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  • Day 91–93

    Valencia: The city of water

    February 2 in Spain ⋅ 🌙 12 °C

    Für den Freitag hatten wir uns die Ankunft in Valencia vorgenommen, also gute 100 km Fahrt.
    Der Morgen begann sehr gut mit einer Nachricht von Jose: Eric, der italienische Radreisende war tatsächlich schon bei ihm angekommen und hatte die Grüße von uns ausgerichtet. Jose zeigte sich sehr beeindruckt, dass wir es tatsächlich gewagt hatten, den Mont Carlo zu bezwingen und schrieb:
    "Hello Tim & Eva
    I just hosted Erik, the Italian boy you met in the Irta mountain range, what a great cyclist, although he has a bit of a bad knee.
    He made me very happy that you sent me your regards, he told me that you did the snail climb in Mont-Caro.
    How was the experience of the climb, were you able to climb well?
    It scares anyone, it is a challenge for the bravest.
    I hope you enjoy your stay.
    Greetings."

    Mit dieser Adelung als Radreisende konnte der weitere Weg natürlich keine Schrecken für uns haben.

    Die Einfahrt in Valencia unterschied sich bereits sehr von dem Fahren in Barcelona. Wir kamen auf eine Radschnellstrecke, die uns über einige Kilometer aus dem Umland in die Stadt führte. Offenbar hatte man in der Verkehrsinfrastruktur einen anderen Schwerpunkt gesetzt als die Nachbarn. Auch wurde man in EU's Green Capital 2024 begrüßt, was Gutes hoffen ließ.

    Für die Übernachtungen hatten wir wieder ein Airbnb gebucht. Dieses unterschied sich allerdings ebenfalls deutlich von unserer Unterkunft in Barcelona. Wir wohnten mit der Vermieterin in einer Wohnung, die sich ein Schlafzimmer mit ihrem Säugling und ihrer Mutter teilte. Dabei sah der Rest der Wohnung wirklich eher so anonym aus, als handele es sich eigentlich dauerhaft um eine Ferienwohnung. Wir konnten nur spekulieren, wie lange dieses Arrangement schon anhielt beziehungsweise noch halten muss.

    Für den Besuch von Valencia hatten wir einige hilfreiche Hinweise bekommen (Danke, Tabea!).
    Hauptsächlich handelte es sich hierbei um kulinarische Empfehlungen, sodass wir unsere Essensaufnahme gut planen mussten, um alles verköstigen zu können, was man in Valencia geschmeckt haben muss.

    Den Samstagvormittag verbrachten wir in einer wunderschönen Markthalle und schlenderten Reihe um Reihe an den Ständen entlang, für Empanadas und Paella.
    Auch fanden wir hier tatsächlich einige Souvenirs.
    Als nächstes wollten wir unbedingt Horchata (auch Orxata geschrieben) probieren. Offenbar handelt es sich hierbei um ein für die Region typisches Getränk, das aus Erdmandeln hergestellt wird, die über Nacht in Wasser eingelegt werden. In anderen Ländern wird Horchata auch aus Reis oder anderen Nüssen oder Saaten produziert. Letztlich eigentlich gar nicht so anders als Milchersatzprodukte, die sich mittlerweile in jedem Supermarkt finden lassen. Der Ursprung dieses Erfrischungsgetränks liegt natürlich mal wieder bei den Römern, die allerdings Gerste als Basis benutzten. Traditionellerweise werden dazu Fartons gegessen.
    Wir fanden es vor allem ganz schön süß,
    Außerdem gab es nochmal Churros, dieses Mal allerdings mit heißer Schokolade zum Dippen und im Café mit Blick auf die Plaça de la Reina.
    In dieses Café mussten wir am Sonntag übrigens gleich noch einmal, denn hier gab es die Möglichkeit einer Degustacion verschiedener Trinkschokoladen mit unterschiedlichem Schokoladen- und Milchgehalt, serviert in unterschiedlicher Temperatur.

    Um weiter in die Küche Valencias einzusteigen nutzten wir während unseres Aufenthalts auch sehr gern ToGoodToGo. Das war in der neuen Stadt besonders spannend, weil wir darüber einige Ecken kennenlernten, in die wir sonst nicht gekommen wären. Am Freitagabend hatten wir in einer Konditorei ein paar Teilchen über die App gekauft und fanden uns in einer schicken Markthalle wieder, wo wir am Ende den Abend verbrachten.
    Auch am Samstagabend retteten wir unser Abendessen vor der Tonne und bekamen von einem Bioladen fast ein ganzes Menü. Also auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn man in einer unbekannten Stadt neue Entdeckungen machen möchte.

    Damit unsere Bildung nicht zu kurz kam, entschieden wir uns am Sonntagmorgen dann ausnahmsweise für ein Museum - natürlich das Museo del arroz, also das Reismuseum. In dem Gebäude, in dem im vergangenen Jahrhundert tatsächlich Reis verarbeitet wurde, konnte man hier die Maschinen betrachten, mit denen der Reis gereinigt und geschält worden war, um für den Konsum vorbereitet zu werden. Es wurden verschiedene Reissorten präsentiert, die für die Herstellung von Paella geeignet sind.
    Und vor allem lernte man sehr viel über das Ökosystem der Albufera, dem Reisanbaugebiet im Süden Valencias. Offenbar ist dieses durch den Reisanbau und die damit einhergehende Eutrophierung des Sees bedroht.

    Passenderweise befand sich das Museum in der Nähe des Hafens und der Marina, der wir auch einen Besuch abstatteten. Dabei gerieten wir durch Zufall in die Zieleinfahrt eines Radrennens (auf die ankommenden Radsportler hätte man allerdings laut Anzeige noch 3 Stunden warten müssen). Das Rennen war offenbar schon einige Tage gegangen mit täglichen Etappen von 160 km. Wir waren uns sicher, dass wir da nach unserem Bergtraining wohl gut hätten mithalten können.

    Auf dem Weg zurück in die Stadt besuchten wir auch die Ciutat de les Arts i les Ciències, ein beeindruckendes architektonisches Projekt.

    Insgesamt fühlten wir uns in Valencia sehr wohl und die Atmosphäre gefiel uns deutlich besser als in Barcelona. Wohl auch, weil der Tourismus deutlich weniger präsent war.

    Am Sonntagabend ging es für mich (Eva) dann aber wieder in den Zug und zurück nach Barcelona, von wo ich am nächsten Tag den Zug zurück nach Deutschland nehmen wollte.

    Tim hingegen blieb noch einige Tage in der Stadt, um die weitere Route zu planen, am Paper zu arbeiten und das Gepäck zu sortieren.
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