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- Dia 23
- quinta-feira, 27 de junho de 2024 17:20
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 59 m
IslândiaKolás64°40’3” N 21°57’6” W
Hraunteigur, der magische Ort
27 de junho de 2024, Islândia ⋅ ⛅ 13 °C
Stefan: Und damit zum nächsten Teil unseres Island-Abenteuers. Das gedachte Ziel war es, nach der Rundreise mit dem Camper wieder ein bisschen festen Boden unter die Füße zu bekommen. Uns vom befürchteten Campingstress auszuruhen, vielleicht mal einen Mittagsschlaf zu machen (hat nicht geklappt) und stationär noch ein bisschen was anzuschauen, was in der Nähe ist. Dazu haben wir für jeweils drei Tage zwei Häuser im Westen ausgesucht, die so gar nichts von Schick chi chi haben wie eigene Sauna oderso sondern ... und jetzt Agnes:
Agnes: Allein die Anfahrt ist schon total spannend, denn eine Anschrift gibt es hier nicht, sondern nur kryptische Koordinaten, mit denen man die Navi füttern kann, denn hier gibt es weit und breit keine Zivilisation oder Siedlungen mehr. Knapp 30 oder mehr Kilometer immer schmäler werdende Schotterpiste und die skeptische Frage "wo soll die hinführen?" Und "kann es hier noch was geben?"... noch nicht mal Schafe und die sind hier wirklich überall.
Bis kurz bevor man das Haus erreicht, kann man es nicht sehen, weil es einsam und versteckt in einem Birkenwäldchen liegt - keine Sorge, kein finsterer Wald, sondern hier sind die typisch isländischen Moorbirken heimisch und die wachsen eher am Boden liegend und werden deswegen auch nicht sehr hoch, sondern erinnern an übergroße Büsche, die nur 1 bis 1,5 Meter hoch sind Hier wird das allerdings als Wald bezeichnet. Es gibt auch einen Witz dazu: "Was macht man in Island wenn man sich im Wald verlaufen hat? Man steht auf"
Und dann steht man plötzlich vor diesem typisch isländischen Holzhäuser mit moosbedecktem Dach und, wenn es so etwas wie Schockverliebtsein gibt, dann ist das jetzt und hier der Fall... Worte zu finden dafür ist schwierig... es ist eher nur noch ein Gestammel von "wow"... "hui..."... "puh"... und tief berührtes Dastehen und Staunen...
Das Haus liegt still und unauffällig in dem Birkenwald, der in alle Richtungen kein Ende nimmt, keine Zäune, die irgendwas begrenzen oder abgrenzen, einfach nur eingebettet inmitten von Natur. Und überall riesige, von Moos bewachsenen Lavasteine und vereinzelt Blumen. Der Boden ist großflächig von Heidelbeersträuchern bewachsen und von noch mehr uraltem Moos, das so weich ist, dass man gar nicht drauf treten mag, aus Respekt vor diesem Werk der Natur.
Noch bevor wir irgendwas auspacken geh ich los, auf kaum erkennbar, verschlungenen Pfaden in den Wald um die Umgebung zu erkunden und all die Wesen, die hier sind, zu begrüßen... hinter dem Haus rauscht irgendwo ein Bach und ich finde (ganz ohne GPS), nur dem Geräusch folgend, einen Weg dorthin und bin erneut überwältigt von der Schönheit aller Naturelemente an diesem Ort. Es fühlt sich alles so stimmig und friedvoll an. Außer dem Rascheln des Windes in den Blättern, dem Rauschen des Baches, dem Zwitschern der Vögel ist nichts zu hören... eine Oase der Friedseligkeit und Ruhe!
Und das alles während heute auch bei strahlendem Sonnenschein und knapp zweistelligen Temperaturen... nein, ich werde nicht schreiben (auch wenn ich es denke), dass es schöner nicht mehr werden kann, das habe ich in dieser Islandzeit schon viel zu oft getan und erlebt, dass hier alles immer noch steigerungsfähig ist.
Trotzdem: dieser Moment, dieser Ort hat etwas vollkommenes, etwas so klares, reines, ursprüngliches ... etwas so unbeschreiblich schönes, dass es mich zutiefst berührt.
Es ist als wäre man durch Raum und Zeit gereist und an einem magischen Ort wie diesem gelandet...
Das Haus innen ist ein einziges Schmuckstück, fühlt sich "warm", heimelig und mit Leben und Erinnerungen gefüllt an. Es ist wohl das Sommerhaus einer Isländischen Familie... überall stehen Bücher, Bilder, Steine, selbstgebastelte Sachen... und wir sind uns auf Anhieb einig "das würden wir sofort und ohne lange zu überlegen haben wollen".
Abends, wenn es draußen doch eher kühler wird, kann man kuschlig warm in eine Decke gehüllt (Heizung gibt es auch) durch die großen Terrassenfenster weiterhin einfach nur schweigend in die Natur rausschauen, die Veränderung des Lichtes, das zarte Farbspiel der Wolken und die Schatten der Bäume beobachten...
So schaffen wir es auch heute nicht etwa früher (als weit nach Mitternacht) ins Bett zu gehen, es wird ja auch immer noch nicht dunkel und die Schönheit dieses Ortes nährt die Seele so sehr, dass man die Müdigkeit nicht wahrnimmt....
Und am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein, hält es mich nicht lange im Bett und ich schlüpfe in meine warme Island-Wolljacke und geh raus, sehe den "Garten" = Wald mit neuen Augen, da das Licht anders ist... entdecke immer neue Schätze und genieße den ersten Kaffee bei 9 Grad an einem der vielen Sonnenplätzchen... während Stefan noch wohlig schlummert und bin gespannt was der Tag noch mit sich bringen wird.Leia mais











