• Assa - Qued Draa

    November 8 in Morocco ⋅ ☀️ 22 °C

    Zwei Fahrtage werden wir unterwegs sein, um über die Piste dem Qued Draa entlang nach Tan-Tan zu gelangen. Der Qued Draa ist ein regelmässig austrocknender Fluss (Wadi) in Nordafrika mit einer (theoretischen) Länge von etwa 1100 km. Als Fluss ist er im Frühjahr nur bis Zagora erkennbar; hinter Agdz trocknet er die meiste Zeit des Jahres hindurch aus, obwohl das Flussbett noch durch vereinzelte Oasen bis Mhamid wahrnehmbar bleibt.

    Der Draa bildete im Süden während der Protektoratszeit (1912–1956) die Grenze zu den nur dünn besiedelten Gebieten der Spanisch-Sahara; weiter östlich bildet er heute über etwa 390 km die immer noch umstrittene Grenze zu Algerien und ist – nach seltenen aber manchmal heftigen Regenfällen – der längste Fluss Marokkos.

    Aufgrund tiefer Spurrillen auf dieser Piste, kann sich der Schwierigkeitsgrad für die Passage erhöhen. Wieder sind wir dankbar für unsere hohe Bodenfreiheit. Die gesamte Strecke wird nicht insta
    nd gehalten und von Einheimischen kaum genutzt. Den ganzen Fahrtag werden wir vom Djebel Quarkziz, dem schwarzen Geburgszug im Süden begleitet. Wir finden einen einsamen Übernachtungsplatz (was hier nicht so schwierig ist). Die ganze Fahrt haben wir nur Dromedarseelen getroffen.

    Kaum haben wir unseren Campingtisch aufgestellt, kommt, wie aus dem Nichts, ein Ziegenhirt und unterbricht unsere Einsamkeit. Es ist keine Fatamorgana! Er bittet uns um Wasser für ihn und seinen Hund. Wir sprechen etwas miteinander (Google-Translater-sei-Dank). Aber er muss wieder zu seinen 56 Ziegen zurück. 15 Minuten später, Upgrade: Ein Dromedarhirte auf Mofa kommt vorbei, etwas direkter: er habe Hunger. Wir streichen im ein dickes Nutellabrot. Er wünscht dies aber „Take-away“, schwierig. Wir packen ihm noch Apfel und Wasser dazu. Interessant dabei ist, sie wollen sich nie zu uns zum Essen oder Trinken setzen. (Anstand?, Scheu?, Glaube? Nomadentum?).

    Nochmals interessant: Sie haben alle ein Handy.

    Am Folgetag erreichen wir Tan-Tan, zusammrn mit Brigitte und Traver aus Korsika. Das einzige Fahrzeug, welches wir während diesen beiden Tagen gekreuzt haben; auf einer Pistenkreuzung. Wir alle gönnen uns nun eine entstaubende Dusche auf dem Camping in El Ouatia bei 10 Grad weniger, dafür umso mehr Feuchtigkeit, bedecktem Himmel. Auf der Menukarte gibt es Krevetten und Fisch, anstelle von Tagin mit Huhn. Wir haben die Atlantikküste erreicht!
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