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- Day 377
- Sunday, August 20, 2023 at 11:25 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 1,656 m
ColombiaSan Augustín1°53’10” N 76°16’60” W
San Augustin

Von Mocoa ging es per Pickup nach Pitalito. Die Fahrt dahin war wieder einmal atemberaubend schön. Ich weiss, ich sollte mir neue Adjektive einfallen lassen aber irgendwie trifft es das nunmal am besten.
Naja wie auch immer, wo war ich? Pickup, hinten drauf. Schöner Fahrtwind, geile Aussicht, doch im Nachhinein hätten wir wohl doch besser IM Auto mitfahren sollen. Waren wir doch bereits in der Hälfte der Fahrt in Staub und Dreck gehüllt. Denn die Strassen sind auch hier nicht wirklich geteert. Zumindest nicht alle.
Auf Holperstrassen ging es also weg von der sengenden Hitze die tropisch bewaldeten Hügel hinauf bis es kühler wurde, dann wieder hinunter. Während der etwa dreistündigen Fahrt änderte sich die Landschaft wieder krass. Es wurde immer weniger regenwaldig (ja, das ist ein Adjektiv). Die Pflanzen sehen nun den europäischen wieder ähnlicher, es hat mehr Blumen und mehr Vögel.
Kurz vor Pitalito wurden wir dann in einen anderen Pickup geladen und von da ging es noch einmal knapp eine Stunde nach San Augustin. Von dem süssen kleinen Städtchen fuhren wir dann noch einmal zehn Minuten zu unserem Endziel. Einem idyllisch anmutenden kleinen Hotel mit riesigem Garten, der die Heimat von gefühlt tausenden Vögeln ist. Immer wieder sieht man hier Kolibris in allen Farben aber auch grössere Vögel in leuchtendem Blau oder in stechender gelb-schwarz Kombi. Ganz zu unserem Leid hat es sogar grosse, fasanartige (ob das ein Adjektiv ist, weiss ich ehrlich gesagt nicht) Vögel in den Bäumen, die bereits um fünf Uhr früh die dringende Lust verspüren, um die Wette zu krächzen.
Nach dem Frühstück gingen wir in den archäologischen Park. Natürlich hätten wir auch zu einem der vielen Wasserfälle hier gehen können. Aber mal ehrlich: Wie viele Wasserfälle muss denn ein Mensch in seinem Leben gesehen haben...?
Die Gegend hier ist auf jeden Fall für seine Steinfiguren bekannt. Irgendwas zwischen 2000 und 6000 Jahre alt. Wer weiss das schon so genau? Wofür die gedacht waren? Lasst euren Fantasien freien Lauf. Man hört diverse Geschichten und jede davon hätte ich mir auch ausdenken können. Und wieder: Wer weiss das schon so genau?
Sie sind jedenfalls ganz lustig anzuschauen. Und da die Landschaft rundherum wunderschön ist, ist der Park sicherlich einen Ausflug wert. Obwohl der Eintritt für Kolumbienpreise mit seinen 65'000 Pesos für Ausländer (natürlich bezahlen die Gringos mehr) etwas überrissen ist. Dafür könnte man in einem schicken Hotel übernachten. Aber was soll's. "Mir händ's, mir gänd's", "reich zu sterben wäre ja auch doof", und "man gönnt sich ja sonst nichts", sind die Mottos für solche Tage.
Also paar Stunden jahrtausende alte Kultur anschauen, die keiner mehr versteht, etwas mit den Guides witzeln, die wir nicht bezahlen wollen und Kaffee und Kuchen essen. Könnte schlimmer sein.
Dann zurück ins Hotel, Essen kochen und schon ist ein weiterer Tag vorbei.
Eigentlich hätten wir heute also weiter gekonnt. Aber man kennt's. "Wir könnten ja noch Pferde reiten", "bleiben wir doch noch eine Nacht" und schon ist ein weiterer Tag vorbei, an dem man eigentlich etwa gar nichts gemacht hat. Immerhin ein bisschen Video geschnitten und so... Aber morgen geht's dann wirklich weiter. Ab nach Neiva. Oder zumindest endlich in die Nähe dieser Wüste, von der wir schon seit zwei Wochen sagen, wir würden dahin gehen.Read more