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- Giorno 29
- mercoledì 3 luglio 2024 15:00
- ☁️ 13 °C
- Altitudine: 7 m
IslandaÞorbjarnarfell63°51’51” N 22°27’12” W
Grindavik & Blue Lagoon Spa Wellness
3 luglio 2024, Islanda ⋅ ☁️ 13 °C
Guten Morgen letzter Urlaubstag!
Nach einer sehr stringenten Pack- und Aufräumaktion in der Früh in Heinaberg und dem Versuch, den aufkeimenden Abschiedsschmerz im Zaum zu halten, geht's los Richtung Reykjavik.
Das Motto des Tages lautet: Wellnessen gegen den Abschieds-Blues, Ablenkung und die Melancholie durch Wohlfühlen lindern in der Blue Lagoon, wo wir schon vor zwei Monaten gebucht haben und die seit Tagen komplett ausgebucht ist.
Die Anfahrt dorthin ist nur mit einem Buchungsnachweis möglich, da ansonsten die Straßen infolge des Vulkanausbruchs zum Teil beschädigt und gesperrt sind. Da die blaue Lagune nur ca 5-6 Kilometer von Grindavik entfernt ist, gehört die Anfahrt auch noch zu der Grindavik-Sperrzone.
Die Fahrt innerhalb der Zone ist gespenstisch, hat etwas ganz Düsteres (unabhängig von den dunklen Lavafeldern, die auch schon davor da waren) und bedrohliches... ein Gefühl von Endzeitstimmung... und dann sind da auch die frischen Lavafelder von der aktuellen Eruption der letzten Monate: riesige Flächen mit dunkelschwarzer, spitzkantiger und leicht glänzender erkalteten Lava (oder Magma). An viel Stellen am Straßenrand steigt noch weißer Rauch auf und zieht im Wind über die schwarze Mondlandschaft hinweg... da stellt sich bei uns dich eher eine etwas sonderbares Gefühl ein... keine Angst, denn der Vulkan war die letzten Wochen unauffällig und nicht mehr aktiv, sondern eher eine Art von großem Respekt und EhrFurcht... und Dankbarkeit, dass wir zuhause von Naturgewalten dieser Art nicht bedroht sind.
Stefan: Hatten wir vorher doch noch groß getönt und gedacht ha - machen wir ein bisschen Katastrophentourismus wenn wir schon direkt am Vulkanausbruch vorbei sind, fahren wir in die Geisterstadt oder direkt zum Krater, auch wenn abgesperrt ist...
Vor Ort dann allerdings ist uns die Lust drauf qua Mulmigkeit doch eher sehr vergangen. Immerhin, einmal haben wir heimlich angehalten und Agnes ein Lavasteinchen mitgenommen...
Agnes: Der Ort Grindavik ist ja schon lang evakuiert und die Zufahrten gesperrt... eine Geisterstadt, an der wir vorbeifahren und an das Schicksal all der Menschendenken, die davon betroffen sind und Hals über Kopf ihr Zuhause hinter sich lassen mussten...
Entlang der Straße stehen überall die aufgeschütteten Schutzwälle von denen in Berichterstattungen immer wieder die Rede ist und die weiteren und größeren Schaden in Falle eines neuen Vulkanausbruchs verhindern sollen. Sie sind ca 8 - 10 Meter hoch und unten an der Basis ähnlich breit um möglichen Lavamassen standzuhalten... einige Kilometer zwischen diesen schwarzen, hohen Wällen durchzufahren ist etwas beklemmend und lässt einen den Ernst der Lage und die Bedrohung, die dieser Vulkan darstellt erfassen.
Dann erreichen wir die BLUE LAGOON, diese künstlich erschaffene Lagune, die zum Teil von Meerwasser und zum Teil von dem "Abwasser" (heißem Wasser) des Heizkraftwerkes gleich nebenan gespeist wird. Die riesigen weißen Becken und das weiß-bläulich leuchtende Wasser (da extrem mineralhaltig) bilden einen sehr deutlichen Kontrast von der absolut kargen, schwarz-braunen Vulkangestein-Wüste, in die das geothermale Bad eingebettet ist.
Vom Eingang werden wird zum Spa-Bereich geleitet und dürfen uns darauf freuen die nächsten fünf Stunden in absolute Entspannung, Wohlbefinden, Luxus und eine Oase des Friedens einzutauchen. In dem speziellen Spa-Teil der Lagoon, wo es sehr viel ruhiger ist, da nur eine sehr begrenzte Anzahl an Gästen in dem sehr weitläufigen Wellnessbereich mit unzähligen warnen Becken, Dampfbad, Sauna, Eiswasser-Becken und Anwendungsbereich Zutritt hat (deswegen auch so lange vorher ausgebucht). Dieser gesamte Bereich ist einfach der Wahnsinn... alles so perfekt und schön gestaltet, dass allein schon das Umherwandeln und Schauen Augen- und Seelenwellness ist....
Nach einem Glas Wein im 40 Grad warmen Becken und der (wenn gewünscht) offiziellen Photosession (kriegt man zugeschickt, da die Nutzung von Handys verboten ist), erkunden wir alle weiteren Bereiche: riesiges Dampfbad in einer Lavafels-Höhle, Panorama-Sauna mit Blick auf die verschieden Lagunenbecken, Ruheraum-Höhle mit einem Feuer in der Mitte des Raumes, ein Regen-Ruheraum, wo es sanft auf die Glasdecke tropft....
Und dann ist es an der Zeit für unsere gebuchte Massage - endlich wieder mal eine völlig neue Erfahrung und ein erstes Mal: eine Wasser-Floating-Massage. Dabei wird man, auf einer Matte liegend und mit einer Decke zugedeckt (alles warm und nass, da ständig im Wasser) massiert.... wow, was für eine großartiges vollkommen neues Gefühl... wahnsinnig entspannend! Just als wir unsere Anwendung hatten, hat es ganz stark geregnet und zu der Massage, hatte man zusätzlich noch das Prasseln der Regentropfen im Wasser und auch eine Art Minimassage durch die Regentropfen... ich hatte wohl auch besonders Glück, den mein Masseur war wohl auch einer der erfahrensten und (ich bin da echt superkritisch) wir haben einfach zueinander "gepasst" (gefühlt), so dass ich mich von der ersten Minute komplett fallenlassen konnte.... es war wirklich ein Wahnsinnserlebnis, ein Stück weit wie schwerelos im Raum, im All, irgendwo ganz weit weg schweben, umhertreiben.... wow.....
Nach einer kurzen Ruhepause dann ab zu dem "Ritual", bei dem man vier Stationen durchlaufen hat: erst Peeling, dann Silicea-Ganzkörper-Packung, danach Algen-Packung und zum Schluss ein spezielles Öl für den ganzen Körper. Danach waren wir porentief rein und die Haut getränkt von lauter leckeren, vitalisierenden Stoffen...
Leider sind die fünf Stunde viel zu schnell vergangen.... ich hätte noch gut und gerne einen weiteren halben Tag hier verbringen können. Dabei hätte ich die Ruheräume tatsächlich auch zum Ruhen oder für ein kleines Schläfchen nutzen können, hätte die Sauna öfter besuchen können und öfter als nur zwei Mal im Kaltwasser abtauchen können....
Warum vergeht nur Zeit so unterschiedlich schnell oder langsam? Es ist einfach unfair, dass Zeiten des absoluten Wohlgefühls so schnell dahineilen... wo war denn nur wieder dieser Knopf, den man drücken muss, um die Zeit anzuhalten???
Gesäubert, entspannt und glücklich treibt uns der Hunger dann noch zum Abendessen ins angrenzende Lava-Restaurant, wo wir auch klugerweise reserviert hatten, sonst wäre das wohl mit dem superleckeren Abendessen eher nichts geworden. Stefan hatte endlich sein leckeres Lamm (dafür musste eines dieser kleinen, süßen, unschuldigen Lämmchen sein noch so junges Leben lassen.... Wollte ich nur mal erwähnen...).
Der Rückweg, bzw Weg zu unserem letzten Nachtquartier in Keflavik war deutlich kürzer, denn wir haben von einem freundlichen Menschen im Spa erfahren, dass erst seit heute Früh eine neu errichtete Straße eröffnet und freigegeben wurde (durch die aktuellen Lavagebiete hindurch), wieder eine direkte Verbindung nach Reykjavik und Keflavik ist und man nicht den großen Umweg fahren muss.
Was für ein Tag.... und ja, der Plan ist auch aufgegangen den Blues zu unterdrücken, ihn erst mal wegdrücken und die Zeit hier in Island noch ein wenig "verlängern" und um noch ein paar Erlebnisse zu bereichern...Leggi altro










