• San Francisco - Ein Marathon in 4 Tagen

    2023年4月7日, アメリカ ⋅ ☁️ 13 °C

    Howdy zusammen,

    mittlerweile sind wir in Quito, der Hauptstadt von Ecuador angekommen und bevor wir in unser Südamerika Abenteuer starten, möchte ich euch noch von unserer Zeit in San Fran berichten. 🌉

    Nachdem wir den Horrorflug schlechthin hinter uns gebracht hatten, wurden wir von Janet am Flughafen in Empfang genommen. Nach der Tortur des Fluges muss ich gestehen, war ich sehr froh, dass wir uns nicht mit irgendeiner Checkerei beschäftigen mussten, wie wir vom Airport in die Stadt kommen🙏

    Wir gurkten also mit Janets Auto zu unserem Hostel, dass sich glücklicherweise als gute Wahl entpuppte und schmiedeten den Plan nach einer Dusche, entspannt in den Tag zu starten und ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen. Die Dusche war einer der besten meines Lebens. Nicht weil die Kabine so hübsch war (war sie nicht), sondern einfach, weil sie schlichtweg existierte🚿 Manchmal sind es die kleinen Dinge, die das Leben unglaublich bereichern 😇.

    Nachdem wir wieder gut dufteten und frische Sachen angezogen hatten, ging es zu Fuss in die Stadt. Um genau zu sein zum Ferrybuilding, in welchem Janet für 10 Jahre arbeitete.

    Das Gebäude erinnert an eine Markthalle und ist ziemlich geschäftig zu jeder Tageszeit.
    Das Wetter belohnte unsere Strapazen ebenfalls und die Stadt begrüßte uns mit stahlblauem Himmel und Sonnenschein pur. Und das bei angenehmen Temperaturen. Abgesehen vom Wind, der wirklich kalt war und fies, aber gute Kleidung ist alles. 😋

    Wir spazierten die Küste entlang bis zur Fishermans Wharf, die einen Pier beherbergt, der von Touristen gerne besucht wird, aufgrund des großen gastronomischen Angebots und der vorgelagerten Insel Alcatraz.
    Irgendwie haben Simone und ich es auf dieser Tour mit Gefängnissen 🤣 Ich hoffe, dass war es dann aber entgültig mit diesem Thema 🤣

    Entspannte 12 km Fussmarsch später und unzähliger Geschichten, die wir mit Janet austauschten, immerhin hatten wir drei Jahre nachzuholen, ging es ins Hostel für einen kleinen Nachmittagsschlaf. 😴

    Abends ging es noch auf ein Bier in eine Bar, bevor wir den ersten Tag überraschend aktiv in San Fran verbracht hatten und komatös ins Bett fielen.

    Der Schlaf war himmlisch und dauerte 11 Stunden 🤣 Danach waren wir wieder hergestellt und bereit für neue Abenteuer.

    Nach einem McDonalds Frühstück, dass überraschend lecker war, fuhren wir mit dem Zug in den Stadteil Castro, welcher für seine Theater, Kunst und Regenbogen-Szene sehr bekannt ist. Außerdem gibt es sehr viele, besonders schön restaurierte viktorianische Häuser, unter anderem die "painted Ladies", die der eine oder andere von euch bestimmt aus der Sitcom "Full House" aus den 90igern kennt. Simone war hin und weg 🥰
    Nach 14km Fussmarsch hatten Janet und Simone genug und gönnten sich eine kurze Auszeit. Ich erkunde derweil Chinatown und verschaffte mir so einen Überblick über die kulinarischen Möglichkeiten des Tages.

    Bevor es für mich jedoch nach China Town ging und die Damen ihre wohlverdiente Pause machen konnten, durchquerten wir das Viertel "Mission" und liefen dabei über die "Marketstreet". Ich war vor einigen Jahren schon mal in San Francisco und hatte die Straße als Shoppingmeile in Erinnerung. Ist sie auch immer noch. Aber nur noch bis zur Hälfte. Die andere Hälfte beherbergt hunderte von obdachlosen Menschen, die nichts besitzen außer der Kleidung, die sie tragen und vor sich hin vegetieren. Leute, wir waren schockiert. Selbst Janet war sprachlos, wie verheerend die Pandemieauswirkungen, die Oxiepedemie und explodierende Immobilienpreise den Menschen zusetzen. Die Armut ist kaum zu ertragen, es stinkt bestialisch nach ungewaschenen Menschen, nach Exkrementen und viele der Menschen, denen es so ergeht, sind Veteranen oder Menschen mit einer Behinderung. Erwähnte ich, dass etwa 95% dieser Menschen schwarz sind.Willkommen in Amerika. Dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ihr wisst schon, Black Lives Matter und so. Es ist einfach nur zum kotzen. Entschuldigt meine Ausdrucksweise, doch der Schock sitzt noch tief und mit einem solchen Ausmaß hatten wir alle nicht gerechnet. Ein Trauerspiel. 😥

    Da der Dollar zur Zeit sehr mächtig ist und der Euro auf Talfahrt, sind die USA ein wirklich teures Pflaster. Nicht das es nicht nur nicht leistbar ist für viele Menschen, die dort leben, sondern auch ich war teilweise schockiert und Neuseeland erschien mir plötzlich mit seinem 7 Euro für ein Bier und 3 Euro für eine Flasche Wasser günstig, wenn Bier in den Staaten 9 Euro kostet und Wasser 5 Euro. 🤦🏼‍♀️ Wer hätte das gedacht?!
    Bei einem Mindestlohn von 8 Euro die Stunde und Mieten, die bei 3000 Euro im Monat für ein Einzimmer-Apartment anfangen, wen wundert es, dass in San Francisco mittlerweile über 8000 Menschen auf der Straße leben.
    Nur das man es mal gehört hat, in Los Angeles sind es mittlerweile 40.000 (nein, leider habe ich mich nicht vertippt). Soviel zur Schattenseite von SF, die uns alle an dem Abend noch beschäftigte 🤔.

    An Tag 3 war die Stimmung wieder gut und wir richteten unser Augenmerk auf die Lichtblicke der Stadt. Mit der Fähre ging es durch die Bucht, an Alcatraz und der Golden Gate Bridge vorbei, nach Sausalitos.
    Der Stadtteil ist wohlhabend, es gibt eine Strandpromenade, ausgezeichnetes Fish&Chips und diverse Kunstgalerien. Licht und Schatten liegen oft sehr nah beieinander.
    Der Ausblick auf die Skyline ist wirklich schön und der Perspektivwechsel hat uns sehr gut getan. Es folgte eine Wanderung durch die Stadt, vorbei an diverser Streetart und Graffitikunst.
    13km später ging es dann ins Bett. 😴

    Tag 4 hatte das Ziel zu einem Aussichtspunkt zu gelangen, um die Golden Gate Bridge noch einmal aus einem anderen Winkel zu sehen, zu flanieren und natürlich mit der nostalgischen Straßenbahn zu fahren.
    Den Aussichtspunkt hatten wir nach 8km noch immer nicht erreicht, also gaben wir auf und schlenderten gemütlich durch die Straßen, aßen Eis und machten Pläne für ein Wiedersehen mit Janet.
    Am Ende hatten wir wieder 12 km Fussmarsch auf der Uhr und waren entsprechend fertig. 😴

    Zusammenfassend können wir sagen, dass wir mit Janet wirklich Spaß hatten, unglaublich viel gesehen haben, aber auch für uns festgestellt haben, dass Amerika irgendwie nicht unser Pflaster ist. Abgesehen von der Armut waren viele Leute extrem oberflächlich oder von einem zwanghaften Drang nach Aufmerksamkeit getrieben. War mal cool die Staaten zu sehen bzw. wiederzusehen. Brauchen wir beide erstmal nicht mehr. 🫡
    Daher findet unser nächstes Treffen mit Janet wahrscheinlich in Europa statt. 🥰
    Zu Janet möchte ich an der Stelle noch ein paar Worte verlieren. Ich bin beeindruckt, wie es eine 76 Jahre alte Frau schafft, mit Stiefeln oder normalen Sneakern in 4 Tagen 51km zu laufen. Respekt!
    Und so heißt es am 6. April: "See you Janet, take care and thank you for this awesome adventure!"🥰

    Wir lesen uns in Südamerika 😎

    Bis bald eure Simone & Svenja
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