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  • Day 155

    Rotorua, 25.-28.01.2018

    January 29, 2019 in New Zealand ⋅ ☁️ 21 °C

    Auch dieses Wochenende blieb keine Zeit zum Relaxen. Stattdessen begann der Freitag schon früh morgens, um alles für ein Turnier am Wochenende in Rotorua vorzubereiten. Nachdem ich fünf Pferde gewaschen, für die nächsten Tage gepackt hatte und schließlich alles im Truck verstaut war, haben Mel, Pippa und ich am Nachmittag die etwa dreistündige Fahrt zum Turniergelände angetreten. Angekommen sind wir dort erst kurz vor der Dämmerung. Zudem wartete eine böse Überraschung auf uns: beim Abladen haben wir entdeckt, dass "mein" Turnierpferd Smokey lauter Schnittwunden an ihrem rechten Hinterbein hatte, es war heiß und geschwollen. Wir haben es sofort gekühlt, trotzdem ging die Schwellung nicht zurück. Immerhin schien sie keine Schmerzen zu haben, sie belastete ihr Bein ganz normal, sodass immer noch ein wenig Hoffnung bestand, dass ich am nächsten Tag mit ihr am Turnier teilnehmen konnte.
    Vorher mussten wir allerdings noch eine Nachtschicht einlegen, um das Sattelzeug sauber zu bekommen. Das war gar nicht so leicht ohne Strom, nur ein kleinen Lichtstrahl einer Taschenlampe hat etwas Helligkeit verschafft, um das Leder blank zu polieren (das leider am nächsten Tag nicht ganz so sauber war, wie es in der Dunkelheit schien).
    Der nächste Tag fing genauso beschäftigt an, wie der letzte aufgehört hatte: alle fünf Pferde mussten eingeflochten werden, ebenso musste das Fell glänzen. Smokeys Bein war immer noch dick, aber sie war nicht lahm, sodass ich zumindest versuchen wollte, mit ihr zu starten.
    Unsere Prüfung war ein sogenannter "Ribbon Day" (Ribbon = Schleife), die in acht kleine Wettbewerbe unterteilt war. Dazu zählten unter Anderem das Bewerten des Aussehens von Pferd & Reiten, Führen vom Boden aus, Springen über kleine Hindernisse und einige kleine Dressuraufgaben. Nach jedem Wettbewerb wurden Schleifen an die Reiter verteilt, jede in unterschiedlichen Farben für die verschiedenen Platzierungen. Smokey und ich haben uns ganz gut geschlagen: in den Dressuraufgaben waren wir immer auf den vorderen Plätzen mit dabei, einmal belegten wir sogar den erste Platz, obwohl wir solche Aufgaben nie wirklich geübt hatten. Nur mein Aussehen wurde bemängelt (ich trug kein Jacket), ebenso verweigerte Smokey die meisten Hindernisse, sodass wir in diesen Kategorien nicht wirklich gut abgeschnitten haben. Spaß hat es trotzdem gemacht!
    Den restlichen Tag sowie am Sonntagvormittag habe ich Mel bei ihren Prüfungen geholfen, die mit drei Pferden in zahlreichen Wettbewerben hintereinander startete und somit ständig ein Pferd gesattelt oder abegesattelt werden musste. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall: in jeder Prüfung sammelte sie zahlreiche Schleifen.
    Am Sonntagnachmittag waren endlich alle Prüfungen abgeschlossen, sodass wir stattdessen Zeit hatten, die Sommerrodelbahn in der nahegelegenen Stadt Rotorua zu besuchen. Der Rest der Familie ebenso wie die Großeltern waren uns am Samstagabend nachgereist, sodass wir nun eine ziemlich große Gruppe für den Ausflug waren. Umso mehr Spaß hat es gemacht, mit den kleinen Carts die verschiedenen Bahnen runter zu heizen und dabei Wettrennen zu versanstalten.
    Da es in Rotorua jedoch noch viel mehr zu sehen als die Rodelbahn gibt, hat Pete, der Vater der Kinder, mich am Montagmorgen gemeinsam mit den beiden Söhnen auf einen weiteren Ausflug rund um die Stadt genommen. Berühmt ist Rotorua aufgrund zahlreicher geothermischen Aktivitäten - es raucht überall! Nicht nur mitten im Stadtpark gibt es unzählige, teiweise riesige eingezäunte Bereiche aus blubbernden Matschlöchern und kochend heißen Seen, die so sehr dampfen, dass man sich wie in der Sauna fühlt, sondern auch direkt neben der Hauptstraße entlang von Gartenzäunen steigen vereinzelt. Rauchwolken auf. So schön es auch aussieht, so mies riecht es in der Stadt: aufgrund des hohen Gehalts von Schwefel riecht es hier dauerhaft nach faulen Eiern. Am See Rotorua, der direkt an die Stadt angrenzt, haben wir ein riesiges Waka (Kriegsschiff der Maori) bewundert, danach haben wir noch die Seen "Green Lake" und "Blue Lake" besucht. Obwohl die Seen direkt nebeneinander liegen, sind sie sehr unterschiedliech -vorallem in den Farben, wie die Namen schon andeuten. Außerdem ist der Green Lake Eigentum der Maoris, sodass Touristen hier keinen Zugang dazu haben und ihn stattdessen nur - wie wir auch - von einem Aussichtspunkt auf einem Hügel aus sehen konnten.
    Unser letzter Stopp waren die Blue Springs, die ein ganzes Stück von Rotorua entfernt und durch eine kurze Wanderung zu erreichen sind. Diese Quellen sind aufgrund ihres unglaublich klaren und sauberen Wassers der Urspung von ca. 75% des Trinkwassers in Neuseeland. Um dies zu erhalten, ist Schwimmen hier verboten. Trotzdem sind die Quellen sehr schön anzusehen, das Wasser schimmert an vielen Stellen extrem türkisblau, zudem ist es umgeben von zahlreichen Pflanzenarten, die alles sehr idyllisch wirken lassen.
    Auch wenn das Wochenende echt anstrengend war, habe ich es sehr genossen - Pferde und Reisen kombiniert macht umso mehr Spaß!
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