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  • Day 379

    Tatacoa-Wüste

    August 22, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 30 °C

    Wir haben es endlich geschafft! Wir waren in der Tatacoa-Wüste!
    Per Bus (wie sonst) fuhren wir von San Augustin nach Neiva und dort, nachdem wir ziemlich lange warten mussten, erwischten wir dann doch noch einen kleinen Pickup-Truck, der uns in das kleine Städtchen Villa Vieja fuhr. Das Städtchen scheint vom Tourismus zu leben. Denn plötzlich trafen wir wieder Ausländische Touristen an. Wir checkten in unser kleines Hostel ein, das nicht gerade anmächelig wirkte. Doch es war ja bloss für zwei Nächte. Am gleichen Abend haben wir noch eine Tour für den nächsten Tag gebucht.

    Morgens um 8 ging es los. Zuerst fuhren wir zur grauen Wüste. Unsere Tourführerin schien nicht gerade Spass an ihrem Job zu haben und auch nicht sehr interessiert an uns zu sein. Aber wie auch immer. Wir hielten beim Eingang zu einem Weg durch die graue Wüste. Natürlich regnete es die letzten zwei Tage, was hier sehr selten ist, weshalb der Weg ziemlich schlammig war. Naja wir hatten halt nicht so viel Glück. Auch die Wüste hat uns jetzt nicht gerade aus den Socken gehauen. Wir liefen etwa eine Stunde durch die Wüste und die Führerin erzählte uns von den verschiedenen Kakteen, die hier wachsen und deren Früchte wir dann auch gleich probierten. Zudem erklärte sie uns, wie die Landschaft entstand. Wir kamen durch einen kleinen Canion, der bekannt dafür ist, dass hier dutzende Schlangen am Abend Wasser trinken. Leider sahen wir aber keine davon, obwohl es in diesem Gebiet sehr viele geben sollte. Dafür sahen wir umso mehr farbenfrohe Vögel.
    Zudem gibt es hier versteinerte uralte Bäume und Fossilien von Blättern. Der Ort ist bekannt für Fossilien. Auch von Tieren aus der Zeit der Megafauna. Denn damals war dieser Teil des Landes noch Teil des Amazonasregenwaldes. Doch als sich die Bergketten im Westen und im Osten bildeten und die Wolken nicht mehr in dieses Gebiet vordringen konnten, änderten sich die Konditionen und die Fossilien wurden perfekt konserviert in dieser sandigen und steinigen Landschaft. Die Farbvariationen sind übrigens, natürlich wie immer, verschiedenen Mineralien im Gestein geschuldet. Doch das einzige, was ich mir merken konnte, ist dass das Grün von Kupferablagerungen stammt. Den Rest hab ich entweder auf Spanisch garnicht erst verstanden oder bereits wieder vergessen. Ups! 💁🏼‍♂️

    Das Gebiet ist kein Nationalpark, da es hauptsächlich privatisiert ist. Zudem ist es eigentlich gar keine Wüste sondern ein "tropischer Trockenwald". Das hängt damit zusammen, dass es hier sehr viel Grundwasser gibt, das von den drei grossen Flüssen rundherum gespeist wird und zum Teil durch den porösen Sand an die Oberfläche tritt. Ausserdem gibt es hier zu viel Niederschlag und auch zu viel Vegetation und Fauna, als dass es als Wüste klassifiziert werden könnte.
    Auf dem Rückweg hätten wir noch bei einem Schwimmbad stoppen sollen. Es machte aber weder Rebecca noch mich an, dort zu schwimmen und so waren wir bereits um 11:30 Uhr bereits wieder zurück im Städtchen.
    Um 16 Uhr sollte die Tour weitergehen. Also assen wir für insgesamt 20'000 Pesos zu Mittag und legten uns danach etwas hin. Denn obwohl es momentan untypischerwise sehr bewölkt war, war es dennoch extrem schwül und wir hatten beide schlecht geschlafen und waren mega müde.
    Wir hatten eigentlich gar keine Lust mehr auf den zweiten Teil. Doch die rote Wüste, die wir am Nachmittag besichtigten, rechtfertigte dann doch noch den Preis von je 120'000 Pesos. Die Landschaft war einfach unglaublich, wie von einem anderen Planet und glücklicherweise hatten wir auch eine andere Führerin am Nachmittag.
    Um 20 Uhr war die Tour fertig und wir fuhren noch auf einen Hügel, um in einem der vielen Observatorien hier den Nachthimmel anzuschauen, für den die Wüste ebenfalls bekannt ist. Doch wie bereits erwähnt, hatten wir Pech mit dem Wetter. Man sah nur Wolken und so gingen wir noch nichtmal ins Observatorium herein.
    Der Ausflug lohnte sich dennoch. Aber länger mussten wir jetzt auch nicht bleiben, denn viel mehr als die Wüste und den Nachthimmel, den man nunmal nicht sehen konnte, gibt es hier nicht. Und so fuhren wir am nächsten Tag mit einem Collectivo zurück nach Neiva.
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