Backpacking

October 2016 - July 2017
A 282-day adventure by Chriada Read more
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  • Day 72

    Oxford

    January 2, 2017 in England ⋅ ☀️ 4 °C

    Angekommen in Oxford geht es kurz zum Hostel, Gepäck abstellen, und dann auf in die Stadt. Wir kommen genau richtig zu einer Free Walking Tour. Die Stadt scheint überwiegend aus historischen Universitätsgebäuden und Museen zu bestehen, so macht es den Anschein. Teilweise fühlen wir uns wie in eine andere Zeit versetzt … oder nach Hogwarts ;).

    Wir stöbern uns durch die größte Buchhandlung weltweit, spazieren durch Parks, werfen einen Blick in das Museum of Science, genießen einen tollen Ausblick über die Stadt, klappern sämtliche Colleges ab, von denen leider nur eines für Besucher geöffnet hat (es scheint noch Ferienzeit zu sein, weshalb auch die Stadt ziemlich ruhig ist), wir kochen in unserer super ausgestatteten Hostelküche, schlendern durch einen „Covered Market“ mit über 50 kleinen Geschenke,- Souvenir-, Kleidungs- und Essensläden und retten uns mehr als einmal mit Hot Chocolate vor dem Erfrieren ;). An unserem letzten Abend gehen wir zu einen „Evening Song“ in der Christ Church, für welche man untertags Eintritt bezahlen muss. Das Gelände bzw. die Dining Hall des Kirchenkomplexes wurde als Inspiration für Harry Potter genutzt.

    Uns gefällt Oxford soooo gut, dass wir gleich noch eine Nacht dranhängen und am Tag unseres Flugs ohne eine weitere Nacht in London direkt zu Flughafen fahren.

    Herausforderungen: Leute kennenlernen, ohne alleine unterwegs zu sein; sich nach so einem Highlight wie Israel, vor dem Zwischenstopp in Deutschland und in dieser Kälte nochmal aufzuraffen, Land und Leute zu erkunden; nicht überschwänglich zu werden, wenn man anstatt dem gebuchten 18er-Zimmer auf ein 14er-Zimmer upgegradet wird, welches man zu allem Überfluss dann auch noch eine Nacht komplett für sich alleine hat ;).

    Travelmate: Kaddi (Heimat)
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  • Day 75

    Zwischenstopp in der Heimat

    January 5, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 0 °C

    Knapp 5 Wochen Reisepause zu Hause, im kältesten Januar seit Jahren, bevor es nach Südamerika geht! Anlass für diesen Zwischenstopp ist in erster Linie, dass ich immer mehr realisiere, dass mein Handgepäck-Rucksack zwar für die Reisen in Europa eine super Wahl war, für Südamerika allerdings doch etwas zu klein und unbequem für lange Fußwege oder sogar ganze Tracks mit Gepäck ist. Außerdem will ich mich etwas auf die Reise vorbereiten, grobe Pläne schmieden und Spanisch lernen.

    Die meiste Zeit verbringe ich dann aber doch mit arbeiten 😃. Spannende Projekte, bei denen mein Wissen aus dem Studium gebraucht wird, ein super pasioTeam, das Gefühl, aktiv zum Erfolg der Agentur beizutragen und produktiv zu sein, ein Team-Fotoshooting und die Möglichkeit bei unserer alljährlichen Jahresauftaktfeier dabei zu sein – nur einige der vielen Gründe dafür, dass dieser Zwischenstopp eine super Entscheidung war.
    Auch der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können, nicht nur, weil gerade so viel Arbeit anstand, sondern auch, weil am Tag meiner Ankunft in Deutschland eine dubiose Abbuchung auf meiner Kreditkarte aufgetaucht, woraufhin ich diese sperren lassen. Anscheinend soll ich ein Appartement in Larnaka (Zypern) für etwa eine Woche gebucht haben, für einen Zeitraum, indem ich schon in Israel war.

    Erkenntnisse: 1. Kreditkartenumsätze in Zukunft noch gewissenhafter kontrollieren, denn was weg ist, ist erstmal weg und eine Reklamation durchzuboxen braucht seine Zeit, wenn es denn klappt; 2. Kreditkarte NIE aus der Hand geben, mit einem kleinen Schnappschuss von Vorder-und Rückseite kann viel Unfug getrieben werden und 3. nur vertrauenswürdigen Automaten benutzen.

    Neben Arbeit und etwas Reiseplanung ist natürlich auch Zeit mit Freunden und der Familie angesagt und ehm Salsa. 😃 Für mein letztes Wochenende in Deutschland gehe ich nach Heidelberg und treffe mich mit Sam, meinem Travelmate in Bulgarien und ein paar Psychos aus Pforzelona (= ehemalige Kommilitonen).

    Herausforderungen: Wieder überlegen zu müssen, was man anzieht (die ersten Tage lebe ich aus Bequemlichkeit und Gewohnheit weiterhin überwiegend aus meinem Rucksack, weil mich die Auswahl meines Kleiderschranks überfordert haha); im Bann des Alltags nicht meine Unbekümmertheit, Spontanität und Offenheit für alles und jeden ablegen, die ich beim Reisen hatte.

    Erkenntnis: Die Zeit vergeht so viel schneller, wenn man „stillsteht“ – die 2,5 Monate reisen kamen mir vor wie ein halbes Jahr; die 5 Wochen zu Hause wie zwei Wochen.

    Host: Mama & Papa 😉
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  • Day 110

    Santiago de Chile

    February 9, 2017 in Chile ⋅ 🌙 16 °C

    Straßburg – Madrid – Sao Paulo – Santiago de Chile – macht dann mit Umsteigezeit so 21 Stunden. Umso schöner, dass mich ein Freund nach diesem Flugzeug-Marathon am Flughafen in Santiago abholt. Kurz Sachen im Hostel abstellen und auf geht’s in die Stadt, mit meinem persönlichen Tour-Guide.

    Schön ausgeschlafen gehe ich am nächsten Tag mal wieder zu einer Free Walking Tour – 4 Stunden! bei über 30 Grad! begleitet von vielen Straßenhunden, um die sich die Nachbarschaft nach dem Motto „They don’t belong to anybody, but at the same time they belong to everybody“ lieb kümmert. In den großen Parkflächen in Santiago gibt es Hundehütten für die Straßenhunde und im Winter laufen diese anscheinend oft besser bekleidet herum, als mancher Mensch. Ein Gebäude (siehe Bild) hat es mir besonders angetan: Telefónica baute im Jahr 1995 ein Bürogebäude in Form eines Handys mit Antenne und riesen Akku – nur schade, dass Handys heutzutage etwas anders aussehen. Hoffen wir mal, dass der Nostalgie-Effekt zieht, denn Innovation und Fortschritt werden dadurch nicht mehr transportiert 😃.

    Ansonsten gibt es von dem Hügel Cerro San Cristóbal einen smoggigen aber coolen Ausblick auf Santiago, schöne Parks und viel grün, super schöne Stadtviertel wie z.B. das Viertel Barrio Italia mit vielen süßen Läden und Cafés, Pisco Sour, Piscola und Terremoto, zu Deutsch Erdbeben, ein Mix aus billigem Wein, irgendwas hochprozentigem und Ananaseis. Wenn man sich davon zu dritt einen Liter gönnt weiß man danach, woher das Getränk seinen Namen hat 😉. Für ganz hartgesottene gibt es übrigens auch Tsunami.

    Herausforderungen: Erste Spanisch-Versuche; wieder in das Backpacker-Feeling finden und mich an meinen neuen (geliehenen) Backpack gewöhnen. Obwohl ich mich noch von ein paar Dingen wie meiner elektrischen Zahnbürste, dem zweiten Handtuch, Computer-Maus, Laptophülle, kleine Tasche usw. getrennt habe und der Rucksack eigentlich 25! Liter mehr hat als mein vorheriger ist es ziemlich eng – der Schlafsack und die Wanderschuhe nehmen gefühlt den halben Rucksack in Anspruch.

    Fazit: Entgegen so mancher Horrorgeschichten gegenüber sämtlicher Städte in Südamerika fühle mich von Anfang an sehr wohl und sicher. „In Chile, nobody kills you to get your wallet“ erzählt mir mein Freund aus Santiago – also ein gutes Land, um meine Reise zu beginnen, auf der Chile nicht die Endstation sein soll 😉.
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  • Day 114

    Valparaíso

    February 13, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 19 °C

    So, die erste kleine Challenge steht an – von Santiago in die etwa 100 km entfernte Hafenstadt Valparaíso gelangen. Metro, Bus, Minibus führen mich irgendwie in das Stadtzentrum. Jetzt nur noch zum Hostel kommen. Laut der Wegbeschreibung des Hostels sollte es eigentlich einen Aufzug auf den Berg des Hostels geben. Ich suche und suche bis ich dann endlich die Stelle finde, an der vor geraumer Zeit wohl der Aufzug war haha 😃. Dann eben doch zu Fuß. Yey geschafft, zur Entspannung schaue ich mir die Seelöwen an, die es sich ein bisschen außerhalb des Zentrums auf einer Plattform gemütlich machen.
    In der Stadt, die sich über eine Vielzahl an Hügeln erstreckt, gibt es wahnsinnig viel zu entdecken – nicht umsonst wurde sie zum Weltkulturerbe ernannt. Street Art und tolle Aussichtspunkte wo man nur hinschaut.

    Ich mach einen Ausflug in das nahegelegene Viña del Mar, gehe Salsa tanzen, verbringe gesellige Kartenspiel-Abende im Hostel, erkunde mit Hostelleuten die Partyszene

    UND

    gehe surfen – das wohl coolste Erlebnis bisher! Erste Herausforderung: sich in diesen Neoprenanzug zu quetschen. Endlich geschafft und ready für unsere Surfstunde wird uns gesagt, dass wir den Anzug dummerweise beide verkehrt herum angezogen haben 😃. Also nochmal auf Anfang. Bevor es losgeht laufen wir uns (ausgiebig) am Strand warm und machen ein paar Dehn- und Trockenübungen. Dann geht’s auch schon ins Wasser. Da wir nur zu zweit sind und meine Begleitung schon ein klein wenig Surferfahrung hat, kann sich der Surflehrer voll und ganz um mich kümmern. Uuuund ja es klappt erstaunlich gut! Ich stehe 😊!

    Herausforderungen: Spanisch, Spanisch, Spanisch! Treppen, Treppen, Treppen!

    Fazit: Bunt, bunter, Valparaíso – eine traumhafte Stadt!
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  • Day 120

    Pucón

    February 19, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 14 °C

    Nach ca. 11 Stunden Nachtbusfahrt komme ich in Pucón an. Zu meiner Verwunderung schlafe ich in einem Zelt, was mir beim Buchen gar nicht aufgefallen ist haha. Gefällt mir aber super gut! (Es ist ein sehr komfortables Zelt mit Betten).

    Am Tag darauf fahre ich in den nahegelegenen Nationalpark „Parque Nacional Huerquehue“, um endlich mal meine Trekkinghose und Wanderschuhe einzuweihen, bei einer Wanderung um unberührte Seen. Bei dem leichten Nieselwetter und dem Nebel kommt Regenwaldstimmung auf. Von Pucón aus sollte man eigentlich auch einen Blick auf den Vulkan Villaricia haben, davon ist die ersten Tage jedoch nichts zu sehen und so langsam fangen wir an uns zu fragen, ob es den Vulkan überhaupt gibt 😃.

    Letztendlich kann ich mich aber dann doch hautnah von seiner Existenz überzeugen, bei einer Wanderung auf den 2.847 m hohen aktiven Vulkan! Dafür geht es um 6 Uhr morgens los zum Treffpunkt, wo wir unsere Ausrüstung bekommen: Bergschuhe und einen Rucksack mir sämtlichem Equipment, der bestimmt alleine schon 5 Kilo wiegt. Mit dem Auto bei Sonnenaufgang werden wir zum Startpunkt gebracht, der sich auf etwa 1.800 m befindet. Um etwas Kraft zu sparen nehmen die meisten unserer Gruppe für die ersten 1-2 Kilometer einen Lift. Anschließend geht’s los mit unserem Team aus 7 Leuten und den 3 Guides. Übrig sind immer noch gut 6 km und knapp 1.000 Höhenmeter bis zur Spitze (wenn ich die Angaben der Guides richtig verstanden habe).

    Nach etwa einer Stunde bergauf gibt es die erste „Umziehpause“ bevor wir den steinigen Untergrund hinter uns lassen und uns aufs Eis begeben. Unsere Guides schüren uns Steigeisen um die Schuhe und einen Schutz um die Beine. Außerdem kommen Sonnenbrille, Handschuhe und Eispickel zum Einsatz. Nach kurzer Einführung und Teststurz besteigen wir im Zickzack den vereisten Vulkan, den Eispickel immer an der oberen Seite des Hangs, damit wir uns im Falle eines Sturzes sichern können und nicht Meter oder Kilometerweit den steilen Hand hinunterrutschen. Etwa 1,5 Stunden stampfen wir in Reih und Glied den Vulkan hinauf und genießen das traumhafte Wetter und die tolle Aussicht, sofern dies bei der Anstrengung möglich ist 😃. Zwischendurch ein Moment der Spannung, als plötzlich alle Leute vor uns anhalten uns nervös „roca, roca, roca“ gerufen wird. Da hat sich wohl ein Felsbrocken gelöst und ist den Berg hinunter gesaust. Vorsichtshalber geben sich die Bergführer dann mit einer Pfeife Warnsignale. Der Fels ist aber wohl wieder rechtszeitig zum Stillstand gekommen, wir haben ihn jedenfalls nicht gesehen.

    Fast oben angelangt kommen die Steigeisen weg, Jacke an und Gasmaske um den Hals, für die letzte halbe Stunde bis zur Spitze des Vulkans. Auf meine Frage, wann wir die Gasmaske aufziehen müssen antworten die Guides nur „das werdet ihr dann schon merken“ … und ja, der Griff zur Gasmaske passiert sehr intuitiv, sobald die Lunge anfängt zu brennen und der Hustenreiz beginnt 😉. Außer Atem vom Aufstieg durch die Gasmaske zu atmen fühlt sich doch etwas beklemmend an, ist aber schnell vergessen, sobald wir oben ankommen und in das rot leuchtende Loch des Vulkans blicken können. WOW – geschafft!

    Wieder am Startpunkt der vereisten Fläche angekommen wartet der 3. Umziehakt auf uns: Gasmaske weg, Schneehose und -jacke an, Poposchutz, Schneehandschuhe und alle Wertsachen sicher im Rucksack verstauen, denn ab jetzt rutschen wir in zum Teil vorgebahnten Schnee- und Eiskanälen und im dichten Nebel, der nun aufgezogen ist, den Vulkan herunter. Je nach Untergrund und Geschwindigkeit „mit Plastik = tellerartiges Ding, zwischen die Beine geklemmt“ oder „ohne Plastik = auf unserem Allerwertesten“. Was ein Spaß!!!

    Die letzte Stunde müssen wir dann aber doch noch zu Fuß zurücklegen, da im Sommer leider nur ein verhältnismäßig kleines Stück des Vulkans mit Schnee bedeckt ist. In tiefem sandigen Untergrund sliden wir den restlichen Berg hinunter bis zum Ausgangspunkt. Angekommen im Hostel lassen wir den Tag im Garten mit einer Runde Bier aufs Haus ausklingen und lassen unsere Erlebnisse und Eindrücke zusammen mit dem Guides Revue passieren.
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  • Day 124

    Puerto Varas

    February 23, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 22 °C

    In Puerto Varas erwartet mich ein schönes, ähnlich wie Pucón, etwas touristisches Örtchen mit einem super schönen See mit Blick auf den Vulkan Osorno (bei gutem Wetter) und ein chillges Hostel mit schönem Garten, in dem es sich nach der Vulkantour am Tag davor, die mir immer noch in den Beinen steckt, sehr gut aushalten lässt. Auch hier ergibt sich, wie in Pucón, wieder die ein oder andere Jam-Session, dieses Mal sogar mit Trommeln und Löffeln 😉.

    An meinem dritten Tag kommt eine große Gruppe US-Amis ins Hostel und es stellt sich heraus, dass ich mit meiner Vermutung, dass es sich um Pfadfinder oder so was handelt gar nicht sooo falsch liege 😃. Sie sind auf einem 6-wöchigen Fieldtrip vom Studium, um die Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen. Stolz präsentieren sie mir ihre Entdeckungen, festgehalten in kleinen Notizbüchern mit Beschreibung und entsprechenden Zeichnungen. An meinem letzten Abend gehe ich mit ein 2 dieser Pfadfinder-Jungs und einem Pärchen aus Argentinien etwas trinken und ich muss doch sehr schmunzeln, als diese sogar zum Feiern mit Wandersocken in Wassersandalen, kurzen Treckinghosen und „Pfadfinder-Verein-T-Shirt“ losziehen, da komme ich mir mit Turnschuhen und Jeans ja fast schon overdressed vor haha. Nach einem Pisco Sour und einem überdimensional großen Tequila eröffne ich mit einem dieser Wassersandalen-Jungs die Tanzfläche und wir sind ein klein wenig stolz, als sich ca. 10 Minuten später gesamte Bar auf der Tanzfläche tummelt und mit uns feiert 😊.

    Herausforderungen: Planung meiner weiteren Reise, bei der ich feststelle, dass sich in vielen Orten nicht wirklich viel planen lässt, da Unterkünfte nicht online sind. Also auf welcher Route arbeite ich mich Richtung Süden vor – Sicherheit oder Abenteuer? Ich entscheide mich für Abendteuer entlang der unasphaltierten Fernstraße „Carretera Austral“, die mich auf der chilenischen Seite, vorbei an Fjorden, Gletschern, kleinen Dörfern, uralten Wäldern, Richtung Südpatagonien bringen wird. (Die andere Alternative wäre, nach Bariloche in Argentinien zu fahren, von wo aus eine knapp 30-stündige Busfahrt durch eher karge Landschaften direkt nach Südpatagonien führt.)
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  • Day 127

    Ancud (Chiloé)

    February 26, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 26 °C

    Mit Bus und Fähre geht es auf die Isla Grande de Chiloé, die fünftgrößte Insel des Kontinents. Auf der ca. 45-minütigen Fähre gibt es neben besonderen Vögeln (was genau an denen so besonders ist und wie sie heißen konnte mir mein chilenischer Sitznachbar allerdings auch nicht so genau sagen) auch Seehunde im Wasser zu beobachten.

    Angekommen in Ancud, stelle ich schnell mein Gepäck im Hostel ab und mache einen Ausflug zur Pazifikküste, wo es auf drei kleinen Inseln, um die wir eine Bootstour machen, Magellan- und Humboldtpinguine zu sehen gibt. Danach schaue ich mich noch ein wenig in dem süßen Ort Ancud um, dessen Häuser mir wie ein Mix zwischen deutschen Landhäusern und südamerikanischen Wellblechhütten vorkommen. Anschließend gehe ich mit zwei Mädchen, die ich im Bus nach Ancud kennengelernt habe, essen.

    Herausforderungen: Mich von Horrorgeschichten über Gewaltverbrechen an herumreisenden Frauen in Südamerika nicht zu sehr verunsichern und herunterziehen lassen.
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  • Day 128

    Cucao (Chiloé)

    February 27, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 22 °C

    Hallo Cucao, du kleines idyllisches Dörfchen. So klein hätte ich mir dich gar nicht vorgestellt 😃. Wie gut, dass ich bei meinem Zwischenstopp in Castro nochmal was zu essen geschnappt und genügend Bargeld dabeihabe, denn nach Supermarkt und Geldautomat sieht es hier nicht gerade aus.

    Und los geht die Suche nach einer Unterkunft. Fest entschlossen klappere ich sämtliche Restaurants und Häuser ab, an denen ich ein Schild mit Cabaña und Hospedaje sehe. Nachdem das erste doch nur ein Restaurant ist, das zweite und dritte mir zu teuer sind finde ich ein Restaurant, welches Zimmer vermietet, meinen Geldbeutel entspricht und sogar mit Frühstück ist. Jippiii 😊. Wie ich kurz später feststelle, hat die Unterkunft nur leider kein WLAN und irgendwie auch kein warmes Wasser, was für zwei Tage aber zu verkraften ist.

    Chiloé wird auch Isla verde (grüne Insel) genannt. Und ja, es ist hier tatsächlich sehr grün. Warum? Viel Regen, wie ich auch am eigenen Leib erleben kann. Die ganze Nacht bis mittags am nächsten Tag regnet es wie aus Eimern. So sitze ich zusammen mit dem Hausbesitzer in der Küche, er schlürft seinen Mate-Tee und schaut aus dem Fenster, ich esse das Frühstück, das er für mich gerichtet hat. Wir unterhalten uns ein bisschen über das Wetter und die Musik im Radio. Interessant wie sehr sich der Musikgeschmack älterer Menschen auch über Landesgrenzen hinweg ähnelt, wäre der Sender nicht auf Spanisch könnte man glatt meinen es läuft SWR4.

    Gegen Mittag hat es sich tatsächlich ausgeregnet und ich mache mich auf zum Parque Nacional, in dem die unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten zu entdecken gibt, auf Wegen durch Regenwald und Strand- und Dünenlandschaft.

    Abends sitze ich noch ein bisschen mit zwei Chilenen zusammen, die in einem anderen Hostel arbeiten, probiere den chilenischen Wein, nutze das Internet und versuche mich auf Spanisch zu unterhalten, wobei sich die „Unterhaltung“ ab einem gewissen Zeitpunkt in eine Art „Chat“ in Google Translate entwickelt 😃.

    Herausforderungen: Bisher war es so, dass die meisten Leute besser Englisch sprechen als ich Spanisch. So langsam wendet sich das Blatt, nur leider nicht, weil sich mein Spanisch von heute auf morgen dermaßen verbessert hat, sondern weil hier niemand mehr Englisch spricht 😃. Das macht die Suche nach Unterkünften usw. noch ab abenteuerlicher und erfordert ein gewisses Talent in Pantomime 😉.
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  • Day 130

    Quellón (Chiloé)

    March 1, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 28 °C

    Ankommen, Unterkunft suchen (jetzt schon zum zweiten Mal geglückt, ohne mich vorher zu informieren oder etwas zu reservieren – jippiii!), Proviant einkaufen, nochmal einen Batzen Geld abheben, weil es entlang der Carretera Austral wohl kaum Geldautomaten geben soll, endlich mal wieder Internet, endlich mal wieder (lau)warm duschen 😊! Kurz schlafen. Auf die Fähre, fertig, los!

    Herausforderungen: Hauptnahrungsmittel der letzen Tage (aufgrund von Unterkünften ohne Küche): Käsebrötchen, Kekse und Empanadas – gesund ist anders.
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  • Day 131

    Chaitén

    March 2, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 13 °C

    In Chaitén angekommen, tun wir uns, Marie aus Österreich, die ich auf der Fähre kennenlerne, und ich, mit einem chilenischen Pärchen und einem Schweitzer für die Unterkunftssuche zusammen. Zusammen verbringen wir auch die nächsten zwei Tage.
    Unser erster Versuch, zum etwa 30-40 km entfernten Nationalpark „Parque Pumalín“ zu gelangen verläuft eher weniger erfolgreich 😃. Wir laufen etwa eine halbe Stunde an der Straße entlang, doch unsere Hitchhike-Versuche scheitern – vielleicht, weil wir schon komplett nass vom Regen sind und so beschließen wir, uns wieder auf den Rückweg zu machen. Immerhin werden wir auf dem Rückweg ein Stückchen mitgenommen 😊.

    Nächster Tag: Nationalpark, Versuch Numero zwei. Eigentlich sollte es einen Bus zwischen 7 und 8 Uhr geben. Zwei Franzosen, die etwa eine halbe Stunde vor Marie uns mir losziehen sind, als wir am Busterminal ankommen, schon weg und wir vermuten, dass sie diesen angeblichen Bus erwischt haben. Also begeben wir uns zur Straße zum Trampen. Für die ersten 20 km finden wir schnell ein Auto, das uns mitnimmt. Auf dem Weg überholen wir die Franzosen, die sich wohl doch auch zu Fuß auf den Weg gemacht haben. Als wir abgesetzt werden fahren die Franzosen wiederum an uns vorbei, aber auch nicht viel weiter, sodass wir uns mit ihnen zusammentun und kurz später von dem chilenischen Pärchen, welches sich eine halbe Stunde nach uns auf den Weg gemacht hat, eingeholt werden. Gemeinsam bekommen wir einen Lift auf der Ladefläche eines Baustellenfahrzeugs und kommen schließlich nach etwa einer Stunde alle gemeinsam am Ausgangspunkt des Vulkan Chaitén an.

    Dort erwartet uns ein Jurassic-Park-Ambiente mit riesigen Mammutblattpflanzen, saftig grünen Wegen inmitten abgestorbener Bäume, die bei dem überraschenden Ausbruch des Vulkans im Jahr 2008, bis zu welchem niemand wusste, dass es sich überhaupt um einen aktiven Vulkan handelt, durch die Hitze zerstört wurden. Das Dorf Chaitén wurde damals von einer etwa 15 cm hohen Ascheschicht bedeckt und durch etliche Erdbeben im Zuge des Vulkanausbruchs weitestgehend zerstört. Ein Weg, der fast überwiegend aus ziemlich hohen Baumstamm-Stufen besteht, führt und ca. 800 Höhenmeter auf den Vulkan. Anschließend trampen wir zu zwei weiteren Treckingwegen, die uns durch Regenwald zu Wasserfällen und 3000 Jahre alten Bäumen führen.

    In unserem Hostel haben wir nach diesem anstrengenden Tag einen geselligen Abend mit gemeinsamem Kochen und Melón con vino – einer Art Honigmelone, ausgehöhlt und gefüllt mit Wein, die in unserer Rund herumgereicht wird wie den Wein beim Abendmahl 😃.

    Nächster Tag: Versuch, Fahrräder auszuleihen. Erste Anlaufstelle hat keine Fahrräder mehr, zweite Anlaufstelle geschlossen, warum auch immer, dritte Anlaufstelle geschlossen, die vierte Anlaufstelle hat keine Fahrräder aber weiß, wo der Mann von der zweiten Anlaufstelle wohnt, bringt uns zu seinem Haus und klingelt ihn wach. Mit dem Fahrrad fahren wir entlang der Carretera Austral (glücklicherweise auf einem asphaltierten Abschnitt) in den südlichen Bereich des Nationalparks für einen weiteren kurzen Track. In Summe macht das dann knapp 60 km auf einem steinharten Fahrradsattel, an den wir beim Laufen und Sitzen auch noch ein paar Tage danach erinnert werden.

    Herausforderungen: Geduld – Öffnungszeiten und Busabfahrtszeiten sind nur grobe Richtlinien; körperliche Anstrengung – ein bisschen mehr Sport in den Wochen vor der Reise hätte nicht geschadet; sehr begrenztes Lebensmittelangebot ohne Preisauszeichnungen, welches wir uns zum Kochen täglich jeweils aus vielen unterschiedlichen Minimärkten zusammensuchen.

    Travelmate: Marie (Österreich)
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