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  • Day 21

    16.08.2018

    September 17, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute habe ich mein erstes (ungeplantes) Kiwi-Abenteuer erlebt!
    Ganz unspektakulär fing der Tag nach einer sehr kurzen Nacht mit der Stallarbeit an. Ich hab extra eine Stunde früher angefangen zu arbeiten, damit ich mittags mit ein paar Anderen (alle in meinem Alter oder ein bisschen Älter) von der Farm zu einer Bootstour mitgehen konnte.
    Ein ganzes Stück mit dem Auto entfernt befindet sich hier ein Fluss, der sich durch verschiedene Vulkane schlängelt, sodass dieser in seinen Verzweigungen teilweise heißes Wasser führt.
    Mit einem Motorboot sind wir zu sechst zunächst zu einer kleinen Bucht gefahren, die in eine Art Steinschlucht geführt hat. Mit einem Kasten Bier auf den Kopf und Doritos in der Hand haben wir uns durch die enge Schlucht gezwängt, die teilweise Wasser bis zum Hals führte. Schließlich wurde diese ein bisschen breiter, sodass wir das letzte Stück zu einem Wasserfall durch den Fluss laufen konnten.
    Es war wunderschön da, leider war das Wasser nicht so warm wie erwartet und da es ein relativ kalter Tag war, sind wir dann schon bald den Rückweg zum Boot angetreten.
    Also haben wir uns eine andere heiße Stelle gesucht. Dies war nicht schwierig, denn überall waren dampfende Bereiche im Wasser. Wir haben dann in einer großen Bucht gehalten, in der es teilweise so heißes Wasser gab, dass man sich verbrannt hat. Allerdings war dies immer nur stellenweise und hat sich sehr schnell geändert, sodass man bald nur noch unsere Rufe: "hot" und "cold" hören konnte, wenn das Wasser zu kalt oder zu heiß wurde.
    Nachdem wir hier einen tollen Nachmittag verbracht haben, wollten wir schließlich mit dem Boot zurück fahren, bevor es dunkel werden würde. Wir waren noch nicht lange unterwegs, da fing auf einmal der Motor an zu stottern. Schließlich standen wir im Wasser. Anfangs haben wir uns alle noch einen Spaß draus gemacht. Nach hunderten Startversuchen und dem Versuch, die Motorhaube aufzuschauben, mussten wir allerdings einsehen, dass wir das Boot nicht mehr zum Laufen bekommen würden.
    Inzwischen waren wir ein ganzes Stück in die falsche Richtung flussabwärts getrieben, die Sonne war untergegangen und es wurde langsam echt kalt (es ist eben doch erst Frühlingsanfang hier) . Unglücklicherweise hatten wir auch keine Paddel dabei, sodass wir irgendwann ziemlich ratlos waren. Derjenige, dem das Boot gehört, hat dann ein bisschen rumtelefoniert, aber auf die Schnelle konnte uns niemand aus dem Fluss ziehen, war es doch auch eine ziemlich abgelegene Gegend, in der den ganzen Tag kein anderes Boot an uns vorbeigekommen ist.
    Unsere einzige Hoffnung war schließlich ein kleiner Fährhafen, der in einem Nebenarm flussaufwärts lag. So haben wir in der Not angefangen mit der Motorhaubenkappe auf der einen Seite und mit einem kleinen Holzbrett auf der anderen Seite zu paddeln, während die anderen zusammengedrängt auf dem Boden saßen und sich gegenseitig gewärmt haben.
    Nach etwa 1,5h haben wir langsam ein Licht näher kommen sehen. Inzwischen war es 20 Uhr (um 17:30 haben wir den Rückweg antreten wollen) und wir waren alle unglaublich froh, als wir endlich an einem kleinen Steg anlegen konnten.
    Es gab dort sogar ein Haus, in dem Licht brannte, bei dem wir dann geklingelt haben. Ein sehr netter Mann hat uns dann zu unseren Autos zurück gefahren, die war zurück zum Hafen gefahren und das kaputte Boot aufgeladen haben.
    Nachdem wir die Heizung auf volle Stärke eingestellt und uns unterwegs ein paar Pizzen gekauft haben, konnten wir auch über unseren Abenteuer lachen. Es ist ja zum Glück alles gut ausgegangen und wir haben etwas erlebt!
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