• Luisas Reiseblog
Aug 2018 – May 2019

Neuseeland

Wie kommt man auf die Idee für ein Jahr in das Land zu reisen, das vom Heimatland am weitesten entfernt ist? Dafür gibt es viele Gründe, vor allem aber ist es der Traum mehr von dieser Welt zu entdecken und über sie zu lernen. Read more
  • Trip start
    August 28, 2018

    Abreise

    August 28, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Mein häufigsten Satz in den letzten Tagen? "Das war das letzte Mal". Das letzte Mal reiten gehen, ins Fitnessstudio gehen, das letzte Mal unsere Kaninchen füttern, das letzte Mal durch die Haustür laufen.
    Alles was sonst selbstverständlich war und was sonst absolut nichts Besonderes war, das letzte Mal (wenn es mir gut gefällt) für ein Jahr zu tun, war ein seltsames Gefühl.
    Auch das Packen hat sich als äußerst schwierig herausgestellt. Wie packt man am besten für ein Jahr? Was kommt mit und was muss Zuhause bleiben? Mehrmals musste ich Einiges wieder auspacken und trotzdem hat mein Gepäck das äußerste Gewichtlimit nur knapp unterschritten.
    Richtig realisiert, was es bedeutet ein Jahr lang weg zu sein, habe ich allerdings erst bemerkt, als sich erst meine Freunde in den letzten Tagen und heute Abend meine Familie am Flughafen in Frankfurt verabschiedet haben.
    Wir haben zusammen die Koffer abgegeben, noch zusammen Abend gegessen, aber plötzlich standen wir vor dem Check-In, durch das ich alleine weiter gehen musste. Erst da ist mir wirklich bewusst geworden, dass ich von nun an alleine auf mich gestellt bin, dass ich wirklich alles hinter mir lasse und in ein Land gehe, in dem ich niemanden kenne, in dem ich kein richtiges Zuhause habe und eine ungewisse Zukunft vor mir habe.
    Bis auf den Security-Check, bei dem ich nicht alle elektronischen Geräte aus meinem Rucksack gepackt habe und deshalb auf Sprengstoff getestet werden musste, ist dann alles Weitere reibungslos verlaufen. Leider habe ich noch keine Mitreisenden von meiner Organisation getroffen, dafür sitze ich im Flieger neben drei Backpackern in meinem Alter, die auch durch Neuseeland reisen wollen und mit denen ich mich ein bisschen austauschen konnte.
    Jetzt fliege ich also gerade nach Dubai und bin wirklich gespannt was dieses Jahr so bringen wird.
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  • Auckland, 30.08.2018

    August 30, 2018 in New Zealand ⋅ ☁️ 13 °C

    Ich habe noch nie so viele Menschen innerhalb so kurzer Zeit kennengelernt! Angefangen hat es mit den drei Backpackern, die neben mir während des ersten Fluges saßen. Durch die habe ich Kontakt zu einem Mitreisenden von meiner Organisation Praktikawelten herstellen können. Der wiederum kannte noch eine andere Mitreisende, mit der wir uns in Dubai getroffen haben. Später kam noch ein anderes Mädchen auf uns zu, die ohne Organisation alleine nach Neuseeland reisen wollte.
    So ging die Wartezeit am Flughafen in Dubai blitzschnell rum, es war echt interessant sich mit den Anderen auszutauschen. Beruhigend war auch, dass noch niemand einen genauen Plan hatte, sondern wie ich auch erstmal alles auf sich zukommen lassen wollten.
    Da das Flugzeug nach Auckland sehr leer war, konnte ich mich neben eine der Bekanntschaften aus Dubai setzten. Der Flug ging dann durch unterhalten und viel schlafen überraschend schnell um. Einen Jetlag habe ich bis jetzt auch nicht, mein Körper scheint die Zeitverschiebung direkt akzeptiert zu haben. Seltsam war nur, dass es während des Fluges zwei Mal Nacht wurde, die ganzen Mahlzeiten durcheinander geworfen würden (anstatt Abendessen kam auf einmal das Frühstück, da sich das Flugzeug an die neuseeländischen Zeit angepasst hat) und bei der Ankunft dann Morgen, während in Deutschland gerade Mitternacht war.
    Der erste Blick auf Neuseeland konnte ich aus dem Fenster des Flugzeugs erhaschen, welches eine Aussicht auf eine sehr grüne, hügelige Insel direkt am Meer bot. Die Landebahn ist nur ein paar Meter vom Meer entfernt und überall darum herum ist unberührte Landschaft.
    In Auckland angekommen, habe ich dann die anderen Dubai-Bekanntschaften wiedergetroffen, mit denen ich dann durch den strengen neuseeländischen Sicherheitscheck gegangen bin, wo mir erst mal meine Wanderschuhe abgenommen und gereinigt wurden, weil sie offenbar zu dreckig waren.
    Danach sind wir mit dem Bus durch Auckland gefahren. Dort haben wir weitere Backpacker getroffen, mit denen wir direkt ins Gespräch gekommen sind, ebenso wie mit dem Busfahrer, der sich gleich mit uns unterhalten und uns eine Extratour durch die Stadt angeboten hat.
    Die Offenheit der anderen Menschen hier hat mich wirklich überrascht, ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell Anschluss finden würde!
    Im Hostel angekommen hat sich allerdings herausgestellt, dass ich völlig falsch gepackt habe. Ich habe einen Koffer, einen Wanderrucksack und einen Eastpackrucksack dabei mit insgesamt 37kg Gewicht, welche ich alle zusammen in den fünften Stock eine schmale Treppe hinauf tragen musste, was sich als ziemliche Qual herausgestellt hat.
    Das Hostel an sich ist aber echt schön, ist extra für Backpacker und daher super ausgestattet mit Küche, Waschraum, Badezimmer mit Föhn, Glätteisen und vielem mehr. Untergekommen bin ich in einem Sechserzimmer, ein Mädchen davon kannte ich schon vom Flug und auch die Anderen sind echt nett.
    Nach einer kurzen Dusche, bei der ich zwei Mädchen aus dem Bus wieder getroffen und mich direkt mit ihnen für den Abend zum Essen verabredet habe, habe ich mit den Leuten aus meinem Zimmer ein bisschen Auckland erkundet. Die Stadt an sich unterscheidet sich nicht arg von anderen Großstädten, es gibt allerdings dem Klima entsprechend (hier ist gerade Winter und trotzdem hatte 16 Grad heute) Palmen und ähnliche Pflanzen an vielen Straßenecken, Linksverkehr, ausschließlich gelbe Straßenschilder, überraschend viele asiatische Geschäfte und Menschen und liegt direkt am Meer.
    Gegen Abend bin ich dann wie abgemacht mit den beiden Mädchen aus dem Bus und noch jemand aus meinem Zimmer, der sich spontan angeschlossen hat nochmal in die Stadt Essen gegangen.
    Kaum war ich im Zimmer zurück und wollte mich nach dem langen Tag hinlegen, habe ich eine Nachricht von meiner Flugzeugnebensitzerin, die nicht von der Organisation ist, bekommen, die mich gefragt hat, ob ich Lust hätte mit ihr und einem Einheimischen noch in ein Pub zu gehen. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen, habe noch einen Anderen aus meinem Zimmer zum Mitkommen motiviert und habe dann die anderen in der Stadt getroffen. Zunächst hat uns der Einheimische namens Andrew eine große Führung durch Auckland bei Nacht gegeben. Mit ihm haben wir uns alle auf Anhieb super verstanden, er hat uns alle Fragen über Auckland und Neuseeland geduldig beantwortet und mir auch meine Furcht genommen, ich würde den Kiwi-Akkzent nicht verstehen. Nachdem es nicht geklappt hat in einen Studentenclub zu gehen, sind wir stattdessen in einem Irish Pub gelandet, das tolle Live Musik geboten hat. Es war echt eine super Runde, sodass wir uns noch ewig unterhalten haben, bis das Pub dann irgendwann geschlossen hat.
    Mein Fazit zum ersten Tag in Neuseeland: ich kann mich da nur einem Mitreisenden anschließen, der eben sagte: "Wow, der lange Flug hat sich schon allein wegen diesem Tag und dieser Nacht gelohnt!"
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  • Auckland, 31.08.2018

    August 31, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 8 °C

    Nach einer erneut ziemlich kurzen Nacht, wurde ich heute morgen um halb 8 zu einer kurzen Stadtführung geweckt. Diese bot für mich nicht viel Neues, da ich am Tag davor schon drei Mal in Auckland unterwegs war, aber es war trotzdem nochmal gut, die wichtigen Anlaufstellen gezeigt zu bekommen.
    Anschließend hatten wir einen Infoworkshop, der alle Fragen zu unserem Work-and-Travel-Jahr abdecken sollte. Die wohl wichtigste Frage war wohl die, wie man sich das Jahr über fortbewegen sollte. Anfangs war ich mir noch recht sicher ein Auto zu kaufen, dann wurde allerdings eine ganz andere Möglichkeit angesprochen: Stray. Dabei handelt es sich um einen Hop-on-Hop-off-Bus, der sowohl über die Nord- und Südinsel fährt und alle wichtigen Stationen Neuseelands mitnimmt.
    Ich stand dann vor der schwierigen Entscheidung, mich zwischen Auto und Bus zu entscheiden, letztendlich habe ich mich nach Einigem hin und her dann für Stray entschieden, einfach weil ich so sicher Kontakt zu Backpackern in meinem Alter haben werde, ein Auto alleine sehr teuer ist, ich so zu allen wichtigen Orten kommen werde und ich auch mit zwei anderen Jungs geredet habe, die diesen Bus seit 10 Monaten nutzen und echt begeistert davon waren. Außerdem kann man jederzeit, nicht nur an bestimmten Stationen aus-und einsteigen, sodass man dadurch recht flexibel wird. Ich bleibe jetzt noch eine Nacht länger als geplant im Hostel und starte dann nächsten Donnerstag mit einem Anderen aus meinem Zimmer, der sich ebenfalls für Stray entschieden hat, den ersten Bustrip Richtung Süden, wo ich dann nach ein paar Tagen meinen ersten Job annehmen möchte.
    Den restlichen Nachmittag habe ich weiterhin mit organisatorischen Dingen verbracht, habe mir dort im Büro einen Lebenslauf erstellt, meine neue Simkarte aktiviert und bin zu verschiedenen Bänken gegangen, allerdings hat es noch nicht geklappt ein Bankkonto zu eröffnen. Im Büro habe ich dann noch ein bisschen mit anderen Leuten gequatscht und bin ich dann mit den Leuten, mit denen ich gestern Essen war und den eben kennengelernen Jungs noch zum Hafen gelaufen. Danach haben wir die beiden spontan mit aufs Hostel genommen und haben da noch mit ein paar Anderen gekocht. Es wurde dann echt ein schöner Abend, den wir auf der Dachterrasse des Hostels verbracht haben.
    Als diese geschlossen wurde, bin ich zurück aufs Zimmer und wollte eben schlafen gehen, als jemand Anderes aus meinem Zimmer, den ich bisher noch nicht wirklich kannte, angefangen hat, seine Sachen zusammen zu packen. Da alle anderen schon geschlafen haben und er offenbar noch etwas unternehmen wollte, hat er mich gefragt, ob ich denn noch eine Weile mit in die Stadt kommen würde.
    Mit Schlafen wurde es dann also leider wieder nichts, wir sind dann noch in das Pub gegangen, in dem ich gestern schon war. Lange sind wir dort allerdings nicht geblieben, stattdessen sind wir noch eine Weile durch Auckland gelaufen und haben das Nachtleben bestaunt, dass im Vergleich zum Vortag überraschend rege war. Anscheinend war so gut wie jeder noch unterwegs zu irgendwelchen Bars und auch auf der Straße herrschte überall eine gute Stimmung.
    Auch am zweiten Tag hat sich also bestätigt, dass wenn man ein bisschen offen ist, man sofort mit Anderen in Kontakt kommt und in eine Art riesige Backpacker-Familie aufgenommen wird.
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  • Auckland, 01.09.2018

    September 1, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Auch diese Nacht war wieder nicht sonderlich lang, da gleich heute Morgen ein Ausflug auf eine Insel namens Waiheke anstand. Die circa einstündige Fährt mit der Fähre auf die Insel hat sich absolut gelohnt!
    Als kompletter Kontrast zum vollen Auckland bot die Insel eine grün bewachsene, dünn besiedelt Landschaft mit vielen Weinreben und Palmen. Mittels eines Hop-on-Hop-off Bus hatten wir die Möglichkeit, die Insel zu erkunden. Wir sind als Vierergruppe losgezogen und waren erst an einem wunderschönen Sandstrand Muscheln sammeln, haben dann die kleine Stadt besucht, wo wir von Kostproben überschüttet wurden und haben abschließend noch eine Wanderung durch einen dschungelähnlichen Wald unternommen, bei der wir uns ziemlich verlaufen haben. Glücklicherweise hat sich ein netter Einheimischer irgendwann bereit erklärt, nachdem wir schon eine ziemliche Weile gelaufen sind, mit seinem Auto uns zur nächsten Bushaltestelle zu fahren, die noch ein ganz Stück entfernt gewesen wäre.
    Gegen Nachmittag sind wir dann wieder zurück nach Auckland gefahren und haben abends im Hostel wieder gekocht.
    Gegen später haben wir uns mit den Jungs von gestern und meiner Flugzeugnachbarin verabredet und sind in eine Bar gegangen, in der wir "Fanny Teapots", Cocktailshots in Teekannen, ausprobiert haben.
    Anschließend standen wir dann noch zwei Stunden draußen vor der Hosteltür und haben uns bis spät in die Nacht einfach unterhalten. Die beiden Jungs haben viele coole Geschichten über den Bus Stray erzählt, den ich ja ab nächsten Donnerstag nehmen werde, sodass ich mir jetzt umso sicherer bin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
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  • Auckland, 02.09.2018

    September 2, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute Morgen habe ich viel zu lange geschlafen und musste daraufhin erstmal zum Hafen sprinten. Glücklicherweise habe ich dann aber noch die Fähre erwischt, mit der wir auf die Vulkaninsel Rangitoto mitten im Meer gefahren sind. Dort habe ich mich mit der gleichen Gruppe wie gestern auf den steilen, felsigen Weg hinauf Richtung Krater gemacht. Insgesamt sind wir über drei Stunden gewandert, sind dabei durch Lavahöhlen geklettert und haben die Aussicht von ganz oben herunter auf Auckland genossen.
    Mit dem Wetter hatten wir leider nicht so viel Glück, immer mal wieder kamen Sturmböen mit Regen auf, dazwischen war dann wieder Sonnenschein. Dies ist allerdings typisch für Neuseeland, auch in den letzten Tagen hat sich gezeigt, dass das Wetter innerhalb von Minuten komplett umschlagen kann. Bis man dann den Regenschirm aus dem Hostel geholt hat, ist dann aber oftmals schon wieder schönstes Wetter.
    Gegen Nachmittag sind wir dann mit der Fähre wieder zurück aufs Festland gefahren. Im Hostel angekommen, hatte ich dann endlich mal Zeit mein Zeug aufzuräumen, was dringend nötig war. (Zitat eines Zimmerkameraden gestern: "Man hat immer diesen einen im Zimmer, der sich im ganzen Raum ausbreitet. Das bist wohl du bei uns.")
    Später habe ich mich nochmal auf Jobsuche gemacht und habe mich bei verschiedenen (Pferde-)Farmen beworben, weil sich die Chefin der Pferdefarm, auf der ich eigentlich ab Mitte September arbeiten wollte, momentan nicht erreichen lässt und ich deswegen lieber noch einen Plan B haben möchte.
    Nach dem abendlichen Kochen haben wir heute zum ersten Mal nichts mehr unternommen, weil alle ziemlich fertig waren, sodass ich jetzt hoffentlich nach den ganzen kurzen Nächten endlich mal wieder etwas mehr Schlaf abbekomme.
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  • Auckland, 03.09.2018

    September 3, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 6 °C

    Heute war der absolut entspannteste Tag bisher! Nach fast 13 Stunden Schlaf, die mal dringend nötig waren, haben wir heute morgen erstmal mit Rührei und Toast gebruncht - eine tolle Abwechslung nach dem überzuckerten Hostel-Müsli, das es seit Tagen zum Frühstück gibt.
    Danach hatten die meisten Anderen einen Termin bei der Bank, um ihr Bankkonto zu eröffnen, was bei mir leider nicht geklappt hat, weil ich es nicht von Zuhause aus schon angefragt habe. Jetzt muss ich mal schauen, ob ich es in meiner nächsten Stadt irgendwie nachholen kann.
    Glücklicherweise ist meine Flugzeugnebensitzerin, die übrigens Leona heißt, heute in unser Hostel umgezogen, sodass ich den Mittag mit ihr verbringen konnte.
    Gegen Nachmittag wollten wir dann mit Paul, einem Zimmerkameraden, in die Art Gallery, die anscheinend ganz gut sein sollte und die uns von dem Einheimischen empfohlen wurde, mit dem wie neulich im Pub waren. Allerdings war diese nicht wie erwartet kostenlos, sodass wir uns, als wir dann davor standen, dagegen entschieden haben - so große Kunstfans waren wir dann doch alle nicht.
    Kurz darauf kam der alltägliche Starkregenschauer auf, der uns jedoch nicht daran hindern konnte, eine Tour durch Auckland zu unternehmen. Abgesehen von der Queensstreet, der Königsstraße von Auckland, und dem Hafen hatten wir noch kaum etwas von der Großstadt gesehen. Jetzt kennen wir immerhin das Univiertel, verschiedene Stadtpark und weitere Essens- und Einkaufsmeilen!
    Später sind wir dann noch mit den anderen beiden Mädels, mit denen ich zurzeit viel unterwegs bin, auf den Skytower, dem höchsten Turm der Stadt gegangen. Eigentlich hatten wir geplant, perfekt zum Sonnenuntergang da zu sein, trotzdem war es leider zu bewölkt, um diesen wirklich zu sehen. Trotzdem war die Aussicht richtig toll, sowohl im hellen als auch später im Dunkeln, sodass sich der Ausflug trotzdem gelohnt hat!
    Den Abend haben wir in der gemütlichen Lobby des Hostels verbracht. Neben Karten spielen hat Leona noch ihre Gitarre ausgepackt, verschiedene Lieder gespielt und dazu gesungen, womit sie uns total begeistern konnte!
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  • 04.09.2018

    September 4, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 12 °C

    Als letzter Ausflugstag, der von unsrer Organisation organisiert wurde, hieß es heute nochmal früh aufstehen. Um 8:15 wurden wir von zwei Kleinbussen abgeholt und sind Richtung Norden gefahren - Ziel waren die Black Sand Beaches in Piha, die ca. eine Stunde von Auckland entfernt liegen.
    Wir hatten einen supernetten Fahrer, der uns unterwegs alles Mögliche erklärt hat. Aber auch so war die Fahrt sehr unterhaltsam, war es doch das erste Mal, bei dem wir über eine längere Strecke auf der linken Seite gefahren sind. Ziemlich verwirrend, wenn man links herum in den Kreisverkehr einfährt oder auf der Autobahn auf einmal rechts überholt wird.
    Nach einem kurzen Stopp im Visitor Center sind wir direkt zu Stopp Zwei gefahren, der direkt auf der Strecke zu den Stränden lagen. Nur eine kurze Wanderung entfernt, hatten wir einen tollen Ausblick auf zwei Wasserfälle, umgeben von tropisch aussehenden Pflanzen.
    Eine weitere kurze Autofahrt entfernt, haben wir endlich unser eigentliches Ziel erreicht. Dort bot sich uns ein wunderschöner Blick auf das Meer, umgeben von hohen, kantigen Klippen und dunkler Strand.
    In der freien Zeit, die wir dort zur Verfügung hatten, sind wir zuerst einem steilen Weg hinauf eine der Klippen geklettert und haben dort eine Weile lang die tolle Aussicht genossen, bevor wir noch eine kleine Strandwanderung unternommen haben.
    Auf jeden Fall ein gelungener Ausflug, der eine tolle Abwechslung zur überfüllten Stadt bot und durch den wir einen komplett neuen Einblick in die vielfältige Landschaft Neuseelands bekommen haben!
    Inzwischen hat sich bei uns eine Art Clique ausgebildet, die aus Leona, Paul und den beiden Mädels (Caro & Clara), die ich anfangs im Bus kennengelernt habe, besteht. Für den Abend hatten wir fünf zuerst vor, in eine Karaokebar zu gehen, haben allerdings beim Abendessen im Hostel Flyer von einer anderen Bar in die Hand gedrückt bekommen, sodass wir dann eben da hingangen sind. Dort war diese Nacht Backpacker Night, sodass wir vieles günstiger bzw. auch einen kostenlosen Drink bekommen haben. Hier wurden sogar schon Strichlisten geführt und Wetten unter den anderen Vieren abgeschlossen, wie oft ich schon wieder aufs Klo gehen werde (wofür ich mittlerweile sehr bekannt bin, ebenso wie für meinen schwäbischen Akzent, über den sich hier alle bestens amüsieren).
    Später haben wir uns aufgeteilt. Leona, Paul und ich sind zusammen in ein Pub gegangen, in dem Karaokenacht war. Allerdings waren da nicht sonderlich begabte Sänger unterwegs, sodass alle nur auf ein baldiges Ende der gesungenen Lieder gewartet haben. Daher waren die Leute umso mehr begeistert, als Leona, die wirklich toll singen kann, einen Song gesungen hat. Wir haben uns daraufhin direkt Getränkerabatt von einer deutschen Kellerin bekommen, die hier auch ihr Auslandsjahr verbringt. Später haben wir drei noch ein Song zusammen gesungen, der sich zwar etwas schief gehört hat, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß!
    Nachdem Leona noch zwei weitere Male gesungen hat, hat sie den Preis für die Karaokenacht gewonnen: Freigetränke im Wert von 50 NZ$, den wir dann natürlich noch verwerten mussten. Dabei haben wir vier Studenten aus Auckland kennengelernt, mit denen wir uns auf Anhieb super verstanden haben. Als das Pub um 2 Uhr geschlossen hat, haben die vier uns mitsamt der nette deutschen Kellnerin direkt in die nächste Bar mitgenommen, in der wir bis um 4 Uhr morgens geblieben sind. Dort waren die Leute sehr spendierfreudig (Zitat von einer Studentin: "If you got a dollar for every time somebody asked you to pay you a drink you would be a millionaire soon!").
    Am Ende haben die Studenten uns dann noch bis ins Hostel begleitet und haben dabei schon Pläne geschmiedet, uns in Deutschland alle zu besuchen. Wahrscheinlich wird es aber eher darauf hinauslaufen, dass wir morgen Abend nochmal was zusammen unternehmen!
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  • Auckland, 05.09.2018

    September 5, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 12 °C

    Nachdem mein Wecker das ganze Zimmer, nur nicht mich aufwecken konnte, habe ich es heute Morgen trotzdem geschafft, mein ganzes Zeug innerhalb weniger Minuten zusammen zu packen und pünktlich auszuchecken. Ich musste das Zimmer wechseln, da ich für die letzte Nacht die "Billigvariante" im 10er Zimmer gebucht hatte.
    Den Tag haben wir für organisatorische Dinge verwendet, als letzter Tag in Auckland gab es noch Einiges zu erledigen, beispielsweise Wäsche waschen, einkaufen oder zur Bank gehen. Später haben wir dann noch ein letztes Mal zusammen gekocht.
    Eigentlich haben wir aber auf den Abend gewartet. Leona hatte mit dem Einheimischen, Andrew, mit dem wir Anfang der Woche einmal unterwegs waren, Kontakt aufgenommen und sich für den Abend verabredet. Dieser hatte etwas Besonderes für uns geplant: in der Nähe unseres Hostels wurden Leona und ich mit dem Auto von Andrew aufgesammelt und sind zusammen mit drei Freunden von ihm in einen Park auf der anderen Seite von Auckland gefahren. Von dort aus hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die nächtliche Skyline von Auckland, allein für diesen Ausblick hat sich die Tour schon gelohnt!
    Wir hatten allerdings noch mehr vor. Der Park war direkt über eine Militärstation aus dem zweiten Weltkrieg erbaut, sodass dort noch viele Bunker und alte Tunnelsyteme vorhanden waren. Diese wollten wir im Dunkeln erkunden.
    Andrew kannte sich dort schon ziemlich gut aus und hat uns zuerst ein paar kleinere Tunnel gezeigt, bevor wir einen etwas größeren gefunden haben, der viele Verzweigungen hatte. Nachdem wir uns dort einen Überblick über die Gänge verschaffen hatten, kam die Idee auf, Verstecke zu spielen. In Zweiergruppen haben wir uns also in den unterschiedlichsten Nischen versteckt. Anfangs war es noch ein bisschen gruselig (man hatte so das typische Horrorfilmgefühl), aber kurze Zeit später hatten wir einfach nur total viel Spaß in den dunklen Gängen. Es war auf jeden Fall eines der coolsten Erlebnisse hier in Auckland!
    Mit den Leuten haben wir uns super verstanden, sodass wir uns danach noch im McDonalds gestärkt haben und dann auf die Suche nach einer Bar in Auckland gemacht haben.
    Zunächst hatten wir dann noch Schwierigkeiten eine Bar zu finden, da einer der Einheimischen erst 17 war, das Problem haben wir dann allerdings gelöst, indem er den deutschen Ausweis von Leona genommen hat, auf dem sie noch kurze Haare hatte, während sie ihren neueren Reisepass genommen hat. Hat auf jeden Fall super funktioniert, nachdem wir ihn noch mit einer passenden Brille ausgestattet haben!
    Nachdem wir später zurück im Hostel waren, haben Leona und ich uns nachts noch eine Weile in die Lobby gesessen und uns unterhalten, war es doch die letzte Nacht für uns in Auckland, bevor wir alle in verschiedene Richtungen fahren würden. Wir beide waren uns einig: wir hatten wirklich eine super Zeit hier und wollen uns unbedingt nochmal an einem anderen Ort treffen!
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  • Hahei, 06.09.2018

    September 6, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 10 °C

    Die letzte Nacht in Auckland war schnell vorbei, da uns der Stray Bus, mit dem ich jetzt zusammen mit Paul, der den Bus auch gebucht hat, ein paar Tage weiterreisen werde, schon um halb 8 abholen sollte und ich vorher noch fertig packen musste. Mit viel Stopfen habe ich fast alles wieder in den ursprünglichen Zustand bekommen und durfte zum letzten Mal noch die fünf Stockwerke mitsamt Koffer herunterlaufen. Nach der Woche sind wir alle echt trainiert im Treppenlaufen!
    Anstatt dem erwarteten überfüllten Reisebus holte uns stattdessen ein Kleinbus ab, in dem momentan insgesamt 12 Leute mitreisen. Abgesehen von einem kurzen Stopp im Supermarkt habe ich fast die ganze Fahrt durch geschlafen, war ich mal wach, hatte ich Ausblick auf endlose Weiden mit zahlreichen Kühen und vereinzelt auch Schafen. Unser heutiges Ziel war Hahei, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden. Dort wohnen wir in einer kleineren grünen Stadt in großen Ferienhäusern auf einem Campingplatz. Ganz anderes als in Auckland ist hier alles schön bewachsen und ziemlich ländlich.
    Trotz schlechtem Wetter sind wir nach unserer Ankunft zusammen mit unserem Fahrer & Begleiter Dan eine Runde an den nahegelegenen Strand gegangen. Dort konnten wir eine Gruppe von Delfinen beobachten, die ganz in Strandnähe gemächlich auf und ab geschwommen sind. Danach sind wir noch auf einen Hügel gestiegen, von dem aus wir einen wunderschönen Rundumblick auf die Meeresbucht hatten. Wir standen minutenlang einfach nur da und haben den Ausblick auf diese einmalige Landschaft genossen!
    Wegen des Wetters sind wir jedoch schon bald zurück ins Camp und haben dort einen Spieleabend veranstaltet. Dies gestaltete sich ziemlich lustig, da fast jeder von einem anderen Land kommt und sich so alle Sprachen vermischt haben.
    Dazwischen habe ich noch mit der Besitzerin der Pferdefarm telefoniert, auf der ich ab Montag arbeiten werde und habe mit ihr die letzten Details besprochen. Diese war supernett und hat sogar angeboten, ihr Wochenende so zu planen, dass sie mich am Sonntag von der eine Stunde entfernt gelegenen Stadt abholen kann, in der ich mit dem Stray Bus ankommen werde. Damit habe ich jetzt endlich einen sicheren Arbeitsplatz und kann die letzten Tage Backpacking nochmal richtig genießen!
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  • Hahei, 07.09.2018

    September 7, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 12 °C

    Heute Morgen hatten wir zur Abwechslung mal richtig tolles Wetter und Sonnenschein. Das haben wir direkt ausgenutzt und sind mit unserem Reisebegleiter zum Hot Water Beach gefahren. Dieser Strand befindet sich direkt über einer heißen Quelle, wo es teilweise so heißes Wasser gibt, dass man sich verbrennt.
    Mit Schaufeln ausgestattet, haben wir alle zusammen ein großes Becken in den Sand gegraben, das sich daraufhin mit warmen Wasser gefüllt hat. Obwohl es draußen nicht so warm war, war es echt angenehm in unserer natürlichen Badewanne, sodass wir dort einige Zeit verblieben sind und das warme Wasser genossen haben (was nach unserer lauwarmen Dusche hier echt Luxus war).
    Als wir gegen Mittag zurück waren, bin ich mit einem anderen ebenso fotobegeisterten Mädchen an den Strand gelaufen, wo wir zusammen ein kleines Fotoshooting gemacht haben.
    Kaum waren wir zurück, sind wir auch schon zu einer Wanderung zur Cathedral Cove aufgebrochen, einer großen steinernen Höhle, die direkt am Strand liegt und vom Meer umspült wird. Der ca. einstündige Weg dahin hat sich definitiv gelohnt, es war wunderschön dort und wir konnten tolle Bilder knipsen.
    Abends haben wir dann noch eine Weile Tischtennis und Tischkicker gespielt, bei dem sich Team Germany ziemlich gut geschlagen hat, bevor wir schon wieder unsere Sachen für die morgige Abreise packen mussten.
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  • Raglan, 08.09.2018

    September 8, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Für heute war die Weiterreise geplant. Schon früh morgens sind wir mit unserem Kleinbus Richtung Westküste aufgebrochen. Obwohl die Strecke landschaftlich sehr schön war (tropische Pflanzen und Kühe soweit das Auge reichte), war die Fahrt ziemlich ruckelig und kurvig, sodass wir alle froh waren, dass wir ständig für Fotostopps, Supermarkt oder Ähnliches angehalten haben. Unter anderem haben wir auch einen längeren Stopp eingelegt und sind zu einem großen Wasserfall, der eine riesige Felswand herunter stürzte, gewandert.
    Später haben wir noch Halt in der Kleinstadt Raglan gemacht, in dessen Nähe wir diese Nacht verbringen werden und hatten dort Zeit, sie zu besichtigen.
    Gegen Nachmittag sind wir dann schließlich auf dem Campingplatz angekommen, der so abgelegen liegt, dass wir uns erstmal verfahren haben und es hier überhaupt keinen Empfang gibt. Er ist zwar wunderschön am Berg angelegt, leider habe ich ein Zimmer ganz oben erwischt, wofür ich mal wieder meinen Koffer verflucht habe. Ich würde nie wieder mit Koffer eine solche Reise antreten!
    Zusammen mit ein paar Anderen bin ich dann direkt wieder aufgebrochen und ans Meer gelaufen, dessen Ufer hier von großen, dunkeln Steinen umgeben ist und wo wir eine Weile die warme Frühlingsonne genossen haben (zur Abwechslung hat es heute mal gar nicht geregnet!). Man konnte sogar ein paar Surfer beobachten, wofür Raglan sehr bekannt ist.
    Gegen Abend sind wir dann noch mit unserem Reisebegleiter zu einem Aussichtspunkt in der Nähe von unseren Campingplatz gelaufen und haben dort fast eine Stunde lang den Sonnenuntergang bestaunt, der sehr spektakulär war.
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  • Kawerau, 09.09.2018

    September 9, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 8 °C

    Auch der vorerst für mich letzte Reisetag begann früh. Schon um 7 Uhr sind wir mit unserem Bus Richtung unserem ersten Stopp, Waitamo Caves, gefahren. Dort konnte man gegen einen ziemlichen Aufpreis eine Raftingtour durch eine Höhle machen, weshalb ich mich dagegen entschieden habe.
    Für alle, die beim Programm ebenfalls nicht mitgemacht haben, hat unser Reisebegleiter eine Tour durch den Wald angeboten, die uns durch kleinere Felshöhlen und viele Brücken geführt hat. Danach hat er sich von uns getrennt und hat uns einen weiteren Weg empfohlen, den wir dann alleine als Gruppe genommen haben.
    Vor lauter Bildermachen habe ich dann mit zwei anderen die Gruppe verloren, sodass wir dann alleine dem Weg durch irgendwelche Kuhweiden gefolgt sind. Anscheinend sind wir dann irgendwo falsch abgebogen, zumindest standen wir irgendwann mitten auf der Auffahrt einer Farm, von Wanderwegen weit und breit keine Spur mehr.
    Also sind wir eine Straße entlang gelaufen, von der wir dachten, sie würde uns in die richtige Richtung führen. Nachdem wir noch durch Weidezäune geklettert sind, hat sich dieser Weg letztendlich sogar als Abkürzung herausgestellt, wir waren noch vor den anderen am Treffpunkt!
    Als wir später die Anderen von ihrer Höhlentour abgeholt haben, sind wir zum nächsten Stopp, Hobbiton, gefahren. Dabei handelt es sich um den Drehort der Herr der Ringe-Filme. Ich hätte supergerne bei der Tour durch die Filmkulissen teilgenommen, leider war dies nicht möglich, weil ich kurz darauf mit der Besitzerin von der Pferdefarm verabredet war, auf der ich jetzt arbeiten werde (die Tour möchte ich aber unbedingt nachholen).
    Auf jeden Fall hat mich die Frau (Lucia) mit einem breiten Lächeln und auf Deutsch empfangen. Bei der fast einstündigen Fahrt zur Farm hat sie mir erzählt, dass sie vor acht Jahren ebenso wie ich ein Work-and-Travel-Jahr in Neuseeland gestartet hat, aber nie wieder zurück nach Deutschland gekehrt ist und stattdessen hier eine Farm mitsamt Pferdefutterfabrik gegründet hat.
    Auf der Farm angekommen, hat sie mir erstmal zwei Mädchen vorgestellt, die bei der Versorgung der 2500 Kühe der Farm helfen, ebenso wie ein anderes Mädchen aus dem Ort, das mit mir ab morgen die Pferde hier versorgen wird.
    Danach wurde mir mein Zimmer gezeigt, das sich ebenso wie die Zimmer der anderen Facharbeiter direkt neben dem Pferdestall befindet. Das Einzelzimmer mit einem breiten Doppelbett und einem Regal ist auf jeden Fall purer Luxus nach den letzten Nächten!
    Trotzdem muss ich mich weiterhin selbst um Essen kümmern. Da sich hier absolut kein richtiges Brot finden lässt, habe ich mir deswegen heute Abend noch eines gebacken, wobei ich tolle Unterstützung von den beiden Stallkatzen hatten. Zudem laufen hier ziemlich viele Hunde herum, die zum Kühetreiben benötigt werden. Auch die Pferde haben wir noch schnell besucht, es gibt hier 10 Stück, allesamt Springpferde, die ich ab morgen mitreiten darf.
    Obwohl ich mich hier noch etwas verloren fühle, weil ich noch niemanden wirklich kenne und alle neu ist, bin ich total froh, diesen Job gefunden zu haben und bin ich mal gespannt wie die nächsten Wochen hier werden!
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  • Kawerau, 10.09.2018

    September 10, 2018 in New Zealand ⋅ ☁️ 8 °C

    Mein erster Arbeitstag auf der TuiGlen Farm begann um 8:00. Zusammen mit Jemma, einem Mädchen aus dem Ort, das morgens immer im Stall hilft, habe ich die zehn Pferde hier versorgt.
    Da die meisten Pferde 24/7 draußen stehen und über eine große Fläche verteilt sind, haben wir das Futter mit einem Quad zu den Pferden gefahren. Dabei hat Jemma mir alles geduldig erklärt und hat mich schließlich mit dem Boxenausmisten im Stall alleine gelassen, während sie zur Arbeit gefahren ist.
    Kurz darauf bin ich Laura über den Weg gelaufen, die mich sofort gefragt hat, ob ich mit ihr in die Stadt fahren möchte. Da ich mit dem Stall noch nicht fertig war, hat sie mir kurzerhand geholfen. Dabei habe ich herausgefunden, dass auch sie Deutsche ist (Deutsch kann ich hier nicht verlernen!), die bei einem Work und Travel Jahr in Australien ihren neuseeländischen Mann kennen hat und jetzt vor kurzem nach Neuseeland gezogen ist, aber noch keine richtige Wohnung hat und deswegen derweil hier wohnt.
    In der Stadt haben wir dann beide versucht, ein neuseeländisches Konto zu eröffnen, haben aber leider erst für morgen einen Termin bekommen.
    Am frühen Nachmittag waren wir dann beide mit Lucia zu einer Rundtour auf der Farm verabredet. Diese hat uns in ihrem Jeep das riesige Farmgelände gezeigt, mit unzähligen Kühen, süßen Kälbchen, ca 100 Vogelsträuße und sehr viel ungenutztem Land.
    Später durfte ich dann noch auf einem der Pferde reiten, mit dem ich kurz darauf sogar ein paar Sprünge ausprobieren durfte.
    Nachdem wir dann nochmal die Pferde gefüttert und versorgt haben, habe ich beim Kochen noch ein paar andere Farmbewohner kennengelernt, die alle sehr nett schienen.
    Auf jeden Fall ein abwechslungsreicher erster Tag hier auf der Farm, der superschnell vorbei ging!
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  • Kawerau, 11.08/12.08.2018

    September 12, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Farmarbeit ist toll, aber enorm anstrengend! Es gibt hier den ganzen Tag zu tun, so viel, dass ich gestern nicht einmal Zeit für meinen Reiseblog gefunden habe.
    Neben der alltäglichen Facharbeit und dem Reiten war ich gestern in meiner Mittagspause nochmal in der Stadt mit Laura und habe sie bei ihrer Shoppingtour unterstützt, bevor wir beide einen Termin bei der Bank hatten. Jetzt habe ich endlich meinen eigenen neuseeländischen Bankaccount!
    Als ich abends fertig war mit der Arbeit, ging es gleich weiter in die Küche. Dort habe ich mit Laura unseren Essensbeitrag zum Barbecue vorbereitet. Am Vortag wurde ganz spontan beschlossen am nächsten Tag einen Grillabend auf der Terrasse von einem Farmarbeiter zu machen, bei dem die meisten Bewohner der Farm und ein paar Freunde teilgenommen haben. Es wurde ein echt schöner Abend und eine gute Gelegenheit die Anderen hier ein bisschen besser kennenzulernen!
    Auch heute habe ich, wie jeden Morgen, wieder die Pferde mit Jemma versorgt. Was mich richtig gefreut hat: jeden Tag wird mir hier mehr zugetraut. So durfte ich heute morgen alleine mit einem der Jungpferde arbeiten und nachmittags ohne Aufsicht auf dem Platz reiten.
    Meine Mittagspause habe ich geopfert, um Laura bei der Säuberung der Küche zu helfen. Diese war wirklich ekelhaft, überall Spinnweben, Staub, verschimmelte Töpfe, muffelnde Kühlschränke und so weiter. Hier hat wohl schon lange niemand mehr geputzt (falls jemals überhaupt jemand geputzt hat). Nachdem ich zwei und Laura sogar acht Stunden geschrubbt haben, ist sie jetzt einigermaßen wieder begehbar, sodass man jetzt endlich mit gutem Gewissen kochen kann!
    Nach 11 Stunden Arbeit bin ich jetzt ziemlich fertig, aber total glücklich diesen Job gefunden zu haben!
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  • Kawerau, 13.09 -15.09.2018

    September 16, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 11 °C

    Die letzten drei Tage habe ich weitgehend auf der Farm verbracht.
    Am Donnerstag habe ich den ganzen Tag im Stall geholfen und durfte dabei zum ersten Mal mit Jemma ausreiten gehen. Bei unserem Ritt sind wir einem Weg über die Farm gefolgt, haben aber nur einen kleinen Teil davon geschafft, Wahnsinn wie riesig hier alles ist!
    Zudem ist hier eine undefinierbare Pferdekrankheit ausgebrochen, die sich nacheinander auf alle Pferde mit weißen Beinen zu übertragen scheint. Dadurch mussten wir alles reinigen und desinfizieren (was meiner Wäsche zu Gute kam, die wurde gründlichst gewaschen). Wir müssen hier nun auch ständig unsere Hände waschen, bevor wir ein anderes Pferd berühren und alles desinfizieren, was mit den Pferden in Berührung kommt. So bekommen wir das hoffentlich wieder in den Griff!
    Am Freitag hatte ich meinen ersten freien Tag hier. Den Vormittag habe ich mit Laura in der Stadt verbracht, während ich am Nachmittag reiten durfte. Außerdem hatte ich mal Zeit, mein Zimmer ein bisschen zu putzen und die ganzen Spinnweben zu beseitigen.
    Da Jemma nur unter der Woche im Stall aushilft, war ich dann am Samstag auf mich alleine gestellt und bin zum ersten Mal alleine mit dem Quad über die Farm gefahren. Das macht unglaublich viel Spaß! Meine Mittagspause habe ich mit ein paar anderen Farmbewohnern verbracht, die sich eine Schaukel, bestehend aus einem Seil und einem Klettergurt, in einem Baum gebaut haben. Nach ein paar Versuchen habe ich es dann auch geschafft, vom Truck zu springen, einmal zu schwingen und dann wieder rückwärts auf dem Truck zu laden (siehe Video). Außerdem haben sie mich mal in einem neuseeländischen Auto über die Farm fahren lassen, was überraschend gut geklappt hat, auch wenn hier alles spiegelverkehrt ist. Nachdem ich abends mit dem Arbeiten fertig war, waren alle Farmarbeiter bei Lucia und Tom (Lucas Mann, der nun von einer Geschäftsreise aus Australien zurückgekehrt ist und sich ebenfalls als sehr nett herausgestellt hat) zum Barbecue eingeladen. Es war eine echt nette Runde, aber ich war so fertig vom Arbeiten, dass ich zwischendurch immer wieder am Lagerfeuer kurz eingeschlafen bin. Die Anderen haben es dann aber doch noch geschafft mich wieder wach zu bekommen (unter anderem durch eine ziemlich schmerzhafte Massage) und so saßen wir dann noch bis halb 2 am Lagerfeuer. Da alle Fahrer ein Bier zu viel für die Straße hatten, sind wir dann eben über die Farm zurück auf die andere Seite gefahren. Auf den holprigen Wegen und Wiesen würden wir kräftig durchgeschüttelt (wir haben die Abkürzung über eine Kuhkoppel genommen), sind dann aber sicher angekommen. So eine nächtliche Farmsafari war auf jeden Fall auch ein spaßiges Erlebnis!
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  • 16.08.2018

    September 17, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute habe ich mein erstes (ungeplantes) Kiwi-Abenteuer erlebt!
    Ganz unspektakulär fing der Tag nach einer sehr kurzen Nacht mit der Stallarbeit an. Ich hab extra eine Stunde früher angefangen zu arbeiten, damit ich mittags mit ein paar Anderen (alle in meinem Alter oder ein bisschen Älter) von der Farm zu einer Bootstour mitgehen konnte.
    Ein ganzes Stück mit dem Auto entfernt befindet sich hier ein Fluss, der sich durch verschiedene Vulkane schlängelt, sodass dieser in seinen Verzweigungen teilweise heißes Wasser führt.
    Mit einem Motorboot sind wir zu sechst zunächst zu einer kleinen Bucht gefahren, die in eine Art Steinschlucht geführt hat. Mit einem Kasten Bier auf den Kopf und Doritos in der Hand haben wir uns durch die enge Schlucht gezwängt, die teilweise Wasser bis zum Hals führte. Schließlich wurde diese ein bisschen breiter, sodass wir das letzte Stück zu einem Wasserfall durch den Fluss laufen konnten.
    Es war wunderschön da, leider war das Wasser nicht so warm wie erwartet und da es ein relativ kalter Tag war, sind wir dann schon bald den Rückweg zum Boot angetreten.
    Also haben wir uns eine andere heiße Stelle gesucht. Dies war nicht schwierig, denn überall waren dampfende Bereiche im Wasser. Wir haben dann in einer großen Bucht gehalten, in der es teilweise so heißes Wasser gab, dass man sich verbrannt hat. Allerdings war dies immer nur stellenweise und hat sich sehr schnell geändert, sodass man bald nur noch unsere Rufe: "hot" und "cold" hören konnte, wenn das Wasser zu kalt oder zu heiß wurde.
    Nachdem wir hier einen tollen Nachmittag verbracht haben, wollten wir schließlich mit dem Boot zurück fahren, bevor es dunkel werden würde. Wir waren noch nicht lange unterwegs, da fing auf einmal der Motor an zu stottern. Schließlich standen wir im Wasser. Anfangs haben wir uns alle noch einen Spaß draus gemacht. Nach hunderten Startversuchen und dem Versuch, die Motorhaube aufzuschauben, mussten wir allerdings einsehen, dass wir das Boot nicht mehr zum Laufen bekommen würden.
    Inzwischen waren wir ein ganzes Stück in die falsche Richtung flussabwärts getrieben, die Sonne war untergegangen und es wurde langsam echt kalt (es ist eben doch erst Frühlingsanfang hier) . Unglücklicherweise hatten wir auch keine Paddel dabei, sodass wir irgendwann ziemlich ratlos waren. Derjenige, dem das Boot gehört, hat dann ein bisschen rumtelefoniert, aber auf die Schnelle konnte uns niemand aus dem Fluss ziehen, war es doch auch eine ziemlich abgelegene Gegend, in der den ganzen Tag kein anderes Boot an uns vorbeigekommen ist.
    Unsere einzige Hoffnung war schließlich ein kleiner Fährhafen, der in einem Nebenarm flussaufwärts lag. So haben wir in der Not angefangen mit der Motorhaubenkappe auf der einen Seite und mit einem kleinen Holzbrett auf der anderen Seite zu paddeln, während die anderen zusammengedrängt auf dem Boden saßen und sich gegenseitig gewärmt haben.
    Nach etwa 1,5h haben wir langsam ein Licht näher kommen sehen. Inzwischen war es 20 Uhr (um 17:30 haben wir den Rückweg antreten wollen) und wir waren alle unglaublich froh, als wir endlich an einem kleinen Steg anlegen konnten.
    Es gab dort sogar ein Haus, in dem Licht brannte, bei dem wir dann geklingelt haben. Ein sehr netter Mann hat uns dann zu unseren Autos zurück gefahren, die war zurück zum Hafen gefahren und das kaputte Boot aufgeladen haben.
    Nachdem wir die Heizung auf volle Stärke eingestellt und uns unterwegs ein paar Pizzen gekauft haben, konnten wir auch über unseren Abenteuer lachen. Es ist ja zum Glück alles gut ausgegangen und wir haben etwas erlebt!
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  • Kawerau, 17.09-20.09.2018

    September 20, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 20 °C

    Auch wenn ich die letzten Tage auf der Farm keine weiteren spannenden Abenteuer erlebt habe, kann ich trotzdem nicht von Langeweile klagen.
    Im Stall ist immer was los, sei es das Huhn, das immer aus dem Hühnergehege ausbricht und einem auf Schritt und Tritt hinterherläuft; Jemmas Welpe, der die Mistgabeln beim Ausmisten fängt oder das Kindermotorad, das wir heute ausgegraben haben und mit dem ich erstmal ausgerutscht und mitten in den Matsch gefallen bin.
    Neben der Farmarbeit bin ich in meiner Mittagspause und an den Abenden täglich mit Kochen, Putzen, Waschen etc. beschäftigt. In den letzten Wochen bin ich viel besser darin mich selbst zu organisieren!
    Am Montag hatte ich am Vormittag frei, den ich dafür genutzt habe, die längst überfällige Generalreinigung meines Zimmers vorzunehmen. Ich bin ja normalerweise überhaupt nicht schmutzempfindlich, aber Spinnweben hinter und in jedem Möbelstück mitsamt zahlreichen Spinnen; Wände, auf denen sich braunschwarzer Dreck abgesetzt hat und eine dicke Staubschicht auf jeglichen Oberflächen waren selbst für mich ein Signal zum unabwendbaren Putzen. Nach mehr als 2 Stunden Arbeit mit Lappen, Laubbläser und Staubsauger war ich dann einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis (obwohl ich es noch nicht gewagt habe unter das Bett zu schauen) und fühle mich jetzt ziemlich wohl in dem Zimmer.
    Auch mit dem Kochen klappt es besser, nach der Dauerschleife Nudeln-Reis-Nudeln-Reis-Nudeln, gibt es bei mir mittlerweile ziemlich abwechslungsreiche Gerichte, die sogar meistens gut schmecken (abgesehen von den Pfannkuchen, die am Ende als vermeintlicher Kaiserschmarrn im Backofen landeten und wie Hundefutter aussahen) . Ebenso habe ich meine Tradition beibehalten und backe mir jeden zweiten oder dritten Tag ein Brot, was ich hier immer noch schmerzlichst beim Bäcker vermisse.
    Auch wenn naturlich nicht alles super läuft (meine Hände gehen auch nach mehrmaligem Waschen oder Duschen nicht mehr sauber; ich habe eine neue Narbe zu meiner Narbensammlung hinzufügen kennen, da ich mich beim Brotbacken verbrannt habe; das Quad hat mitten beim Füttern den Geist aufgegeben, sodass ich im Regen mit einer Schubkarre das Futter über das weitläufige Farmgelände transportieren musste bis ich komplett durchweicht war; der Kühlschrank manchmal mitten in der Nacht Pipsanfällle bekommt, den es dann wieder ruhig zu bekommen gilt und es hin und wieder vorkommen kann, dass das Wasser nicht tut und man seine Wäsche Stunden später genauso trocken und dreckig wie vorher vorfindet oder man mit Seife auf der Hand vom Klo in den Pferdestall rennen muss), war ich stolz gestern morgen meinen ersten Lohn mitsamt einem Lob, dass man sehr zufrieden mit meiner Arbeit sei, zu bekommen.
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  • Taupo, 21. - 23.09.2018

    September 23, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Turniersaison in Neuseeland hat begonnen! Von nun an wird die TuiGlen-Farm drei Wochenenden im Monat Turniere besuchen, bei dem ersten durfte ich dabei sein.
    Am Freitagmorgen stand plötzlich ein riesiger dunkelroter Truck (also wirklich riesig, ein Wohnwagen mitsamt Platz für 6 Pferde) vor dem Stall. Neben meiner normalen Farmarbeit wurde mir eine große Liste vorgelegt, die es abzuarbeiten galt. So habe ich meinen Vormittag mit Pferde waschen, Sattel und Stiefel putzen und Ähnlichem verbracht, bis Lucia mittags kam und wir den Truck zusammen gepackt haben.
    Dann ging's auch schon los. Fünf Pferde standen nun bereit auf dem riesigen Truck, den Tom und Jiu (ein japanischer Junge, der in den Ferien von seinem Reiterinternat immer auf die Farm zum Training kommt) gefahren sind, während Lucia und ich in ihrem Jeep in die ca. zwei Stunden entfernte Stadt Taupo gefolgt sind.
    Angekommen sind wir im Dunkeln, sodass wir eine Weile gebraucht haben bis wir die richtigen Stallungen gefunden haben. Das Turniergelände war aber auch riesig, auf drei Springplätzen und in einer Halle würden gleichzeitig verschiedene Springprüfungen abgehalten, daneben gab es zahlreiche Abreiteplätze, verschiedene Ställe und unzählige weitere Trucks. Dieses ist übrigens zwischen einer Reihe von Vulkanen gelegen, sodass man in der Ferne die Rauchfontänen von verschiedenen Geysiren betrachten konnte.
    Nachdem die Pferde schließlich versorgt waren, gab es Abendessen - das erste Mal in diesem Monat musste ich nicht selbst kochen und spülen! Das war aber neben dem prall gefüllten Kühlschrank, der zur Selbstbedienung bereit stand und einigen Einladungen zu Eis und Waffeln auch der einzige Luxus.
    Ich war im wahrsten Sinne des Wortes der Turniertrottel. Um 6 Uhr, bei 3 Grad, haben Jui und ich die Pferde gefüttert und ausgemistet, während ihre Besitzer noch ein bisschen weiter geschlafen haben. Dann mussten die Pferde geputzt, für die Prüfungen gerichtet, nach den Prüfungen trocken geführt, geduscht und wieder eingedeckt werden. Dann war auch schon das nächste Pferd an der Reihe. Die größte Challenge war dabei, unseren Schimmel Popeye weiß zu halten, den ich an diesem Wochenende bestimmt fünf Mal einseifen musste. Ich war kompletten Samstag und Sonntag mit den Pferden beschäftigt, obwohl Lucia mir oft geholfen hat. Tom hingegen durfte man das Pferd zu ihm auf den Springplatz bringen und nach der Prüfung wieder abholen. Dementsprechend war ich auch ziemlich fertig als wir zurück waren und endlich alles aus dem Truck ausgeladen hatten.
    Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Zum Einen, weil ich einen tollen Einblick in das neuseeländische Turniersystem bekommen habe, das sich ziemlich vom dem deutschen unterscheidet. Die Prüfungen sind viel lockerer hier, werden plötzlich um eine halbe Stunde nach vorne oder nach hinten verschoben, außerdem kann jeder Reiter starten wann er will, es gibt keine festen Startzeiten. Zudem gibt es keine Turnierschleifen als Preise, sondern breite Bänder, die den Pferden um den Hals geknotet werden (zwei, die die Pferde am Wochenende gewonnen haben, durfte ich als Andenken behalten).Zum Andern haben die Pferde gut abgeschnitten, insbesondere Popeye, ein achtjähriger Wallach, der momentan eines der besten Springpferde Neuseelands ist und so viel Wert ist, dass er auch liebevoll das "laufende Strandhaus" genannt wird. Ganz kurzfristig ist er nicht in dem geplante 1,30 Meter Springen gestartet, sondern wurde für die höchste Prüfung des Turniers, dem Grand Prix gemeldet, in dem er sich dann den 4. Platz erkämpfte.
    Insgesamt wäre mir so ein Turnierwochenende jede Woche, wie es Tom und Lucia als Ausgleich zu ihrem Job betreiben, eindeutig zu stressig, aber hin und wieder ein bisschen Turnierluft zu schnuppern, macht auf jeden Fall Spaß!
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  • Kawerau, 24. - 27.09.2018

    September 27, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 10 °C

    Das Turnierwochenende hat mir am nächsten Tag noch ziemlich in den Knochen gesteckt. Ich habe noch nie so lange gebraucht, die Pferde morgens zu füttern und auszumisten.
    Nachdem ich dann aber mittags frei hatte und mir es zu langweilig wurde, den restlichen Tag im Bett zu verbringen, kam es mir gerade gelegen, dass Amy und Taren, meine zwei englischen Farmmitbewohner, mich mit zur anderen Seite der Farm mitnehmen wollten. Dort sind duzende kleine Kälber untergebracht, die die beiden jeden Tag versorgen.
    Auf der Kuhfarm angekommen, sind wir direkt in eine Art Golfwagen umgestiegen, mit dem wir über die holprigen Wege zu den Kühen geschanzt sind.
    Die Kälber sind unglaublich süß! Die etwas Älteren sind schon auf der Weide, als wir mit dem Wagen dort hin gekommen sind, ist uns eine Herde schwarz-weiß gefleckter Tiere entgegengerannt und hat uns freudig empfangen.
    Die etwas Jüngeren sind noch in Ställen untergebracht, wo wir sie mit Milchersatz gefüttert haben. Dieser wurde aus einem Pulver mit heißem Wasser angerührt, was ziemlich ekelhaft (very disgusting - da waren wir uns einig) aussah. Allgemein wird hier viel weniger auf Sauberkeit und Ordnung gelegt als bei den Pferden, die nur die besten Produkte bekommen (nach dem Turnierwochenende haben sie sogar eine Massage von einer Therapeutin bekommen). Trotzdem wäre das auch ein Job, der mit Spaß machen würde!
    Am Dienstag hatte ich morgens frei. Ich habe dann allerdings Jemma nach dem Ausschlafen (endlich!) im Stall geholfen, damit wir mittahd direkt in die Stadt fahren konnten. Nach ein paar Erledigung haben wir noch einen Roadtrip zum nahegelegenen Strand und zu ein paar Pferdekoppeln gemacht. Unterwegs haben wir noch ihr kleine Schwester aufgesammelt, die genauso alt ist wie ich. Ich versteh mich richtig gut mit den beiden und verbringe supergerne Zeit mit ihnen (und natürlich dem verrückten Welpen Cairo, der immer dabei ist), sodass es ein richtiger schöner Nachmittag wurde.
    Am nächsten Tag haben wir dann Amys Geburtstag gefeiert, zu dem alle Farmbewojner eingeladen waren. Taren stand den ganzen Tag in der Küche und hat superleckere Burritos, Enchilades und Brownies gezaubert, die Küche wurde provisorisch mit Luftballons geschmückt in einen Partyraum verwandelt und mit einem Lagerfeuer vor der Tür wurde es ein tolles Fest, über das Amy sich sichtlich gefreut hat!
    Ein Schock für mich war allerdings, als mein Handy am Tag zuvor beim Pferdefüttern von Quad gefallen und kaputt gegangen ist. Nicht nur, weil ich für meinen hart erarbeiteten Lohn eigentlich andere Pläne hatte, sondern vor allem weil es meine einzige Kontaltmöglichkeit zur Außenwelt ist. Ich habe weder irgendwelche Nummern von Freunden und Familie noch haben diese die Kontaktdaten von den Menschen hier, ich war also komplett unerreichbar. Zudem hatte ich keine Uhr, keinen Wecker, keine Musik - ich war völlig aufgeschmissen. Einen Tag später (nach einem völlig zeitlosen Vortag) war ich allerdings gerettet - Tom hat mir ein altes Handy aus seiner Firma mitgebracht, dass ich sogar behalten darf - Glück im Unglück! (Leider ist die Kamera ziemlich schlecht, entschuldigt die Qualität der Bilder)
    Unglücklich ist auch, dass Lucia jetzt für eine Weile in Deutschland ist und mich alleine auf der Farm zurückgelassen hat. Die ersten Tage haben Jemma und ich alles super hinbekommen und haben die Arbeit aufgeteilt, sie ist jetzt allerdings krank und dann ein paar Tage weg, sodass ich jetzt den kompletten Tag im Stall verbringe, damit trotzdem alles erledigt wird - neben Füttern und Ausmisten brauchen schließlich alle Pferde genug Bewegung.
    Tom, Lucias Mann, ist mir da leider keine große Hilfe, weil er zu viel in der Firma zu tun hat. Seine Beteiligung sieht ungefähr so aus: er ruft nachmittags mit der Bitte an, ein Pferd für ihn zu satteln, kommt eine halbe Stunde zu spät angefahren (das Pferd ist zum Glück geduldig!), hat nach einigen Erinnerungen von mir das neue Stroh schon wieder vergessen, also fährt er nochmal zurück und holt es (das Pferd wartet immer noch geduldig aufgesattelt), dann reitet er eine Runde, drückt mir danach sein nassgeschwitztes Pferd in die Hand, bringt ein andere Pferd in den Stall (in die falsche Box!) vertauscht die Halfter, schmeißt jedem Pferd ein paar Strohklumpen in die Box, springt ins Auto mit der Verabschiedung, er müsse dringend weiterarbeiten und lässt mich kopfschüttelnd im Chaos zurück. Das kann noch lustig werden in den nächsten Tagen! Immerhin habe ich jetzt einen Stall voller Pferde für mich alleine und darf so viel reiten wie ich möchte, was ich natürlich ausnutze!
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  • Kawerau, 28.09 - 02.10.2018

    October 2, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Neuestes Update von TuiGlen-Farm: Nachdem es die ersten Tage ohne Lucia und Jemma ziemlich anstrengend waren, weil ich komplett alleine für den Stall verantwortlich war, wurde es zunehmend besser als Jiu (der japanische Junge vom Turnier) am Samstag wieder für zwei Wochen auf die Farm kam und ebenfalls in die Farmarbeit eingespannt wurde und dann schließlich gestern auch Jemma zurück kam und jetzt wieder mithilft.
    Eine willkommene Abwechslung war das "Woodfest" in Kawerau am Wochenende, eine Art Dorffest mit kleinem Rummelplatz und jede Menge Holzarbeit und -wettbewerbe (Kawerau ist bekannt für seine Holzwirtschaft). Da zwei meiner Farmmitbewohner in dieser Branche tätig sind und darum auch bei den Wettbewerben teilgenommen haben, sind wir alle mittags rüber zum Dorfplatz gefahren und haben sie angefeuert. Hinterher durften wir uns dann selbst noch beim Klettern auf einen 23 Meter hohen Stamm ausprobieren, ausgestattet mit einem Drahtseil und Eisenspitzen an den Schuhen (die Profis waren nach 13 Sekunden oben, ich war stolz als ich Minuten später die Glocke an der Spitze läuten konnte, es war viel schwieriger als es aussah!).
    Am Sonntag habe ich Tom gefragt, ob er mir eine kleine Springstunde geben könnte, wofür er sich dann überraschend viel Zeit genommen hat und mir viele Tipps gegeben hat.
    Gestern hatte ich endlich meinen freien Nachmittag, für den ich mir ein Fahrrad organisiert habe. Ich wollte endlich mal wieder selbst ein bisschen mobil sein und die Gegend auf eigene Faust erkunden (obwohl es mir sicher nicht an Mitfahrgelegenheiten mangelt, täglich möchte mich irgendjemand zum Einkaufen mitnehmen).
    Weit bin ich allerdings nicht gekommen. Direkt hinter dem Ortseingangsschild habe ich Jemmas Auto parken sehen und gleich daneben standen ihre Schwester und sie am Koppelzaun des örtlichen Ponyclubs und haben die Pferde gestreichelt. Jemma kann einfach an keiner Koppel vorbei fahren ohne einen Blick auf die Pferde zu werfen und wenn sie genug Geld hätte, würde sie ganz bestimmt alle hilfsbedürftigen Pferde Neuseelands retten!
    Auf jeden Fall wollten die beiden mich dann in die nächste größere Stadt (Whakatane) mitnehmen. Also habe ich meine Fahrradtour direkt wieder aufgegeben und bin stattdessen mit zum Tierarzt gefahren, wo wir die süße Katze von Jemmas Mutter besucht haben, Jemma zum Arzt begleitet und meinen wöchentlichen Großeinkauf erledigt habe.
    Heute kam dann ein neues deutsches Mädchen an (Sofia), die an nächster Woche meine Arbeit übernehmen wird. Als sie Jemma und mir ziemlich schüchtern über die Farm gefolgt ist, ist mir erst klar geworden, wie viel sich für mich in den letzten drei Wochen geändert hat und wie gut ich mich hier eingelebt habe. Ich kenne alle Menschen - wir sind zu einer riesigen Farmfamilie zusammengewachsen -, habe meine feste Tagesroutine, weiß worauf ich bei jedem Pferd achten muss und wie ich mit ihnen umgehen muss und bin längst nicht mehr so zurückhaltend wie am Anfang. Sofia und ich haben uns auf Anhieb super verstanden und ich hab ihr alles im Stall gezeigt.
    Abends hat sie dann auf einmal an meinem Zimmer geklopft und meinte sie hätte total Lust die Farm mit dem Quad zu erkunden. Bei sowas muss man mich nie lange überreden und so waren wir kurz darauf auf den Schotterwegen der Farm unterwegs. Dabei haben wir ein verirrtes Kalb getroffen, das wir allerdings nicht dazu bewegen konnten zu seiner Herde zurück auf die Koppel zu gehen. Als es langsam dämmerte, haben wir umgedreht und wollten zurück zur Farm fahren. Plötzlich (wir waren noch ein ganzes Stück vom Stall entfernt) hat das Quad angefangen zu stottern und ist stehen geblieben. Der Tank war leer!
    Sofia hat dann angefangen, das Quad zu Fuß nach Hause zu schieben, als mir eingefallen ist, dass das Quad einen Notfalltank hat. Mit diesem haben wir es dann sicher zurück geschafft.
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  • Kawerau, 03. - 07.10.2018

    October 7, 2018 in New Zealand ⋅ ☁️ 12 °C

    Die letzten Tage ist unglaublich viel passiert. Zuallererst hat sich hier ziemlich viel verändert seit Sofia hier ist. Die Arbeit ist zusammen viel besser zu bewältigen, ich hab den ganzen Tag (nicht nur tierische) Gesellschaft und wir sind uns in ziemlich vielen Dingen ähnlich, sodass wir uns bestens verstehen - wir haben den ganzen Tag was zu lachen, dadurch fühlt es sich mittlerweile viel mehr wie Reiterferien als Farmarbeit.
    Da wir den gleichen Musikgeschmack haben ertönen jetzt nicht nur beim Misten, sondern auch beim Pferde waschen, longieren, duschen und gemeinsamen Kochen (ich habe endlich eine zweite Vegetarierin gefunden) Country-Music und 80er Hits. Beim Füttern düsen wir zu zweit auf dem Quad durch die Gegend (langsam wird nur gefahren, wenn Tom in der Nähe ist); wir haben ein Fotoshooting mit unserem "Special-Chicken" gemacht, das immer abhaut, sich aber auf den Arm nehmen lässt; regen uns über die zwei japanischen Jungs auf, die ihre Ferien auf der Farm verbringen und täglich Chaos hinterlassen, abends haben wir schon zusammen mit Reithose in meinem Bett Netflix geschaut; es kann auch mal passieren, dass Sofia mit frisch gebackenen Pommes vor der Tür steht oder dass sie sich mit meiner Box von ihrem Zimmer aus verbindet, während ich dusche und mir so Sprachnachrichten zukommen lässt.
    Weniger schön war unsere Rettung eines Babykaninchens, das eine der Katzen gefangen hat. Da es der Katze noch zappelnd im Maul hing, haben wir gehofft, es noch retten zu können. Sofia hat die Katze abgelenkt und ins Bad gesperrt, während ich das verschreckte kleine Fellknäul eingegangen habe. Es hatte nur eine kleine Bisswunde, sodass wir in einer Schublade in meinem Zimmer mit Heu, Karotte, Salat und Wasser ein gemütliches Bett für es hergerichtet haben, wo es sich erholen hätte sollen. Als wir von Pferdefüttern zurückkamen, hat es jedoch nicht mehr geatmet. Wir sind dann mitsamt Schaufel einen Farmweg entlang gelaufen und haben einen schönen Platz für es ausgesucht, wo wir es begraben haben. Die Natur kann ziemlich grausam sein.
    Mit Laura haben wir diese Woche noch einen großen Ausritt über die Farm gemacht. Es war superschön und hat viel Spaß gemacht, obwohl Laura - wir wir erst danach erfahren haben - ein Pferd geritten ist, dass seit 5 Monaten nicht mehr geritten wurde. Dieses Pferd habe ich heute dann auf dem Platz ausprobiert, was damit geendet ist, dass ich nach einer Buckelattacke im Galopp (man kann es nur ohne Sattel reiten, weil kein Sattel passt) einen eleganten Salto in den Sand gemacht habe. Zum Glück ist nichts passiert, sodass ich nur darüber lachen könnte und direkt weiter geritten bin.
    Dieses Wochenende war außerdem schon wieder ein Turnier. Am Freitag haben wir alles vorbereitet (Sofia und ich haben uns mit Camingstühlen, Musikbox, Sonnenbrille und Sonnencreme in die Sonne gesetzt und haben die komplette Ausrüstung geputzt und waren so eine Belustigung für jeden, der an uns vorbei gelaufen ist).
    Samstag und Sonntag waren dann Prüfungen. Obwohl Lucia nicht da war, haben wir alles ziemlich gut organisiert bekommen. Das Turniergelände war zum Glück nur 15 Minuten entfernt, aufstehen mussten wir trotzdem an beiden Tagen um 5:30. Trotz allem war es bei weitem nicht so anstrengend wie letztes Mal, da dieses Mal viel mehr Leute bei den Pferden geholfen haben.
    Samstag ist ziemlich erfolgreich für die TuiGlen verlaufen, der Sonntagmorgen hat mit zwei Disqualifizierungen angefangen - Start vor der Startglocke und drei Verweigerungen (Tom kopfschüttelnd, aber lachend: "Leute, da können wir noch viel verbessern. Immerhin ist niemand gestorben."). Mit seinem dritten Platz im höchsten Springen des Turniers war Tom dann aber ziemlich zufrieden, sodass er uns alle erstmal zu einer Pizza eingeladen hat.
    Noch viel besser als die kostenlose Pizza war jedoch die Ankunft von einem Paket von Zuhause (es war mehr als drei Wochen unterwegs). Ganz viel Schokolade, Nutella!! (Wir haben erst Mal Unmengen Nutellabrötchen und -pfannkuchen gegessen), Oregano und andere Gewürze, einer süßen Postkarte und vielem mehr, über was ich mich unglaublich gefreut habe, war darin enthalten. Seltsam, dass diese Dinge, die ich bis vor einem Monat ganz selbstverständlich täglich gegessen habe, plötzlich etwas ganz Besonderes sind.
    Was mich zudem ziemlich gefreut hat - mein Englisch hat sich hier unglaublich verbessert. Beim Kartenspielen am Samstagabend hat mich ein Farmmitbewohner ziemlich erstaunt angeschaut und gemeint, dass ich schon viel besseres Englisch spreche. Ich verstehe mittlerweile auch Leute mit einem stärkeren Akzent und muss fast gar nicht mehr nachfragen, was gerade gesagt wurde.
    Schade eigentlich, dass ich nur noch ein paar Tage länger bleibe, wo ich mich hier so gut eingelebt und Freunde gefunden habe, trotzdem freue ich mich sehr darauf, mal wieder etwas komplett Neues von Neuseeland zu sehen.
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  • Kawerau, 08./09.10.2018

    October 9, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 11 °C

    Die letzten zwei Tage hatten Sofia und ich jeweils den halben Tag frei - und haben zusammen mit Laura tolle Ausflüge unternommen.
    Von der Farm aus hat man einen tollen Ausblick auf einen inaktiven Vulkan. Nachdem wir diesen Berg jeden Tag gesehen und schon oft daran vorbei gefahren sind, haben wir ihn am Montagnachmittag schließlich bestiegen. Es war gar nicht so leicht eine Erlaubnis für die Tour zu bekommen, man musste sich dafür erst eine "Permisson" für 10$ besorgen.
    Schließlich konnten wir den Weg nach oben starten. Dieser Weg hatte es in sich und hat dm Wort "steil" eine ganz neue Definition gegeben. Nach kurzer Zeit waren wir alle am keuchen und schwitzen, nach jeder Kurve haben wir entsetzt gestöhnt, weil die Steigung einfach kein Ende nehmen wollte.
    Nach 1:15h haben wir den Gipfel erreicht (die Tour war für zwei Stunden ausgeschildert, vielleicht sind wir doch nicht ganz so unsportlich wie wir dachten) und waren von der unglaublichen Aussicht überwältigt. Dafür hat sich absolut jede Minute Schweiß gelohnt.
    Nach einem Picknick und einem kleinen Fotoshooting haben wir und an den Abstieg gemacht. Weil es so steil war, war es am einfachsten einfach zu rennen. Das aber natürlich nicht normal, sondern im Trab, im Galopp und in Seitengängen (ja, wir verbringen zu viel Zeit in Stall). Auf jeden Fall waren wir nach etwas mehr als 30 Minuten wieder unten.
    Der "freie" Dienstagmorgen hat ziemlich stressig begonnen. Mitten in der Nacht habe ich eine Nachricht von Lucia bekommen, dass am nächsten Morgen ein neues Pferd ankommen sollte. Dieses habe ich zusammen mit Jemma empfangen und alles hergerichtet. Nebenbei sind noch zwei Ferkel angekommen- der Weihnachtsbraten. Hier ist wohl noch eine Nacht-und-Nebel-Vegetarier-Aktion nötig.
    Danach sind Sofia, Laura und ich spontan an den Strand gefahren, der nur 40 Minuten entfernt war. Untrwegs sind auf einmal Pferde am Straßenrand entlang getrabt, sie waren offensichtlich ausgebrochen. Wir haben sofort angehalten, um beim Einfangen zu helfen. Viel konnten wir allerdings nicht machen, die Pferde haben zum Glück von selbst gewusst wohin sie zurück zur Koppel mussten und sind dort nach wenigen Minuten wieder heil angekommen.
    Danach konnten wir unseren Weg zum Strand ohne weitere Unterbrechungen (bis auf einen Stopp zum Frispee kaufen) fortsetzen.Es war wunderschönes Wetter, ich habe zum ersten Mal in Neuseeland Top und Hotpants getragen. Den Nachmittag haben wir dann mit Frispee spielen, im Meer schwimmen, am Strand tanzen und Bräunen verbracht - und hatten total viel Spaß.
    Abends sind Sofia und ich dann noch unserer "Arbeit" nachgegangen. Wir waren mit der kleinen Hündin Tess, die sich nicht davon abhalten lassen hat, uns zu begleiten, ausreiten und haben die Pferde gefüttert.
    Schade, dass wir nicht öfter frei haben!
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  • Kawerau/Hamilton

    October 13, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Meine letzten Tage auf der TuiGlen-Farm gingen unheimlich schnell vorbei. Laura hat Sofia und mir eine Reitstunde gegeben, in der sie uns ihre Reitweise (eine Art Westerndressur) erklärt hat, zudem haben Sofia und ich einen riesigen Ausritt unternommen, auf dem wir die Farm noch weiter erkundet haben und über die riesigen Kuhkoppeln galoppiert sind. Nach dem Truckpacken fürs Turnier am Donnerstagnachmittag wäre ich dann eigentlich fertig gewesen mit meiner Arbeit hier. Laura hat darum ein Überraschungs-Abschiedsessen für mich organisiert, bei dem alle "jüngeren" Farmmitbewohner teilgenommen haben und worüber ich mich sehr gefreut habe.
    Ich hatte auch schon meinen Bus für die Weiterreise am Samstag gebucht, als ich erfahren habe, dass es sich dieses Mal nicht um ein normales Turnier, sondern um eine riesige Pferdemesse mit ein paar Prüfungen (mitsamt Grand Prix in der Freitagabendshow, in der Popeye starten sollte) handelte, an dem die TuiGlen-Farm teilnehmen wollte. Ganz kurzfristig bin ich dann dorthin mitgefahren und habe meinen Bus umgebucht, was sich absolut gelohnt hat.
    Es war zwar ein sehr anstrengendes Wochenende mit einer sehr kurzen Nacht im Pferdetruck, eingewickelt in Pferdedecken, aber die Pferde waren sehr erfolgreich (Popeye wurde 3. im Grand Prix) und wir hatten jede Menge Spaß, insbesondere weil Lucia uns erlaubt hat, mit ihrem Jeep über das Turniergelände zu fahren. Zudem gab es mal wieder einen gefüllten Kühlschrank, Kaffee soviel wir trinken konnten und ich konnte kostenlos auf die Messe, indem ich einfach immer ein Pferd geführt habe, wenn ich durch das Eingangstor gelaufen bin, ohne dass jemand mein nicht vorhandenes Ticket sehen wollte. Für die Shows und die zahlreichen Shops hatten wir so zwar kaum Zeit, dafür konnten wir das ganze Turniergeschehen von einem völlig anderen Standpunkt aus betrachten, da wir nicht nur einfache Zuschauer waren, sondern "unsere" Pferde vorbereiten und anfeuern konnten.
    Als wir Samstagnachmittag zurück auf der Farm angekommen sind, waren wir alle so fertig, dass wir erstmal 20 Minuten im Jeep sitzen geblieben sind und sich niemand motivieren konnte, auszusteigen und die Stallarbeit zu Ende zu bringen.
    In den letzten Wochen habe ich mich allerdings richtig an das Farmleben gewöhnt und mag es mittlerweile echt gerne. Nach den ersten Tagen hier habe ich mir geschworen, dass dies fürs Erste mein letzter Farmjob sein würde, weil es einfach so anstrengend war und dafür schlecht bezahlt wurde. Jetzt bin ich jedoch freiwillig am Sonntag wie gewohnt um halb 8 aufgestanden und habe die Pferde versorgt. Ich habe gelernt, dass man Farmarbeit nicht machen sollte, wenn man viel Geld verdienen will, sondern nur wenn es einem wirklich Spaß macht und man gerne Zeit mit Tieren verbringt. Letztendlich wurde ich für mein Hobby bezahlt und nachdem ich in den letzten Wochen eine immer bessere Ausdauer bekommen habe, habe ich die Arbeit wirklich genossen. Ich war noch nie so viel draußen (eigentlich war ich die letzten 5 Wochen immer draußen außer zum Essen, Duschen und Schlafen), habe mich mit meinen dauerhaft dreckigen Händen abgefunden, komme damit klar, dass hier Sauberkeit gerne vernachlässigt wird, dass das Wasser manchmal einfach nicht funktioniert und somit diesen Lebensstil schätzen gelernt, einfach weil alles viel lockerer ist als in Deutschland.
    Zudem habe ich ziemlich viele Erfahrungen gewonnen und viele neue Menschen kennengelernt. Diese haben sich übrigens total um meine nächste Bleibe gekümmert. Jemma hat mir angeboten, für ein paar Tage zu ihr zu ziehen und hat Kontakt mit verschiedenen Freunden mit Pferdefarmen aufgenommen und Tom hat mich an eine andere Turnierreiterin weiterempfohlen. Ich habe mich jetzt jedoch erstmal fürs Weiterreisen entschieden. Schließlich möchte ich möglichst viel von diesem Land sehen!
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  • Lake Aniwhenua, 15.10.2018

    October 15, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich bin wohl der schlechteste Backpacker aller Zeiten. Nachdem ich endlich mein über die ganze Farm verstreutes Zeug eingesammelt hatte, stellte das Packen eine rieisige Herausforderung da, weil ich diesmal nicht nur Klamotten, sondern auch meine ganzen Nahrungsmittel transportieren musste.
    Am Montagmorgen hat mich Tom in Rotorua (eine ca. eine Stunde entfernte, größere Stadt) abgesetzt und ich habe erstmal fassungslos auf meinen Koffer, meinen Wanderrucksack, meinen Eastpak, meine Winterjacke, meinen Schlafsack und einen großen Karton voller Essen gestarrt. Irgendwie sollte ich damit durch die halbe Stadt zur Bushaltestelle gelangen.
    Schon nach 20 Metern ist meine wacklige Konstruktion auseinanderfallen, mein Essen rollte über die Straße. Sofort kam ein Mann angerannt, der mir half, alles wieder in den Karton zu stopfen; ein Mädchen fragte mich zudem, ob sie mir beim Tragen helfen sollte. Das Angebot habe ich gerne angenommen, nach ein paar Minuten habe ich ihr den Karton allerdings wieder angenommen, weil es mir ziemlich peinlich war, dass andere Menschen mir mein Zeug hinterher tragen mussten.
    Also habe ich es nochmal alleine versucht, was ganz gut geklappt hat, bis mein Karton komplett auseinandergefallen ist. Eine nette Frau hat dann erneut mein Zeug aufgesammelt und mir eine stabile Tragetasche aus ihrem Shop geholt, mit der es dann ein bisschen einfacher war, voranzukommen.
    Trotzdem muss ich ziemlich überfordert ausgesehen haben, zumindest hat mich ein sehr netter Autofahrer nach ein paar weiteren Metern gefragt, wo ich denn hinmöchte und mich dort hingefahren.
    So konnte ich dann endlich meine Busreise antreten. Nach einem kurzen Stop bei blubbernden Matschquellen, die nach faulem Ei gestunken haben, sind wir auf Maoriland gelangt. Maoris sind die Ureinwohner Neuseelands, die ein bisschen wie Indianer aussehen und deren Kultur wir an diesem Tag kennenlernen durften.
    An der Grenze zum Maoriland, sind zwei Maoris in unserem Bus eingestiegen, die Maorifrau hat uns dann einen kurzen Vortrag auf Maori gehalten. Wir haben sie wohl ziemlich entsetzt angeschaut, weil wir kein Wort verstanden haben, sie fing auf jeden Fall an zu lachen und wiederholte alles auf Englisch.
    Für den Rest des Tages war sie unser Guide, hat uns sehr viel über die Maorikultur, ihr Glaube, ihre Traditionen und Ähnliches erklärt (Maoris glauben zum Beispiel an Naturgeister, die in den Höhlenmalereien auf dem Bild unten dargestellt wurden).
    Am Nachmittag sind wir schließlich in einem kleinen Maoridorf, das auf Touristen ausgelegt ist, angekommen. Hier haben wir erstmal traditionelle Maorispiele gespielt, die normalerweise die Kinder lernen, um fürs Kämpfen und Jagen fit zu werden. Dabei geht es vor allem um Konzentration und Koordination, was beispielsweise mit langen Holzstäben, die in einem bestimmte Rhythmus zum Nachbarn geworfen werden, geschult wird.
    Als nächstes habe ich mich im Flechten versucht. Maoris verwenden dafür eine ganz bestimmte Pflanze (deren Namen ich leidee vergessen habe) mit sehr stabilen Blättern, aus der sie Teppiche, Essensschalen und Ähnliches herstellen. Uns haben sie erklärt wie man daraus ein Armband flechtet - gar nicht so schwer und trotzdem sieht es toll aus.
    Später durften wir bei einer traditionellem "Hangi" (typisches Maoriessen, dass bei allen Festen gegessen wird) teilnehmen. Zubereitet wird es in einem großen Erdloch, in das heiße Steine gelegt werden. Nun wird ein Rost hineingestellt, auf den beliebiges gesalzenes Fleisch und Gemüse gelegt werden, dann wird ein Eimer Wasser darüber geschüttet. Abgedeckt wird das Loch mit feuchten Sandsäcken, darüber kommt dann noch eine Schicht Erde und dann lässt man das ganze 2,5 Stunden schmoren. Danach wird es einfach wieder ausgebuddelt und in geflochtenen Schalen zu "Fried Bread" (frittiertes Brot) serviert. Das Gemüse schmeckte weder wie gegrillt, noch wie im Ofen gegart, es hatte einen ganz eigentümlichen, aber leckeren Geschmack. Da die Maoris sehr gläubig sind, wird vor dem Essen immer ein Gebet auf Maori gesprochen.
    Nach dem Essen hat sich ein Maori noch Zeit genommen, uns alle möglichen Fragen über ihr Leben/ihre Kultur zu beantworten, bevor wir alle müde ins Bett gefallen sind.
    Auf jeden Fall ein sehr interessanter Tag, bei der ich viel über diese einheimische Kultur gelernt habe und auch einige Worte auf Maori gelernt habe (mauī = links, katau = rechts, ka pai = gut/okay und einiges mehr).
    Übrigens kann man Maoris nicht nur irgendwo im Nirgendwo finden, sondern auch in den Städten sieht man viele, fast alle Schilder in Neuseeland sind zweisprachig geschrieben und 20% der staatlichen Schulen müssen Maori unterrichten.
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  • Blue Duck Station, 16./I7.10.2018

    October 17, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Schon recht früh haben wir das Maoridorf am Dienstagmorgen wieder verlassen. Einen kurzen Stop haben zuerst bei einer heißen Quelle eingelegt, ganz in der Nähe von der Stelle, bei der unser Boot vor ein paar Wochen kaputt gegangen ist und haben ein heiße Bad genossen.
    Einen weiteren Stop haben wir bei den Huka Falls eingelegt, einem sehr breiten und starken Wasserfall mit unglaublich eisblauen Wasser. Während die anderen der Reisegruppe in die nahegelegene Stadt Taupo gefahren sind, wurden die Verrückten unter uns (also mir inklusive) von einer weißen Limousine abgeholt, die uns direkt in das Skydiving Center Taupos gefahren hat.
    Dort habe ich den ersten Fallschirmsprung meines Lebens aus 12.000ft/ca. 4km Höhe gewagt. Zunächst war ich überhaupt nicht aufgeregt, ich hatte einen supernetten Guide, der mit mir zusammen springen sollte. Mit einem kleinen Flugzeug sind wir dann in die Luft gestartet, hatten einen grandiosen Ausblick über den See Taupo (der größte See Neuseelands, vergleichbar mit der Größe Singapurs), riesige Berge, die teilweise auch als Kulissen für die Herr der Ringe-Filme gedient haben und die ansonsten sehr flachen Grasflächen rund um Taupo.
    Erst als sich auf einmal die Flugzeugtüre öffnete und die ersten Paare gesprungen sind, ich nochmal einen Blick aus dem Fenster gewagt habe und gemerkt habe, wie hoch vier Kilometer eigentlich sind, habe ich mich gefragt, auf was ich mir da eigentlich schon wieder eingelassen habe.
    Aber da war es auch schon zu spät, schon saßen wir an der Luke, wo uns sehr starker Wind empfangen hat und dann hat uns mein Guide aus dem Flugzeug gestoßen. Die ersten 40 Sekunden des freien Falls waren ein grandioses Gefühl, irgendwie sind wir unglaublich schnell und doch in Zeitlupe gefallen, ich wusste nicht ob ich schreien oder lachen sollte, habe mich aber dann für ein breites Grinsen entscheiden, weil es einfach nur toll war. Dann bremste uns auf einmal ein starker Ruck aus, der Fallschirm hatte sich geöffnet. Die nächsten Minuten konnten wir dann den wundervollen Ausblick auf die Landschaft in Ruhe genießen, in denen ich sogar kurzzeitig selbst den Fallschirm steuern durfte. Auf jeden Fall ein absolut einmaliges Erlebnis, was super viel Spaß gemacht hat und ich jedem weiterempfehlen würde. (Video: https://order.picthrive.com/71005947-918f-4661-…)
    Kurze Zeit später hat uns dann der Bus wieder aufgesammelt und wir haben unseren Weg fortgesetzt, der uns durch rasch wechselnde Landschaftsbilder geführt hat. Zunächst sind wir durch den Tongariro Nationalpark gefahren, der uns durch eine Steppe und verschneiten Bergen am Horizont führte, wo wir nochmal einen bekannten Herr der Ringe - Drehort (Tawhai Falls) besucht haben, später haben die Region "Kingland" erreicht, damit die unzähligen Milchfarmen hinter uns gelassen und dafür in die Region der Schaffarmen gelangt (eine Schafsweide ist hier teilweise größer als ganze Dörfer in Deutschland).
    Auf einer solchen haben wir dann die letzten zwei Nächte verbracht. "Blue Duck Station" (benannt nach den fast ausgestorbenen Blue Ducks, von denen auf der Farm 1% der bestehenden Population leben und die hier geschützt werden) liegt irgendwo im Nirgendwo, abseits jeglicher Zivilisation und Handyempfang, die nur über eine einstündige Fahrt über eine sehr kurvige Schotterpiste, (wofür unser Busfahrer passenderweise den Song "Highway to Hell" aufgelegt hat) erreichbar ist.
    Während meine Mitreisenden viel Geld für Aktivitäten wie Horsetrekking und Quadsafaris ausgegeben haben, hatte ich hier eine sehr entspannte Zeit und konnte endlich mal ausschlafen - schließlich wurde ich die letzten 5 Wochen fürs Reiten und Quad fahren bezahlt und habe deshalb keine Aktivitäten gebucht.
    Nach dem Frühstück am Mittwoch habe ich stattdessen einen kleine Wanderung zu nahegelegenen Wasserfällen mit drei Engländerinnen unternommen und habe ansonsten meinen Tag mit Farmtiere streicheln und Sonnen verbracht. Abends saßen wir dann noch alle zusammen (wir sind dieses Mal eine sehr gemischte Reisegruppe mit Leuten aus Kanada, England, Schweden, Singapur, Irland,... und nur einer Deutschen außer mir) in der gemütlichen Küche und haben Spiele gespielt.
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