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  • Day 252

    Mein letzter Monat in Uppsala

    May 1, 2022 in Sweden ⋅ 🌙 18 °C

    Mein letzter Monat in Uppsala war nochmal sehr ereignisreich und verging wie im Flug! Mein Praktikum endete offiziell Mitte April, allerdings musste ich für mein Bachelorabeit-Experiment noch einige Male ins Labor und auch meine Wohnung hatte ich noch bis Ende April gemietet, weshalb ich bis dahin auch noch in Uppsala blieb.
    Mit meiner belgischen Freundin Morgane, die mittlerweile zu meiner engsten Freundin in Uppsala geworden ist, unternahm ich an fast jedem Wochenende einen Ausflug - so fuhren wir mal nach Gävle, in eine kleine Stadt etwas nördlich von Uppsala und verbrachten einen tollen Tag an einem noch mit Eis bedeckten Strand, wir gingen wandern im Kungshamn-Morga Naturreservat und trafen uns nach einer Fahrradtour (ich fuhr die 80 km von Uppsala nach Stockholm mit dem Rad) in Stockholm, um die schönen, rosa blühenden Bäume im Stadtzentrum anzuschauen (wir waren da allerdings nicht die einzigen, die komplette Stadt war voll mit Touristen, die diese Bäume anschauen wollten).

    Zudem fiel auch Ostern in diesen Zeitraum - hierzu färbte ich mit meinen Korridormitbewohnern, die ich in den drei Monaten auch sehr lieb gewonnen habe, Eier bunt und wir veranstalten einen Taco-Abend (nicht typisch Ostern, aber trotzdem ein schöner Tag).
    Außerdem veranstalten wir auch einen schwedischen Dinner (Gasque) in unserem Korridor, bei dem wir uns sehr schick anzogen und zusätzlich noch eine verrückte Kopfbedeckung trugen, sodass wir alle ziemlich lustig aussahen!

    Das Highlight meines Aufenthaltes in Uppsala fand an meinem letzten Wochenende statt - Valbourg (deutsch Walpurgisnacht). Für die Schweden ist dies eines der wichtigsten Events des Jahres, da hier nach dem langen Winter offiziell der Frühling ausgerufen wird und dadurch, dass dieses wegen Corona die letzten zwei Jahre auch nicht richtig stattfinden konnte, war die Vorfreude auf den Tag (30.04) schon wochenlang spürbar. Im Einzelnen gab es an diesem Tag verschiedene Programmpunkte (Uppsala ist übrigens der Ort in Schweden, an dem Valbourg am größten gefeiert wird):
    Morgens um 10:00 Uhr fand ein Bootsrennen über den Fluss, der durch Uppsala fließt, statt. Jeweils vier Studenten bauten sich hierzu ein Boot, verkleideten sich und mussten sich der Herausforderung stellen, die zwei Dämme im Fluss ohne Kentern zu überstehen. Tatsächlich kentern relativ wenige Boote, anscheinend sind die Schweden talentiert im Boote bauen! Da die Stadt komplett überfüllt war an diesem Tag, musste man sich die guten Spots am Fluss schon sehr früh sichern, weshalb ich mit meinen Freunden schon ab 8:30 Uhr am Fluss saß und das für diesen Morgen traditionelle Champagner-Frühstück genoss.
    Danach versammelten sich alle Studenten im Ekonomikumpark, einem großen Park in Uppsala, um zu picknicken, zu trinken und einfach um die warme Frühlingssonne zu genießen.
    Danach versammelte sich die ganze Stadt vor dem Carolina Rediviva Gebäude (ein schickes Bibliotheksgebäude), wo seit Tagen ein Countdown anzeigt wurde und von wo aus der Bürgermeister den Frühlingsanfang offiziell ausrief.
    Abends wurde bei den Wikingerhügeln in Gamla-Uppsala noch ein großes Feuer angezündet, dazu wurden ein paar Lieder angestimmt. Insgesamt ein sehr ereignisreicher und wirklich toller letzter Tag für mich, da ich nochmal Zeit mit fast allen Leuten verbringen konnte, die ich in der letzten Monaten kennengelernt habe.
    Am nächsten Morgen hieß es dann leider auch schon Abschied nehmen. Meine Korridormitbewohner verabschieden mich richtig lieb: Ich bekam morgens noch leckere Pancakes gebacken, anschließend halfen alle mit, mein restliches Zeug ins Auto zu packen.
    So schnell sind dann auch schon wieder drei Monate vergangen. Im Nachhinein war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Uppsala zu gehen, auch wenn ich am Anfang sehr gerne in Göteborg geblieben wäre. Ich fand es anfangs hart, in Göteborg meine neugewonnen Freunde zurückzulassen, nochmal komplett alleine in eine neue Stadt zu ziehen und hier schon wieder neue Freunde zu finden. Trotzdem hatte ich dann eine richtig tolle Zeit hier! In Uppsala ist durch die Nations viel mehr für Studenten geboten als in Göteborg, meine Kollegen beim Praktikum waren wirklich toll und haben mir eine richtig schöne Praktikumszeit ermöglicht. Ich hatte zudem auch die Möglichkeit, mal wieder reiten zu gehen und meine aufgeschlossenen Mitbewohner, mit denen ich oft stundenlang in unserer Küche geredet und gegessen habe, haben mir auch sehr geholfen, mich hier heimisch zu fühlen. Leben würde ich in Uppsala allerdings nicht wollen, die anfangs mit komplett mit Eis bedeckten Stadt, auf deren Straßen ich nicht nur einmal sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad gestürzt bin und die eisige Kälte im Winter sind wirklich nicht so meins. Aber auch das war auf jeden Fall mal eine Erfahrung für mich!
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