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  • Day 166

    Einblicke Krankenhaus Alltag

    March 22, 2020 on the Philippines ⋅ ☀️ 31 °C

    ..ich bin einfach nur froh, wenn ich mich hinsetzen kann, ich fühle mich so schwach..am liebsten würde ich die ganze Zeit nur schlafen...und ich hab soooo durst! 😣

    Ich schleppe mich nochmals zur Klinik um mein Bluttest auswerten zu lassen. Ein Weg von nur drei Minuten wird zur Qual.

    Ergebnis: Blutzucker alarmierend hoch! Diabetes!? Ich kann es kaum glauben...was soll ich haben?...Aber jetzt ergibt alles Sinn..und alle Symptome deuten darauf hin und nun erklären sich diese auch. Anscheinend wollte ich die Symptome nicht richtig wahr haben und hab sie in keinem Zusammenhang gesehen. Jetzt wird mir nach und nach klar, dass es sich schon die letzten Wochen schleppend entwickelte...ich werde ins Krankenhaus überwiesen!

    ..am Tropf..ich schlafe viel..Blutdruck- und Fieber messen alle 4 Stunden.. Zuckerwert im Blut messen.. Tabletten nehmen, Langzeitinsulin spritzen...👩‍⚕️

    ..meine Highlights der Tage, das Essen. Ich fühle mich manchmal wie ein Tier, das bereits sehnsüchtig auf die Fütterung wartet. Ich habe Hunger. Meistens knurrt der Magen schon Stunden vorher.. das Essen ist wirklich super! 😉👍

    ..es geht mir besser...ich beobachte jeden Tag die fliegenden Drachen, die Kinder aus einem ärmlichen Virtel direkt vor den Fenstern des Krankenhauses steigen lassen.. die haben sie sicher ganz kreativ selbst gebastelt.

    ..die Sonne geht auf☀️..der Nebel hängt noch im Bambus🌫🌱..dank des großen Fensters, fühle ich mich fast, als wäre ich draußen an der 'Luft'

    ..es geht mir noch besser..ich fange an umherzulaufen..alle Schwestern kennen mich nun schon..ich bin die alleinreisende Deutsche mit Diabetes in Zimmer FS1.
    Viele wundern sich, warum ich ganz alleine reise und können es gar nicht verstehen. 🤷‍♀️

    ..ich stehe mal wieder im Flur um das WLAN zu nutzen. Einzige Kommunikationsquelle für diese Zeit. Die Sonne steht zum Sonnenuntergang so tief, dass sie mich blendet. 🌅 Der gesamte Flur leuchtet nun kräftig orange. .
    Ich bin froh, mich mit Freunden und Familie austauschen zu können. Meine Erlebnisse, meine Hoffnungen und Enttäuschungen teilen zu können.

    Oft ein großes Hoch und Tief! 😞

    Am schlimmsten: Die Ungewissheit und das Warten! Jede Minute wirkt gefühlt 100 mal länger...einfach nichts tun zu können, nur warten..aufs Essen, auf Antworten, darauf, dass der Tag vergeht, auf die Schwestern, auf die Ärztin, auf die Versicherung, auf das 'Go', endlich das Krankenhaus verlassen zu dürfen..ich bin ungeduldig und unruhig...

    Gedankenchaos. Soll ich abwarten? Soll ich doch noch probieren, selbst einen Flug zu buchen? Ständige Informationssuche im Handy. Strande ich dann vielleicht in einem anderen Land?..Wie wird das mit der neuen Krankheit? Fragen und Gedankenkarusell...schlaflose Nächte.

    Etwas positives:☝🏻 wie gesagt, gutes gesundes Essen, regelmäßiger Kontakt zur Auslandskrankenversicherung, gute kompetente Ärztin, modernes westliches Krankenhaus, sicheres Gefühl, gute medizinische Versorgung/Medikamente, Kontakt zu anderen deutschen Gestrandeten,..

    25.März 2020 - ich kann das Krankenhaus verlassen😄
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