2025 Sommer in der Türkei

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    26. juni, Tyrkiet ⋅ ☀️ 34 °C

    🗓️ Reisetagebuch – Zwischen Alltag, Abenteuer und einer Hängematte im Meer

    Lange nichts von mir hören lassen?
    Tja… das liegt daran, dass der große Abenteuerzirkus „Wohnmobil auf Europa-Tour“ gerade Pause hat – und stattdessen der ganz normale türkische Wahnsinnsalltag in der Villa Sevgi eingezogen ist.

    Denn wer denkt, in einem Ferienhaus lebt es sich wie in einem Spa-Resort, der hat vermutlich noch nie eigenhändig eine Waschmaschine in den ersten Stock gewuchtet oder bei 37 Grad einen Betonboden geschrubbt. Willkommen in meinem Leben!

    Ein Tag wie jeder andere… fast

    Früh aufstehen, Betten machen, Morgentoilette. Klingt nach Hotel? Ist aber nur, weil ich morgens meine eigene Putzfrau bin.
    Dann der erste Kaffee – heiliger Moment der Stille. Kurz danach geht’s mit Goldie raus zum Gassi-Ritual.

    Begleitet werde ich dabei von meiner ganz persönlichen Hunde-Security – den Straßenhunden unserer Siedlung. Immer schön neben, vor und hinter mir. Ob sie mich bewachen oder nur hoffen, dass ich etwas Essbares verliere, sei dahingestellt.

    Gassi-Gehen? Naja, eher Müllsammeln mit Bewegung.
    Denn: Der Strand ist oft übersät mit leeren Bierflaschen, Schnapsbuddeln, Zigarettenschachteln, Plastikverpackungen und anderen Hinterlassenschaften der nächtlichen Dorfjugend.
    Ich also, bewaffnet mit Müllzange und Sack, wie eine Mischung aus Hausmeister Krause und Robinson Crusoe, der versucht, seine Insel aufzuräumen.

    Zurück daheim – der Frühstücks-Marathon

    Katzen füttern. Goldie füttern. Wir frühstücken irgendwann zwischendrin auch – meist im Stehen.
    Bis dahin ist es meist schon so heiß, dass selbst unsere Motivation schmilzt.

    Aber: Ein Haus hat immer was zu tun. Wer das nicht glaubt, darf gern mal unsere To-Do-Liste anschauen.
    Da steht immer irgendwas drauf wie:

    Wäsche waschen

    Wäsche aufhängen

    Wäsche abhängen

    Wäsche wieder waschen (Hund hat drauf gepinkelt)

    Kleinteile reparieren

    Spülmaschine ausräumen

    Kochen (auch für Vierbeiner)

    Einkaufen

    Nochmal einkaufen (weil wieder die Hälfte vergessen)

    Treppe rauf

    Treppe runter

    Treppe nochmal rauf (weil was vergessen)

    …und natürlich: Garten gießen, Pflanzen betüddeln und Blumen gut zureden, damit sie nicht eingehen.

    Das Meer, die Vandalen und die Sache mit dem fliegenden Sonnenschirm

    Eines Morgens kommt mein Nachbar. Er sieht aus, als hätte er eine schlechte Nachricht – und genau so klingt es auch:

    „Dein Sonnenschirm liegt im Meer. Mit Hängematte.“

    Ich? Schockstufe Orange.
    Was war passiert?
    Irgendwelche nächtlichen Gestalten, betrunken, gelangweilt oder einfach zu doof für Zivilisation, haben unseren selbstgebauten Sonnenschirm samt Hängematte zerstört und ins Meer geworfen.

    Ich also runter an den Strand, Schirmteile aus dem Wasser gezogen, Hängematte gerettet, geflucht wie ein Pirat nach einem Zahnarztbesuch.

    Aber dann kam mein Retter: Mehmet, mein Schweißprofi.
    Abends, bei Flutlicht und mit einem Bier in der Hand, hat er den ganzen Kram wieder zusammengeschweißt. Jetzt steht der Schirm wieder. Nicht schöner, aber kampferprobt!

    Neuzugang im Haus – Waschmaschine Deluxe

    Unsere alte Waschmaschine? Hat treu gedient, aber war am Ende.
    Jetzt gibt’s eine neue – mit allem Zipp und Zapp, 1000 Schleudertouren und vermutlich WLAN (was ich nie brauchen werde).

    Die alte wird jetzt zur Tierwäschemaschine degradiert. Katzendecken, Hundekissen, Mini-Teppiche… sie hat jetzt ihren eigenen schmutzigen Job.
    Die neue? Arbeitet wie eine Eins. Wenn ich ganz leise bin, glaube ich, sie schnurrt vor Freude.

    Karl-Heinz hat geknarzt – aber er lebt noch!

    Mein treuer Karl-Heinz, unser Wohnmobil-Veteran, hat sich nach der Europa-Tour bei mir beschwert. Mit Knarrgeräuschen, Quietschen und dem dezenten Hinweis: „Ich bin müde, mach mal was!“

    Also: ab in die Werkstatt zu Salih, meinem Kfz-Guru.
    Diagnose: Die Stabigummis sind am Ende. Kein Wunder, bei der Schlepperei durch Südosteuropa und Serpentinen, die eher für Ziegen als für 3,5 Tonnen gedacht sind.

    Salih hat’s gerichtet. Zwei Tage Arbeit, Ersatzteile, viel Fluchen – und Karl-Heinz fährt jetzt wie ein junger Hüpfer.
    Rechnung: 240 Euro. Ich hab vor Freude fast selbst gequietscht.

    Aber damit nicht genug!
    Dann noch Spureinstellung. Nicht bei irgendeinem Superbetrieb, sondern bei einem unscheinbaren Reifenhändler ums Eck, der aussieht wie ein ausrangierter Hühnerstall – aber drin: Hightech!

    Zwei Stunden später war Spur und Sturz perfekt eingestellt. Ich frage vorsichtig:
    „Was bin ich schuldig?“
    Antwort:
    „750 Lira, aber 700 reicht auch.“
    Ich: „Wie bitte? 15 Euro?“
    Er: „Ja. Ist doch nur einstellen.“
    Ich liebe dieses Land.

    Fazit dieser Woche:

    Das Leben ist nicht jeden Tag voller Abenteuer. Manchmal ist es Wäsche, Müll, Schweißgerät und eine Katze, die in die neue Waschmaschine kotzt.

    Aber wenn man Glück hat,
    – schweißt ein Freund dein Leben wieder zusammen,
    – schnurrt deine neue Waschmaschine treu im Hintergrund,
    – fährt dein Karl-Heinz wieder wie frisch aus dem Werk,
    – und du stehst abends am Meer, mit Sand zwischen den Zehen
    …und weißt: Das ist dein ganz normales Paradies.
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  • Der elfte Tag

    4. juni, Tyrkiet ⋅ 🌙 23 °C

    Von Kuddelsuppe, Marktschlachten und einem Schuster

    Punkt 09.00 Uhr – der frühe Vogel fängt den Wurm, sagt man. In unserem Fall: der frühe Vogel fängt die Kuddelsuppe! Also rein ins Dorf, das Herz noch ein wenig müde, aber der Magen hellwach. Wie jeden Mittwoch begann unser Tag mit dem traditionellen Frühstück: der heiligen, heißgeliebten, innigst verehrten Kuddelsuppe. Ich schmatze schon, bevor der Löffel überhaupt den Teller berührt. Auch Frauchen schlürft glücklich – aber Mama? Die schob den Teller mit dem Gesichtsausdruck einer mittelalterlichen Nonne, die zum ersten Mal einen Stripclub betritt, beiseite.
    „Lieber verhungern“, murmelte sie

    Danach ging’s ins Dorf
    Mamas Handtasche war kaputt – der Reißverschluss klemmte. Also ab zum Schuhmacher unseres Vertrauens. Ein echtes Original, dieser Mann: Mit ölverschmierten Fingern, Herz auf der Zunge und einer Nähmaschine, die wahrscheinlich schon Osmanenstiefel genäht hat. Mama war schockverliebt in das uralte Ding – der Schuhmacher schockverliebt in Mama. Win-win, könnte man sagen.

    Ich brauchte Einlagen und dafür hatte der gute Mann zwischen zwei Lebensgeschichten auch noch Zeit. Seine Werkstatt war halbes Museum, halber Improvisationstheater-Saal – das bewies auch die nächste Kundin.

    Sie wollte an ihrer Handtasche den Gurt verlängert haben. Der Meister nickt, nimmt den schwarzen Gurt… und näht mit weißem Faden.

    „Warum denn weiß?!“, empört sich die Dame.

    Der Schuster, völlig gelassen, greift zur Schuhcreme: „Ist jetzt schwarz.“
    Die Dame sichtlich nicht zufrieden.
    Ihr Mann fragt, was es kostet.
    Der Meister winkt ab: „Gib, was du willst.“
    Der Mann gibt 100 Lira.
    Der Schuster gibt 50 zurück: „Zu viel.“

    Am Ende lachen alle.

    Fazit: Der Reißverschluss läuft wieder, ich laufe auch wieder – und Mama denkt jetzt ernsthaft über eine zweite Karriere als Schuhmachergattin nach.

    Nun ging's direkt ins Markttreiben, wo Altinova mittwochs zur bunten Bühne des Lebens wird. Obst türmt sich wie kleine Regenbogenberge, Gemüsestände schreien um die Wette („Domates! Taze domates!“), Käse duftet in allen Schattierungen von mild bis schockierend, und die Fischauslage sieht aus, als sei sie frisch aus einem Meerjungfrauendorf entführt worden.
    Wir kauften ein wie die Weltmeister: Käse und Fisch für uns, Fleisch für die Hunde, Oliven, Auberginen, Brot, – und vieles mehr

    Zu Hause angekommen – kurz Goldi geschnappt für eine Runde Gassi (sie guckt mittlerweile schon beleidigt, wenn man nicht fragt: “Gassi?“), dann die Einkäufe verräumt, einen schnellen Kaffee inhaliert – und schon ging's weiter: Mama und Sevgi zum Friseur kutschiert.
    Mama war skeptisch. Doch als wir sie später wieder abholten, strahlte sie wie ein Teenager nach dem ersten Date. Frisiert, geföhnt und mindestens zehn Jahre jünger.
    „Jetzt sagen alle, sie sieht jünger aus als du“, meinte Frauchen trocken. Frechheit.

    Ich nutzte die Zwischenzeit, um bei Meister Salih in die Werkstatt zu schauen. Der knarzende Sound aus dem Fahrwerk – nicht das Brüllen eines Drachens, sondern nur ein paar müde Gummis, die seit Wochen um Gnade winseln. Teile sind bestellt, Reparatur nach den Feiertagen. Salih, der Allwissende, tippte sich zum Abschied an die Stirn und sagte:
    „Ein Auto ist wie ein Mensch. Wenn’s knarzt, will es Aufmerksamkeit – oder Öl.“

    Dann noch schnell Holzkohle besorgt und heimgeflitzt, die Mädels eingesammelt, und dann? Pause. Kurz. Sehr kurz. Denn kaum lagen wir auf dem Sofa, stand ich auch schon wieder draußen am Grill. Der Fisch – frisch vom Markt – zischte auf dem Rost, das Grillgemüse daneben drehte sich wie Models auf dem Laufsteg.

    Es war ein Gedicht. Ein Gedicht mit Knoblauch.

    Dazu ein Glas Raki, der Blick über den Garten, die Hunde dösend, Mama mit neuer Frisur, Sevgi lachend, Frauchen zufrieden.
    Und ich? Ich glaube, ich war einfach… glücklich.
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  • Der zehnte Tag

    3. juni, Tyrkiet ⋅ ☀️ 27 °C

    Reisetagebuch – Tag 10
    Friseur, Garten-Gymnastik und mediterrane Abendstimmung auf Cunda

    Heute Morgen ging es endlich wieder zum Friseur – endlich! Ich sag’s euch: Wenn man das erste Mal nach Wochen wieder auf diesem magischen Drehstuhl Platz nimmt und einem Tee gereicht wird, ist das fast wie in einem Wellnesshotel mit Schere. Einmal rundum verwöhnt werden: Haare schnipp, Haare wasch, Rasur deluxe, Augenbrauen zackzack, Ohren- und Nasenhaare weggezaubert – inklusive einer Massage, bei der ich fast in Trance gefallen bin. Kopf, Schultern, Arme, Hände – ich war kurz davor, auch noch die Füße auf den Tisch zu legen. Das Beste? Der Preis: Nicht mal 10 Euro! Da zahlst du in Deutschland mehr für den Kaffee, den du währenddessen nicht bekommst.

    Wieder zu Hause angekommen – Zack! – Überraschung: Der Gärtner ist da! Und zwar nicht nur da, sondern auch schon mittendrin, statt nur dabei. Rasenmäher brummt, Unkraut fliegt, und unsere kleinen Bäumchen bekommen den Sommerschnitt verpasst. Ich hätte mich ja einfach auf den frisch gemähten Rasen legen können, Füße hoch, Wassermelone in der Hand… aber wie sieht das denn aus? Da ackert der arme Mann, während ich mir die Sonnencreme in die Kniekehlen schmiere? Geht nicht. Also helfe ich, indem ich Gartenmöbel hin- und herräume. Warum? Weiß ich auch nicht genau. Irgendwas muss man ja machen, um beschäftigt auszusehen.

    Apropos Wassermelone: Die gab’s zwischendurch tatsächlich. Kalt, saftig, der Inbegriff von Sommer. Und weil Mama nie still sitzen kann – sie hat wahrscheinlich eine kleine Solaranlage eingebaut – hat sie uns mit einem Aprikosen-Joghurt-Kuchen überrascht. Ein Traum! Mein Schatz war derweil irgendwo im Haus im logistischen Einsatz: Dinge von A nach B tragen. Wohin genau? Unklar. Aber beschäftigt sah es aus.

    Goldie – unsere vierbeinige Sonnenanbeterin – lag derweil dekorativ in der Sonne und beobachtete uns mit dem Ausdruck eines Wesens, das tief im Inneren weiß, dass es das Leben verstanden hat. Ich nenne es: Hundeyoga in Stufe Zen.

    Draußen knallt die Sonne inzwischen wie auf Bestellung. 30 Grad und kein einziges Wölkchen – hier ist nicht bald Sommer, hier ist Sommer mit Ausrufezeichen.

    Abends auf Cunda Adası – oder: Wo der Sommer Urlaub macht

    Am Abend haben wir uns dann ins Auto geschwungen und sind nach Cunda Adası gefahren – ein echtes Kleinod vor der Ägäisküste bei Ayvalık. Cunda, offiziell Alibey Adası genannt, ist mit einer Brücke vom Festland erreichbar und fühlt sich trotzdem an wie eine andere Welt. Pflastersteine knirschen unter den Sandalen, Bougainvillea hängt über verschnörkelten Balkonen, und überall riecht es nach gegrilltem Fisch, Meeresluft und ein bisschen Rosmarin.

    Wir haben uns durch den Hafen treiben lassen, vorbei an kleinen Cafés, Souvenirläden, Fischrestaurants mit rot-weiß karierten Tischdecken, Katzen auf Stühlen und flanierenden Einheimischen. Die Saison hat noch nicht richtig begonnen – wunderbar! Keine Selfiesticks im Nacken, keine überfüllten Tische. Nur wir, das Plätschern des Wassers, ein leichter Wind und die leise Musik aus den Tavernen. Ein Ort wie gemacht für den Urlaub im eigenen Film.

    Später dann noch ein Eis für Mama – Schokolade, Karamell, was sonst? – und ein stilles Versprechen: Hier kommen wir bestimmt noch oft her.

    Fazit des Tages: Frisch frisiert, durchgeschwitzt, satt und glücklich. Goldie hat immer noch nichts gemacht, aber sieht dabei sehr zufrieden aus. Und wir? Freuen uns schon auf morgen. Denn wer weiß, was der nächste Sommertag bringt?
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  • der neunte Tag

    2. juni, Tyrkiet ⋅ ☀️ 26 °C

    🗓️ Reisetagebuch – Der Tag, an dem mein Herz wieder komplett wurde

    05:30 Uhr – Der Tag beginnt!
    Der Wecker reißt mich erbarmungslos aus dem Tiefschlaf. Riiiiing! Kein Schlummern, kein Diskutieren – heute ist kein normaler Tag. Heute kommt SIE zurück! Mein Lieblingsmensch. Mein Frauchen. Meine Chefin (wenn sie es liest).

    Im Türkischen sagt man in solchen Momenten: „Gözüm aydın“ – „Mein Auge ist hell“, was so viel bedeutet wie: „Endlich! Du bist wieder da!“ Und ja, meine Augen glänzen – vielleicht vom Schlafentzug, vielleicht vor Freude. Wahrscheinlich beides.

    Kaffee, Dusche, Hund – Mission läuft!
    Schnell ein Kaffee, heiß und stark wie das Leben selbst. Unter die Dusche gesprungen, Katzen ignoriert, Goldie geschnappt – Gassi muss sein. Der Hund weiß noch nicht, was ihn heute erwartet. Spoiler: Freudentänze.

    Dann ab ins Auto und mit vor Aufregung schwitzenden Händen ab zum Busbahnhof. Punkt 07:00 Uhr, wie ein Schweizer Uhrwerk, rollt der Bus aus Istanbul ein. Fast 500 Kilometer, aber pünktlich auf die Minute – wer hätte das gedacht? (Deutsche Bahn, schaut bitte weg.)

    Wiedersehen mit Herzklopfen
    Und da ist sie! Müde, aber mit diesem typischen, unnachahmlichen Lächeln, das mir jedes Mal die Knie weich werden lässt. Ich bin eigentlich kein sentimentaler Typ… aber okay, heute schon.

    Frühstück auf Türkisch – mit Kuddeln!
    Wir fahren direkt ins Dorf. Der Magen knurrt. Was jetzt kommt, würden viele Deutsche mit einem angewiderten „Bäääh“ quittieren: İşkembe Çorbası – Kuttelsuppe. Ein Nationalgericht, traditionell zum Frühstück.
    Für uns: flüssiges Gold. Für andere: kulinarischer Alptraum. Aber hey – you only live once, oder?

    Wieder zu Hause – ein tierisches Willkommen
    Zu Hause angekommen geht das Begrüßungsritual in die zweite Runde: Mama umarmen, Goldie überschlägt sich vor Freude – im wörtlichen Sinn. Danach warten schon die Katzen und Straßenhunde, alle mit diesem Blick:
    „Na, endlich. Glaubst du, wir haben hier Urlaub gehabt?“

    Hausarbeit mit vereinten Kräften
    Jetzt heißt es: Alles, was liegengeblieben ist, aufholen! Und das ist… einiges.
    Der Fernsehtechniker war zwischenzeitlich da – alle Fernseher laufen wieder. Ob das jetzt gut oder gefährlich ist, wird sich zeigen.
    Der Gärtner? Tja… mal wieder nicht gekommen. Ich hab's kurz selbst überlegt, aber dann ganz schnell wieder verworfen. Die Motivation war da – aber sie hat sich dann zum Nachbarn verzogen. Vielleicht morgen.

    Einkaufen – oder das, was davon übrig blieb
    Ich war einkaufen. Dachte ich. Zuhause festgestellt: Hälfte vergessen. Also nochmal los.
    Im Dorf war die Hölle los – alle Geldautomaten umlagert von Rentnern. Monatsanfang = Rente ist da. Und weil nächste Woche das große Schlachtfest (Kurban Bayramı) ansteht, gibt’s noch Feiertagsprämie obendrauf.

    Die Landrentner – echte Profis in Bargeldlogistik – heben alles ab. ALLES. Vertrauen in Banken? Eher mäßig. Vertrauen in Matratzen? 100 Prozent.

    Zum Friseur wollte ich auch… dachte ich
    Kurz am Friseurladen vorbei – aber nix da. Völlig überfüllt. Rentner frisch rasiert für’s Fest. Ich? Morgen dann. Vielleicht. Wenn das Universum will.

    Kleiner Erfolg: Der neue Gartenschirm
    Immerhin hab ich den neuen Gartenschirm aufgebaut. Ohne Verletzungen, ohne Fluchen. Rekordverdächtig!

    Abendroutine mit Publikum
    Die Katzen und Hunde – wieder mit ihren Oscar-reifen „Wir sind verhungert!“-Blicken – wurden erneut gefüttert. Ich schwöre, manche von denen können ein Kilo Trockenfutter in zwei Minuten wegatmen. Vorwurfsvoll schauten sie mich trotzdem an. Wahrscheinlich wegen der Serviertemperatur.

    Sonnenuntergang deluxe – mit göttlicher Gesellschaft
    Dann, zur Krönung des Tages, bin ich an den Strand. Sonnenuntergang schauen. Einfach nur sitzen, atmen, die Seele baumeln lassen.

    Und dann…
    kam Gott.

    Setzt sich einfach neben mich. Kein Blitz, kein Donner. Ganz still.

    Nach ein paar Minuten – ich hab’s lange genug ausgehalten – frage ich zaghaft:
    „Gott, was machst Du hier?“
    Er schaut erst mich an, dann den Sonnenuntergang.
    Dann sagt er ruhig:
    „Home Office, mein Sohn.“

    Fazit des Tages:
    Leben ist manchmal chaotisch, laut, lustig, voller Tiere und vergessener Einkäufe. Aber wenn dein Lieblingsmensch zurück ist – dann ist alles wieder gut.
    Und wenn selbst Gott im Home Office arbeitet… dann darf ich auch mal auf der Couch liegen und nix tun.
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  • Der achte Tag

    1. juni, Tyrkiet ⋅ ☀️ 25 °C

    Tagebuch eines Pendlers:
    Ankommen ist das schönste Abenteuer (… aber auch das anstrengendste)

    31. Mai – Schwitzen & Chicken Wings

    Ankommen ist ja angeblich das schönste Abenteuer. Sagen die Leute. Ich sage: Ankommen ist wie ein Muskelkater mit Jetlag, nur ohne die glamouröse Urlaubsbräune.

    Heute also: Heimkehr aus dem großen Roadtrip. Karl Heinz (unser treues Wohnmobil) hat uns sicher durch die Länder geschaukelt, aber jetzt stand er schnaufend in der Einfahrt, bereit zum Ausladen. Was bedeutet: Ich bin wieder Esel.

    Was vor einer Woche liebevoll, strategisch und mit Tetris-Meister-Genauigkeit in Karl Heinz eingeladen wurde, musste heute wieder raus. Also: Rein ins Womo – bepackt wie ein Himalaya-Träger – raus aus dem Womo – durch den halben Garten – rein ins Haus – abstellen – und zack: Retour! Und wieder von vorne. Ich habe heute mehr Schritte gemacht als jeder ambitionierte Fitnesstracker erlaubt.

    Drinnen dann das übliche Chaos: Koffer öffnen, Sachen fliegen rum, irgendwer schreit nach Waschmittel, irgendwas riecht nach Ziegenkäse (war aber nur ein vergessenes Paar Socken – Gott hab sie seelig).

    Zwischendrin: Technik-Detektivarbeit im Gästezimmer. Fernseher geht nicht. Warum? Keine Ahnung. Der zweite im anderen Gästezimmer? Auch tot. Super. Ich fühle mich wie in einer RTL-Doku über verfluchte Häuser. Nur ohne Kamera und ohne Geld.

    Kurz darauf: Gärtner anrufen – „Warum ist hier eigentlich seit Wochen nichts gemacht worden?“ Antwort: „Ich hatte keine Zeit.“ Aha. Kommt morgen. Na bravo. Ich geh dann schon mal mit der Machete in den Garten. Vielleicht finde ich Indiana Jones.

    Die Nachbarn kommen rüber – freundlich wie eh und je:
    „Hoş Geldiniz!“
    „Nasılsın?“
    „İyimisin?“
    Ich antworte freundlich, schweißgebadet, mit einem irritierten Lächeln und dem Geruch von Ziegenkäse in der Nase.

    Weiter auspacken. Der Katzen-Kratzbaum will zusammengebaut werden. Immerhin eine klare Aufgabe. Katzen gucken interessiert zu, helfen aber null. Wie immer.

    Mama steht derweil am Wäscheberg, heldenhaft, mit einer Ausdauer, die olympisch sein sollte. Ich glaube, die Waschmaschine ist heute kurz vorm Abheben. NASA würde neidisch werden. Frauchen sagt sowieso, da muss ne neue her.

    Dann: Terrasse aufräumen, Außenküche schrubben. Ich entdecke unter einem Haufen Plastikgeschirr ein Insekt, das wahrscheinlich schon eigene Steuerbescheide bekommt.

    Später: Tiere füttern. Katzen bekommen ihre Pastete, die Hunde ihr Premiumtrockenfutter, wir… naja, Chicken Wings im Airfryer. Man wird bescheiden.

    Aber das Beste kommt morgen: Frauchen kehrt zurück!
    Sie war noch in Istanbul, während ich mit Goldi und Mama quer durch den Balkan getuckert bin. Einen ganzen Monat haben wir uns nicht gesehen. Ich hoffe, sie erkennt mich noch. Die Haare sind länger, der Bauch größer, die Laune irgendwo zwischen „Freude“ und „leichter Burnout“. Aber hey: Ich freu mich riesig.

    Morgen gibt’s dann vielleicht mal einen Tag ohne Auspacken. Vielleicht.
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  • der siebte Tag

    31. maj, Tyrkiet ⋅ 🌬 25 °C

    Reisetagebuch – Tag 7:
    Endspurt in die zweite Heimat

    Die Nacht war ruhig. Sehr ruhig. So ruhig, dass wir fast vergessen hätten, dass wir in einem Wohnmobil schlafen und nicht in einem Luxushotel in den Bergen. Bis... ja, bis der Hahn vom Nachbarhof seine Solo-Karriere gestartet hat. Punkt 04:00 Uhr. Als wäre er bei der Deutschen Bahn angestellt – pünktlich auf die Minute. Und als ob das nicht reicht, legte er um 05:00 Uhr und 06:00 Uhr gleich nochmal nach. Man munkelt, er hätte einen Wecker.

    Aber was soll's – wir mussten sowieso raus aus den Federn. Heute war Endspurt!
    Der letzte Reisetag, der letzte Abschnitt auf unserer kleinen Deutschland-zu-Türkei-Odyssee.

    Nach einer wirklich erfrischenden Dusche – selten so saubere Sanitäranlagen erlebt – rollten wir auch schon los. Noch 30 Kilometer bis zur Grenze, und die Aufregung war fast mit Händen zu greifen. Der Magen meldete sich nicht wegen Hunger, sondern mit dem typischen "Was kommt jetzt wieder?"-Gefühl. Aber dann: Überraschung! Alle Zöllner waren ausgesprochen freundlich. Kurzer Blick ins Wohnmobil, ein Lächeln für uns, ein Streicheln für Goldie unseren vierbeinigen Copilot – und schon kam der Wunsch: „Gute Fahrt!“

    460 KM lagen noch vor uns. Wir fuhren die Kostenfreie Strecke, da die auch sehr schön und gut zu fahren ist. Entlang der Straße sind viele Verkaufstände zu sehen.

    Dann kam ein echtes Highlight: die 1915 Çanakkale-Brücke. Diese gigantische Konstruktion ist nicht nur beeindruckend, sie ist ein Weltrekordhalter: Mit einer Mittelspannweite von 2.023 Metern ist sie die längste Hängebrücke der Welt! Eröffnet wurde sie im März 2022, und der Name erinnert an den historischen Sieg der Osmanen im Jahr 1915. Die Brücke verbindet nicht nur Europa mit Asien, sondern auch Technik mit Ästhetik – ein wahres Meisterwerk. Man kommt sich fast ein bisschen klein vor, wenn man da drüber fährt… oder zumindest sehr beeindruckt.

    Kaum die Brücke überquert, ging’s durch zwei weitere Neuheiten auf unserer Route: den Assos- und den Troja-Tunnel. Beide wurden erst kürzlich fertiggestellt und machen die Fahrt entlang der türkischen Ägäisküste deutlich entspannter. Statt kurviger Bergstraßen nun schnurstracks durch den Fels. Und: Während man durch den Troja-Tunnel fährt, kann man sich ja fast vorstellen, wie sich die alten Griechen gefühlt haben müssen – nur dass wir keinen hölzernen Gaul dabei hatten, sondern unser treues Womo.

    Der Verkehr? Ruhig. Das Wetter? Immer besser. Die Stimmung? Fantastisch – mit jeder Kurve ein Stück näher am Ziel.

    Und dann war es soweit: Punkt 17:00 Uhr rollten wir auf unseren Parkplatz ein. Zuhause. In unserer zweiten Heimat. Ein tiefer Atemzug, ein zufriedenes Lächeln, und dieser eine Gedanke:
    „Ankommen ist das schönste Abenteuer.“
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  • der sechste Tag

    30. maj, Bulgarien

    Reisetagebuch – Auf dem Weg zur türkischen Grenze

    Nach einer kühlen und windigen Nacht wurden wir früh morgens vom Hundegebell geweckt – Goldie’s neue Freunde standen schon bereit zum Spielen. Also raus aus den Federn, Kaffee gekocht, Hunde gefüttert, noch ein paar Worte mit den Platzbetreibern gewechselt – und los ging’s. Unser heutiges Ziel: die türkische Grenze.

    Die ersten 150 Kilometer führten ausschließlich über Landstraßen. Leider sahen wir unterwegs viele überfahrene Tiere am Straßenrand – ein bedrückender Anblick. In den Dörfern begegneten uns zahlreiche Straßenhunde und Katzen, aber auch auffallend viele Störche in ihren imposanten Nestern auf den Dächern und Masten.

    Die Route führte entlang der Donau und über Serpentinenstraßen, hinauf bis über die Wolken. Für Karl Heinz kein Problem – mit den neuen Injektoren nimmt er die Berge geradezu im Flug. Und auch die Abfahrt verlief wider Erwarten harmlos – Gott sei Dank.

    Danach lagen noch rund 200 Kilometer Autobahn vor uns. Zwar eintönig, aber deutlich schneller. Gegen 17 Uhr erreichten wir schließlich den Campingplatz Sakar Hills, kurz vor der türkischen Grenze. Der Betreiber stammt aus England und lebt schon seit 18 Jahren hier in Bulgarien.

    Der Platz ist äußerst gepflegt: blitzsaubere Toiletten und Duschen, die Stellplätze sind eben und betoniert, mit Strom- und Wasseranschluss. Davor eine kleine Rasenfläche – perfekt für Tisch und Stühle. Der Campingplatz liegt am Rand eines ruhigen Dorfes. In wenigen Minuten erreicht man den Dorfplatz mit einem kleinen Minimarkt. Dort kauften wir frische Tomaten und Salatgurken.

    Zurück am Platz gab es ein schönes Abendessen. Im Garten nebenan werden gerade Ziegen gemolken. Mama sitzt entspannt in der Abendsonne und liest ein Buch, Goldie schläft friedlich im Gras – und ich? Ich schreibe diesen Eintrag.
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  • Der fünfte Tag

    29. maj, Bulgarien ⋅ 🌬 21 °C

    Rumänischer Morgengruß und bulgarische Kontraste

    Frösche quaken, Vögel zwitschern, irgendwo bellt ein Hund in der Ferne – und die ersten Sonnenstrahlen kitzeln durchs Fenster. So darf ein Tag beginnen! Goldi war schon ganz aufgeregt und freute sich auf den Morgenspaziergang. Also ging’s einmal um den See. Straßenhunde, Angler, schnatternde Enten und gackernde Hühner – für Goldi war es ein Ausflug voller Abenteuer und interessanter Begegnungen.

    Zurück am Wohnmobil: Erstmal frisch machen, dann den ersten Kaffee – so schmeckt der Morgen doppelt gut. Unsere neuen Freunde von gestern waren auch schon wach, und ehe man sich versah, saßen wir wieder beisammen und tauschten Geschichten aus. Goldi machte dabei natürlich wieder die Runde, ließ sich kraulen und erbettelte sich auf charmante Art kleine Leckereien von den Frühstückstischen.

    Bevor wir aufbrachen, noch ein kurzer Besuch bei der Chefin des Campingplatzes – eine herzliche Frau, die Mama gleich mal herzlich abgeknutscht hat. Als Abschiedsgeschenk gab’s zwei Portionen original rumänischen Bohneneintopf mit frischem Brot. Perfekt für unterwegs!

    Dann ging es los – Ziel: Bulgarien. Die Straßen in Rumänien überraschten uns, deutlich besser als in Ungarn. Leider war der Verkehr ziemlich dicht, vor allem viele LKW. Aber unser treuer Karl Heinz zieht zuverlässig seine Bahn. Dank der neuen Injektoren hat er jetzt sogar 3 Liter weniger Verbrauch – das freut das Reisebudget!

    Mama war wieder ganz in ihrem Element, hielt Ausschau nach Natur und Tieren. Leider diesmal keine Bären, dafür aber eine wunderschöne Fahrt entlang der Donau, durch weite Wälder und kleine, fast verwunschene Dörfer. Die Karpaten ließen wir diesmal links liegen, blieben im Flachland. Trotzdem war die Fahrt alles andere als langweilig – es gab einfach zu viel zu sehen.

    An der Grenze dann wieder das prima Schengen Erlebnis, keine Kontrollen, kein Pass vorzeigen, nicht einmal Zöllner waren zu sehen. Die Brücke über die Donau bei Calafat - Widin ist zwar kostenpflichtig – 6 Euro – aber das ist es wert.

    Und dann – Bulgarien. Ein echter Kontrast: Die Straßen deutlich schlechter, auf vielen Parkplätzen türmen sich Müllberge, dafür aber gefühlt hinter jeder Kurve ein Polizeiwagen. Unser Stellplatz für heute liegt in einem kleinen Dorf, das schon bessere Tage gesehen hat. Die Atmosphäre erinnert fast ein wenig an Endzeitfilme à la Mad Max. Aber: Wir stehen im Garten einer deutschen Familie – ganz privat. Die Toilette und Dusche wären im Wohnhaus nutzbar, aber wir sind froh, unsere eigene kleine Wohlfühloase im Wohnmobil zu haben.

    Rund ums Wohnmobil liegen drei oder vier Straßenhunde, alle ruhig, freundlich – und auch Goldi gegenüber sehr entspannt. Vielleicht werden das ja ihre neuen Freunde für die Nacht.
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  • Der vierteTag

    28. maj, Rumænien ⋅ ☁️ 23 °C

    Grenzerfahrungen & Genussmomente – Von Budapest nach Rumänien

    Heute früh in Budapest aufgewacht – ein neuer Tag, ein neues Stück Abenteuer. Der Abschied von der ungarischen Hauptstadt war alles andere als sanft: dichter Verkehr, enge Straßen, ein ständiges Hupkonzert und wagemutige Fahrer, die uns rechts und links überholen. Eine echte Geduldsprobe für Mensch und Maschine. Doch kaum raus aus dem Großstadttrubel, fanden wir endlich, was wir suchten: Ruhe. Die Landstraße war wie ein tiefes Durchatmen – Felder, Weite und kaum Verkehr.

    Gegen Mittag sind wir in einem kleinen Lokal eingekehrt. Gulasch stand auf der Karte – deftig, gut gewürzt und mehr als reichlich. Genau das, was wir nach der stressigen Stadtetappe brauchten.

    An der ungarisch-rumänischen Grenze dann die Überraschung: nichts. Kein Zöllner, keine Kontrolle, keine Schlange. Einfach durchfahren – so einfach kann Europa sein. Schengen macht's möglich. Warum funktioniert das nicht überall so unkompliziert?

    Unser treues Wohnmobil schnurrt wie ein Kätzchen. Kilometer um Kilometer vergeht, bis wir gegen 17 Uhr – eher durch Zufall – einen Campingplatz entdecken. Die Zufahrt: ein holpriger, gut 1,5 Kilometer langer Schotterweg. Wir fragen uns: "Wo sind wir hier nur gelandet?" Doch dann, wie aus dem Nichts, taucht eine kleine Oase auf – mitten in einem See, auf einer Insel: ein gepflegter, fast märchenhafter Platz nur für Camper.

    Die Sanitäranlagen: blitzsauber. Das Restaurant: rustikal, und sehr gemütlich. Die Begrüßung herzlich – die Wirtin spricht
    gutes Deutsch, schenkt uns ein Willkommensgetränk ein und heißt uns wie alte Freunde willkommen.

    Nach und nach treffen weitere Gäste ein: zwei ältere Herren, die einen Männerurlaub ohne ihre Frauen in Rumänien verbringen, ein deutsches Ehepaar mit Tochter, das in Rumänien lebt und arbeitet, ein Schweizer Paar mit Hund und ein italienischer Motorradfahrer. Ein kunterbunter Mix – genau das ist das echte Leben auf Reisen.

    Am Abend versammelt sich die kleine Reisegemeinschaft im Restaurant. Und was dann folgt, übertrifft alle Erwartungen: ein kulinarisches Fest! Als Einstieg ein liebevoll zubereitetes Amuse-Gueule, dazu Pizzabrot, Spaghetti mit Garnelen, perfekt gegrillte Dorade. Und als Krönung: eine Flasche Wein aufs Haus.

    Wir lachen, erzählen, tauschen Geschichten und Lebenspläne. Es ist einer dieser Abende, die man nicht vergisst. Voller Wärme, Menschlichkeit – und dem Gefühl, genau am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein.
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  • Der dritte Tag

    27. maj, Ungarn ⋅ ☀️ 20 °C

    Reisetagebuch mit Karl Heinz

    Von Goldie, Burgen und Budapester Muskelkater
    Datum: 27. Mai 2025

    Heute Morgen mit strahlendem Sonnenschein aufgewacht – endlich! Nach Tagen voller Regenjackenromantik gab's nun blauen Himmel und Goldie-Wetter.
    Goldie (unser pelziger Reisebegleiter auf vier Pfoten) und ich haben uns direkt auf den Weg gemacht und sind einmal um den See gewandert – etwa 3 Kilometer langes Naturkino inklusive verschreckter Angler. Die schienen nicht auf frühmorgendliche Spaziergänger eingestellt zu sein.

    Frisch gelüftet ging’s zurück. Ich ab unter die Dusche auf dem Platz, Mama hat lieber den heimischen Duschkomfort im Wohnmobil genutzt – ganz Diva-like, aber völlig verdient.

    Ursprünglich hatte ich heute Rumänien als Etappenziel im Kopf. Aber dann kam von Mama nur ein leises, leicht theatralisches:
    „Ich komm da ja nie mehr hin…“
    – und zack, war Budapest auf der Route. Gegen Mama kommt selbst das Navi nicht an.

    Also gut. Angekommen sind wir um 12:00 Uhr auf einem… nennen wir es mal „funktionalen“ Campingplatz. Nicht schön, nicht günstig – aber: superfreundliche Betreiber, und das ist ja oft mehr wert als die schiefen Pflastersteine und die wackeligen Duschen.

    Da wir nur 210 Kilometer gefahren waren, blieb Zeit für Sightseeing. Erst mit Goldie noch eine Runde durch die Gegend, dann ein Uber geschnappt – und rein ins Herz von Budapest.

    Das Burgenviertel ist wirklich sehenswert – und auch ein echter Härtetest für Knie, Waden und das Schuhwerk. Treppe hoch, Treppe runter, gefühlt 400 Mal. Überall Eintritt – aber gut, schöne Dinge wollen schließlich erhalten werden. Und Budapest ist wirklich schön.
    Nach den ganzen Burgenabenteuern sind wir noch die gefühlten 500 Stufen runter an die Donau gestiegen, zur Kettenbrücke geschlendert, haben dort kurz pausiert, etwas getrunken – und dann ging’s (weil wir offensichtlich noch nicht genug gelaufen waren) noch einen Kilometer weiter zum Lidl.

    Kleiner Einkauf, dann mit dem Uber zurück zum Campingplatz. Goldie wollte natürlich nochmal raus, also nochmal Gassi. Dann gab’s was zu essen – und nun: Füße hoch, tief durchatmen.

    Und Mama?
    Die hat das alles ohne Murren mitgemacht. Treppen, Kilometer, Stadt und Sonne. Mit 82! Ich bin so unfassbar stolz auf sie. Diese Reise mit ihr ist jetzt schon etwas ganz Besonderes.
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