• Tag 280, 262 Km/40465 Km

    June 5 in Namibia ⋅ ☀️ 26 °C

    Weit vor Sonnenaufgang geht es los, ins angebliche Highlight Namibias, dem Soussousvlei. Das Soussousvlei ist eine Salzpfanne mitten in der roten Wüste der Namib. Das Tor soll um 06:30 öffnen, in der Hoffnung etwas eher reinzukommen stehen wir schon eine halbe Stunde vorher an. Leider erst pünktlich um genau halb 7 kommt eine Dame im Schlafanzug aus einem der Häuser und schließt das Tor auf. Warum auch immer erst jetzt, so ist nunmal die Regel. Hektik bricht aus, mittlerweile ist die Schlange von Touristenfahrzeugen rund 60 Autos lang. Die Sonne geht bald auf und man muss noch 45 Kilometer bis zur ersten Düne fahren. Jeder will jetzt der erste sein, es wird überholt und gedrängelt. An der berühmten Düne 45, die immerhin den Desktop-Hintergrund von Windows auf zig-tausenden Computern ziert, beginnt dann der Massentourismus. Ganze Busladungen von Asiaten werden vor der Düne herausgelassen um hochzulaufen. Die Karawane zieht den Dünenkamm hoch, nur der Sultan ist nicht in Sicht. Der Tag hat kaum begonnen und ich hab schon keine Lust mehr. Immerhin wird der Andrang deutlich weniger, je höher wir steigen. Der Blick vom Gipfel ist schön, mehr auch nicht, der ganze Ort absolut überbewertet.
    Ein Stück weiter liegt das Deadvlei. Auch hier leider großer Andrang, dafür die gesamte Szenerie deutlich schöner als noch am Vormittag. Der ehemalige Fluss wurde von den Dünen vor tausenden Jahren abgeschnitten, die Bäume sind in der Hitze ohne Wasser schließlich skelettiert und bieten schöne Motive, wenn man die Touristen wegschneidet.
    Am Nachmittag fahren wir noch ein Stück weiter in den Süden, durchqueren das Namib-Rand Schutzgebiet. Die Landschaft ändert sich, Berge und Sanddünen wechseln sich ab, mal in rot, mal in weiß. Ein traumhaftes Stück Fahrstrecke und im Vergleich zum Vormittag menschenleer. Wir finden einen Übernachtungsplatz am Rücken eines der Berge, Orxy-Antilopen und Giraffen durchstreifen am Abend die mit Gras bewachsene Wüste. Niemand ist weit und breit, nicht nur ein Kontrast zu Vormittag, sondern gleichzeitig auch deutlich eher mein Geschmack.
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