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  • Day 23–27

    Ganz allein in Indien

    January 13 ⋅ ☀️ 26 °C

    Hallo meine liebe Mitleserinnen und Mitleser

    Weil ich indisches Essen liebe und neugierig auf die vielfältige und farbenfrohe Kultur bin, plane ich eine zweimonatige Reise durch Indien.

    Schon seit gut einer Woche bin ich in Indien. Hyderabad ist mein erstes Reiseziel. Warum gerade dort mitten im Land? Schon in meiner Jugend träumte ich davon, einmal für die Gehörlosengemeinschaft in einem fremden Land mitzuarbeiten.

    Ich fand durch Bekannte eine engagierte gehörlose indische Frau namens Saakela Leuenberger, die in Bern wohnt.
    Sie setzt sich seit knapp 30 Jahren gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Armut in der Gehörlosengemeinschaft ein. Sie empfahl mir die Gehörlosenschule in Hyderabad. (https://www.sakeela.info)

    Bei meiner Ankunft stellte ich aber erst später fest, dass ich einen Kulturschock erlitten hatte. Hier ist meine Geschichte:

    Als ich im gebuchten Hotel ankam, war das Zimmer sehr ungepflegt und schlecht. Es sah ganz anders aus als auf dem Foto. Daher wechselte ich in ein Hotel mit einem besseren Zimmer.

    Plötzlich fühlte ich mich sehr allein, da mir nun bewusst wurde, dass ich die einzige Touristin in der hektischen, menschenüberfüllten Stadt war. Meine Gedanken waren: "Denise ganz allein inmitten eines fremden Landes."

    Ich war darauf nicht vorbereitet und bekam etwas Panik. Zum Glück standen mir meine Freunde zur Seite und beruhigten mich. Daher setzte ich mir am selben Tag drei Ziele:
    - eine SIM-Karte kaufen
    - mir das Abendessen nehmen
    - ein wohliges Zimmer finden.

    So machte ich auf dem Weg und sehe, dass Menschen hilfsbereit sind, zeigten mir den Weg und fand den Geschäft, wo ich SIM kaufen kann. Leider stehe ich vor einer Sackgasse, weil man SIM nur als Inderin kaufen kann oder ein indische Freund:in aufsuchen, aber ich habe keinen! Sie schlug mich den Hotelmanager vor, leider lehnte er ab.

    Da ich Hunger hatte, ging ich auf Empfehlung meines Hotelmanagers ins schöne Restaurant "Taj Mahal" und bestellte mir den Biryani (später erfuhr ich, dass Biryani eine Spezialität von Hyderabad ist). Auf heiteren Himmel kamen zwei lieben indischen Menschen zu mir am Tisch und von da an begann unsere Freundschaft. Faisal und Saamer unterstützen mich wo sie können.

    Jetzt habe ich eine SIM, die mich die ganze Zeit mit dem Internet verbinden wird. Am nächsten Tag begleiteten mich Faisal und Saamer zur Gehörlosenschule, wo ich mich mit der gehörlosen Schulleiterin traf und sie mir den möglichen Schlafplatz zeigte, den ich unmöglich annehmen konnte. Es war ein kahles Zimmer, kein Bett, keine Dusche.

    Durch Airbnb fand ich ein schönes Zimmer in den "reichen" Stadtviertel und konnte mit dem Gastgeber einen halben Preis für mich als alleinreisende Touristin verhandeln. Hier sind die Mietpreise überraschend teuer, denn ein schlechtes bis besseres Zimmer kostet 10.- und ein gutes bis schönes Zimmer zwischen 15 und 30.- pro Tag.

    Die ersten Tage habe ich mich nicht wohl gefühlt und wollte ans Meer reisen, wo es Touristen gibt. Seit ich meinen Platz in der richtigen und ruhigen Lage im "reichen" Stadtviertel gefunden habe, fühle ich mich wohler. Das Pendeln zur Schule ist leider 20 km lang, jedoch ist mir das Wohlbefinden wichtiger.

    Meine Freunde haben mich auch empfohlen, mir das Geduld nehmen und mich erst entscheide, wenn ich meine Arbeit in der Schule angefangen habe. Von meiner Ankunft bis zum Arbeitsbeginn in der Schule hatte ich vier Tage Zeit, was ein Vorteil war, um mich hier einzuleben.

    In nächsten Beitrag erzähle ich euch meine Geschichte weiter. Hab Geduld mit mir 😝
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