Macht euch bereit für das nächste Abenteuer, voller Vorfreude und Spannung auf die anstrengenden, lustigen und vielleicht auch leicht gefährlichen Erlebnisse, die uns erwarten werden.... Read more
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  • Day 1

    Strapazen, Flugzeuge und Futter

    January 21 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Der heutige Tag begann mit den Strapazen der letzten Nacht, die mir noch in den Knochen steckten. Mein Bruder hatte Geburtstag gefeiert, aber die Feier, genauso wie die restliche Zeit bei Jay, war nicht sonderlich förderlich, um mich besser zu fühlen. Schon der Tag zuvor hatte mich in eine saftige schlechte Phase manövriert, da die Zeit und die Diskussionen bei meinen Eltern ordentlich an meinen Nerven gezerrt hatten.

    Als ich dann noch auf dem Weg war, um die Girls mit wegzubringen und mich als unauffällige Beifahrerin versuchte, zu verstecken, gab mir das Fangirl Schlu den finalen Rest. Ihr wurde schlecht, Gott sei Dank ist zusi so eine sichere Autofahrerin, und sie manövrierte das Auto an eine Bushaltestelle, wo das Fangirl erstmal alles vollbrach.

    Als sie zurück ins Auto kam, roch dann alles nach Erbrochenem. Kurz darauf setzten wir die Girls ab und fuhren mit 144 PS und einem sogenannten Affenzahn in zusis Wahlheimat Kevelaer. Dort machten wir uns schnell bettfertig, denn wir wussten, die Nacht würde kurz werden.

    Nachdem wir den Wecker auf 4:30 Uhr gestellt hatten, schliefen wir bei einem Podcast ein, aber der Wecker klingelte recht schnell. Wir zogen uns hastig an und fuhren los. Zusi brachte mich schnell und sicher nach Düsseldorf zum Flughafen, während ich mir unzählige Geschichten zu Flugzeugen anhören konnte, da ich sie aber auch mehrmals zu ihrem absoluten Lieblingsthema befragte.

    Am Flughafen verlief alles recht unkompliziert, obwohl ich aufgrund eines kaputten Drehkreuzes zum Gate A große Distanzen zurücklegen musste. Aber ich wusste, dass ich heute noch viel sitzen würde auf dem abenteuerlichen Flug und dass dieses Training für die bevorstehenden Wanderungen nützlich sein würde.

    Um 7:10 Uhr begann das Boarding, alles pünktlich. Generell lief alles sehr unkompliziert, bis auf den ekelhaften Vorfall, bei dem ich einen alten Mann beobachten musste, wie er seine Frau am Po begrapschte. Das empfand ich als äußerst unangenehm, und ich war froh, als das vorbei war. Aber es war auch einfach widerlich, darüber nachzudenken, dass er möglicherweise Gegenstände berührte, die auch ich später berühren würde.

    Das Flugzeug hatte einen Altersdurchschnitt von etwa 72 Jahren, und hier fühlte ich mich wohl unter Gleichgesinnten. Mein Sitzplatz 31D befand sich neben einem süßen alten Opa, der zwar etwas nach alter Mensch roch, aber das konnte ich hinnehmen, da er mich ansonsten nicht belästigte, sondern den ganzen Flug über Skat auf dem Handy zockte. Er schien ein Gamer zu sein.

    Ich schlief etwa eine Stunde, dann musste der freundlich aussehende Mann auf Toilette, und ich erhaschte einen Blick auf eine komplett freie Reihe. Schnell schlug ich dort mein Lager auf, legte mich hin und schlief wieder ein. In Gedanken an zusi, sie hatte mir geraten, meine Äuglein ein bisschen zu schließen, um zur Ruhe zu kommen.

    Zwischendurch gab es immer wieder kleine Strapazen und Ruckeleien, aber ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Irgendwann landeten wir, ich stieg aus, holte meinen Rucksack mit meinen Habseligkeiten und lief erstmal ein bisschen im Flughafen auf Gran Canaria herum, holte mir einen Kaffee mit Sojamilch (ich bin ja vegan).

    Dann ploppte bereits die erfreuliche Nachricht meiner geliebten Schwester Merle auf: "Gerade gelandet. Gehe jetzt auch meinen Koffer holen :) Wo bist du?" Ich eilte zum Ausgang, wo ich auch ankam und wartete auf meine Schwester.

    Sie kam recht schnell, und wir nahmen den Bus nach "Maspalomas". Dort gingen wir ein bisschen einkaufen und erstmal etwas essen. Unser Hunger war sehr groß, weshalb wir uns gleich drei Gerichte bestellten. Wir waren froh, denn wir hatten das wirklich gebraucht.

    Nachdem wir aufgegessen hatten, ließen wir uns ein Taxi rufen, das uns zu unserem Casa brachte. Angekommen wurden wir von der sportlichen Casa-Besitzerin begrüßt, und unsere Unterkunft wurde uns gezeigt - eine freundlich dreinschauende Holzhütte mit Blick bis hin zum Meer und einem kleinen Pool in der Mitte.

    Wir chillten kurz und machten uns dann fertig für einen entspannten Poolnachmittag. Wir wollten uns so gut es geht ausruhen, denn schließlich standen bevorstehende Wanderungen an. Ich sprang kurz in den Pool, um den Dreck des Tages loszuwerden. Jetzt chillen wir am Pool, Merle liest Zeitung über den Leistungsdruck in der Schule in Südkorea und über die Wahrscheinlichkeit eines dritten Weltkriegs, und erzählt mir davon. Jetzt habe ich Angst davor...
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  • Day 3

    Papaya, Trampen und Zimtschnecken

    January 23 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Am Abend saßen wir also zusammen beim Abendessen und planten aufgeregt den folgenden Tag. Wir machten uns eine Brotzeit ohne Brot, stattdessen mit Oliven, Käse, Paprika, Tomaten und Salzstangen. Dazu gab es einen erfrischenden Kombucha, der uns auf die kommenden Abenteuer einstimmte. Während wir genüsslich schlemmten, plauderten wir über unsere Erwartungen an den nächsten Tag.

    Den Morgigen wollten wir noch ein wenig chillen, die Stadt erkunden und uns entspannen, bevor es übermorgen mit der großen Wanderung richtig losging. Wir wurden recht früh wach, da hier eine Stunde Zeitverschiebung herrschte. In dieser zusätzlichen Stunde redeten wir und planten den Tag sowie die bevorstehende Wanderung. Dann standen wir auf und machten uns ein leckeres Frühstück.

    Aufgrund meines Papaya-Pussy-Tattoos mussten wir morgens unbedingt Papaya essen, und das tat uns richtig gut. Die Papaya war sogar von der Insel selbst, einfach köstlich und mega geil!

    Nachdem wir uns fertig gemacht und unsere Sachen gepackt hatten, brachen wir auf und wanderten in die Stadt, die etwa 3 Kilometer entfernt lag. Doch schon nach kurzer Zeit hielt ein Auto neben uns, und eine sehr freundliche ältere Dame bot uns an, uns mitzunehmen. Sie war wie ein Engel auf vier Rädern und brachte uns ins nächste Dorf. Sie war Deutsche und vor 30 Jahren nach Gran Canaria ausgewandert.

    In der Stadt angekommen, spazierten wir erst einmal am Meer entlang. Maspalomas erwies sich als typisches Touristengebiet, das im Laufe der Zeit einen regelrechten Bauboom erlebt hatte, mit vielen Hotelanlagen und dergleichen. Doch das Meer war fantastisch, und wir hatten vor, eine Wanderung durch die Wüste zu unternehmen. Es war heiß, windig und der Sand klebte an uns wie die Hölle. Wir entspannten uns kurz am Strand, obwohl wir voller Sand waren und es unangenehm war.

    Aber die Wanderung über die hohen Sanddünen war etwas ganz Besonderes, etwas, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Erschöpft aber glücklich machten wir uns auf den Rückweg. Der Hunger trieb uns in ein Restaurant, aber zuvor holten wir unsere Pilgerkarte ab, da wir in den nächsten Tagen Stempel sammeln wollten.

    Im Restaurant genossen wir ein köstliches Essen, und als Dessert bestellten wir uns eine Zimtschnecke, die einfach zum Niederknien war. Danach liefen wir zum Supermarkt, um Snacks für den Abend zu besorgen. Schließlich wollten wir uns in unserer kleinen, aber feinen Hütte selbst etwas kochen, da sie eine Küche hatte.

    Auf dem Rückweg entschieden wir uns, zu trampen, da der Weg an der Straße entlang sehr unangenehm war. Wir hatten ja bereits gute Erfahrungen am Morgen gemacht, und so hielt Merle den Arm raus. Kurz darauf hielt ein liebevoller Mann, der uns bis zur Unterkunft brachte. Was für ein Engel dieser Mann war!

    In der Unterkunft angekommen, sprangen wir noch kurz in den Pool und legten uns dann auf die Liegen, um die Sonne zu genießen. Der nächste Tag würde sicherlich anstrengend werden, aber wir waren voller Vorfreude.

    Wir gingen relativ früh ins Bett, denn morgen würden wir um 6:30 Uhr von einem Taxi abgeholt werden, und die Wanderung würde beginnen. Insgesamt knapp 26 Kilometer mit über 1000 Höhenmetern und jeweils etwa 10 Kilogramm Gepäck, plus nochmal 2-3 Liter Wasser. Aber hey, Abenteuer warteten auf uns, und wir waren bereit, sie mit einem Lächeln anzugehen!
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  • Day 3

    Etappe 1

    January 23 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Mit dem Morgengrauen standen wir um 6 Uhr auf, packten unsere Sachen so schnell wie möglich und warteten um 6:30 Uhr auf das Taxi, das uns zu einem aufregenden Abenteuer führen sollte. Schnell erhielten wir unsere Kaution zurück, und dann ging es ab nach Maspalomas zum "Centro de Salud," von dem aus unsere Wanderung in der Dunkelheit beginnen sollte.

    Gleich zu Beginn zeigte uns ein Schild den Weg nach "Tunte" - eine Ortschaft, die scheinbar 25 Kilometer entfernt lag. Ohne zu zögern machten wir uns auf den Weg, doch die Rucksäcke fühlten sich schon schwer an, und wir ahnten, dass dieser Tag kein Zuckerschlecken werden würde.

    Plötzlich tauchte in der Ferne eine Frau mit drei Hunden auf, die wild umherrannten und dann auf uns zustürmten, bellend und knurrend. Wie von Sinnen riss ich die Wanderstöcke von Merles Rucksack und machte mich bereit zum Kampf. Doch zum Glück rannten die Hunde schließlich wieder zu ihrem Herrchen zurück.

    Wir liefen ein paar hundert Meter zurück und nahmen einen anderen Weg, um den Hunden aus dem Weg zu gehen. Dennoch hielten wir die Stöcke bereit, einsatzbereit, falls es zu einem Showdown gekommen wäre. Merle zickte mich kurz an, weil sie meinte, die Stöcke könnten kaputtgehen. Ich entschuldigte mich, dass ich unser Leben retten wollte, versprach aber, es beim nächsten Mal vielleicht anders zu handhaben - lieber von einer Hundebande gebissen werden, als kaputte Stöcke!

    So wanderten wir weiter durch die atemberaubende Landschaft von Gran Canaria. Die Vegetation war überraschend vielfältig mit Kakteen, Sträuchern, Gräsern und endlosen Canyons. Die Sonne stieg höher und höher, und der Sonnenaufgang begleitete uns auf dem Weg nach "Tunte."

    Nach den ersten zwei Stunden gönnten wir uns eine Frühstückspause mit Brot, Aioli, Paprika, Tomaten, veganen Snackwürsten und Riegeln. Die Aioli hatte extra Fuego, was unsere Geschmacksnerven auf Touren brachte.

    Dann wanderten wir weiter. Unsere Rucksäcke waren schwer, aber zum Glück hatten wir unsere Wanderstöcke, die die Last erträglicher machten. Mit der Zeit schienen sie leichter zu werden.

    Das Wetter war wechselhaft, von wolkig und windig zu sonnig, aber meistens angenehm. Dann stolperten wir über ein Schild:
    "Granja de camellos, bar y estacionamiento por aquí" (Kamel Farm, bar und Parkplatz hier entlang). Sofort dachten wir an die Bar, denn unser Wasser neigte sich dem Ende zu. Also nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf und wanderten bergauf.

    Angekommen, stellte sich heraus, dass es eine riesige Kamelfarm war, wo die armen Tiere darauf warteten, von Touristen durch die Berge geschleppt zu werden. Sie waren an Gerüste geschnallt, auf deren Rücken zwei Personen Platz nehmen konnten. Die Kamelherden warteten in der prallen Sonne, angekettet... Das war kein schöner Anblick!

    Wir suchten die Bar, und der Katzenpissegeruch empfing uns schon von weitem. Unzählige Katzen liefen herum, darunter einige auf der Theke. Dennoch, wir waren auf der Suche nach Wasser, und die Mitarbeiterin teilte uns mit, dass die Bar geöffnet sei. Dort bestellten wir uns jeweils zwei 1,5-Liter-Flaschen Wasser und ein Eis, das wir inmitten des Katzenchaos genossen. Merle verwandelte die Toiletten in einen unzumutbaren Ort, aber wir wussten, dass unsere Sünden am Ende des Weges vergeben werden würden.

    So machten wir uns auf, die immer wieder wechselnde Landschaft auf dem Weg nach "Tunte" zu genießen. Es ging bergauf und bergab, durch Täler und über steinige Berge, kleine Wälder und Kakteenwälder.

    Gegen Mittag erreichten wir Fataga und machten eine Pause. Zum Mittagessen gab es "Las papas arrugadas con salsa de chile, queso frito, verduras a la parrilla y camarones en aceite con ajo, chile y estragón" (klassische kanarische Kartoffeln mit Chilisauce, frittierten Käse, gegrilltes Gemüse und Garnelen in Öl mit Knoblauch, Chili und Estragon) - ein wahres Festmahl!

    Danach machten wir uns auf den Weg, um die berühmten Zimtbrötchen zu probieren, von denen wir auf der Wanderung so oft gesprochen hatten. Doch leider war die Bäckerei geschlossen, und so setzten wir unseren Weg traurig, aber voller Energie, fort.

    Uns ging es gut, trotz kleiner Schmerzen im Rücken, Beinen und Füßen. Irgendwann erreichten wir endlich Tunte - Unsere erste Etappe erreicht, eine echte 'Tunte'nedeckung, nachdem es lange und sehr steil bergauf und dann hinab in das Dorf ging. Am Dorfplatz holten wir unseren ersten Pilgerstempel in einer Bäckerei ab und gönnten uns ein Mandelgebäck, das wir uns teilten.

    Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, die schön und gemütlich war und alles bot, was wir brauchten. Wir machten eine Yoga-Session, wuschen unsere Kleidung, duschten und cremten unsere Füße ein.

    Schließlich begaben wir uns zum Abendessen, da der Hunger uns übermannte. Wir teilten uns eine Pizza und kauften noch etwas für das Frühstück in einem kleinen Laden. Dann fielen wir um 19:45 Uhr ins Bett und schliefen sofort ein, bereit für den nächsten Tag voller Abenteuer und Herausforderungen.
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  • Day 4

    Etappe zwo

    January 24 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

    Mit dem Morgengrauen brach ein neuer Tag an, und wir standen um 6:30 Uhr auf, voller Vorfreude auf das, was vor uns lag. Der letzte Tag hatte uns auf abenteuerliche Wanderungen durch die wunderschöne Landschaft von Gran Canaria geführt, und wir waren bereit für weitere Herausforderungen.

    Nachdem wir uns schnell fertiggemacht und unsere Sachen gepackt hatten, überlegten wir, ob es sinnvoll wäre, in der Dunkelheit zu frühstücken und loszuwandern. Schließlich entschieden wir uns jedoch, in unserer gemütlichen Unterkunft zu bleiben und dort zu speisen. Unser Frühstück war köstlich, mit frischen Tomaten, Paprika, Ziegenkäse von Gran Canaria und unserer leckeren extra fuego Aioli.

    Mit der Morgenröte brachen wir auf. Die ersten Kilometer gingen steil bergauf, und es war eine echte Herausforderung. Wir spürten bereits die Erschöpfung in unseren Beinen, schließlich hatten wir am Vortag über 25 Kilometer zurückgelegt und über 1000 Meter an Höhe gewonnen. Aber wir kämpften uns weiter voran.

    Der Weg führte uns auf einen Bergkamm, den wir entlangwanderten. Das Wetter war heute kühler, der starke Wind ließ uns frösteln. Dennoch hielten wir durch und erreichten nach drei Stunden endlich eine windgeschützte Stelle auf dem Berg mit einer atemberaubenden Aussicht.

    Den ganzen Tag über begegneten wir keinen anderen Menschen, und wir genossen die Stille und Abgeschiedenheit der Natur. Wir wanderten weiter, und die Vegetation veränderte sich. Wir sahen mehr Wald und grüne Landschaften, in denen wilder Salbei, wilder Fenchel und riesiger Löwenzahn wuchsen.

    Irgendwann meldete sich der Hunger, und wir suchten im Internet nach einem Dorf in der Nähe, wo wir etwas zu essen finden konnten. Nach einem Umweg von etwa 2 Kilometern stießen wir auf ein Restaurant, das auf den ersten Blick nicht vielversprechend wirkte und schlechte Bewertungen hatte. Aber wir beschlossen, es auszuprobieren, um unsere Erwartungen bewusst niedrig zu halten und möglicherweise positiv überrascht zu werden.

    So aßen wir schließlich in einem typisch spanischen Restaurant, das uns mit seiner authentischen Atmosphäre und köstlichen Speisen begeisterte. Danach setzten wir unseren Weg durch die wilde Natur von Gran Canaria fort, immer begleitet von atemberaubenden Aussichten.

    Ab und zu kamen wir an Aussichtspunkten vorbei, die von Straßen aus erreichbar waren, und wir verachteten die Menschen in ihren motorisierten Fahrzeugen. Aber wir wanderten weiter, bis wir schließlich den Endpunkt der zweiten Etappe erreichten - nur noch etwa 1,5 Kilometer bergab, und wir würden unser Hostel erreichen.

    Im Hostel erwarteten uns rustikale Zimmer, aber sie waren sauber und hatten einen gewissen Charme mit ihren massiven Holzhochbetten, die in die Steinwände eingebaut waren. Die Aussicht von dort oben war atemberaubend.

    Außerdem gab es einen Gemeinschaftsraum, in dem wir eine Runde Scrabble spielten und den Sonnenuntergang genossen (ich gewann mit zwei Punkten). Später am Abend gab es ein selbstgemachtes 3-Gänge-Menü und kostenlosen Tee und Wasser. Wir lernten Mic beim Abendessen kennen, nachdem wir zuvor einigen oberflächlichen Gesprächen gelauscht hatten. Es stellte sich heraus, dass er ein äußerst netter Mensch war, und wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um gemeinsam mit dem Taxi den Berg hinaufzufahren und uns den anstrengenden Aufstieg zu sparen.

    Mit vollen Bäuchen und aufgeregt über das bevorstehende Abenteuer fielen wir um 20 Uhr ins Bett, bereit für alles, was der nächste Tag bringen würde.
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  • Day 4

    Etappe zwo

    January 24 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

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  • Day 5

    Letzte Etappe

    January 25 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    In einer zauberhaften Nacht auf Gran Canaria lagen Merle und ich in unserem Hostelbett und fanden keinen Schlaf. Ein geheimnisvolles Gefühl der Unruhe ergriff uns, obwohl wir nach den Strapazen unserer Wanderungen erschöpft waren. Im Morgendunkel, als die Sterne noch am Himmel funkelten, erweckte der Wecker uns jäh um 6:30 Uhr aus unseren Träumen. Merle, die etwas zerstreut war, hatte vergessen, den Wecker auszuschalten. Sie musste im Dunkeln hinabsteigen, fast stolpernd, um ihn abzustellen. Seltsamerweise schien niemand anderes im Hostel von diesem Zwischenfall wach zu werden.

    Mit den ersten zarten Strahlen der Morgendämmerung begannen wir, unsere Kleidung leise im Dunkeln zusammenzupacken. Das Frühstück sollte um 8 Uhr serviert werden, also machten wir uns behutsam fertig. Nachdem wir unsere Zähne geputzt und uns gestretcht hatten, verbrachte ich einige kostbare Momente mit dem liebenswürdigen Schäferhund des Hostels, der mich mit großer Zuneigung überschüttete.

    Während wir uns auf das Frühstück vorbereiteten, trafen wir auf unseren Freund von gestern, Mic. Gemeinsam planten wir, ein Taxi zu rufen, um den steilen Aufstieg zu umgehen. Leider ließ das Frühstück auf sich warten, da nur eine einsame Seele in der Küche arbeitete. Geduldig warteten wir, bis wir schließlich gegen 8:30 Uhr unser Essen erhielten. Gegen 9 Uhr waren wir bereit für den Tag.

    Unsere Wandertage hatten uns gelehrt, früh aufzustehen und zeitig loszugehen, um unsere Unterkünfte rechtzeitig zu erreichen. Wir hatten oft 6 bis 9 Stunden auf den Beinen verbracht. Während des Frühstücks besprachen wir mit Mic die Details für das Taxi, das erst um 10 Uhr eintreffen würde. Da wir bereits voller Energie waren, beschlossen wir, die fast 2 Kilometer steil bergauf zu gehen. Um 9:15 Uhr brachen wir auf, gemeinsam mit Mic, unserem neuen Begleiter.

    Mic, den wir am Vortag kennengelernt hatten, war ein Abenteurer aus Deutschland. Nachdem er einen Monat lang auf Gran Canaria verbracht hatte, begann er spontan mit dieser Wanderung. Er hatte in den ersten Tagen bereits sein Lieblingspulver verloren und musste sich für 75€ von einem Einheimischen einen auffällig bunten Poncho kaufen, da es keine anderen Optionen für warme Kleidung gab.

    Mic erwies sich als äußerst unterhaltsam und angenehmer Gesprächspartner. Anders als oberflächlicher Small Talk bot er tiefgründige Gespräche und eine entspannte Atmosphäre. Er ging die Wanderung ohne großen Plan an und schien die Reise in vollen Zügen zu genießen.

    Der Weg führte uns zunächst steil bergauf, und es war anstrengend. Doch unsere Wanderstöcke erwiesen sich als unverzichtbare Helfer, und nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir die Bergspitze. Dort oben erwartete uns eine atemberaubende Aussicht, während Mic von seinen früheren Wanderabenteuern erzählte, darunter seine Reise auf dem Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela.

    Mic teilte wertvolle Tipps mit uns, darunter die Empfehlung, so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen, Hirschtalg zur Vorbeugung von Blasen zu verwenden und morgens früh loszuwandern. Unterwegs war es wichtig, auf Straßenhunde und mögliche Gefahren zu achten, da nicht immer alles so idyllisch war, wie es schien.

    Die Wanderung mit Mic erwies sich als eine erfrischende Abwechslung, da er ein angenehmer und humorvoller Begleiter war. In einem Fichtenwald an einem malerischen Aussichtspunkt machten wir eine Pause und genossen unseren Proviant, bevor es weiter bergab ging.

    Als wir auf eine asphaltierte Straße stießen, wechselte die Landschaft. Anfangs war die Straße angenehm, da sie kaum befahren war. Doch allmählich wurde sie monoton und wenig reizvoll. Besonders die letzten drei Kilometer entpuppten sich als die hässlichsten Straßen, die wir je gesehen hatten. Slum-ähnliche Straßen mit dicken, hässlichen Mauern und überall herumliegendem Müll säumten unseren Weg, während riesige Bananenplantagen hinter den Mauern verborgen waren.

    Trotz dieser unwirtlichen Straße erreichten wir schließlich Galdar, und die Innenstadt begrüßte uns mit einer Churros-Bar. Wir entschieden uns, eine Portion zu teilen, und Mic begleitete uns immer noch. Gemeinsam gingen wir die letzten 500 Meter bis zur Kirche, um unseren Pilgerstempel zu erhalten. Leider waren wir zu spät dran und beschlossen, ihn für den nächsten Tag aufzubewahren.

    An unserer Unterkunft angekommen, schmuggelten wir Mic herein, und wir verbrachten den Abend damit, Dokumentationen über Aussteiger-Hippies auf den Kanarischen Inseln anzusehen. Die Geschichten von Menschen, die den Alltag hinter sich ließen und neue Wege einschlugen, faszinierten uns.

    Der Hunger trieb uns schließlich in ein von Merle ausgewähltes Restaurant, wo wir ein köstliches Mahl genossen. Nach dem Essen kehrten wir zum Hostel zurück. Leider gab es kein Sofa für Mic, also legte er sich mit seinem bunten Poncho und einigen Kissen auf den Boden. Merle und ich hingegen schliefen tief und fest, während Mic eher einen unruhigen Schlaf hatte. Es war eine weitere unvergessliche Etappe unserer Wanderung auf Gran Canaria, eine Reise voller unerwarteter Begegnungen und Abenteuer.
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