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- Day 7
- Saturday, May 31, 2025 at 5:00 PM
- 🌬 25 °C
- Altitude: 8 m
TurkeyAyvalık39°10’9” N 26°46’5” E
der siebte Tag

Reisetagebuch – Tag 7:
Endspurt in die zweite Heimat
Die Nacht war ruhig. Sehr ruhig. So ruhig, dass wir fast vergessen hätten, dass wir in einem Wohnmobil schlafen und nicht in einem Luxushotel in den Bergen. Bis... ja, bis der Hahn vom Nachbarhof seine Solo-Karriere gestartet hat. Punkt 04:00 Uhr. Als wäre er bei der Deutschen Bahn angestellt – pünktlich auf die Minute. Und als ob das nicht reicht, legte er um 05:00 Uhr und 06:00 Uhr gleich nochmal nach. Man munkelt, er hätte einen Wecker.
Aber was soll's – wir mussten sowieso raus aus den Federn. Heute war Endspurt!
Der letzte Reisetag, der letzte Abschnitt auf unserer kleinen Deutschland-zu-Türkei-Odyssee.
Nach einer wirklich erfrischenden Dusche – selten so saubere Sanitäranlagen erlebt – rollten wir auch schon los. Noch 30 Kilometer bis zur Grenze, und die Aufregung war fast mit Händen zu greifen. Der Magen meldete sich nicht wegen Hunger, sondern mit dem typischen "Was kommt jetzt wieder?"-Gefühl. Aber dann: Überraschung! Alle Zöllner waren ausgesprochen freundlich. Kurzer Blick ins Wohnmobil, ein Lächeln für uns, ein Streicheln für Goldie unseren vierbeinigen Copilot – und schon kam der Wunsch: „Gute Fahrt!“
460 KM lagen noch vor uns. Wir fuhren die Kostenfreie Strecke, da die auch sehr schön und gut zu fahren ist. Entlang der Straße sind viele Verkaufstände zu sehen.
Dann kam ein echtes Highlight: die 1915 Çanakkale-Brücke. Diese gigantische Konstruktion ist nicht nur beeindruckend, sie ist ein Weltrekordhalter: Mit einer Mittelspannweite von 2.023 Metern ist sie die längste Hängebrücke der Welt! Eröffnet wurde sie im März 2022, und der Name erinnert an den historischen Sieg der Osmanen im Jahr 1915. Die Brücke verbindet nicht nur Europa mit Asien, sondern auch Technik mit Ästhetik – ein wahres Meisterwerk. Man kommt sich fast ein bisschen klein vor, wenn man da drüber fährt… oder zumindest sehr beeindruckt.
Kaum die Brücke überquert, ging’s durch zwei weitere Neuheiten auf unserer Route: den Assos- und den Troja-Tunnel. Beide wurden erst kürzlich fertiggestellt und machen die Fahrt entlang der türkischen Ägäisküste deutlich entspannter. Statt kurviger Bergstraßen nun schnurstracks durch den Fels. Und: Während man durch den Troja-Tunnel fährt, kann man sich ja fast vorstellen, wie sich die alten Griechen gefühlt haben müssen – nur dass wir keinen hölzernen Gaul dabei hatten, sondern unser treues Womo.
Der Verkehr? Ruhig. Das Wetter? Immer besser. Die Stimmung? Fantastisch – mit jeder Kurve ein Stück näher am Ziel.
Und dann war es soweit: Punkt 17:00 Uhr rollten wir auf unseren Parkplatz ein. Zuhause. In unserer zweiten Heimat. Ein tiefer Atemzug, ein zufriedenes Lächeln, und dieser eine Gedanke:
„Ankommen ist das schönste Abenteuer.“Read more