• Day 110

    Tag 110, 32 Km/15440 Km

    December 17, 2024 in Ghana ⋅ ☀️ 32 °C

    Der Großkampftag ist gekommen. Es geht am Morgen zuerst in die Botschaft der Republik Kongo. Die Botschaft öffnet um 09:00 Uhr und wie ein typisch Deutscher stehe ich um 5 vor 9 vor der Tür der Botschaft. "Wir öffnen um 9" sagt der Security. Ich warte also vor dem Tor. 5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten. Nichts tut sich, also frage ich noch einmal nach. "Die Botschafterin ist noch nicht da". Ich darf jetzt immerhin hinterm Tor auf einem Stuhl sitzen und warten. Um 10:00 kommt eine Dame auf den Hof aber ihr Alter und ihre Körpersprache sagen mir: das ist nicht die Botschafterin. Sie verschwindet im Büro, kommt 30 Minuten später wieder. Ich erkläre ihr, dass mein Visum für die Republik Kongo ab März läuft, ich aber schon im Februar einreisen muss. "Ich frage die Botschafterin per Telefon, was wir da machen können" sagt sie und verschwindet wieder im Büro. Eine Stunde tut sich gar nichts. Ich sitze weiterhin draußen in der Hitze vor der Tür. Schließlich werde ich hereingebeten. "Die Botschafterin ist nicht da, kommt aber gleich." "Wann ist denn gleich?" Frage ich. "Gleich".
    Ich warte schon über 2 Stunden, hab noch nichts geschafft und soll erstmal bis 'gleich' warten. Also bitte ich darum die Botschafterin anzurufen. Ich bekomme ihre Nummer und darf sie selber anrufen, erkläre ihr meinen Fall, worauf sie meint, dass das mit dem Einreisedatum an der Grenze eh niemanden interessiert. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass es deutsche Gründlichkeit nicht nur bei der Uhrzeit in der hiesigen Botschaft, sondern auch an der Grenze der Republik Kongo nicht geben wird, also lasse ich es drauf ankommen.
    Weiter geht's zur Station 2: Botschaft der Demokratischen Republik Kongo. Im Vergleich zur Botschaft des Namensvetters geht es fix, ich gebe alle Unterlagen ab, zahle 250$ und bin 15 Minuten später bereits wieder im Auto. Visum gibt es aber erst am kommenden Tag, also muss ich nochmal herkommen.
    Auf geht's zur Station 3: Autowerkstatt. Ich sehe eine Eisdiele auf dem Weg, die Erste der Reise. Also kurzer Eis-Stopp bei Eiscafe Pinocchio, drei Bällchen im Becher bitte. Gegen Mittag erreiche ich die Autowerkstatt. Die Stoßdämpfer sind da, tatsächlich brandneu, allerdings mit 130€ nicht günstig. Fred, der Werkstattbesitzer fährt mit mir durch die ganze Stadt zum Ölhandel, wo ich mir die mir passende Ölqualität aussuchen kann. Öl gibt es tatsächlich überall in Afrika, die Filter sind jedoch ein Problem. Zum Glück habe ich noch einen, also kaufe ich Öl für 90€ und fahre mit Fred zurück zur Werkstatt.
    Er bietet mir an, den Ölwechsel, den Einbau des Stoßdämpfers und das Nachfetten aller Gelenke für 30€ zu erledigen. Für den Preis lasse ich die Arbeiten machen, unterstütze die Herren jedoch. Nach 4 Stunden ist alles erledigt, ich zahle Fred 50€ und bin hochzufrieden mit seiner Leistung.
    Zum Abschluss Station 4, Autoversicherung. Die Versicherung ist in einem Hochhaus, zwei kleine Schreibtische in einem winzigen Büro. 20 Minuten und 8€ ärmer ist alles erledigt und das Fahrzeug jetzt bis Februar und Kamerun versichert.
    Am späten Nachmittag bin ich zurück im Appartement, der Tag lief besser als erwartet und alles ist erledigt. Auf ins Restaurant!
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