update von eben: Teppich gekauft🥰
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  • Jbel Toubkal

    October 21 in Morocco ⋅ 🌙 4 °C

    Der 394 km² (mit Randgebieten über 1000 km²) grosse Parc National de Toubkal (PNTb) ist der älteste Nationalpark Marokkos, gegründet 1942. Besonders geschützt werden die natürlichen Ressourcen der Hochgebirgsregion und die besondere biologische Vielfalt (Biodiversität) von Flora und Fauna.

    Einst lebten hier auch Berber-Leoparden und Berberlöwen. Zahlreiche Vogelarten sind ebenfalls zu Hause

    Der Berg Jbel Toubkal gilt – zumindest in den Sommermonaten - im Verhältnis zu seiner Höhe als relativ einfach besteigbar. Also, nichts wie hoch!
    Ausgangsort ist das Berberdorf Imlil, im Zentrum des Hohen Atlas gelegen.

    Wir durchstreifen einsame Berber-Dörfer und wandern durch schönste Berglandschaften vom Lepiney-Tal über den Pass Tizi n’Aguelzim bis zur Toubkalhütte auf 3186 Metern gelegen.

    Nach 11 km und 1400 Meter Anstieg erreichen wir unser Zwischenziel, das Refuge du Toubkal als Ausgangspunkt für die Besteigung des 4167 Meter hohen Jebel Toubkal, des höchsten Atlas-Gipfels und damit auch höchsten Berges ganz Nordafrikas.

    Für erfahrene Wanderer mit durchschnittlicher körperlicher Fitness bietet die Besteigung des Toubkal eine besondere und herausfordernde Erfahrung. Als Belohnung für das frühe Aufstehen morgens um 03.30 Uhr winkt ein atemberaubender Ausblick vom Gipfel um 08.00 Uhr über die 4000-er des Hohen Atlas. Auch die erneute Anstrengung von nochmals 1000 Höhenmetern sind schnell vergessen. Vom Gipfel können wir die abgelegenen Dörfer sehen, die von der Berberbevölkerung bewohnt werden, sowie Wasserfälle, Flüsse und sogar die Überreste von abgestürzten Frachtflugzeugen.

    Vom Top of the Atlas gehts in einem Zug wieder zugück nach Imril. D.h., 2300 Höhenmeter Abstieg und 22km, und das nach einem kurzen Hüttenschlaf, wachgehalten von Schnarchsinfonien - das üble Übliche!

    Wow, wir haben es geschafft und sind es auch, jetzt ab in unsere Koje und relax!
    Gute Nacht.
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  • Ksar von Aït-Ben-Haddou

    October 23 in Morocco ⋅ ☀️ 29 °C

    Wir schalten einen Ruhe- und Waschtag ein. Zehn Autominuten von der Waschmaschine entfernt, befindet sich das befestigte Dorf Aït-Ben-Haddou, ein sogenanntes Ksar, das in der traditionellen Lehmbauweise im 11. Jahrhundert errichtet wurde und noch besonders gut erhalten ist. Aït-Ben-Haddou ist nicht nur eine UNESCO-Weltkulturerbestätte, sondern auch eine beliebte Filmkulisse für zahlreiche Hollywoodproduktionen. So schalten wir ein kulturelles Pflichtprogramm, während unserem Waschprogramm ein.

    1000 Jahre zuvor war Ait Ben Haddou einst ein wichtiger Handelsposten für Karawanen, die in die Sahara unterwegs waren. Das malerische Dorf liegt auf 1300 Metern und befindet sich circa 180 km von Marrakech und nur 30 km von der Wüstenstadt Ouarzazate entfernt.

    Die Ksar von Aït Ben Haddou ist ein herausragendes Beispiel für die traditionelle Lehmbauweise in Marokko. Diese befestigte Stadt besteht aus einem Gemisch aus Lehm und Stroh, das den Gebäuden ihre charakteristische rötliche Farbe verleiht. Die Stadt ist ein Labyrinth aus eng aneinander gebauten und teilweise ineinander verschachtelten Wohnburgen, den sogenannten Tighremts. Diese Tighremts sind mit Ecktürmen und Zinnen versehen, die dem Ort ein wehrhaftes Aussehen verleihen. Besonders beeindruckend sind die geometrischen Motive, die viele der Ecktürme schmücken und die handwerkliche Kunstfertigkeit der damaligen Baumeister widerspiegeln. Wir erleben Aït Ben Haddou als lebendiges Freilichtmuseum, das uns in die Vergangenheit entführt.

    Trotz der Touristenströme und der sich immer wieder einfindenden Filmschaffenden aus aller Welt, ist Aït-Ben-Haddou eine der wenigen noch einigermassen gut erhaltenen Lehmbausiedlungen in Südmarokko. Bekannt wurde Aït-Ben-Haddou als Filmkulisse für Sodom und Gomorrha, Gladiator, Jesus von Nazareth, die Mumie, Game of Thrones, auch Agenten, wie James Bont fühlten hier den Hauch des Todes.

    Nicht nur die Lehmziegel trocknen hier bestens im Sonnenlicht; unsere Wäsche ist zwischenzeitlich auch schranktrocken.
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  • Dadès Schlucht

    October 24 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

    Vom kleinen Städtchen Boumalne du Dades aus geht’s in rund 60 aufregenden Kilometern durch die sogenannte „Gorge du Dades“.

    Unsere kleine Wanderung durch das Tal der Monkey-Fingers ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und entpuppt sich später doch noch als längere….
    Die Felsstruktur, die den „Affenpfoten-Wanderweg“ umgibt, ist atemberaubend. Der Kontrast zwischen grün blühender Oase und trockener, felsiger Landschaft ist einfach einzigartig. Wir kommen etwas vom Weg ab und verlaufen uns mitten in den hohen Affenpfoten. Als uns MapsMe auf dem noch eingezeichneten Wanderweg folgende Warnung zeigt: „Chemin inexistant. dangereux de le suivre - impossible de suivre ce chemin“ - entscheiden wir uns dann doch für „bitte wenden“. Wir treffen wieder auf das Luzerner Pärchen Marco und Dominique, mit welchem wir bereits auf dem Toubkal „eine Nacht verbracht haben“;-).

    Der wohl schönste Teilabschnitt auf unserer Weiterfahrt ist bei Kilometer 26 : unglaublich spektakuläre Haarnadelkurven schrauben sich steil empor. Aufragende Felswände und rostrote Steinsformationen, die in der Sonne zu schmelzen scheinen, flankieren die atemberaubende Dadesschlucht. Sie ist zu Recht eines der Highlights im Herzen Marokko’s und sollte auf keiner Reiseroute fehlen.

    Die Strecke ist problemlos mit jedem Pkw zu schaffen und führt an vielen, wunderschönen roten Kasbahs, netten Dörfern, jeder Menge Auberges, Hotels und eben den wunderbarsten Felsformationen vorbei. Unterwegs werden wir immer wieder herzlich begrüsst von den einheimischen Berberfamilien, die hier wohl hauptsächlich als Selbstversorger leben.

    In Tamtattouchte finden wir einen wunderschönen Ort für Lunchtime. Mustapha verwöhnt uns mit einem super Berber Tajine (Gemüse, Oliven, Omelette, Koreander und Käse), einem der besten bis anhin. Aus diesem Grund bleiben wir gleich bis morgen hier. (Habe auch gesehen, dass es hier wieder Berberteppiche zu kaufen gibt, aber pssst, Sam soll noch nichts davon wissen!
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  • Todra-Schlucht

    October 26 in Morocco ⋅ ⛅ 13 °C

    Bekannt ist die Todra Schlucht vor allem wegen ihrer bis zu 300 Meter hohen Felswände, die an der engsten Stelle nur wenige Meter voneinander entfernt sind. Durch die Schlucht fliesst der kleine Fluss Todra, der diese Felswände über Jahrtausende geformt hat und bis heute Wasser in die Oase Tinghir bringt (mehr oder weniger).

    Die ursprüngliche "Paris-Dakar"- Rallye führte einst durch Marokko, und einige Offroad-Touren verlaufen noch heute auf den Spuren der „Paris-Dakar" durch die Todra-Schlucht und deren umliegende Region.

    Wir schalten wieder einen moderaten Fettverbrennungstag ein und machen eine kleine Rundwanderung ins Seitental der Todraschlucht. Zuerst steigen wir im Schatten der hohen Felswände die Betonstufen vom Parkplatz hinauf und haben später wunderschöne Ausblicke auf die roten Felsen, welche mit steigendem Sonnenstand immer mehr beleuchtet werden. Nach etwa 30 Minuten geht es steiler in Serpentinen bergauf, bis wir den Sattel erreichen. Wir wandern durch ein Nomadenlager, wo uns Tee angeboten wird. Er schmeckt hervorragend; vielleicht liegt der Genuss auch ganz einfach an der authentischen Location.

    Der Rückweg führt uns durch grüne Gärten und entlang von Bewässerungskanälen zurück in die Schlucht. Die Sonne brennt gnadenlos, und wir sind froh, dass wir endlich zurück im Tal sind. Ein kurzes, obligates Verlaufen in den Gassen des Lehmdörfchen als Intermezzo, bis schon bald wieder Licht am Ende der Gassen zu sehen ist. Jetzt gibts eine „Berber-Pizza“ (frisches Fladenbrot mit Tomaten, Schmelzkäse und viel Spiegeleiern).

    Unsere Wanderung endet mit dem Spaziergang durch die touristische Todra-Meile - unser Tag auf einem Camping bei Tabesbast, ausserhalb von Tinghir, bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.
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  • Fahrt nach Mezouga

    October 27 in Morocco ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf der Fahrt nach Mezouga entscheiden wir uns, eine kurze Offroad-Stecke von ca. 34 km einzubauen. Kurz vor Jorf biegen wir rechts Richtung Süden ab, da, wo keine unserer Karten eine Weiterfahrt anzeigt. Bevor wir Luft ablassen und uns ins Abenteuer stürzen, sehen wir uns noch das Wunderwerk der unterirdischen Foggaras an, worunter man eine unterirdische Wasserleitung versteht.
    Auch in grösserer Entfernung, ab der oft niederschlagsreichen Bergregionen, benötigten Menschen Wasser für sich und zur Bewässerung ihrer Oasen und Gärten.
    Entscheidend war, das Wasser sauber in die Dörfer zu führen, zudem musste es vor teilweise extrem hoher Verdunstung geschützt werden. Das gelang unterirdisch am besten.

    Moqannis, spezialisiert auf den Bau unterirdischer Wasserstollen, kümmerten sich um die Konstruktion. Meist waren es dann Sklaven, die in mühevoller Handarbeit Stollen gruben. Ausgerüstet waren sie dabei mit einfachstem Material: Hacke, kurzer Spaten, Seil und Ledereimer. Zuerst wurde ein Stollen zum sogenannten Mutterbrunnen – meist am Fusse eines Gebirgszuges- gegraben, um eine wasserführende Schicht zu erreichen. Von dort aus hob man in regelmäßigen Abständen vertikale Schächte aus, bis das Zielgebiet erreicht war. Für unseren Besuch steigen wir tief ins Innere und staunen, leicht klaustrophobisch, über das Meisterwerk aus dem 13. Jahrhundert. Bevor unsere Fahrt weiter geht, gibts aber noch den obligaten Tee.

    Praktisch am Ende unserer Offroad-Tour treffen wir noch auf das 007-Filmteam am beim Lamdouar.

    Der Stunt der grössten Film-Explosion für den James-Bond-Film Spectre fand 2015 hier statt. Die Explosion wurde in einer einzigen Einstellung gefilmt und stellte einen Guinness-Weltrekord auf.

    Für den Stunt wurden 8418 Liter Kerosin und 33 kg Sprengstoff verwendet, was einer Sprengkraft von etwa 68,47 Tonnen TNT entspricht. Die Arbeiten in der Sahara, ausserhalb von Erfoud, waren eine echte Herausforderung. So musste das Team unter anderem sicherstellen, dass im Umkreis von 20 Meilen jeder vorab über die zu erwartenden Film-Explosionen informiert wurde.

    Dazu gesellte sich am ersten Drehtag in Erfoud noch ein grosser Sandsturm, der die Produktion den gesamten Nachmittag über lahmlegte. Auch die klimatischen Bedingungen machten der Crew das Leben schwer – das Thermometer kletterte mitunter bis auf 50 Grad Celsius.

    Heute sind die Temperaturen mit ca. 25 Grad sehr moderat und kein Wind bläst ein einziges Sandkorn hoch. Durch ein Tor fahren wir in die Vulkanburg, welche auch einst als Festung der Franzosen diente. Horu schraubt sich bis auf Kraterhöhe hoch, wo wir einen fantastischen Ausblick auf das Wüsenplateau geniessen. Bald verabschiedet sich der Tag mit einer wunderschönen Abendröte.

    Link zu Filmdreh:
    https://youtu.be/AdtSdVop6V0?si=iD0FC64uc8sIoLLR
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  • Merzouga

    October 27 in Morocco ⋅ ☁️ 28 °C

    Die Wurzeln von Merzouga reichen tief in die Vergangenheit. Gelegen in der Sahara, wurde die Stadt von verschiedenen Völkern geprägt. Nomadische Berberstämme hinterliessen hier ihre Spuren,

    In der jüngeren Geschichte spielte Merzouga eine wichtige Rolle in der Karawanenroute, die durch die Wüste verlief. Die Oasenstadt diente als Rastplatz für Reisende, Händler und Entdecker. Heute ist sicherlich der Tourismus der „Haupthandel“.

    Wir verbringen einige Tage in Merzouga, am Rande der goldenen Erg Chebbi-Dünen, eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Marokkos, und ein Muss für jeden Wüstenbesucher. Die bis zu 150 Meter hohen Sanddünen erstrecken sich über rund 30 Kilometer und bieten eine Kulisse wie aus einem Traum. Aziz holt uns direkt neben unserem Camping in Begleitung von zwei Dromedaren ab. Dünen lassen sich am besten bei einer geführten Kameltour erleben. Auf eine Wüstensafari mit dem Geländewagen verzichten wir lieber. Stattdessen geniessen wir das praktisch lautlose Vorankommen auf den Wüstenschiffen und nähern uns dem magischen Sonnenuntergang. Das letzte Sonnenlicht lässt die Farben ein letztes Mal intensiv leuchten, bevor sie sich verabschiedet und dem Mond (wenigstens dem halben) die Show abtritt.

    Morgen gehts 4x4 weiter…
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  • Offroad-Ausflug Merzouga

    October 29 in Morocco ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir fahren von Merzouga nach Taouz, Von da aus wollen wir eine Offroad-Route Richtig Osten zur Algerischen Grenze in einem Loup fahren. Die Route führt in den südöstlichen Zipfel Marokkos, vorbei am Jebel Bega, der mit seinen Felsen und Sandverwehungen schöne Fotomotive bietet (falls das Licht mitmachen würde). Die Piste ist anfänglich gut zu befahren und führt uns über eine Kiesebene, wo wir bereits das erste Mal von unserer geplanten Route unabsichtlich abweichen. Vom unwegsamen Gelände also schnellstmöglich wieder zurück, dahin, wo wir anscheinend einen kleinen Abzweiger verpasst haben. Schwierig, wenn es keine Strassen mehr gibt, weder im Gelände, noch auf der Karte. Unser GPS Pfeil hüpft jetzt wieder (so ungefähr) auf der Vorgabe der GPX-Tracks des Pistenbuches „Pistenkuh Marokko“. Kurz vor der Algerischen Grenze ist dann doch sense mit unserm Plan. Die Piste versiegt im Sand, Kies, oder wo auch immer. Samuel möchte noch weiter. Seine Neugier akzeptiert sogar 180 Grad in verkehrter Richtung. Für mich ist da aber Umkehrschluss. Es geht steil bergab in eine Sandmulde und dann ins Nirgendwo. Auch ist man hier ganz schnell orientierungslos. Den verlorenen Pfad für unsere Rückkehr finden wir wohl eher durch Zufall zwischen Dünen und Kiesbergen wieder. Natürlich ist das sehr ärgerlich, und schnell verbreitet sich eine miese Stimmung. Von wegen „mit dir kann man nichts unternehmen“… (!!)

    Meine Angst liegt nicht darin, unser Fahrzeug einfach in den Sand zu stecken, nein, meine grösste Angst ist ein Totalschaden zu riskieren. Auf alle Fälle brauche ich schon wieder eine Pantoprazol-Therapie gegen mein stressbedingtes Magenbrennen (Piste oder Samuel?). Ratio über emotio: Es geht die gleiche Strecke wieder zurück. Von rückwärts betrachtet, sieht das alles doch auch ganz toll aus, und wo’s runter ging, geht’s jetzt neu bergauf.

    Wir werden sehen, wie wir die 3-Tages-Strecke von Merzouga nach Zagora, ebendalls im Schwierigkeitsgrad 3, bewältigen.

    Der immer blaue Himmel hat seine Farbe auf Grau gewechselt, und der Wind hat zugelegt. Es regnet. Zum Glück sind wir wieder zurück in Merzouga.

    Auf dem Rückweg entdecken wir noch das Morocco National 4x4 Auto Museum mit Exemplaren aus Deutschland, Marokko, USA, Japan und China, Frankreich und England. Ein paar Exemplare darunter sind echt der Brüller!
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