Satellite
  • Day 10

    Wanderung zu Leuchtturm von El Oasis

    November 6, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir überspringen einen Faulenzertag und sparen uns eine ausführliche Berichterstattung über einen Tag, dessen Abend damit endete, dass ich das das Restaurant zum Abendessen mit unserer Tochter auf Grund ihrer üblen Laune frühzeitig verließ. Aber die Laune kam nicht von ungefähr. Sie zahnte, hatte Schmerzen und so entschied ich kurzerhand das Kind zu befreien und mit schmerzstillender Dentinox Salbe ins Bett zu legen. Während ich auf der Terrasse saß, den Monitor der Babykamera überwachte und das aus dem Restaurant bereits bestellte Essen als „to go-Version“ von meiner Frau und meiner Schwiegermutter mitgebracht bekam, vertrat mich mein Schwiegervater am gestrigen Abend im Kölschen Eck beim Champions League Spiel des BVB gegen Inter Mailand. Ob er mit schwarz-gelben Schal den Sieg der „Zecken“ gefeiert hat, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wurde es an diesem Abend später, bis er nach Hause kam 😉

    Am frühen Morgen kümmerte sich Oma wieder um unsere Tochter und versuchte das schlechtgelaunte Kind auf Touren zu bringen, was weder ihr noch uns später so richtig gelingen wollte. Und so musste wieder die Salbe gegen die Schmerzen herhalten und mit ausgiebigen Rückenstreicheln schaffte ich es dann auch, dass Josefine um 10 Uhr einschlief. Der Schlaf tat ihr gut und drei Stunden später sah ihre Welt schon wieder ganz anders aus. Ob sie wirklich so müde war oder der starke Zwiebelgeruch im Bungalow eine Art „Koma“ bei ihr auslöste, ließ sich nicht klären. Fakt war aber, dass der Zwiebelsut, der bei meinem Schwiegervater für Linderung seines Reizhustens sorgen sollte, seine Wirkung nicht wirklich entfaltete. Im Nachgang können wir hoffen, dass zwischen unserer Abreise und der Wiedervermietung des Bungalows ein paar Tage verstrichen sind.

    Das sonnige warme Wetter war ideal zum Baden im Kinderpool, auch wenn dieser regelmäßig mit warmen Wasser auf eine ordentliche Temperatur gebracht werden musste. Denn im Schatten und über Nacht kühlte sich das Wasser doch stark ab. Während ich schon Entenpelle bekam, wenn ich nur den Zeh ins Wasser steckte, wäre unsere Tochter wahrscheinlich darin aufgequollen, hätten wir sie nicht ab und zu mit leichtem Zwang aus dem Pool getragen.

    Am Nachmittag machte ich mich auf dem Weg nach zum Strand, um von Playa del Ingles am Meer entlang nach El Oasis zu laufen. Begleitet wurde ich von zahlreichen Strandspaziergängern und -joggern, die ihre Füße im Sand vertreten wollten. Mein Ziel war es, mir das Museum im Leuchtturm Faro de Maspalomas anzuschauen, der nach einer Sanierung Anfang diesen Jahres wiederöffnet hatte.

    Ich war mir nicht sicher, ob man nicht auch den Leuchtturm bis oben hin besteigen konnte, wollte aber gerüstet sein und entschied mich, vor einem möglichen Treppenanstieg erst einmal im „Snack Bar Surf Burger“ zu stärken. Doppelburger, Käse-Schinken-Toasti, Bierchen, Pommes Majo. Kein Thema, würde ja gleich wieder abtrainiert werden. Naja, ganz so ging meine (Kalorien)Rechnung nicht auf, denn das Museum befindet sich auf der ersten Etage und der Rest des Leuchtturms ist für Besucher nicht begehbar.

    Im Museum kann man eine Ausstellung von ethnografischen Exponaten besichtigen, die unter anderem Ausstellungsstücke aus Keramik, Möbelstücke und Textilien umfassen. Ehrlich gesagt war ich eher in Strand- anstatt in Museumstimmung, deshalb habe ich die Ausstellung auch lediglich durchflogen und war etwas enttäuscht, dass mir der Ausblick von der rund 60 Meter hohen Plattform des Leuchtturms verwehrt wurde. Aber auch von der „Dachterrasse“ kann man sich einen guten Überblick über die nähere Umgebung verschaffen.

    Zurück nach Playa del Ingles ging es am Abend dann mit dem Taxi. Die Sonne ging bereits unter, als wir uns zu dritt auf den Weg zum Yumbo Centrum machten. Diesen Abend wollte meine Frau bei einem Cocktail genießen und so entschieden wir, in einem der Restaurants im Shopping Center zu essen. Die Auswahl fiel uns diesmal nicht schwer. Obwohl ich eigentlich nicht ein Fan davon bin, wenn ich auf offener Straße aufdringlich angesprochen werde und ein naheliegendes Restaurant mit den Worten „habe best food, italienisch, thai, chinese, auch deutsch, gut Fleisch“ angekündigt wird, so hat uns diesmal ein Herr mit seiner sympathischen Art dazu bekommen, in „seinem“ Gourmet Street Food Restaurant einzukehren und zwischen Fernsehern mit Musikvideos und sonstigem Bling-Bling zu essen.

    Unsere Tochter hielt es nicht lange auf ihrem Stuhl, viel zu interessant war das Treiben in den Bars und das Angebot der Verkäufer, die von Sonnenbrillen, leuchtenden Wurfgeschossen bis hin zu Armbändern alles verkaufen. Doch gegenseitige Sympathie führte dazu, dass Josefine nicht nur einen Luftballon geschenkt bekam, sondern ein Verkäufer tatsächlich in ein Geschäft ging, um ihr ein Kuscheltier zu kaufen und um es ihr später an unserem Tisch freudestrahlend zu überreichen. Wir waren skeptisch und warteten auf eine Preisansage. Doch stattdessen gab es nur die Info, dass er auch eine kleine Tochter habe und es ihm eine Freude sei, ihr ein Geschenk zu machen. Und so schnell wie er aufgetaucht war, verschwand er dann auch wieder. Einfach ein nette Geste.

    Das Essen bzw. die Snacks waren gut und die Atmosphäre und die aufmerksamen Kellner haben mir gut gefallen. Wer abseits von klassischen spanischen oder chinesischen Essen mal auf Burger Hunger hat, ist hier richtig aufgehoben und sollte die bekannten Fast-Food-Ketten links liegen lassen.

    Unsere Tochter hatte ihre Kartoffelecken genossen und ihren Mini-Burger so gut wie komplett ihrem hungrigen Vater überlassen. Erst kurz bevor die Partystimmung im Yumbo Centrum stieg, da der nächste Show-Abend des Winterpride Festivals anstand, verließen wir das Restaurant.

    Entsprechend gesättigt ließen wir den Abend bei Musik auf den Ohren im Garten und mit Blick auf das Video-Babyphone ausklingen, nach dem unsere Tochter schnell eingeschlafen war.
    Read more