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  • Dag 166

    Rabat - ?: Keramik, Kinder und Militär

    17. april, Marokko ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich hatte gestern und heute Morgen noch überlegt, noch eine weitere Nacht in Rabat zu bleiben. Doch irgendwas treibt mich an und zieht mich vorwärts. Marokko ist schön und es macht Spaß, hier zu reisen, gleichzeitig habe ich aber wieder Lust auf Europa und weitere Länder. Noch mal Spanien, Italien, Griechenland, die Türkei und wer weiß was noch. Dahin ist es noch ein weiter Weg und wenn ich dann länger an einem Ort verweile, bekomme ich Hummeln im Hintern.
    Deswegen geht es dann weiter und auch wenn ich wieder ganz schön spät starte, mache ich direkt einen Stopp bei den Töpfereien, die sich fast auf dem Weg von Rabat nach Salé befinden. Ein Glück bin ich mit dem Fahrrad unterwegs, so konnte ich von den vielen schönen Dingen nichts kaufen;) Dann geht es weiter durch Salé und immer an der Küste entlang.

    Auf der Karte sah die Strecke gar nicht so gut aus, da die Straße meist an der Autobahn entlang führt. Tatsächlich bekommt man von jeder aber fast gar nichts mit bzw. nur im Positiven, denn hier ist wenig Verkehr.
    Salé und Kenitra sind beides ganz schön große Städte und es braucht eine Weile, bis ich durch diese hindurch bin. Letztere erinnert an eine europäische Industriestadt. Krane, ein Kanal, Lagerhallen. Sie versprüht einen gewissen Abenteuer-Vibe. Dazu passend überholt mich ein Transporter mit zwei Kinder, die hinten auf einem Trittbrett stehen und an der Tür festhalten. Sie grinsen verschwörerisch und freuen sich über ihre kostenlose Mitfahrgelegenheit. Das erinnert mich an irgendeinen Kindheitsroman, in dem die Protagonisten ein Abenteuer suchten und auf einen Zug aufsprangen.

    Kinder sind ein gutes Stichwort. Heute begegnen mir wieder sehr viele, die grüßen und mich zum Anhalten auffordern. Einerseits schön, andererseits anstrengend, weil man natürlich überhaupt nicht vorankommen würde, wenn man immer anhielte. Wenn ich dann einfach weiterfahre, fühle ich mich teilweise ganz schön unfreundlich, zumal ich die meisten Worte und Fragen, die mir zugerufen werden, auch nicht verstehe, ignoriere oder verneine, wenn es 'Bonbon' oder 'Dirham' heißt. Manche Kinder strecken die Hände für ein High-Five aus, einigen reicht das, andere versuchen dann die Hand festzuhalten oder nach dem Fahrrad zu greifen - auch nicht so cool und etwas gefährlich 🤔 Aber das gehört eben auch immer mit dazu.

    Die Zeltplatzsuche ist dann wieder gar nicht so einfach. Potentielle Wälder sind zugemüllt und stinken teils heftig. Daher biege ich über ein paar Feldwege Richtung Strand ab und lande direkt vor einem Militärposten. Ein bisschen Diskussionen, wobei ich eigentlich nichts verstehe, ein Foto vom Pass und ich kann mein Zelt - wenn auch nicht direkt am Strand - aufschlagen:)
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