• Tag 283, 410 Km/41329 Km

    June 8 in Namibia ⋅ 🌙 9 °C

    Lüderitz ist eine der trockensten Städte Afrikas, es regnet eigentlich fast nie. Der Regen, der in der Nacht und am Morgen fällt, ist also etwas ganz besonderes. Es ist kalt, so kalt dass man eigentlich gar nicht aufstehen möchte. Als wir Lüderitz verlassen, ist es dazu windig, auch am Mittag ist es nicht wärmer als 5 Grad. Es fühlt sich an wie ein verregneter Tag Ende November, der Winter ist nun final da. Da es schon Monate keinen Regen mehr gab, läuft das Regenwasser kurze Zeit später wieder überall ins Fahrzeug. Die Dichtung der Frontscheibe ist zum zweiten Mal gerissen, Wasser tropft in den Fußraum. Die Fahrertür ist undicht, Wasser läuft an der Innenseite des Fahrerfensters runter bis auf meinen Oberschenkel, die Dichtung liegt durch die Kälte nicht mehr richtig an. Wasser läuft die Hecktür runter in den Innenraum, das Schloss ist mittlerweile gebrochen und lässt einen winzigen Spalt an der Tür. Tausend Baustellen an einem Fahrzeug, welchem 40.000 Kilometer Piste, Staub, Vibrationen und Hitze unfassbar viel abverlangt haben und welches mittlerweile in all den kaputten Fahrzeugen auf den Straßen Afrikas eigentlich gar nicht mehr auffällt.
    Wir machen Strecke, fahren jetzt relativ zügig in Richtung Südafrika, kommen gleichzeitig gut voran.
    Der letzte Stopp in Namibia wird der Fishriver Canyon sein, dessen Fluss wir kurz vor Tagesende überqueren. Kurz vor Ankunft gibt es ein Roadhouse am Straßenrand, eine Tankstelle mit Hamburger-Restaurant und kleinem Campingplatz im Hof. Wind, Graupel und Regen verschwinden am Abend, es bleibt eisig mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Um Namibia abzuschließen und den zweitgrößten Canyon der Welt zu besichtigen, bleiben wir drei Nächte.
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