• Fahrt nach Mezouga

    October 27 in Morocco ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf der Fahrt nach Mezouga entscheiden wir uns, eine kurze Offroad-Stecke von ca. 34 km einzubauen. Kurz vor Jorf biegen wir rechts Richtung Süden ab, da, wo keine unserer Karten eine Weiterfahrt anzeigt. Bevor wir Luft ablassen und uns ins Abenteuer stürzen, sehen wir uns noch das Wunderwerk der unterirdischen Foggaras an, worunter man eine unterirdische Wasserleitung versteht.
    Auch in grösserer Entfernung, ab der oft niederschlagsreichen Bergregionen, benötigten Menschen Wasser für sich und zur Bewässerung ihrer Oasen und Gärten.
    Entscheidend war, das Wasser sauber in die Dörfer zu führen, zudem musste es vor teilweise extrem hoher Verdunstung geschützt werden. Das gelang unterirdisch am besten.

    Moqannis, spezialisiert auf den Bau unterirdischer Wasserstollen, kümmerten sich um die Konstruktion. Meist waren es dann Sklaven, die in mühevoller Handarbeit Stollen gruben. Ausgerüstet waren sie dabei mit einfachstem Material: Hacke, kurzer Spaten, Seil und Ledereimer. Zuerst wurde ein Stollen zum sogenannten Mutterbrunnen – meist am Fusse eines Gebirgszuges- gegraben, um eine wasserführende Schicht zu erreichen. Von dort aus hob man in regelmäßigen Abständen vertikale Schächte aus, bis das Zielgebiet erreicht war. Für unseren Besuch steigen wir tief ins Innere und staunen, leicht klaustrophobisch, über das Meisterwerk aus dem 13. Jahrhundert. Bevor unsere Fahrt weiter geht, gibts aber noch den obligaten Tee.

    Praktisch am Ende unserer Offroad-Tour treffen wir noch auf das 007-Filmteam am beim Lamdouar.

    Der Stunt der grössten Film-Explosion für den James-Bond-Film Spectre fand 2015 hier statt. Die Explosion wurde in einer einzigen Einstellung gefilmt und stellte einen Guinness-Weltrekord auf.

    Für den Stunt wurden 8418 Liter Kerosin und 33 kg Sprengstoff verwendet, was einer Sprengkraft von etwa 68,47 Tonnen TNT entspricht. Die Arbeiten in der Sahara, ausserhalb von Erfoud, waren eine echte Herausforderung. So musste das Team unter anderem sicherstellen, dass im Umkreis von 20 Meilen jeder vorab über die zu erwartenden Film-Explosionen informiert wurde.

    Dazu gesellte sich am ersten Drehtag in Erfoud noch ein grosser Sandsturm, der die Produktion den gesamten Nachmittag über lahmlegte. Auch die klimatischen Bedingungen machten der Crew das Leben schwer – das Thermometer kletterte mitunter bis auf 50 Grad Celsius.

    Heute sind die Temperaturen mit ca. 25 Grad sehr moderat und kein Wind bläst ein einziges Sandkorn hoch. Durch ein Tor fahren wir in die Vulkanburg, welche auch einst als Festung der Franzosen diente. Horu schraubt sich bis auf Kraterhöhe hoch, wo wir einen fantastischen Ausblick auf das Wüsenplateau geniessen. Bald verabschiedet sich der Tag mit einer wunderschönen Abendröte.

    Link zu Filmdreh:
    https://youtu.be/AdtSdVop6V0?si=iD0FC64uc8sIoLLR
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