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  • Day 114–118

    Weiter geht‘s nach Matagalpa

    March 28 in Nicaragua ⋅ ☀️ 28 °C

    Anders als geplant, ging es schon früher los. Eigentlich wollten wir noch in Ruhe frühstücken und uns dann langsam Richtung Busbahnhof aufmachen. Nachdem ich, trotz mehrmaliger Hinweise von Jasmin, den Feiertag nicht aufm Schirm hatte, wurde mir beim Aufwachen bewusst, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach wird, wie ich mir‘s gedacht hatte. Normalerweise war schon immer ziemlich viel Verkehr auf der Straße und auch Straßenverkäufer hörte man schreien. Heute war nichts, ab und zu fuhr mal ein Auto vorbei oder vereinzelt wurde gehupt… Der Plan mim Frühstücken haben wir dann aufgegeben, sind nur schnell zum Supermarkt und haben uns ne Kleinigkeit gekauft. Gegen 8:45 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Busterminal. Kaum ausm Haus raus, kam auch schon ein Taxi, das uns mitnahm. Vorm Einsteigen noch nach dem Preis gefragt und los ging die Fahrt. Erst noch einen anderen Fahrgast abgeliefert und dann direkt zum Bus. Als wir beim Terminal waren und unsere Rucksäcke in Empfang nahmen, verlangte der Taxifahrer das Doppelte vom eigentlich ausgemachten Preis. Ich hatte keine Lust, mit ihm zu diskutieren bzw. es zu versuchen. Soll er glücklich werden, mit dem erschwindelten Geld…
    Als wir in die Wartehalle kamen, war diese schon gut voll, aber kein Bus zu sehen. Normalerweise wimmelt es nur so, heute waren alle ziemlich entspannt. Ich fragte bei einem Mitarbeiter vom Terminal, ob und wann ein Bus nach Matagalpa kommt. Ohne Punkt und Komma redete er los. Ich verstand nur die Hälfte, das Wichtigste aber hatte ich mitbekommen. Es fährt kein Bus nach Matagalpa. Irgendwas von Managua hat er noch gesagt, aber mehr Infos bzw. Nützliches wusste ich nicht. Ich bin dann nochmal hin und fragte wieder das Gleiche, sagte ihm auch, er solle bitte langsam reden, da mein Spanisch nicht so gut ist. Wirklich interessierte ihn das nicht. Zumindest konnte ich aus ihm jetzt rauskriegen, dass wir mit dem Bus Richtung Managua fahren und in Sébaco umsteigen müssen.
    Jasmin fragte bei einem Taxifahrer, was es nach Matagalpa kostet. Erstes Angebot: 3.000 Córdobas (ca. 80€). Wir lehnten ab, da wir im Internet gelesen hatten, dass das Taxi zwischen 8 und 12€ kosten würde. Ob das natürlich stimmt, weiß ich nicht. Aber der Preis erschien mir schon sehr hoch. Nach 15 Minuten bekamen wir ein neues Angebot, 2.500 C$. Auch das war noch zu viel. 10 Minuten später war der Preis bei 2.000 C$. Wir lehnten erneut ab. Jetzt saßen wir schon fast ne Stunde am Terminal und kein Bus war zu sehen. Mittlerweile wären wir bereit, 1.000 C$ zu zahlen. Unsere Schmerzgrenze war eigentlich 500.
    Auf einmal Aufregung am Bahnhof. Der Bus nach Managua war da. Der Fahrpreis wird eigentlich immer im Bus bezahlt, heute musste man sich das Ticket im Vorfeld kaufen. Aber nicht am Ticketschalter oder so… Der Fahrkartenverkäufer hat sich irgendwo hingestellt und vorm ihm bildete sich eine Schlange. Der Fahrpreis nach Managua waren 110 C$. Mir wurde gesagt, nach Sébaco kostet es 25 C$. Als ich dran war und sagte, dass ich nur nach Sébaco will, wurde ich vertröstet und alle die hinter mir standen konnten ein Ticket kaufen, nur ich bekam keins. Ich fragte immer wieder nach und wurde eigentlich gar nicht beachtet. Irgendwann hieß es dann, ich soll ohne Ticket einsteigen. Ich hab Jasmin zum Bus geschickt und gesagt, sie soll einsteigen. Da wurde sie von anderen Fahrgästen „angegangen“. Ein Taxifahrer machte mir noch ein Angebot über 1.500 C$, als ich auch zum Bus ging. Ich hab mich dann auch rücksichtslos in den Bus gedrückt, sonst würde ich wahrscheinlich heute noch in Esteli stehen. Der Bus war wieder völlig überfüllt. Als der Ticketverkäufer zum Abkassieren kam, wollte er 220 C$ (Fahrpreis für zwei, bis nach Managua). Wir fuhren aber nur ca. 1/3 der Strecke. Ich gab ihm erst 100, als ihm das nicht gereicht hat, nochmal 50 C$. Ohne die Differenz zu fordern, ging er weiter.
    -Das ist nicht das erste Mal, dass wir uns beim Busfahren gefühlt haben, dass wir über den Tisch gezogen wurden. Auch bei manchen Taxifahrten hatten wir das Gefühl, dass es nur darum geht, uns so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen.-
    Das Aussteigen in Sébaco war die nächste Herausforderung. Wie gesagt, der Bus war völlig überfüllt. Die Gänge in den Bussen sind eh sehr eng, jetzt standen die Leute auch noch in den Gängen. An den Haltestellen steigt kein Fahrgast mit aus oder geht auf die Seite/macht sich dünn. Man zwängt sich zwischen den Menschen durch. Erschwert kam noch hinzu, wir mussten unsere Rucksäcke auch noch irgendwie mit aus dem Bus bekommen. Kopfüber musste das dann irgendwie klappen. Geschafft haben wir’s dann schon, aber wie? Keine Ahnung…
    In Sébeco angekommen warteten wir dann ungefähr 30 Minuten bis der Anschlussbus kam. Das war endlich ein „normaler“ Bus und nicht besonders voll. Hier zahlten wir den gleichen Fahrpreis wie die Einheimischen. 50 Minuten später waren wir endlich in Matagalpa. Jetzt mussten wir nur noch unsere Unterkunft finden. Vom Terminal aus war es zu Fuß ca. 20 Minuten. Fast auf Anhieb haben wir‘s gefunden.
    Nachdem wir die Rucksäcke ins Zimmer gestellt hatten, sind wir in ein Café und noch Einkaufen gegangen. Haben uns dann ausgeruht und waren zum Abendessen in einer leckeren Pizzeria.
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