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  • Day 8

    Valenca nach OPorriño, ca 23 km

    September 12, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

    Losung:
    Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst geht es auch
    (Matthäus 10.8)

    Mit Regen aufgewacht.
    Also erstmal Rucksack packen und Frühstück. Mnjam , warmer Croissant mit Nutella, habe ich bestimmt schon 10 Jahre nicht gegessen. Obst, Brötchen ,Saft ,Käse ,Joghurt ,Kaffee. Reicht als Frühstück, um nicht mit leeren Magen loszuwandern.
    Heute ist eine kurze Strecke geplant , aber irgendwie finden wir auf der Strecke wenig Unterkünfte.
    Na mal sehen.
    Regenjacke lohnt sich bei dem Niesel nicht, da bist du eher von innen nassgeschwitzt, weil es dazu auch noch recht l warm ist.
    Los geht es immer der Muschel hinterher.
    Durch die Zitadelle , die ja zweigeteilt ist mit jeweils wunderschönen Altstadtteilen mit Geschäften und Lokalen , viele Menschen , viel los. Schön , aber auch eng.
    Und schon stehen wir an der Brücke nach Spanien, nach Tui.
    J. hat eine hilfreiche App, die sagt: geht rechts auf der Brücke, da hast du bessere Sicht auf TUI und die Burg.
    Die meisten PilgerInnen gehen links, weil der Pfeil so zeigt.
    Wir also rechts und ja, wir haben trotz Niesel eine guten Blick. Die alten Grenzhäuschen stehen noch. Relikte aus der VorSchengenzeit.
    In Tui löst sich die Halteschlaufe bei J.s Wanderstock.
    Wir stehen also da an einer Straße und versuchen das Ding wieder zurechtzubosseln, da kommen die Niederländer an uns vorbei. Grosses Hallo und wir sehen uns.
    Dann kommt noch das ältere Paar aus der Pferdeboxenherberge vorbei. Sie erzählen uns , sie seien von Ponte de Lima bis Valenca mit dem Taxi gefahren und 2 Tage in Valenca , klar das wir sie dann heute hier treffen.
    Endlich haben wir die Schlaufe repariert und werden tatsächlich im Zickzack durch Tui geführt.
    Am Anfang waren es 118 Km und am Ende des Ortes enttäuschende 116 Km.
    Aber hier ist auch ein Trinkwasserbrunnen, wo wir unsere Flaschen halb austrinken und wieder befüllen können.
    Außerdem machen wir eine kurze Fotopause , Foto mit dem Pilgerrstandbild.

    Danach geht es durch Wäld und Feld, auf ausgetretenen Römersteinstraßen entlang überschwemmter Wege, an verbrannte. Waldstücken entlang, bis wir endlich zu einem Cafe kommen, wo wieder alte Bekannte Pause machen. Auch wir.
    Hier spreche ich einer Herberge auf den AB, sie haben bis heute nicht zurück gerufen.
    Also stärken wir uns mit Sandwiches und ich bekomme eine Cola Zero ( soviel Cola wie hier trinke ich nie, aber irgendwie brauche ich süss und kalt)
    Sockenwechsel und weiter geht es.
    Wir gehen einen Umweg, der ruhiger und grüner sein soll als der eigentliche Weg, der durch Industriegebiet führt.
    Aber hier auf diesem Weg, der an Dörfern vorbei führt, sind nur stillgelegte Brunnen oder welche mit gechlortem Wasser.
    Auch die vielversprochene tolle Infrastruktur für PilgerInnen vermisse ich schon jetzt.
    Es geht zwar durch Wald , aber eine Straße entlang.
    Und endlich , da liegt OPorriño...nur jetzt gibt es zwei Pfeile , eine an der Strasse entlang in den Ort, der andere irgendwie ins Grüne.
    Wir überlegen noch , da kommt uns ein junges Pärchen aus der rechten Pfeilrichtung entgegen, und sagt, der linke Pfeil ginge in den Ort, aber am Bach und durch Grün.
    Also gehen wir mit ihnen ,und reden den Weg über miteinander. Beide sind vietnamesich-stämmig ,aus Thüringen, er hat in Valencia studiert und lebt in Berlin, sie unterrichtet Deutsch in Hanoi im Winter und lebt im Sommer bei ihm in Berlin.
    Und durch dieses Miteinander werden die 4 km nach OPorriño kurzweiliger und ich merke zwar, dass ich müde werde und es langsam gefährlicher wird, weil ich leichter stolpere, aber plötzlich sind wir an einer Herberge.
    Die beiden müssen nicht mehr weit zu ihrer Herberge.
    Die, vor der wir sitzen, ist mit großem Schlafsälen, da haben wir heute keine Lust drauf.
    Während wir noch überlegen und recherchieren, kommt eine der Portugiesinnen aus der Pferdeboxenherberge, sie ist auch schon hier, sie wandert von Lissabon bis Finsterre.
    Und macht echt mega Etappen.
    Und wieder freudiges Ola, und wo kommt ihr denn jetzt her, und wo bleibt ihr.
    Die Herberge ist aber auch voll.
    So gehen wir 100 m weiter zur Pension Louro, dort bekommen wir ein Zimmer mit geteiltem Bad. Was uns nicht stört, da wir oft das Glück haben, das eh keiner auf dem Stockwerk ist.
    Duschen , kurz ausruhen und dann los zum Essen in die Stadtmitte.
    Wir landen in einem Burgerladen, wo wir Tapas bestellen.
    Lecker.
    Als wir gerade fertig sind, kommt ein Paar herein, das wir auf dem Weg auch schon öfter gesehen haben. Es regnet gerade wieder ein wenig , so klönen wir ein bisschen über unsere Wege, woher wir kommen, wie weit wir täglich gehen, unsere Eindrücke. Sie kommen aus Colorado. Sie erzählen, sie seien durch das Industriegebiet gewandert und es sei schlimm gewesen , kein Schatten , keine Cafés offen...
    Ich freue mich immer wieder über diese Begegnungen, ohne Verpflichtungen, ohne Vergleichen, alle sind auf dem gleichen Weg.
    Ich bin sehr dankbar, bisher ohne Verletzungen, ohne Blasen, immer noch guter Stimmung und abends redlich müde. So habe ich mir das Pilgern gewünscht, wenn ich mir denn überhaupt Gedanken dazu gemacht habe.
    Buen Camino wünschen wir uns alle gegenseitig und wir gehen in die Pension, ab ins Bett

    Unterkunft : Pension Louro, Zweibettzimmer mit geteiltem Bad , an der Straße , relativ laut. Kleines Zimmer ,, Frühstück extra für 3 € pro Person ( das erfahren wir aber erst am Morgen , ich glaube , wir sind reingelegt worden und gelohnt hat es sich auch nicht, besser selbst in einem Cafe versorgen)
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