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  • Day 2

    Fürstengruft III

    October 18, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 11 °C

    Im Zweiten Weltkrieg wurden die Särge von Goethe und Schiller in einen Jenaer Sanitätsbunker ausgelagert. Während der letzten Kriegstage erteilte das Jenaer Polizeipräsidium dem Bunkerleiter Werner Knye die Anordnung, beide Särge zur Zerstörung durch Sprengung und Verbrennung bereitzustellen, um sie gemäß der nationalsozialistischen Überzeugung nicht als Trophäen in die Hände der heranrückenden US-Amerikaner fallen zu lassen. Dank einer Initiative Werner Knyes blieben beide Särge vor der Zerstörung bewahrt: Er verbarg sie hinter Bergen aus Verbandsmaterial. Bereits am 12. Mai 1945 konnten sie von den US-Amerikanern in die Fürstengruft zurückgebracht werden.[2]

    Nach der Enteignung der Fürsten wurde die Gruft im Dezember 1948 Eigentum des Landes Thüringen. Im Jahre 1952 wurde die Fürstengruft auf Beschluss des Goethe-Nationalmuseums in „Goethe-und-Schiller-Gruft“ umbenannt. 1992 erhielt diese Begräbnisstätte wieder ihren alten Namen zurück.

    Der Sarg Friedrich Schillers in der Weimarer Fürstengruft bleibt leer. Das Skelett, das darin fast 200 Jahre aufbewahrt worden war, ist nicht das des großen Dichters, wie eine DNA-Analyse der menschlichen Überreste zweifelsfrei ergeben hat. Auch zwei andere in der Gruft aufbewahrte Schädel, die alternativ als die von Schiller gehandelt worden waren, gehören nicht dem Schöpfer von "Wilhelm Tell" und "Don Carlos".
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