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  • Day 5

    Berberaffen

    June 8, 2017 in Gibraltar ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Berberaffe (Macaca sylvanus), auch Magot genannt, ist eine Makakenart aus der Familie der Meerkatzenverwandten. Er ist vor allem dafür bekannt, dass er außer dem Menschen die einzige freilebende Primatenart Europas ist.

    Berberaffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 70 Zentimetern, sie sind schwanzlos. Mit 7 bis 12 Kilogramm (in Ausnahmefällen bis 15 Kilogramm) sind Männchen deutlich schwerer als Weibchen, die 5 bis 9 Kilogramm auf die Waage bringen. Männchen unterscheiden sich darüber hinaus in der größeren Länge der Eckzähne von den Weibchen. Das Fell dieser Tiere ist gelblich-braun oder graubraun gefärbt, das Gesicht ist dunkelrosa. Wie alle Makaken haben sie Backentaschen zum Verstauen der Nahrung.
    Berberaffen können gut klettern, verbringen aber einen Großteil des Tages auf dem Boden. Wie alle Altweltaffen sind sie tagaktiv.

    Sie leben wie alle Makaken in Gruppen, deren Größe variabel ist, die übliche Größe beläuft sich auf 12 bis 60 Tiere. Berichten zufolge spalten sich Gruppen in kleinere Einheiten auf, wenn sie zu groß werden. Da die Weibchen zeitlebens in ihrer Geburtsgruppe bleiben, bilden in der Regel einige nahe verwandte Weibchen den Kern der Gruppe. Die Männchen etablieren eine Hierarchie durch Kämpfe, die stärksten und erfolgreichsten Männchen werden dominant und leiten die Gruppe. Dominante Männchen genießen Vorrechte bei der Paarung, prinzipiell kann sich aber jedes Männchen fortpflanzen. Es sind territoriale Tiere, die Größe des Revieres ist variabel und hängt unter anderem vom Nahrungsangebot und von menschlichen Störungen ab.
    Obwohl Fossilienfunde darauf schließen lassen, dass die iberische Halbinsel in vorgeschichtlicher Zeit von Berberaffen besiedelt war, geht die heutige Population auf dem Felsen von Gibraltar mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Einfluss des Menschen und dessen Reiseverhalten zurück. Denkbar ist eine Einführung während der arabischen Herrschaft in Südspanien zwischen 711 und 1492; die ersten schriftlichen Berichte stammen aus dem Jahr 1704. Da einer Legende zufolge Gibraltar solange in britischer Hand bleibt, solange dort Berberaffen leben und der Bestand 1942 auf wenige Tiere gesunken war, ließ Winston Churchill einige Tiere aus Marokko auf der Halbinsel aussetzen. Genetische Untersuchungen brachten das Ergebnis, dass die derzeitige Population auf zwei Wurzeln zurückzuführen ist, eine algerische und eine marokkanische. Heute leben in Gibraltar rund 240 Tiere.
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