• Bye bye Maxi Cozy & Weiterreise Westen

    27 Haziran 2024, İzlanda ⋅ 🌬 12 °C

    Heute ist ein Tag, der von etwas Wehmut geprägt ist, denn es heißt Abschied nehmen von unserem treuen Weggefährten und mobilen Zuhause der letzten Tage. Und wer hätte das gedacht oder gar geglaubt vor gut 19 Tagen als wir als totale Neulinge in das Nomadenleben des Camper-Daseins eingetaucht, bzw. ins kalte Wasser gesprungen sind, dass wir nun traurig sein würden (anstelle von erleichtert und froh) und uns am liebsten gar nicht von Mister Maxi-Cozy* trennen würden. Gerne würden wir unsere weitere Zeit hier in Island weiter mit ihm bestreiten...

    Stefan: Ja - überraschend. Was haben wir auch im Vorfeld überlegt, welche Art von Fahrzeug für uns richtig wäre, das im Zweifel luxuriösere Wohnmobil, das allerdings nicht allradtauglich ist, oder der Pickup-Camper, der schon aus ästhetischen Gründen bei Agnes ausgeschieden ist. Was haben wir für Probleme erwartet im VW-Bus ohne Klo und Dusche, die wir dann alle nicht hatten. Offenbar sind Blase und Restmensch auch in unserem Alter noch in der Lage sich - und zwar gut - auf die äußeren Umstände einzustellen, so dass wir in genau diesem Auto die optimale Fortbewegung bekommen haben. Gut, nicht nur das Auto vielleicht, der Fahrer war schon auch ganz ok...

    Agnes: Aber halt! Nein, nicht traurig sein, sondern neugierig auf all die neuen Erfahrungen, Orte und Erlebnisse sein, die noch auf uns warten.

    An dieser Stelle noch ein riesengroßes DANKE und eine kleine Huldigung an Maxi-Cozy:
    Du hast uns stets so zuverlässig und stabil, ohne Murren und Knurren und ohne technischen Probleme, sondern eher leise schnurrend an unsere Ziel gebracht. Du hattest stets des richtigen Druck in den Reifen (mit Stefans Unterstützung) und hast jedes, noch so tiefe Schlagloch geschickt abgefangen (und davon gab es sehr, sehr viele) und hast alle "Wellblech"-Schotterpisten von Holpern und Rumpeln in eine sanftes Wiegen verwandelt. Du bist auf den steilsten Passstraßen, ganz gleich ob geteert und befestigt oder Schotterpiste und steil abfallend an Klippen so tapfer und souverän gefahren, so dass wir uns nie unsicher fühlen mussten.
    Unser ultimativen Held bist Du geworden als Du uns aus unserer doch eher verzweifelten Situation am Strand gerettet hast, als Du selbst schon bis zur Hälfte Deiner Räder (nicht nur Reifen!!!) tief drin versunken warst... puh, das war für uns alle ein ziemliches nervenzerfetzendes Abenteuer! Und doch haben wir es miteinander geschafft nicht von der einsetzenden Flut weggespült zu werden...

    Danke auch dafür, dass Du uns in Deinem Innenraum (obwohl mit ca 4 Quadratmeter nicht soo riesig) so viel Raum und Geborgenheit gegen hast, bei gutem und oft schlechtem Wetter (bei 2 Grad Kälte, Starkregen und Horizontalregen, Wind). Und dafür, dass wir es dank Deiner Standheizung stets angenehm warm hatten.
    Nachdem wir uns in den ersten Tagen auch miteinander, vor allem mit der Platz- und Stauraum-Situation angefreundet und ein sehr ausgefeiltes Konzept perfektioniert haben, haben wir auch nicht mehr miteinander hadern müssen. Und für eins wollen wir natürlich noch danken: dass die "Betten" so super angenehm, die Bettwäsche so warm und die Verdunklungsvorhänge so gut waren...

    Und wo bleiben die Kritikpunkte? Hm... es könnte einen Sensor geben, der davor warnt nicht direkt (ohne die Zwischenstufe zu nutzen) auszusteigen, weil man dann eher abstürzt. Und mit dem Sensor der Heckklappe, der immer wieder "offen" signalisiert hat, hättest Du uns auch nicht schikanieren müssen. Was man Die ja auch sagen muss: Du bist ein ziemlicher Schluckspecht, was aber auch sicherlich daran liegt, dass Deine viel "Pferdchen" und die Standheizung auch einiges an Dieselfutter gebraucht haben... aber das sind eher Nebensächlichkeiten, die unsere Dankbarkeit Dir gegenüber so gar nicht einschränken!
    Und jetzt fahr... und fahr immer und noch lange weiter!

    * Erläuterung: der Name deswegen weil die Vermietung Cozy Camper heißt und unser Highlander III der größte und geräumigste der Mietcamper war.
    --------------------
    Nach überwundenem Trennungsschmerz und Abholung des neuen Mietwagens, ein 4x4 Dacia Duster geht's weiter zur Vermietungsagentur der Häuser um Bettwäsche und Zugangscodes zu hole und weiter Richtung erstes Haus.

    Stefan: Zunächst geht es dabei für mich mit dem Shuttle von Cozycampers nach Reykjavik zum Autoverleih, was heißt - nachdem wir doch eher spät dran waren - dass ich Agnes mit dem Restaus- und aufräumen alleine lassen musste, ärgerlich. Und nachdem ich dann den Schock überwunden hatte, dass bei Firefly/Hertz unsere Anschlussreservierung erst nicht zu finden war und alles ewig gedauert hat, konnte es dann auch weitergehen, an diesem Tag mit vielen Kilometern, aber wenig Strecke, denn das erste Ferienhaus, das wir am Ende angesteuert haben lag nur wenige Kilometer vom letzten Campingplatz entfernt, aber dazwischen mussten wir eben nach Reykjavik, Keflavik und zurück. Ließ sich leider nicht anders machen. Heldenhaft hier auch der Einsatz von Agnes, die mit drei verschiedenen Navigationssystemen am Ende doch noch die Adresse für die Bettwäsche mitten in einem Neubau-Industriegelände am Flughafen gefunden hat, wo Google Maps und Apple Carplay versagt haben...

    Agnes: Wir stellen fest, dass wir mit dem Cozy schon ziemlich verwöhnt waren und der Dacia erst mal gewöhnungsbedürftig ist... so eng, so niedrig (zum fotographieren unterwegs ganz ungünstig), so... anders eben, aber sicherlich nur eine Frage der Umstellung.
    Okumaya devam et