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- Day 8
- Sunday, June 1, 2025
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 8 m
TurkeyAyvalık39°10’8” N 26°46’5” E
Der achte Tag

Tagebuch eines Pendlers:
Ankommen ist das schönste Abenteuer (… aber auch das anstrengendste)
31. Mai – Schwitzen & Chicken Wings
Ankommen ist ja angeblich das schönste Abenteuer. Sagen die Leute. Ich sage: Ankommen ist wie ein Muskelkater mit Jetlag, nur ohne die glamouröse Urlaubsbräune.
Heute also: Heimkehr aus dem großen Roadtrip. Karl Heinz (unser treues Wohnmobil) hat uns sicher durch die Länder geschaukelt, aber jetzt stand er schnaufend in der Einfahrt, bereit zum Ausladen. Was bedeutet: Ich bin wieder Esel.
Was vor einer Woche liebevoll, strategisch und mit Tetris-Meister-Genauigkeit in Karl Heinz eingeladen wurde, musste heute wieder raus. Also: Rein ins Womo – bepackt wie ein Himalaya-Träger – raus aus dem Womo – durch den halben Garten – rein ins Haus – abstellen – und zack: Retour! Und wieder von vorne. Ich habe heute mehr Schritte gemacht als jeder ambitionierte Fitnesstracker erlaubt.
Drinnen dann das übliche Chaos: Koffer öffnen, Sachen fliegen rum, irgendwer schreit nach Waschmittel, irgendwas riecht nach Ziegenkäse (war aber nur ein vergessenes Paar Socken – Gott hab sie seelig).
Zwischendrin: Technik-Detektivarbeit im Gästezimmer. Fernseher geht nicht. Warum? Keine Ahnung. Der zweite im anderen Gästezimmer? Auch tot. Super. Ich fühle mich wie in einer RTL-Doku über verfluchte Häuser. Nur ohne Kamera und ohne Geld.
Kurz darauf: Gärtner anrufen – „Warum ist hier eigentlich seit Wochen nichts gemacht worden?“ Antwort: „Ich hatte keine Zeit.“ Aha. Kommt morgen. Na bravo. Ich geh dann schon mal mit der Machete in den Garten. Vielleicht finde ich Indiana Jones.
Die Nachbarn kommen rüber – freundlich wie eh und je:
„Hoş Geldiniz!“
„Nasılsın?“
„İyimisin?“
Ich antworte freundlich, schweißgebadet, mit einem irritierten Lächeln und dem Geruch von Ziegenkäse in der Nase.
Weiter auspacken. Der Katzen-Kratzbaum will zusammengebaut werden. Immerhin eine klare Aufgabe. Katzen gucken interessiert zu, helfen aber null. Wie immer.
Mama steht derweil am Wäscheberg, heldenhaft, mit einer Ausdauer, die olympisch sein sollte. Ich glaube, die Waschmaschine ist heute kurz vorm Abheben. NASA würde neidisch werden. Frauchen sagt sowieso, da muss ne neue her.
Dann: Terrasse aufräumen, Außenküche schrubben. Ich entdecke unter einem Haufen Plastikgeschirr ein Insekt, das wahrscheinlich schon eigene Steuerbescheide bekommt.
Später: Tiere füttern. Katzen bekommen ihre Pastete, die Hunde ihr Premiumtrockenfutter, wir… naja, Chicken Wings im Airfryer. Man wird bescheiden.
Aber das Beste kommt morgen: Frauchen kehrt zurück!
Sie war noch in Istanbul, während ich mit Goldi und Mama quer durch den Balkan getuckert bin. Einen ganzen Monat haben wir uns nicht gesehen. Ich hoffe, sie erkennt mich noch. Die Haare sind länger, der Bauch größer, die Laune irgendwo zwischen „Freude“ und „leichter Burnout“. Aber hey: Ich freu mich riesig.
Morgen gibt’s dann vielleicht mal einen Tag ohne Auspacken. Vielleicht.Read more