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  • Day 4

    Palazzo Vecchio I

    June 6, 2015 in Italy ⋅ ☀️ 33 °C

    Dann sind wir in den Palazzo Vecchio gegangen.

    Der Palazzo Vecchio stellte als Sitz des Stadtparlaments den Mittelpunkt der weltlichen Macht im Florenz des 14. Jahrhunderts dar. Er hieß ursprünglich Palazzo della Signoria (die Signoria war die Regierung der Republik), bis die Verwaltung unter Herzog Cosimo I. aus dem Haus Medici in die Uffizien umzog. Heute dient der Palazzo Vecchio als Rathaus von Florenz.

    Der riesige Saal der Fünfhundert mit einer Größe von 54 × 22 Meter wurde von Girolamo Savonarola angelegt. Nach der zweiten Vertreibung der Medici reformierte dieser Dominikaner die Republik, indem er nach venezianischem Vorbild einen großen Rat von fünfhundert Mitgliedern ins Leben rief. Der dazu erforderliche Saal wurde 1495 durch Antonio da Sangallo den Älteren errichtet.

    Leonardo da Vinci und Michelangelo erhielten 1503 den Auftrag, für den Saal jeweils ein großes Wandgemälde zu schaffen. Als Themen wurden die sogenannte „Anghiari-Schlacht“ (Leonardo) bzw. der "Schlacht von Cascina" (Michelangelo) benannt. Zu einer Fertigstellung beider Wandgemälde kam es nicht. Leonardo ließ sein Werk unvollendet zurück, wie er vieles unvollendet ließ, und Michelangelo kam – wahrscheinlich wegen Leonardos Ausscheiden – über die vorbereitenden Kartons nicht hinaus. Ein Grund für den Abbruch mag darin gelegen haben, dass nach der Hinrichtung Savonarolas der Volksrat wieder abgeschafft und die Bauarbeiten zum Saal der 500 abgebrochen wurden (andere Deutung: der Papst hat ihn nach Rom abberufen).

    Die Fresken im Innenhof an den Wänden zeigen Städte der Habsburgermonarchie, die im Jahre 1565 von Giorgio Vasari für die Hochzeitsfeier von Francesco I. de’ Medici, den ältesten Sohn von Cosimo I. de’ Medici, mit Erzherzogin Johanna von Österreich, der Schwester von Kaiser Maximilian II., angefertigt wurden. Unter den dargestellten Städten befinden sind Graz, Innsbruck, Linz, Wien, Hall in Tirol, Freiburg im Breisgau und Konstanz. Einige Fresken wurden im Laufe der Zeit beschädigt.
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