Satellite
  • Day 11

    Glatt wie ein Babypopo

    March 12, 2020 in Japan ⋅ 🌧 0 °C

    Es ist Donnerstag Morgen und der Wecker klinget um 10 vor 8. Mit müden Augenliedern und einem stechen im linken Knie machte ich mich auf in den 3. Stock wo sich der Esssaal befand. Beim Weg hoch begegnete ich einem welcher sich die Skischuhe anschnallte. Er muss wohl Gestern Abend angekommen sein. Mit einem freundlichen „Hi“ begrüsste ich ihn und nahm die Treppe nach oben. Viel Zeit zu Frühstücken bleibt mir nicht da der Bus nach Niseko Grand United, dem anderen Skigebiet welches riesig war, schon um 08:30 fährt. Ich wollte den unbedingt erwischen, weil das Wetter für den Heutigen Tag gut aussah. Schnell schnell drückte ich mir eine Scheibe Toast in den Mund und mit Kaffee runtergespült machte ich mich wieder runter ins Untergeschoss, denn ich musste mich ja schliesslich noch umziehen. Auf die nette Frage ob ich Eier und Speck möchte, antwortete ich kurz und knapp, nein keine Zeit.
    Ich rannte also die Treppe runter denn es war schon viertel nach und ich musste noch nach vorne zur Busstation laufen. Alles musste schnell gehen. Ich erwischte denn Bus, welcher eher ein Minibus war, legte meine Ski und Stöcke in den Kofferraum und der Fahrer fuhr los. Im Bus waren noch andere. Ich erinnerte mich an den welcher aus meiner Lodge war. Schnaufend und müde sass ich also in dem Bus. Ich hörte wie sich zwei auf Deutsch unterhielten, wollte aber dem Gespräch nichts beifügen und mich als Deutsch sprechender kenntlich gebe, da ich keine Lust auf eine Unterhaltung hatte. An der ersten Station Annupuri Resort, steig der von meiner Lodge aus. Mein Ziel war jedoch Hirafu. Die fahrt dauerte knapp 40 Minuten dort hin. Angekommen ging ich zum Ticketschalter. „Ich möchte eine Tageskarte für das ganze Gebiet.“, „oke, das macht dann 9‘900 Yen, 1‘000 Yen für das Karten Depot.“ sagte die Frau hinter dem Glas. Ufff mich haute es fast aus den Skischuhen. Das sind umgerechnet ca. 85 Franken. Ich zahlte, denn viel anders blieb mir nicht übrig, schnallte die Skier an und ging zum Sessellift. Muss wohl ein grosses Skigebiet sein. Besser gesagt sind es 4 mittlere Skigebiete an einem Berg verbunden miteinander, deshalb United. Alles klar! Mein Ziel war es Backcountry Ski zu fahren und nicht Piste, denn das kann ich auch zuhause. Es war bereits halb 10 als ich oben war und einige hinterleisen bereits ihre Spuren im frischen Schnee. Leider war zu diesem Zeitpunkt die Lifte nach ganz oben noch nicht geöffnet, weshalb auch immer. So musste ich mich mit dem unteren Teil begnügen, was durchaus nicht schlecht war denn es hatte einige gute Hänge wo ich meine Spuren auch hinterlassen konnte. Als ich dann das 4. mal die fahrt nach oben antrat sah ich wie die oberen Lifte sich in Bewegung setzten. Perfekt. Wetter Stimmte, Schnee war gut, also nichts wie hoch. Als ich dann zuoberst stand nahm ich einen tiefen Atemzug und ich neigte mich nach vorne.

    Wuuuuhhhh frischer Powder!!!!
    pflätsch und ich lag im Schnee. Nanu was war denn das? Ich fuhr über eine Eisdecke wo ich nicht gesehen habe. Als ich dann herumschaute entdeckte ich viele solcher Eisflächen im Hang. Mist dachte ich mir. Ich merkte wie under dem frischen Schnee alles Eis war, glattes, kaltes Eis. So macht es kein spass...denn man weiss nie wenn wieder so eine Schicht kommt. Ich entschied mich also Piste zu fahren und erkundete so das Gebiet. Auf der Seite, welche nahe an unserem Skigebiet war, Annapurri machte es am meisten spass. Da sah ich auf einmal da war ein Gate. Gates waren die Tore zu den Backcountry Zonen, man darf hier nicht einfach unter der Absperrung hindurch sonder musste ein Gate nehmen um abseits der Piste zu fahren, dies aus Sicherheitsgründen. Das Gate 8, wie es hiess, fuhr ich dann einige male. Es war grossartig! Frischer Powder ohne Eis darunter, zwischen Baumen hindurch Slalom bin ich auf dem Schnee gegleitet. Ein unfassbar tolles Gefühl. Genau nach diesem war ich auf der Suche. Irgendwann knurrte mir der Magen und ich machte mich zur Talstation von Annupuri um was zu essen. Gestärkt machte ich noch einige Abfahrten und wollte noch einmal auf die andere Seite des Gebietes. Leider liefen die oberen Lifte wieder nicht da es „stark“ gewindet hat. Mit viel Muskelkraft hiebte ich mich und meine Skier der Piste entlang hoch um ca. 50m weiter oben eine Transfer machen konnte. Da genoss ich noch einig Abfahrten durch den schwerer werdeten Schnee. Nun war es an der Zeit zurück zur Lodge zu kehren. Da ich aber nicht wusste um welche Zeit der Shuttle fuhr machte ich mich wieder mühsam hinauf um die Traverse erneut auf die andere Seite zu nehmen. Von da aus konnte ich einer Skipiste durch den Wald folgen welche mich direkt zum Moiwa Skiresort führte, wo auch die Lodge war.
    Angekommen und erschöpft nahm ich eine Heisse Dusche und durfte wenig später wieder ein leckere Mahlzeit der Wirtin geniessen. Der andere war auch dort wo ich am morgen schon gesehen haben. Er war schon am essen und ich fragte ihn ob ich mich dazu setzten kann. Darauf hin kamen wir ins Gespräch. Martin aus Belgien. Gemütlicher Typ. Noch geplaudert legte ich mich um 11 Uhr schlafen.
    Mein plan war es wieder in unserem Skigebiet zu bleiben und hier die Backcountry gebiete zu erkunden.
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