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- Dzień 42
- 3 gru 2024, 18:00
- 🌬 21 °C
- Wysokość: 12 m
ChiliCaleta Roa27°9’6” S 109°26’5” W
Osterinsel

Ein weiterer Traum ist in Erfüllung gegangen. Wir waren auf der Osterinsel. Ein Ort, der noch faszinierender ist als wir es uns erträumt haben.
Schon im Kindesalter machte ich die erste Bekanntschaft mit den berühmten Steinstatuen, die wie ich mittlerweile weiß Moai heißen. Damals waren sie ein super fieser Gegner in einem Level bei Super Mario Land auf dem Gameboy. Damals wusste ich aber noch nicht, dass es sie auch in echt gibt. Später in der Schule lernte ich dann, dass es irgendwo auf der Welt eine Weihnachtsinsel und eine Osterinsel gibt, was ich total cool fand. Als wir Ende 2022 das erste mal die Route der Reise gesehen haben, war allein die Osterinsel für uns ein sehr guter Grund für die Buchung.
Schon vor der Reise steigerte sich die Vorfreude ins Unermessliche. Wo kommen die Steinriesen her? Warum wurden sie aufgestellt? Und besitzen sie eigentlich auch einen ganzen Körper? Das sind nur wenige Fragen, mit denen wir angereist sind. Und alle sollten nach diesem Tag sehr gut beantwortet sein.
Wir waren auf der Osterinsel - sind den ganzen Tag sinnlos durch die Gegend gelaufen. Und haben keinen einzigen Moai gesehen. Ich war heilfroh, dass dies nur ein Traum war und der ganze Tag noch vor uns liegt. Der erste Griff geht zur Fernbedienung, um die Bugkamera zu checken - Sonne und gutes Wetter - Check! Schon beim Frühstück war ich sehr nervös. Ich schrieb parallel mit unserem Guide Elisa, um die letzten Details zu klären. Wenig später standen wir in der Schlange, um zum Tenderboot zu gelangen. Das Schiff ankerte vor der Insel, der Hafen hat den Namen eigentlich nicht verdient. Selbst für das Tenderboot war der Weg zum Steg extrem eng, links und rechts brassten die Welllen gegen die spitzen und schroffen Steine. Dann war es geschafft, wir waren nach einer sehr schaukeligen Fahrt an Land und wurden direkt sehr freundlich von Elisa in Empfang genommen. Sie stammt aus Bremen, ist mit einem Rapanui (Name der Insel und gleichzeitig auch der Ureinwohner) verheiratet und hat 3 Kinder. Das jüngste war auf der Tour auch mit dabei. Da wir den Ausflug zusammen mit Dirk und Familie geplant haben, begleitete uns eine Freundin von ihr als zweite Fahrerin. Elisa plante mit uns die Route mit allen Highlights so, dass wir vor den großen AIDA Bussen dort waren, und das hat richtig super geklappt. Zuerst fuhren wir 1x quer über die Insel zum Anakena Beach, dem einzigen Sandstrand der Insel. Dieser Ort ist für die Rapanui sehr bedeutend, da hier ihr erster Stammesführer Hotu Matu'a ankam und das Land besiedelte. Den Strand registrieren wir, liefen aber zielgerichtet über die Palmenwiese auf das zu, was wir schon von weiten erkannten - unsere ersten Moai. Sie stehen nebeneinander auf einer Plattform und schauen ins Landesinnere.
Eine Moai Statue wurde damals für Menschen nach dem Tod errichtet, die besonders wichtig für ihren Clan waren oder zu Lebzeiten großes bewirkt haben. Nach dem Tod eines solchen Menschen wurde die Anfertigung eines Moai in Auftrag gegeben und dieser zum Schutze des Clans auf die Plattform gestellt. Die Rapanui glaubten daran, dass in den Moai das Mana (eine übernatürliche Kraft) der Menschen weiterleben kann. Durch das Aufstellen der Moai für einen besonders talentierten Fischer erhoffte man sich zum Beispiel auch nach seinem Tod weiterhin mit guter Fangausbeute gesegnet zu sein. Auf der Insel gibt es an ganz vielen Orten solche Plattformen mit Moai-Statuen wie hier am Anakena Beach. Dies liegt daran, dass das Land wie eine Art Kuchen von Hotu Matu'a in einzelne Stücke aufgeteilt wurde und jeder Clan eines davon bekam.
Eine weitere ist Tongariki, die wir als nächstes besuchten. Hier stehen 15 Moai nebeneinander, der schwerste mit einem Gewicht von über 80 Tonnen. Sie wirken so majestätisch und mystisch zugleich. Und es drängt sich die Frage auf: wie wurden sie hergestellt? Und wie sind sie zu ihrer Plattform gekommen?
Diese Fragen wurden uns beim nächsten Stopp beantwortet, dem Steinbruch Rano Raraku, indem die Moai produziert wurden. Dieser Ort ist für mich einer der einprägsamsten auf der Insel. Überall sieht man Moai, teilweise fertig, teilweise noch liegend in den Stein gemeißelt, aber nicht vollendet. Hier wurden die Statuen in mühseliger Feinarbeit in einer ersten Stufe aus dem Berg gemeißelt. Nachdem die Vorderseite fertig war, wurden sie in einem zweiten Schritt den Berg herunter geschlittert und in einem Loch aufgestellt, um die Rückseite zu bearbeiten. Danach wurden sie aufrecht mit Hilfe von Baumstämmen und Rollen zu ihrer Plattform gebracht. So zumindest die rationale Erklärung. Fragt Elisa ihren Mann, ist er fest davon überzeugt, dass die Moai selbst durch das Mana des Verstorbenen zu ihrer Position gegangen sind.
Gehen ist in diesem Zusammenhang aber eher schwer, denn die Moai enden alle an der Hüfte, sie haben keine vergrabenen Beine und auch kein Geschlecht. Man geht jedoch aufgrund der Erscheinung davon aus, dass fast alle Moai männliche Verstorbene repräsentieren.
Am Steinbruch sah man auch, dass irgendwann die Zeit gekommen ist, in der die Moai ihre Bedeutung verloren. Viele von ihnen liegen angefangen und nie vollendet in dem Bergmassiv. Historiker fanden zudem heraus, dass es auf der Insel in der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Unruhen und Kriege gab. In dieser Zeit kämpfen die Clans auf der Insel gegeneinander und griffen das Herz ihrer Gegner an, die Moai Plattformen, bis schließlich alle auf der gesamten Insel umgeworfen waren. Auch hierzu haben die Rapanui eine ganz andere Theorie: sie sagen, dass eines Tages eine Hexe eines Clans bei einem anderen Clan anfragte, ob sie ein paar Langusten haben dürfe, weil sie diese gerne isst. Als man ihr nichts abgegeben hatte war sie so erbost, dass sie alle Moai auf der Insel verhexte und zum fallen brachte. Und davon sind die Rapanui noch heute fest überzeugt.
Danach ging es weiter in den Süden der Insel zu einem der drei Vulkankrater (Rano Kau), durch den die Insel entstanden ist. Auch dieser Ort ist unfassbar schön und magisch. In dem Krater wurden Bakterien entdeckt, die später als Immunblocker nach Transplantationen verwendet wurden. Und direkt daneben befindet sich ein weiterer Ort von großer Bedeutung, das Dorf Orongo. Hier wurde im 16. und 17. Jahrhundert der Vogelmannkult zelebriert. Dafür wurden potentielle Kandidaten auserkoren, die die Chance darauf hatten neuer Anführer zu werden. Die Ehre wurde demjenigen zuteil, der als erstes von der Steilklippe herunter in den Pazifik kletterte, zu einer kleinen 1400m entfernten Insel schwamm und dort zur Brutzeit der Hochseeschwalben das erste Ei holte und es unversehrt wieder auf die Klippe brachte.
Auf dem Weg hier hoch stieg kurz mal das Auto von Elisa aus, nach kleiner Starthilfe durch Dirk und meine Anschiebkünste ging es dann aber doch wie geplant weiter. Der krönende Abschluss war die Promenade von Hanga Roa, wo wir ein Eis aßen und im Wasser Schildkröten beobachteten.
Die Osterinsel ist nicht nur wegen der Moai Kultur ein absolut sehenswerter Ort. Wilde Pferde und Kühe (immer wieder auch auf der Straße), tosende Wellen, tolle Landschaften, nette Menschen und überall diese mysteriöse und mystische Atmosphäre machen die Osterinsel zu einem der spektakulärsten Orte, die wir je bereist haben. Auch wenn wir vorher gesagt haben, dass es uns die lange Anreise nicht wert wäre schließe ich nicht mehr aus, dass wir zurück kommen, ggf. im Kombination mit einem Urlaub in Chile oder Peru.
Jetzt geht es weiter in die Südsee - auf uns wartet Tahiti in Französisch Polynesien. Czytaj więcej
PodróżnikWirklich Traumhaft ! Toll, was ihr soviel auf einmal kennenlernt. Eine schöne Adventszeit euch allen !
PodróżnikDanke ☺️ das wünschen wir dir auch!