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  • Day 5

    Schlossgarten II

    August 3, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Der frühere Barockgarten

    Ein erster Schlossgarten war bereits um 1500 vorhanden. Südöstlich der Bucht, an der das Schloss liegt, wurde auf Verfügung Bischofs Johann Friedrich zu Beginn des 17. Jahrhunderts ein sogenannter Lustgarten angelegt, der die Keimzelle des späteren Barockgarten werden sollte. Schon dieser erste größere Garten war in zwei Bereiche geteilt, welche die kleine Bucht östlich des Schlosses winkelförmig umschlossen. Zum einen bestand er aus bepflanzten Parterreflächen, die den stadtabgewandten Fassaden des Schlosses vorgelagert waren, zum anderen aus einer frühen Boskettzone auf der anderen Seite der Wasserfläche. Dieser Garten ist im Laufe der Jahre ausgebaut und erweitert worden, wobei man seine charakteristische, winkelförmige Struktur beibehielt und ausarbeitete.

    Seine größte Ausdehnung erhielt der Eutiner Barockgarten unter Fürstbischof Christian August, der durch Johann Christian Löwen ab 1713 einen Park nach französischem Muster anlegen ließ. Der Südflügel des Schlosses erhielt jetzt prächtige Broderieparterres vorgelagert, die im weiteren Bereich in eine Boskettzone übergingen. Die Ebene der bepflanzten Flächen verjüngte sich mit zunehmender Entfernung zum Schloss und zog das Parterre so optisch in die Tiefe. Die Wege wurden durch Alleen gegliedert und zwei Sichtachsen – vom Schloss und vom jenseitigen Gartenbereich ausgehend – trafen in der Ferne zusammen. Der gesamte Park war mit Figurengruppen von Theodorus Schlichting und verschiedenen Wasserspielen dekoriert und auf der dem Schloss vorgelagerten Fasaneninsel wurde ein kleines Lustschloss errichtet.

    Die Orangerie wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet.

    Zu seiner Zeit, der einstmals berühmte Gottorfer Neuwerkgarten befand sich bereits im Niedergang, galt der Eutiner Garten als einer der prächtigsten und größten Barockgärten im Lande. Der französische Garten Christian Augusts ging bereits nach knapp 80 Jahren im neuen Landschaftsgarten auf, wo Teile seiner Pflanzungen und der schlichte Bau der Orangerie überdauert haben. Neueste Bauforschungen haben ergeben, dass die Orangerie bereits Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Entwurf von 1772 von Georg Greggenhofer wurde nie realisiert. Den nördlich des Schlosses gelegenen so genannten Nordgarten, der von einer Mauer umgeben ist, nimmt heute ein Parkplatz ein. Der älteste Gartenbereich der Eutiner Residenz lag östlich der Schlossbucht und blieb auch bei Anlage des Landschaftsgartens ein ummauerter Küchengarten. Von 2006 bis 2010 wurde mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein europäischer Wettbewerb sowie zwei internationale Kolloquien zu "walled kitchen gardens" durchgeführt. Ziel ist es, den alten Eutiner Küchengarten wieder erstehen zu lassen. Die alte Mauer, die Orangerie sowie Teile der Gartenflächen wurden bereits mit Landesmitteln restauriert. Bis zur Landesgartenschau 2016 sollen die Arbeiten am Küchengarten abgeschlossen sein.
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