• Kurzes Resümee

    April 10, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 5 °C

    Bald bin ich wieder daheim. Zeit zum Schreiben hat man ja im Zug bekanntlich ne ganze Menge. Welche Erkenntnisse nehme ich von dieser Tour mit?

    Erkenntniss Nummer eins; ein Steig ist ein Steig, ist ein Steig. Wo Steig dransteht, sind Höhenmeter drin. Insbesondere am Rheinsteig. Wenn du an einer Wegkreuzung stehst und dir nicht sicher bist welchen Weg du nehmen musst, dann ist es im Zweifel immer der, der bergauf geht. Und falls es doch Mal bergab geht, dann geht's mit Sicherheit auf der anderen Straßenseite wieder bergauf.

    Erkenntniss Nummer zwei: der April ist fast die falsche Jahreszeit für den Rheinsteig. Zweimal war ich jetzt Anfang April unterwegs, beide male dachte ich wir hätten November. Regen, Hagel, Eis und Schnee machen das Wandern auf Waldwegen und Singletrails nicht gerade einfach. Mit viel Konzentration und guter Trittsicherheit ist die ganze Sache zwar machbar, aber auch entsprechend fordernd für den Bewegungsapparat.

    Erkenntniss Nummer drei: Hiking, insbesondere wenn man alleine ist, ist weniger Urlaub für den Körper als mehr für den Geist. Dies ist jetzt nicht neu für mich, wurde mir aber auf dieser Tour wieder einmal ins Gedächtnis gerufen. Natürlich gehört es beim Wandern, besonders bei Mehrtagestouren dazu, dass man ins schwitzen kommt und abends die Beine auch mal schmerzen können, die Intensität des ganzen ist auf dem Rheinsteig um einiges höher. Und dennoch, trotz aller körperlichen Strapazen ist die Entspannung gegeben. Einfach weil man auch Mal den Kopf frei bekommt und den ganzen emotionalen Ballast für ein paar Tage ablegen kann. Und ein gesunder Geist ist bekanntlich ja förderlich für einen gesunden Körper.

    Erkenntniss vier: Es ist noch Luft nach unten. Also bezogen auf den Kram den man auf so eine Tour mitschleppt. Ich hab bspw nicht einmal mein geliebtes Lagerfeuer gemacht einfach weil ich abends zu kaputt und faul war mich um Holz bzw eine geeignete Stelle zu kümmern. Warum also sollte ich in Zukunft das Werkzeug zum Holzmachen mitnehmen? Im Zweifel muss man sich dann halt anders helfen. Verglichen mit meinen ersten Touren war ich schon wesentlich leichter als früher unterwegs. Oh Wunder oh Wunder, das laufen ging wesentlich leichter für den Rücken und die Gelenke von der Hand. Bzw vom Fuß. Obwohl, den Rheinsteig auf Händen zu laufen wäre doch auch Mal eine Herausforderung :-)

    Erkenntniss Nummer fünf: diese Community ist der Hammer. Die Aufmunterungen nach dem Scheißdiensttag sind nur ein Beispiel. Danke dafür noch Mal an alle die mir einen Kommentar unter dem entsprechenden Footprint gelassen haben, dies trug maßgeblich dazu bei die Motivation aufrecht zu erhalten. Und auch die spontanen Begleitungen bzw Einladung zu gemeinsamen Touren haben nochmal mehr dafür gesorgt dass ich extrem glücklich bin diese Reise in dieser Form gemacht zu haben. Denn auch deswegen habe ich mich für diese Art zu reisen entschieden; um neue Menschen kennenzulernen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren. Danke nochmal für die schönen gemeinsamen Stunden auf und an dem Trail an BonnGiorno, Pura-Vida, Frodo, Düsselsieg, Shoeless Joe, HotPan, Soulboy, Riesling Hiker und Birgit. Die Zeit mit euch war großartig und schreit nach Wiederholung.

    Die nächste große Tour wird in den Sommerferien starten. Ich habe noch keine große Idee wo ich dann genau sein werde, das einzige was ich jetzt schon weiß ist dass ich dann irgendwo auf dem NST sein werde. Und im Herbst, passend zur Weinlese hol ich mir das letzte Stück von Rheinsteig das mir noch fehlt: den Rheingau zwischen Assmannshausen und Wiesbaden.
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